Dieser Text bezieht sich auf die Alantwurzel. Wir haben weiterführend noch Inhalte zur Heilpflanze Alant und zum Wiesen-Alant.
Was ist Alantwurzel?
Die Alantwurzel, auch als Echter Alant bezeichnet, trägt auch den botanischen Namen Inula helenium und gehört zur Familie der Korbblütler. Das Superfood wird bereits seit der Antike als Gewürz- und Heilpflanze verwendet. Die krautige Pflanze kann eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen. Die gelben Blüten sind sehr auffällig. Von Juli bis September blüht der Alant. Die bis zu fünfzig Zentimeter langen Blätter besitzen an der Unterseite Filzhaare. Der Wurzelstock ist sehr kräftig und am aromatischen Geruch erkennbar.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Alantwurzel einnehmen?
Die Einsatzbereiche der Alantwurzel sind sehr vielseitig. Sie kann bei folgenden Problemen und Erkrankungen helfen:
- Lungenprobleme
- Husten
- chronische Bronchitis
- Asthma
- Magen- und Darmerkrankungen
- wassertreibend
- Zuckerkrankheit
- Reizhusten
- Krämpfe
- Rippenfellentzündung
- gallebildendes und galletreibendes Mittel
- Hauterkrankungen und Juckreiz
- Wunden, die schlecht heilen
- COPD
- Beschwerden in den Wechseljahren
- Menstruationsbedingte Schmerzen
Die Alantwurzel zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
- antibakteriell
- schleimlösend
- beruhigend.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht die Alantwurzel?
Während längst vergangener Zeiten wurde die Alantwurzel als Heilwurzel angewandt. Ein Weihebusch, der Alant enthielt, sollte das Vieh und die Familie schützen, je nachdem, an welchem Ort er aufgehängt wurde. Die Geschichte der Alantwurzel geht also weit über die medizinischen Anwendungen hinaus. Als Heilwurzel wurde Alant bereits in der Antike verwendet. Aus dem alten Ägypten stammen Aufzeichnungen, in denen Alant bereits im Zusammenhang mit medizinischen Anwendungen erwähnt wurde.
Theophrast und Dioskurides (antike Heilkundige) empfahlen, Alant gegen Krämpfe, Magenschwäche und Husten. Nicolas Culpepper (ein englischer Arzt im siebzehnten Jahrhundert) sowie Carl von Linné schreiben ebenfalls von einem Heilmittel, welches in nahezu allen Bereichen eingesetzt werden kann. Auch damals wurde der Alant bereits äußerlich eingesetzt, zum Beispiel als Salbe bei Muskelrissen, Knochenbrüchen, Hautproblemen und Ekzemen.
Alant, und insbesondere die Wurzel, blicken also auf eine lange Geschichte und zahlreiche Einsatzmöglichkeiten zurück. Sie hat auch heute noch ein sehr breites Wirkungsspektrum und wird bei vielen Problemen und Erkrankungen eingesetzt. Bei Verdauungsproblemen kommt Alant seit Jahrhunderten zum Einsatz. Um die Wirkung der Alantwurzel besonders gut zu nutzen, wird sie im Herbst ausgegraben. Sie enthält nach dem Sommer besonders viel Inulin. Inulin ist ein Kohlenhydrat, das dem Fruchtzucker sehr ähnlich ist. Der Ballaststoff Inulin wirkt probiotisch und hat somit einen positiven Effekt auf die Verdauung.
Die in der Alantwurzel enthaltenen ätherischen Öle helfen bei Husten, Lungenproblemen und anderen bronchialen Problemen. Sie hat auf die Atemwege eine schleimlösende und entspannende Wirkung. Der Hustenreiz wird gedämpft und die Verkrampfungen, die beim Husten entstehen, werden gemildert. Das Abhusten wird durch die Kombination der enthaltenen Wirkstoffe erleichtert. Zusätzlich helfen die antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkstoffe beim Ausheilen bronchialer Erkrankungen. Die Wurzel hilft sowohl bei chronischen als auch bei akuten Schwierigkeiten. Es spielt keine Rolle, ob es sich um eine Bronchitis oder einen Erkältungshusten handelt. In der traditionellen Medizin wurde die Wurzel sogar gegen Lungenentzündung, Tuberkulose und Keuchhusten eingesetzt. Heute wird höchstens eine begleitende Therapie zur Schulmedizin empfohlen.
