Was ist Wildes Stiefmütterchen?
Wildes Stiefmütterchen ist die Wildform von einer beliebten Zierpflanze. Dass es diese Pflanze überhaupt gibt, wissen nur wenige. Grund dafür ist, dass diese Pflanze nicht so häufig zu sehen ist, als die gezüchteten Verwandten. Wildes Stiefmütterchen ist dabei ein sehr beliebtes und vor allem vielfältiges Heilkraut. Als Heilkraut hat diese Pflanze eine bereits lange Tradition. Schon im 15. Jahrhundert wurde die Pflanze als Heilkraut beschrieben und auch ihre Verwendung und Wirkung hochgelobt.
Die erste Erwähnung von diesem Heilkraut fand wahrscheinlich im Jahr 1485 statt durch Erhard Reuwich, der auch die Herstellung von einem Destillat darauf beschrieb. Destillat und auch Abkochung wurden im 16. Jahrhundert noch verwendet. Und in der Mitte des 18. Jahrhunderts war es ein Arzt in Mainz, Karl Strack, der sogar Kinder mit diesem Kraut behandelte. Diese Pflanze wird auch als pharmazeutische Droge eingesetzt. Es war schließlich Carl von Linné, der die Pflanze genau beschrieb. Doch die Systematik der Artengruppe wird bis heute kontrovers diskutiert. Denn es gibt eine Reihe von Unterarten dieser Pflanze. Diese unterscheiden sich hinsichtlich des Aussehens, nicht aber hinsichtlich ihrer Wirkweise, wenn sie als Heilkraut verwendet werden. Das Kraut wird als Zier- und Heilpflanze seit dem Mittelalter kultiviert. In Großbritannien wird die Pflanze seit dem Jahr 1810 gezüchtet.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Wildes Stiefmütterchen einnehmen?
Wildes Stiefmütterchen ist als Heilkraut vor allem wirksam gegen Husten und auch bei Problemen mit Harnorganen. Darüber hinaus kann auch ein empfindliches Nervensystem mit diesem Kraut behandelt werden, ebenso wie Hautbeschwerden. Kraut und Blüten können innerlich und auch äußerlich angewandt werden. Eine positive Wirkung auf Herzu und auf den Kreislauf sowie die Lunge wird dem Kraut ebenfalls nachgesagt. Eine äußerliche Anwendung wird dann in Betracht gezogen, wenn es zu einer Hauerkrankung kommt mit Schuppenbildung, also zum Beispiel bei Juckreiz, bei Milchschorf und auch bei Akne.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Wildes Stiefmütterchen?
Wildes Stiefmütterchen kann viele positive Wirkungen haben. So kann es zum Beispiel die schon im 15. Jahrhundert beschriebene „unnatürliche Hitze“, die in kleinen Kindern vorkommt, beseitigen. Auf welchen Wirkweisen die positiven Wirkungen beruhen könnten, ist bisher nicht bekannt. In der Volksmedizin wird das Heilkraut allgemein beschrieben als blutreinigend und auch als stoffwechselanregend. Darüber hinaus können auch Entzündungen, wie sie bei rheumatischen Beschwerden vorkommen damit behandelt werden. Darüber hinaus hat das Heilkraut auch eine fiebersenkende Wirkung und kann Erkältungskrankheiten besiegen. Es wird vermutet, dass dies auf die Salicylsäurederivate und die Schleimstoffe, die in diesem Heilkraut enthalten sind, zurückzuführen ist. Auch eine antimikrobielle Wirkung konnte für die verschiedenen Extrakte nachgewiesen werden. Ebenfalls kann eine immunsuppressive Wirkung vermutet werden. Die entzündungshemmende Wirkung bezieht sich auch auf Ekzeme und auf andere Hauterkrankungen.
