Was ist Fetthenne?
Die Fetthenne (lateinischer Name: Sedum telephium, Sedum Acre) ist eine Pflanze die zur Familie der Dickblattgewächsen (Crassulaceae) gehört. Es handelt sich bei diesem Gewächs um eine sehr alte Medizinpflanze, die in der Volksheilkunde weit verbreitet ist. Bereits der griechisch Arzt Hippokrates hat auf die heilende Wirkung der Pflanze geschworen und sie in seine Schriften verewigt. Zudem wurde die Pflanze bereits von frühzeitlichen Heilern Plinius und Dioskurides erwähnt. Das Gewächs wurde auch von Albrecht von Haller und Wilhelm von Hufeland eingesetzt.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Fetthenne einnehmen?
Mit der Fetthenne kann alles geheilt werden, was wund ist. Unabhängig davon, ob es sich um eine äußere oder eine innere Wunde handelt.
Bei Drüsenschwellungen, geschwollenen Gliedern oder auch Quetschungen kann Fetthenne benutzt werden. Zudem können durch die äußere Anwendung Brandwunden gekühlt werden und dadurch ihre Heilung gefördert werden. Generell hilft die Pflanze dabei verletzte Haut schneller zu heilen. Zum Beispiel wenn Hautflechten vorliegen oder aber auch Schwielen und/oder Warzen sowie Hühneraugen bestehen.
Aber auch bei Leiden an den inneren Organen kommt die Heilpflanze zum Einsatz. Zum Beispiel bei Rheuma oder Gicht.
Die Fetthenne hat eine blutreinigende Wirkung und bekämpft dadurch jegliche Verunreinigungen, die zum Beispiel durch Entzündung verursacht werden.
Die heilende Wirkung der Pflanze wurden von unterschiedlichen Studien, unter anderem von einer äthiopischen Studie aus dem Jahr 2013 bestätigt. Diese wissenschaftlichen Untersuchen ergaben, dass die Fetthenne bei der Heilung von Wunden hilft, die Niere und die Lieber schützt und Schmerzen sowie Krämpfe lindert.
Bei der inneren Medizin kann die Fetthenne zudem bei Husten und gegen hohen Blutdruck sowie bei Arteriosklerose, Ödemen und anderen fieberhaften Erkrankungen zum Einsatz kommen.
Auch in der alltäglichen Ernährung kann die Fetthenne aufgenommen werden, zum Beispiel als würzige Beigab zu einem Salat. Dies sollte jedoch nur in geringen Mengen verwendet werden, da die Pflanze als leicht giftig gilt. Die Konzentration der Giftstoffe ist jedoch so geringe, dass der Verzehr unbeachtlich ist.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Fetthenne?
Die Heilpflanze hat wundheilende Eigenschaften. Dies konnte bereits bei Tierexperiment nachgewiesen werden. Zudem gab es bereits diverse Untersuchungen, die die Schutzwirkung des Gewächs gegen UVB-Strahlungen bestätigt haben.
Die Fetthenne wirkt entzündungshemmend und bekämpft somit sämtliche unerwünschte Reaktionen im menschlichen Immunsystem.
Des weiteren wirkt die Pflanze adstringierend. Das bedeutet, dass das Gewächs Gewebe, Blutgefäße und ihre Öffnungen zusammenziehen und dadurch verengen. Grund hierfür sind die enthaltenen Gerbstoffe.
Im Jahr 2012 erkannte eine wissenschaftliche Studie aus der Türke, dass die Heilpflanze starke antioxidative und antimikrobielle Eigenschaften hat. Antioxidativ bedeutet, dass der Körper dadurch vor oxidativem Stress geschützt wird. Antimikrobiell bedeutet, dass es die Fähigkeit besitzt vorhandene Mikroben, wie zum Beispiel Bakterien, zu verstören.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Fetthenne auftreten?
Wie bei allen Heilpflanzen können bei der Anwendungen allergische Reaktionen ausgelöst werden. Bei der inneren Anwendung treten diese Reaktionen meist dann im Mund oder auf der Zunge auf. Bei der äußeren Anwendungen kann der Körper an den Stellen allergisch reagieren, wo das Kraut aufgetragen wird.