Alant wirkt zusätzlich ebenfalls positiv auf die Verdauung sowie den Stoffwechsel. Er kann so bei den verschiedensten Arten von Verdauungsproblemen eingesetzt werden und schafft schnell Abhilfe und Erleichterung. Der Anwendungsbereich bei Blähungen, Magenbeschwerden und Gallenschwäche war im Altertum weit verbreitet. Heute wir die Anwendung von Alant eher bei Problemen im Bereich der Atemwege empfohlen. Die Anwendung bei Magenproblemen ist ein wenig in den Hintergrund getreten.
Bei Beschwerden durch die Wechseljahre und Menstruationsbeschwerden kann Alant auf natürliche Weise Abhilfe schaffen. Die krampflösende Wirkung ist hier sehr hilfreich. Der Bitterstoff des Alants regt den Gallenfluss an. Menschen, die Probleme mit der Fettverbrennung und der Leber haben, kann Alant ebenfalls helfen.
Bei Problemen mit der Haut oder schlecht heilenden Wunden empfiehlt sich eine äußerliche Anwendung mit einer Salbe oder ein Umschlag mit verarbeiteter Alantwurzel. Die Heilung wird gefördert und die Haut beruhigt sich wieder. Das natürliche Heilmittel, der Alant, wird seit Jahrtausenden auch bei Hautproblemen oder Wunden eingesetzt und zeigt eine relativ schnelle Wirkung.
Auch das Kauen der Wurzel wird bereits seit der Antike empfohlen. Das Kauen der Wurzel soll die Verdauung anregen, den Geschmackssinn verfeinern und die Stimmung verbessern. Vor den Mahlzeiten gekaut, regt die Wurzel den Appetit an. Hierbei enthalten frisch gereinigte Wurzel am meisten Wirkstoffe.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme der Alantwurzel auftreten?
Die in der Wurzel vorhandenen Sesquiterpenlactone (Sesquiterpenlactone sind Gruppen sehr großer chemischer Verbindungen, die in rganismen natürlich vorkommen) können die Schleimhäute reizen und zu einer allergischen Kontakt-Dermatitis führen. Bei einer extrem hohen Dosierung kann die Einnahme von Alant Durchfall, Lähmungserscheinungen, Krämpfe, Erbrechen, allergische Reaktionen und Magenschmerzen hervorrufen.
Durch den relativ hohen Gehalt an Allergenen und die Wirkung auf die Gebärmutter sollten Schwangere und Frauen in der Stillzeit auf die Einnahme der Alantwurzel verzichten. Das Allergiepotential wird mittlerweile als bedeutend betrachtet. Für diejenigen, die keine Allergieprobleme haben, ist die Alantwurzel ein hilfreiches Mittel bei vielen Problemen.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Alantwurzel, bis sich erste Erfolge einstellen?
Die Wirkung von Alantwurzel macht sich bei gezielter, symptom-bezogener Anwendung sehr schnell bemerkbar. Selbstverständlich ist die von dem gewünschten Erfolg abhängig. Die Einnahme sollte bei Husten und Magen-Darm-Problemen etwas länger sein, als bei Krämpfen. Die entspannende Wirkung von Alantwurzel macht sich sehr schnell bemerkbar. Empfohlen wird jedoch generell eine Einnahmeunterbrechung nach einer Einnahmezeit von sechs Wochen. Anschließend kann Alantwurzel wieder für weitere sechs Wochen eingenommen werden.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Alantwurzel ?
Ursprünglich stammt die Pflanze aus Zentralasien. Sie fühlt sich in der Nähe von Bächen und Flussläufen am wohlsten und gedeiht dort auch hervorragend. Der ideale Boden für den Alant ist durchlässig, humusreich und nicht zu nass. Die Pflanze ist winterfest und eignet sich ausgezeichnet zum Anbau in naturbelassenen Gärten. Alant hat die Neigung zur Selbstaussaat. Der Anbau von Alant erfolgt vor allem in Belgien, Kroatien, Kleinasien, den Niederlanden, Frankreich, Nordamerika, Deutschland, Ungarn und Japan. Was Europa angeht, so ist der Allant nahezu überall zu finden. In Thüringen wird der Alant in großen Mengen angebaut.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Alantwurzel aus?