Diesem Heilkraut werden zudem Wirkweisen wie erweichend und harntreibend, aber auch krampflösend und schleimlösend sowie schmerzstillend und schweißtreibend zugeschrieben. Damit ist das Kraut ideal auch geeignet für die Behandlung von Husten, von Asthma und von Bronchitis, aber auch von Keuchhusten und von Herzbeschwerden sowie von Arteriosklerose und wirkt auch gegen Verstopfung. Behandelt werden kann damit auch Durchfall und eine Darmkolik sowie eine Blasenentzündung und Blasengries sowie Gelenkentzündungen. Wildes Stiefmütterchen regt zudem Stoffwechsel an und kann bei Gicht und bei Nervosität sowie bei Nervenentzündungen und bei Schlaflosigkeit angewandt werden. Fieberkrämpfe können damit ebenso besiegt werden wie Müdigkeit und Psoriasis, Herpes und Eitergrind.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Wildem Stiefmütterchen auftreten?
Nebenwirkungen auf dieses Heilkraut sind nicht bekannt. Grund dafür ist auch, dass die Wirkung und damit auch eine mögliche Nebenwirkung von diesem Heilkraut bisher noch nicht ausreichend erforscht wurden. Verwendet wird das Heilkraut zwar schon seit vielen Jahrhunderten. Doch im Rahmen der Naturheilkunde spielt das Kraut eine eher untergeordnete Rolle. Denn gegen wirklich schwere Erkrankungen hilft das Kraut nicht. Und ob eine Linderung von Atemwegserkrankungen oder von Juckreiz etc. wirklich letztlich in Zusammenhang mit diesem Heilkraut steht, kann auch nicht genau bestimmt werden. Grund dafür ist, dass gerade bei solchen Erkrankungen auch andere Faktoren eine sehr große Rolle spielen.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Wildem Stiefmütterchen, bis sich erste Erfolge einstellen?
Wie bei allen Heilkräutern kann in Bezug auf die Anwendungsdauer bis sich ein merklicher Erfolg bzw. eine Besserung der Symptome einstellt, gegen die das Heilkraut verwendet wird, nicht genau vorhergesagt werden. Es spielt hier zum einen eine Rolle, ob der Nutzer von diesem Heilkraut schwere oder leichte Symptome hat. In der Regel führt gerade bei Atemwegserkrankungen die Einnahme von diesem Heilkraut zu einer sehr schnellen Besserung des Allgemeinzustands. Linderung verschafft das Heilkraut und seine Darreichungsformen auch sehr schnell, wenn es um die Anwendung der äußerlichen Anwendung auf Ekzemen oder bei Juckreiz geht.
Wenn eine Überempfindlichkeit gegen über Salicylaten besteht, sollte dieses Heilkraut nicht verwendet werden. Das Kraut sollte auch nicht direkt in offene Wunden gegeben werden. Allerdings in Verbindung mit Honig kann Pulver aus diesem Heilkraut auf Wunden gegeben werden. Große Areale der Haut sollten mit einer Creme oder mit einer Waschung aus diesem Heilkraut nicht behandelt werden.
Da es für die Anwendung von diesem Kraut während der Schwangerschaft und der Stillzeit keine Untersuchungen gibt was die Unbedenklichkeit der Einnahme angibt, sollte hier lieber auf die Einnahme von diesem Kraut verzichtet werden. Auch bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren reichen die bisherigen wissenschaftlichen Untersuchungen noch nicht aus, um hier eine Unbedenklichkeit für die innere Anwendung zu geben. Dies gilt auch für die äußerliche Anwendung von Kindern unter 12 Jahren.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Wildem Stiefmütterchen?
Wildes Stiefmütterchen ist vielen Teilen von Europa sehr weit verbreitet. In den ganz südlichen und ganz nördlichen Regionen von Europa kommt das Heilkraut allerdings nicht vor. Wildes Stiefmütterchen wächst auf Wiesen und an Wegesrändern und auch auf Brachflächen. Da es von diesem Heilkraut sehr viele Unterarten gibt, gibt es auch entsprechend viele bevorzugte Standorte. Ob dies nun Zufall ist oder nicht, kann nicht gesagt werden. Einige der Unterarten von diesem Heilkraut bevorzugen magere Böden, andere wachsen auf sandigen Böden am besten. Sogar auf den Dünen im hohen Norden sind diese Pflanzen anzutreffen. Ihr Unterboden ist dann saures Urgestein. Beheimatet ist die Pflanze auch in Asien. Oftmals wird die Pflanze als Getreideunkraut angesehen und bekämpft. Grund dafür ist, dass die Pflanze sich zwischen Roggen sehr wohlfühlt. Denn die Wurzelausscheidungen des Roggens fördern letztlich das Wachstum des Wilden Stiefmütterchens.