Die Fetthenne ist nicht in überdosierte Menge zu verwenden, da ansonsten die Konzentration der Giftstoffe zu hoch ist und es dadurch zu einer Vergiftung kommen kann.
Die leichten Giftstoffe können jedoch bei Menschen mit einem sehr empfindlichen Magen bereits in kleinen Mengen Magen-Darm-Beschwerden wie beispielsweise Übelkeit und Erbrechen auslösen.
Ein Verzehr während der Schwangerschaft wird abgeraten, da keine stichhaltigen Studien zur Unbedenklichkeit vorliegen. Ebenso gibt es keine entsprechenden Studien wie sich der Verzehr auf die Muttermilch verhält bzw. wie sich dies auf den Säugling auswirkt. Aus diesem Grund sollte auch bei stillenden Mütter keine Anwendung erfolgen.
Auch bei Kindern und Jugendlichen sollte auf die innere Anwendung vorsichtshalber verzichtet werden, da die Wirkung nicht ausreichend untersucht ist. Einer äußeren Anwendung steht jedoch auch bei diesen Personengruppen nichts entgegen.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Fetthenne, bis sich erste Erfolge einstellen?
Bei der äußeren Anwendungen zeigen sich die ersten erfolge bereits nach ein paar Tagen. Grund hierfür ist, dass bei der äußeren Anwendung meist eine konzentrierte Salbe oder Saft oder sogar das direkte Blatt zum Einsatz kommt und daher die Wirkstoff viel stärker konzentriert sind als wenn eine innere Anwendung, zum Beispiel als Tee, erfolgt.
Wie schnell sich die Beschwerden letztendlich lindern hängt natürlich auch von der Art sowie die Stärke der Beschwerden ab.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Fetthenne?
Es gibt ca. 420 Arten von Fetthenne, die vorwiegend in den gemäßigten und subtropischen Zonen der Nordhalbkugel vorkommen. Es gibt jedoch einzelne Arten die sich auch in Zentralafrika und Südamerika finden lassen. Die größte Vielfalt an Fetthennen gibt es in Nordamerika, dicht gefolgt von Asien. Viele Arten der Pflanze sind auch in Deutschland (ca. 100 Arten) heimisch.
Die Fetthenne ist eine sehr robuste Pflanze und wächst in Gärten, in Wäldern und sogar an Felsen und Mauern. Früher wurde sie gern in Bauerngärten angepflanzt. Oftmals wird sich wegen ihrer robusten und anpassungsfähigen Art auch in Steingärten eingepflanzt und ist auch für Gartenbesitzer ohne grünen Daumen geeignet, da sie keine umfangreiche Pflege benötigt.
Um die Pflanze weiter zu vermehren werden meist Stecklinge verwendet. Jedoch können auch aus den im Oktober oder November verblühten Blüten Samen gewonnen werden, die dann eingepflanzt werden können, oder es werden ältere Pflanzen geteilt.
Die Pflanze ist bis in einer Höhenlage von 1800 Metern zu finden und somit auch winterhart.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Fetthenne aus?
Die Fetthenne handelt es sich um eine mehrjährige Pflanze, die zwischen 20 und 80 Zentimeter hoch werden kann. Beim wachsen der Pflanze bilden sich zahlreiche astartige Sprossen. Am Stängel wachsen dicke, runde Blätter. Die sehr dicken Blätter ermöglichen es dem Kraut viel Wasser zu speichern. Daher benötigt die Pflanze auch bei längerer Trockenheit wenig Wasser und kann selbst bei anhaltender Dürre gedeihen. Im Winter und Frühling sind diese Blätter rötlich. Im Sommer werden sie grün. Die Blütezeit ist zwischen Juni und September. Je nach Art haben die Blüten unterschiedliche Farben (meist gelb- oder rosafarben).
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Fetthenne noch bekannt?