Das Ausgangsprodukt des Tees und der Kapseln ist die Alantwurzel. Sie wird nach dem Sommer ausgegraben und getrocknet. Aus den getrockneten Wurzeln lassen sich dann Tees und Kapseln herstellen. Manche benutzen das Pulver der Wurzel auch zum Würzen von Speisen. Insbesondere zum Würzen von Süßspeisen ist die gemahlene Wurzel sehr gut geeignet.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Alantwurzel noch bekannt?
Ähnlich wie beim Wirkungsspektrum ist auch bei den Namen und Bezeichnungen eine große Anzahl zu finden. So ist die Alantwurzel unter anderen unter folgenden Namen bekannt und zu finden:
- Altkraut
- Brustalant
- Darmwurz
- Darmkraut
- Edelwurz
- Helenenalant
- Schlangenkraut
- Glockenwurz
- Odinskopf
- Alantkraut
- Galantwurzel
- Donnerkraut
- Heilwurz
- Schlangenwurz
- Gottesauge
- Hexenschusskraut
- Grosser Heinrich
- Krätzenwurz
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Alantwurzel enthalten?
Die Wurzel enthält zahlreiche Wirkstoffe und Inhaltsstoffe. Diese sind: ätherische Öle, Kampfer, Alantsäure, Inulin, Harze, Pektin, Bitterstoffe, Wachs, Azulen, Polyacetylene, Helenin, Mineralien, Vitamine, Triterpene, Sterole, Sesquterpenlactone, Fructoside und Sitosterol.
Ähnliche Superfoods
Gibt es ähnliche Superfoods, die wirken wie Alantwurzel?
Es gibt sicher einige Superfoods, die einzelne Wirkungen der Wurzel aufweisen. Ein Superfood, das genau die gleichen Wirkungen aufweist, gibt es jedoch nicht.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Alantwurzel am Markt zu kaufen?
Alantwurzel gibt es vor allem als Tee. Es steht auch eine Tinktur, Salbe oder Kapseln zur Verfügung. Die Wurzel wird auch in der Homöopathie verwendet. Das Homöopathikum Inula helenium wird aus den Wurzeln hergestellt und bei chronischem Husten angewendet.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Alantwurzel als NEM?
Die Einnahme der Alantwurzel bei Tee liegt bei zwei Teelöffeln auf ungefähr zwei Deziliter Wasser. Den Tee sollte man fünfzehn Minuten ziehen lassen und dreimal täglich eine Tasse trinken. Bei Alantkapseln liegt die Empfehlung bei ein bis zwei Kapseln pro Tag, wobei man die Einnahme aufteilen sollte. Generell sollten die Empfehlungen der Hersteller beachtet und eingehalten werden. Unterschiedliche Produkte von unterschiedlichen Herstellern können verschiedene Stärken aufweisen, dies muss bei der Einnahme berücksichtigt werden.
Gibt es beim Kauf von Alantwurzel etwas zu beachten?
Wie bei jedem Superfood oder Nahrungsmittel, sollte natürlich auch bei Alantwurzel auf die Qualität geachtet werden. Insbesondere ist vor dem Kauf zu überlegen, welche Einnahmeform jeweils am sinnvollsten passt. Wie bei allen Superfoods und Wirkstoffen, sollte die Einnahme generell vorher mit dem Arzt abgesprochen werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn bereits Erkrankungen vorliegen.
Fazit
Die Alantwurzel bietet zahlreiche Einsatzbereiche und hat im Verhältnis zu früher kaum an Bekanntheit eingebüßt. Sowohl bei Atemwegsproblemen, als auch bei Verdauungsschwierigkeiten und Krämpfen ist der Alant heute noch ein hilfreiches natürliches Mittel. Wer keine Allergien auf die Wirkstoffe vorweist, findet mit der Alantwurzel ein nahezu als Allrounder einsetzbarer Hilfsmittel.