Die Blütezeit dieser Heilpflanze erstreckt sich von Mai bis September. Und genau in dieser Zeit ist es auch möglich, dass die Blüten für die Heilkräuterzubereitungen auch gesammelt werden.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Wildem Stiefmütterchen aus?
Wildes Stiefmütterchen hat eine von charakteristischen vegetativen Merkmalen. Zunächst einmal handelt es sich bei dieser Pflanze um eine einjährige oder auch mehrjährige krautige Pflanze. Diese kann je nach Art Wuchshöhen von 10 bis 40 Zentimeter erreichen. Es handelt sich um eine sogenannte Halbrosettenpflanze, die keine unterirdischen Ausläufer ausbildet. Die Stängel sind aufrecht und verzweigt. Die unteren Blätter von dieser Pflanze sind eiförmig oder herzförmig geformt je nach Art und gekerbt und stumpf. Die Nebenblätter von dieser Pflanze sind tief fingerförmig gelappt und der Endabschnitt ist größer als die anderen.
Es gibt zudem auch noch generative Merkmale, die ganz speziell sind. Hierzu gehören die zwittrigen Blüten, die zygomorph und fünfzählig sind und eine doppelte Blütenhülle (auch Perianth genannt) haben. Die beiden oberen Kronblätter sind bei dieser Pflanze in der Regel blauviolett, das untere Kronblatt ist gelb, die beiden seitlichen weiß bzw. jeweils nach Art blauviolett. Diese Pflanze blüht somit dreifarbig, also in Tricolor. Im Blütenzentrum kann sich je nach Art auch eine dunkle, strichförmige Aderung hervortun. Diese dienen vor allem den Insekten, die sich auf Nektarsuche befinden, als Orientierungshilfe. Beim Acker-Stiefmütterchen sind die oberen Kronblätter violett unterlaufen. Auch dies ist eine Eigenart der zahlreichen Unterarten dieses Heilkraut. Diese Pflanze gilt als selbststeril. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Dank einer lippenförmigen Klappe gegen die eigenen Pollen ist die Pflanze in der Narbengruppe geschützt vor einer Selbstbestäubung. Die Früchte von dieser Pflanze sind als Kapselfrüchte ausgebildet. Die Früchte sind kelchförmig und kahl und aufspringend. Die Samen der Pflanze sind birnenförmig und haben eine gelbliche Farbe.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Wildes Stiefmütterchen noch bekannt?
Wildes Stiefmütterchen wird im Volksmund auch Ackerveilchen, aber auch Muttergottesschuh genannt. Darüber hinaus hat diese Pflanze auch so liebliche Namen wie Mädchenaugen, Schöngesicht oder Liebesgesichtli. Bekannt ist die Pflanze zudem als Christusauge. Weitere Bezeichnungen dieser Pflanze sind Ackerveilchen, Muttergottesschuh oder auch Mädchenaugen sowie einfach Stiefmütterchen. Die lateinische Bezeichnung von dieser Pflanze lautet Viola tricolor. Die englische Bezeichnung der Pflanze lautet Heartsease und weitere volkstümliche Namen sind Ackerveilchen, Dreifaltigkeitsblume aber auch Jelängerjelieber. Ebenfalls wird die Pflanze an Kathrinchen, als Samtblümlein, als Samtveigerl und als Siebenfarbenblume bezeichnet. Ebenso nennt man diese Pflanze auch Stiefkinder und Tag- und Nachtblümlein sowie Unnütze Sorge.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Wildem Stiefmütterchen enthalten?
Wildes Stiefmütterchen enthält ca. 10 Prozent Schleimstoffe. Genauer beschrieben sind dies Glucose, aber auch Galactose und Arabinose wie auch Rhamnose. Enthalten sind auch Gerbstoffe und Salicylsäure und auch deren Derivate, wie Salicylsäuremethylester. Die Heilpflanze enthält auch die Droge Phenolcarbonsäuren, vor allem Kaffee- und Cumarsäure und auch Flavonoide, wie Quercetin, Luteolin und auch Rutin. Isoliert werden können aus diesem Heilkraut verschiedene Carotinoide wie Violaxanthin, aber auch Antheraxanthin, wie auch Lutein und Zeaxanthin sowie Beta-Carotin. Enthalten sind auch Anthocyanidine und Cumarine.