Die Pflanze wird auch als Fettblatt, Fettkraut oder Fettwurzel bezeichnet. Der Name ergibt sich aufgrund der horstig wachsenden Art der Pflanze und vor allem wegen ihrer dicken Blätter. Wegen ihrer vielseitigen Einsetzung zur Heilung von diversen Beschwerden wird sie auch Wunderkraut genannt. Weitere Namen sind Mauerpfeffer, Donnerkraut und Wolfskraut. Aufgrund ihrer wertvollsten und bedeutenden Eigenschaft, der Heilung von in jeglicher Form verletzter Haut, wird sie auch oft Wundkraut genannt.
Aufgrund der vielfältigen Nutzung hat die Pflanze diverse Alternativnamen erhalten, sodass eine abschließende Aufzählung nicht möglich ist.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Fetthenne enthalten?
Die Wirkung der Pflanze ergibt sich vor allem aus den nachfolgenden Inhaltsstoffen:
Glykoside, Gerbstoffe (10 Prozent), Schleimstoffe (30 Prozent), Flavonoide, Mineralsalze, Alkaloiden (9,27 Prozent) und Tanninen. In der Heilkunde kann die ganze Pflanze verwendet werden. Die leicht giftigen Inhaltsstoffe sind in der Pflanze grundsätzlich sehr gering konzentriert und damit für einen erwachsenen Menschen unbedenklich. Dennoch gilt, dass bei Unsicherheit immer Rücksprache mit einem Arzt zu halten ist.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Fetthenne?
Eine ähnliche Heilpflanze, die im selben Bereich Anwendung findet, ist die Hauswurz. Zudem gibt es verschiedene Arten Dickblättergewächsen, wie es die Fetthenne ist, die eine ähnliche Wirkung und daher ebenfalls angewendet werden können.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Fetthenne am Markt zu kaufen?
Eine häufige Art der Verwendung ist eine Salbe aus Fetthenne.
Die zerdrückten Pflanzenteile können auch einfach so als Auflage verwendet werden. Zudem kann der Pflanzensaft ausgedrückt werden und so auf die betroffene Stelle gerieben werden. Alternativ können die dicken blätter auch einfach aufgeschnitten werden und auf die zu behandelnde Stelle gelegt werden. Wenn die Blätter nicht frisch verwendet werden, können sie auch zum Konservieren in Öl eingelegt werden. Ansonsten können die Blätter auch getrocknet werden, sodass sie dadurch für eine längere Zeit haltbar sind.
Wie die meisten Heilpflanzen auch, kann aus der Fetthenne eine Tee zubereitet werden. Hier ist zu beachten, dass die Wirkung durch die weniger konzentrierten Inhaltsstoffe im Tee geringer ausfällt.
Des Weiteren gibt es die Heilpflanze auch als Fertigpräparat in der Apotheke oder Drogerie zu kaufen.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Fetthenne als NEM?
Bei der Einnahmeform als Tee wird ca. ein Teelöffel auf eine Tasse verwendet. Über den Tag verteilt können so ein bis drei Tassen Tee getrunken werden. Es empfiehlt sich dies im Zusammenhang mit den eingenommenen Mahlzeiten zu tun.
Generell sollte bei der inneren Anwendung beachten werden, dass die Fetthenne nur in Maßen zu genießen ist. Grund hierfür ist, dass bei hohem Maß an Verzehr, die grundsätzlich unbedenkliche Giftkonzentration, ins bedenkliche steigen kann. Wie bei allen Heilpflanzen ist daher bei Unsicherheit immer ein Arzt, ein Apotheker oder ein Heilmediziner zu befragen.
Eine Verzehrempfung wird auch meist im Beipackzettel erwähnt.
Gibt es beim Kauf von Fetthenne etwas zu beachten?
Beim Kauf einer Pflanze ist darauf zu achten, dass keine bräunlichen Stellen vorliegen, da diese meist für eine Erkrankung des Gewächs sprechen und daher oft dazu führen, dass die Pflanze eingeht und somit nach als Heilkraut verwendet werden kann.
Bei fertige Präparaten sollte darauf geachtet werden, dass es sich um eine hochwertiges Produkt von einem seriösen Hersteller handelt.