Was ist Alant?
Alant ist eine Pflanzengattung die zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört. In der Geschichte hat sie eine große Rolle als besondere und vielseitig einsetzbare Heilkraut gespielt und wurde sehr häufig und fast überall angebaut. Heutzutage ist die Pflanzengattung eher in Vergessenheit geraten, obwohl sie in einigen Städten, wie zum Beispiel in Thüringen noch häufig angebaut wird. Außerdem ist die Heilpflanze in den Gebirgen häufig wiederzufinden. Zu der Pflanzengattung gehören etwa 100 Arten, die alle mehrjährig wachsen und während der Sommerzeit Blüten. Obwohl die Pflanze ursprünglich aus Asien stammt, ist sie heutzutage auch in Afrika und Europa weit verbreitet.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Alant einnehmen?
Die Heilpflanze wird normalerweise nur begleitend zur schulmedizinischen Behandlung angewendet. Alant ist eine wunderbare und vielfältig einsetzbare Heilpflanze die vor allem bei Husten, grippalen Infekten und Asthma ihre Anwendung findet. Für die Linderung von einer Vielzahl anderer Symptome in Krankheiten kann Alant genutzt werden. Dazu gehören Herzkrankheiten wie zum Beispiel Angina. Auch andere respiratorische Symptome und Krankheiten wie Atemnot, Brustschmerzen, Keuchhusten, Brustschmerzen, Reizhusten und verschiedene Lungenleiden können durch die Heilpflanze gelindert werden. Dermatologische Symptome und Krankheiten wie zum Beispiel Juckreiz, Geschwüre, Flechten, Wunden (oder schlecht heilende Wunden), Ekzeme, verschiedene Hautunreinheiten können durch die Pflanze gelindert werden. Auch in der Magen-Darmmedizin finden die Heilpflanze ihre Verwendung. Sie wird zum Beispiel zur Linderung von Appetitlosigkeit, Blähungen, Durchfall, Gallenbeschwerden, Verdauungsschwäche, Magenschwäche, Würmer und Verschleimung benutzt. In größeren Dosen kann die Heilpflanze auch als Brechmittel verwendet werden. Auch der Bewegungsapparat profitiert von der Heilpflanze, da sie bei Krämpfen, bei Muskelrissen oder Muskelzerrungen verwendet werden kann. Die entzündungshemmenden Wirkstoffe in der Pflanze, qualifizieren sie für die Verwendung bei Darmentzündungen, Lungenentzündungen, Akute und Chronische Bronchitis, Mandelentzündungen und Rippenfellentzündungen.
Andere Verwendungsmöglichkeiten sind zum Beispiel Blutarmut oder bei Wechseljahrsbeschwerden. Die Heilpflanze kann auch als Zuckerersatz benutzt werden, da zum Beispiel der Inhaltsstoff Inulin (ein Polysaccharid) bei der Herstellung von Nahrungsmitteln für Diabetiker eine wichtige und zentrale Rolle spielt.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Alant?
Durch ihre vor allem hustendämpfenden und schleimlösenden Eigenschaften hat die Heilpflanze ihre Hauptanwendungsbereiche in Husten und Asthma. Diese Eigenschaft ist den ätherischen Ölen der Heilpflanze zu verdanken. Sie hat eine Vielzahl von Heilwirkungen und wird deshalb auch in anderen Krankheiten eingesetzt. Sie hat wundervolle entzündungshemmende Eigenschaften, da sie auswurffördernd, antibakteriell, antimykotisch, antiseptisch und blutreinigend ist. Deshalb wird die Pflanze oft bei Erkältungen oder Entzündungen jeglicher Art benutzt. Sie hat außerdem auch viele positive Effekte auf die Niere, Gallenblase und Leber, da sie galletreibende, harntreibende und leberanrengende Eigenschaften besitzt. Die Heilpflanze wird auch in einigen Fällen bei Muskelkater verwendet, da sie krampflösende Eigenschaften besitzt. Außerdem ist die Pflanze schweißtreibend und karminativ. Auch blutdrucksenkende Eigenschaften konnten nachgewiesen werden. Die Pflanze hat auch einige Anwendung bei Magen-Darm Problemen, da sie nicht nur stoffwechselanregend, sondern auch verdauungsfördernd ist. Homöopathische Verwendungszwecke findet die Heilpflanze in Lungenschwäche, Menstruationsbeschwerden und Reizhusten. Die Heilpflanze ist auch ein wichtiger Vitamin C Spender und wird deshalb trotz ihres bitteren Geschmacks als Gewürz verwendet.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Alant auftreten?