Saponine enthält dieses Heilkraut nicht, auch wenn dies in früheren Veröffentlichungen immer wieder steht. Zu den weiteren Inhaltsstoffen von diesem Heilkraut zählen Alkaloide, Anthocyanin, aber auch Flavone sowie Gerbstoff und Gerbsäure, aber auch Gaultherin und Methylsalicylat, wie auch Myrosin und Odoratin, wie auch Salicin und Violaxanthin, Violanin und Violaquercitrin, genau wie ätherisches Öl. Der Anteil an Flavonoid beträgt zwischen 0,2 bis 0,4%. Dieser Wirkstoff stellt somit auch für die Wirkweise von diesem Heilkraut eine wichtige Substanzgruppe dar. Der Anteil der Schleimstoffe liegt bei 10 Prozent. Im gleichen Anteil sind auch die Phenolcarbonsäuren enthalten.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Wildes Stiefmütterchen?
Wildes Stiefmütterchen ist nicht das einzige Kraut, das eine ähnliche Wirkkraft hat und schon so lange bekannt ist. Auch die Wirkungen von diesem Kraut sind mit anderen Wildkräutern und Wildpflanzen durchaus vergleichbar. Fiebersenkend sind zum Beispiel Buchsbaum und auch Katzenpfötchen und auch Gemeiner Andorn, aber auch Borretsch und Mutterkraut, Eisenkraut und viele andere Heilkräuter. Wildes Stiefmütterchen hat nun nicht herausragende Wirkungen aber sehr vielseitige Wirkungen.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Wildes Stiefmütterchen am Markt zu kaufen?
Wildes Stiefmütterchen kann in Form von Globuli eingenommen. Medizinisch werden in der Volksheilkunde die Stängel, die Blüten und auch die Blätter der Pflanze eingesetzt. Diese Pflanzenteile werden alle während der Blütezeit geerntet. Danach werden die Pflanzenteile getrocknet und können in Form von einer Abkochung auf einem Umschlag oder als Waschung äußerlich und als Tee innerlich angewandt werden. Gesammelt und getrocknet werden auch die Wurzeln der Pflanze. Die Wurzeln werden im August und im September gesammelt und das Kraut im Zeitraum von März bis August.
Tee kann wahlweise als Aufguss oder als Kaltauszug zubereitet werden. Das Kraut ist auch in einigen Teemischungen als Beikraut zu finden und auch in Badezusätzen. Erhältlich ist das Kraut auch als zu feinem Pulver zermahlen. Es kann hier zum Streuen auf Wunden genutzt werden. Auch eine Mischung mit Honig ist möglich. So können alte Wunden behandelt werden. Darüber hinaus ist dieses Kraut auch in Cremes zu finden. Für die Zubereitung von einem Teeaufguss sollten lediglich drei Gramm Kraut verwendet werden. Das Kraut ist mit 150 Millilitern kochendem Wasser zu übergießen. Zehn Minuten sollte der Aufguss auf jeden Fall ziehen. Für Umschläge nutzt man 2 Gramm Kraut pro Liter Wasser. Für einen Badezusatz benötigt man fünf bis zehn Gramm des Krautes auf ein Liter Wasser.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Wildem Stiefmütterchen als NEM?
Eine genaue Dosierung ist nicht möglich. Bei den verschiedenen Darreichungsformen gibt es immer eine genaue Angabe auf der Verpackung wie viel Kraut verwendet werden soll. Täglich sollte jedoch nicht mehr als eine Tasse Tee getrunken werden.
Gibt es beim Kauf von Wildem Stiefmütterchen etwas zu beachten?
Wer das Wilde Stiefmütterchen selbst sammeln geht, der sollte darauf achten, dass er die richtigen Pflanzen bzw. Bestandteile pflückt. Es besteht keine Giftigkeit der Pflanze auch nicht bei den Unterarten. Allerdings sollte schon Gewissheit bestehen, dass es sich auch wirklich um diese Pflanze handelt.