Bei der Einnahme von kleinen bis moderaten Mengen von Alant kommt es normalerweise nicht zu Nebenwirkungen, jedoch kann die Einnahme von einer höheren Dosis zu Erbrechen, Durchfall, Krämpfe und Lähmungserscheinungen führen. Durch die Sesquiterpenlactone, die im Alant zu finden ist kann es bei einer äußerlichen Anwendung auch zu einer Reizung der Schleimhäute kommen. Allergiker sollen die Verwendung von Alant mit ihrem Arzt absprechen, da die Heilpflanze nicht nur Allergien auslösen, aber auch schon vorhandene verschlimmern kann. Das Heilkraut sollte nicht in der Schwangerschaft zu sich genommen werden.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Alant, bis sich erste Erfolge einstellen?
Die Anwendungsdauer von Alant hängt von der Einnahmeform und dem Verwendungszweck ab. Bei akuten Symptomen und Krankheiten sollte man es nur für die Dauer der Symptomatik als Begleiter zu sich nehmen. Bei chronischen Krankheiten sollte man das Heilkraut für einen längeren Zeitraum zu sich nehmen. Zum Beispiel, um den besten Effekt von den Alant – Tee genießen zu können, sollte man ihn bis zu dreimal täglich für bis zu 6 Wochen zu sich nehmen, um die Gefahr für unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren. Nach einem Tag Pause kann man ihn wieder 6 Wochen lang zu sich nehmen.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Alant ?
Der Ursprung von Alant liegt in Zentral- und Kleinasien (dazu zählen die heutige Türkei und einige Gebiete entlang des kaspischen Meeres). Heutzutage wird sie auch häufig in Europa (vor allem Spanien, Südfrankreich, Deutschland, Österreich und der Balkan) und Afrika angebaut. Das Heilkraut wird oft im Garten angebaut, wo sie neben ihrer medizinischen Anwendung auch eine ästhetische Funktion mit sich bringt. Ein sandiger, tiefgründiger und wenig gedüngter Boden ist für den Anbau für die Heilpflanze sehr wertvoll. Damit die Heilpflanze gut gedeiht, braucht sie immer eine ausreichende Wasserversorgung. In trockenen Zeiten muss sie also regelmäßig gegossen werden. Das beste Klima für den Anbau sind sonnige oder halbschattige Gärten mit ausreichender Feuchtigkeit. Die Blütezeit ist hauptsächlich von Juni bis September und die Sammelzeit hat zwei Höhepunkte: März bis April und September bis November. Die Erntezeit ist ab dem zweiten Jahr.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Alant aus?
Der Anbau von Alant als Heilpflanze dauert mindestens drei Jahre und sie wird zwischen 50 cm bis zu 2 Meter hoch. Je mehr Platz die Pflanze hat, desto größer kann sie werden. Der erste Schritt des Wachsens fängt mit der Blattrosette (bis zu 50 cm lang) an. Sie hat sehr große Blätter, die ein sehr charakteristisches Aussehen haben: – auf der Oberseite kurze Haare
– auf der Unterseite einen gräulichen Filz.
Die knollige, aromatisch riechende und vom Geschmack bittere Alantwurzel wächst am meisten während des ersten Vegetationsjahres.
Der zweite Schritt fängt im zweiten Jahr mit der Formation der Stängel an. Von dem Stängel entspringen herzförmige, lange und spitze Blätter.
In dem dritten Schritt wachsen Blütenstängel mit mehreren gelb-orangen Korbblüten von den Blattachseln. Die Blüten werden bis zu 7 cm groß.
Trivialnamen
Unter welchen Namen ist Alant noch bekannt?
Die offiziellen lateinischen Namen der Alant Pflanzengruppe sind Inula helenium, Helenium grandiflorium und Aster helenium. Die Pflanzenfamilie wird Korbblütler/Asteraceae genannt. Der englische Name ist Elecampane. Andere historisch oder weniger verbreitete Namen sind zum Beispiel: Alantkraut, Alantwurzel, Aletwürze, Altkraut, Altwurz, Brustalant, Dammkraut, Darmwurz, Donarvarwurzel, Donnerkraut, Echter Alant, Edelherzwurz, Edelwurz, Galantwurzel, Glockenwurz, Gottesauge, Grosser Heinrich, Heilwurz, Helenenkraut, Hexenschusskraut, Krätzenwurz, Odinskopf, Oltwurz, Schlangenkraut, Schlangenwurz, Ulenkwurz und Weidenalant.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Alant enthalten?
Alant besitzt eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, die essenziell für ihre heilende Kraft und Funktion sind. Dazu gehören:
- Inulin (dieser Wirkstoff wird oft in Laboren extrahiert und danach in Diabetiker-Nahrungsmitteln verarbeitet)
- ätherisches Öl
- Alantsäure
- Kampfer (Alantkampfer)
- Alantolacton
- Harze
- Azulen
- Pektin
- Wachs
- Bitterstoff
- Triterpene
- Polyacetylene
- Sterole
- Beta-Sitosterol
- Helenin
- Sesquiterpenlactone.
Durch die Vielzahl an verschiedenen Inhaltsstoffen wird Alant nicht nur als Heilpflanze gehandelt, sondern auch als Gewürz in der Küche für Süßspeisen oder als Färbemittel verwendet.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Alant?
Es gibt eine Reihe von Heilpflanzen bzw. Heilkräuter die eine ähnliche Wirkung haben wie Alant. Zum Beispiel werden diese Heilpflanzen gegen eine Erkältung verwendet: Hagebutte,
Kamille, Thymian, Echinacea und Salbei. Heilpflanzen die gegen Entzündungen verwendet worden sind zum Beispiel: Kurkuma, Holunder, Knoblauch und die Ringelblume. Andere Heilkräuter die gegen Verdauungsproblemen eingesetzt worden sind zum Beispiel Pfefferminze, Anis, Fenchel, Kümmel und Blutwurz. Gegen Muskelkater werden diese Heilpflanzen verwendet: Arnika, Campher, Eukalyptus, Fichte und Rosmarin. Für die Linderung von Hautproblemen werden diese alternativen Heilpflanzen empfohlen: Baldrian, Brennnessel, Löwenzahn, Johanniskraut und Mönchspfeffer.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Alant am Markt zu kaufen?
Die verwendeten Pflanzenteile von Alant sind ihre Wurzel und Blätter.
Für die Anwendungen in der Heilkunde sollten die Alantwurzeln direkt bei Kräuterhändlern bestellt werden. Obwohl die Heilpflanze heutzutage eher eine geringe Rolle in der Heilkunde spielt, gibt eine Vielzahl von Einnahmeformen für Alant. Dazu gehören zum Beispiel ihre Anwendung als:
Tee
Alant – Tee ist die häufigste Form für die Einnahme der Heilpflanze. Er kann leicht zu Hause innerhalb 5 bis 10 Minuten mit gekochtem Wasser und einem Teelöffel von einer Alantwurzel zubereitet werden. Neben der isolierten Einnahme von Alant, kann das Heilkraut auch mit anderen Heilkräutern in einem Mischtee zu sich genommen werden. Zum Beispiel wird bei Husten die Alantwurzel mit Lungenkraut oder Süßholzwurzeln gemischt.
Tinktur
Die Alant – Tinktur ist die am zweithäufigsten verwendete Einnahmeform. Hier wird die Alantwurzel mit Doppelkorn oder Weingeist in einem geschlossenen Glas für bis 6 Wochen vermischt. Diese Tinktur kann man bevor man sie zu sich nimmt, mit Wasser verdünnen. Die Tinktur sollte man 1-3 mal pro Tag zu sich nehmen.
Alantwein
Der Alantwein wird heutzutage eher selten zu sich genommen, wurde aber in der Geschichte häufig verwendet. Hier wird die Alantwurzel (50 g) mit Weißwein (1 Liter) für bis zu 6 Wochen in einem Glas verschlossen.
Kauen der Wurzel
Das orale Zerkauen einer gereinigten Alantwurzel vor dem Essen wird heutzutage auch eher selten vorgefunden und genau wie bei dem Alantwein hat dieses Phänomen ihre Wurzeln in dem Mittelalter.
Alant Salbe
Für die äußerliche Anwendung wird die Alant Salbe durch eine Mischung von frischen, geschnittenen und gekochten Alantwurzeln mit Schweineschmalz oder Bienenwachs – Öl hergestellt. Diese Form ist vor allem für das Einreiben gegen Ekzeme und anderen dermatologischen Probleme hilfreich.
Alant Umschlag
Es gibt zwei Formen des Umschlages:
Der Salbenumschlag: – hier reibt man die Salbe dick auf die Haut auf und ein Stoff wird zur Fixierung oben drauf gelebt.
Bei der zweiten Variante wird ein Baumwollstoff mit vorgekochten Alanttee in Berührung gebracht und dann auf die Haut gelegt. Es wird durch ein Wolltuch fixiert.
Alant Waschungen
Hier wird eine abgekochte Alantwurzel als Waschung auf die Hautunreinheiten oder Hauterkrankungen gelegt.
Blätter auflegen
Hier werden die frischen Blätter auf die beschädigte Haut gelegt. Die Blätter werden normalerweise im Frühsommer gesammelt. Dies hat eine gute Wirkung für die Hemmung der Entzündung und für die Verbesserung des Hautbildes.
Räuchermittel
Hier werden kleine Alantwurzeln auf Räucher-Glühkohlen gelegt. Der Effekt ist das es die Raumluft zu einem gewissen Grad desinfiziert und die Atemwege dadurch weniger belastet und so freier werden.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Alant als NEM?
Es gibt keine genaue Verzehrempfehlungen für diese Heilpflanze. Die Dosierung hängt von der Einnahmeform ab. Sie kann innerlich und äußerlich angewendet werden. Frische Alantblätter werden vorwiegend äußerlich verwendet. Innerlich wird die Heilpflanze oft als Tee oder Tinktur gegen Symptome der Atemwege oder Verdauungsorgane eingesetzt. Äußerlich kann der Tee oder die verdünnte Tinktur in verschiedenen Formen auf die Haut gelegt werden. Für den Alant-Tee ist nicht mehr als ein Teelöffel von der getrockneten Alantwurzel empfohlen. Für die Verwendung der Tinktur sind nicht mehr als 5–10 Tropfen empfohlen. Für die Produktion von 1 Liter Alantwein wird ungefähr 50 g Alantwurzel empfohlen. Je höher die Dosierung ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen.
Gibt es beim Kauf von Alant etwas zu beachten?
Obwohl die Heilpflanze eine Vielzahl von positiven Effekten auf den menschlichen Körper hat, wird sie heutzutage nur sehr selten wegen ihrer heilenden Wirkung benutzt. Dies liegt zum einen daran, dass die Pflanze erst nach einem Wachstum von drei Jahren ihre positive medizinischen Wirkung ausleben kann und zum anderen daran das sie eine Vielzahl von Nebenwirkungen durch die Schwierigkeiten bei der Dosierung mit sich bringt. Außerdem reagieren heutzutage eine Vielzahl von Menschen allergisch gegen die historische Heilpflanze, da sie in ihrer Zusammensetzung auf mehreren unterschiedliche ätherischen Ölen und Bitterstoffe basiert. Deshalb sollten Menschen die allgemein einige Allergien haben, die Verwendung von der Heilpflanze mit ihrem Arzt absprechen. Auf Grundlage ihrer langen Wachstumszeit sollten sie die gereifte Alantwurzel direkt bei ihrem Kräuterhändler kaufen. Es gibt auch einen Unterschied in der Anwendung zwischen frischen und getrockneten Alantwurzeln. Während frische Alantwurzeln normalerweise äußerlich aufzutragen sind, sollten getrocknete Alantwurzeln eher innerlich angewendet werden. Sie sollten die Heilpflanze nicht in der Schwangerschaft zu sich nehmen, da es keine ausreichenden Daten über eine Gefährdung des Fetus während der Schwangerschaft gesammelt werden konnten.