Was ist Lutein?
Lutein kommt von dem lateinischen Wort „luteus“ und bedeutet Goldgelb. Die Substanz zählt zu den Xantophyllen und ist wie Beta-Carotin und Lykopin ein häufig vorkommendes Carotinoid. Es ist in der Natur in Obst und Gemüse zu finden. Es kann aber auch chemisch hergestellt werden. In der EU ist es als künstlicher Lebensmittelfarbstoff unter der Bezeichnung E161b bekannt.
Die Substanz kommt immer in Verbindung mit Zeaxanthin vor. Zeaxanthin gehört zu den Beta-Carotinoiden und wird auch „sauerstoffhaltiges Carotinoid“ genannt. Für Futtermittel für Tiere wird es künstlich hergestellt. Wie Lutein ist wie Zeaxanthin ein Xantophyll. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden ist die Farbe. Ersteres ist tief orange und zweites hellgelb. Maiskörner haben den höchsten Anteil an Zeaxanthin und sind daher gelb gefärbt.
Lutein ist ein sekundärer Pflanzenstoff aus der Gruppe Carotinoide und gehört zur selben Familie wie Beta-Carotin aus Karotten, Astaxanthin aus Algen, Lycopin aus Tomaten und Crocin unc Crocetin aus Safran. Es ist ein gelb-orangener Farbstoff, der beispielsweise in gelber Paprika, orangenen Kürbissen oder goldenem Mais enthalten ist. Es ist aber auch in dunkelgrünen Blattgemüse oder in Algen wie Chlorella und Spirulina enthalten. Im Gemüse und in den Algen wird die gelbe Substanz allerdings vom Chlorophyll überlagert, sodass es nicht sichtbar wird.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Lutein einnehmen?
Der Stoff ist das am häufigsten vorkommende Isomer im Sehgewebe des Auges und im Gehirn. Alle Teile des menschlichen Auges mit Ausnahme von Glaskörper, Hornhaut und Sklera enthalten Lutein, Zeaxanthin und deren Metaboliten. Die höchste Konzentration der beiden ist in der Netzhaut und dort vor allem in Bereich der zentralen Sehgrube zu finden. Dieser Bereich ist für die Sehschärfe und Belichtung verantwortlich.
Die Substanz ist also notwendig um die Sehkraft zu bewahren und zu verbessern. Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass eine bewusste Einnahme der Substanz das Risiko, an der „Makula-Degeneration“ zu erkranken, deutlich verringert. Es sollte allerdings nur in einer Dosis von sechs Milligramm an Tag eingenommen werden.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Lutein?
Lutein ist ein wichtiger Stoff für die Aufrechterhaltung des Sehvermögens. Es wird von den Sehstäbchen benötigt, um Lichtwellen in elektrochemische Signale umzuwandeln. Wenn UV-Licht durch den Glaskörper des Auges eintritt, entstehen freie Radikale. Diese werden von der Substanz abgefangen und unschädlich gemacht. Die Substanz ist für die folgenden Funktionen verantwortlich:
Lichtabsorption
Schätzungsweise absorbiert Lutein 40 bis 90 Prozent des einfallenden UV-Lichts. Dadurch wird die Netzhaut vor Schäden, die durch Licht bedingt werden, geschützt und die Lichtstreuung wird reduziert. Die höchste Konzentration von Makula-Carotinoiden in der Fovea befindet sich in der äußeren Schicht. Es wird angenommen, dass dies der ideale Ort ist, um die äußere Netzhaut vor den Schäden durch Licht zu schützen.
Schutz vor oxidativem Stress
Die Substanz ist ein effektives Antioxidans. Es reduziert den oxidativen Schaden durch die Lichtabsorption. In verschiedenen Teilen des Auges sind oxidierte Metaboliten vorhanden, was vermuten lässt, dass die beiden Makulapigmente das Auge vor oxidativem Stress schützen.
Schutz vor Entzündungen
Die antioxidative Wirkung der Substanz ist auch für die Behandlung von chronischen Entzündungen interessant. Es verringert die Anzahl der freien Radikale und macht sie unschädlich, damit sie keine Zellschäden verursachen können. Der Körper selbst bildet freie Radikale. Eigentlich ist ihre Aufgabe, den Körper vor eindringenden Erregern zu schützen. Bei chronischen Entzündung sind jedoch freie Radikale im Übermaß vorhanden und müssen mit entsprechenden Mitteln reduziert werden. Lutein ist dafür ein geeignetes Mittel.
Chronische Entzündungen sind bei vielen chronischen Erkrankungen wie bei Diabetes, Autoimmunerkrankungen und bei Bluthochdruck eine Begleiterscheinung. Bei der koronaren Herzerkrankung sind chronische Entzündungen sogar für Herzinfarkte verantwortlich.
Studien haben gezeigt, dass Lebensmittel, die reich an Lutein sind, Entzündungen hemmen. Die Substanz ist ein fettlöslicher Pflanzenstoff. Es hat sich gezeigt, dass ein hoher Carotinoidspiegel im Blut für niedrigere Entzündungswerte sorgt.
Schutz vor koronaren Herzerkrankungen
Eine schedische Studie befasste sich mit der entzündungshemmenden Wirkung der Substanz bei Menschen mit koronarer Herzerkrankung. Es zeigt sich, dass die Substanz chronische Entzündungen bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung unterdrücken kann. Es zeigte sich außerdem, dass die Substanz resorbiert und in den Immunzellen des Blutes gespeichert wird. Die Studie ergab, dass ein höherer Luteinspiegel im Blut für niedrige Entzündungswerte sorgte. Die Substanz könnte also hilfreich dabei sein, chronische Entzündungen zu reduzieren.
Andere Funktionen
Es gibt Hinweise, dass Lutein für die Kommunikation zwischen den Zellen wichtig sein könnte. Zusammen mit Zeaxanthin verändert es die Eigenschaften der Flüssigkeit der Membranen, was viele Membranfunktionen in Fotorezeptoren und anderen Teilen der Retina und des Gehirns beeinflussen könnten.
Das Vorhandensein der beiden Substanzen in der gesamten neuronalen Retina und im Gehirn, weist darauf hin, dass die Substanzen bei der Erhaltung von langkettigem, mehrfach ungesättigtem Nervengewebe eine Rolle spielt und die Übertragung von visuellen Reizen an das Gehirn verbessert.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Lutein auftreten?
Es gibt Studien über Gesundheitsprobleme bei einem übermäßigen Gebrauch der Substanz. Besonders kritisch ist die Einnahme von künstlichem Lutein bei Rauchern. Dadurch wird ihr Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, noch erhöht.
Ansonsten haben klinische Studien gezeigt, dass eine Aufnahme von bis zu 20 mg Lutein pro Tag sicher ist. Nebenwirkungen wurden keine beobachtet.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Lutein, bis sich erste Erfolge einstellen?
Die Substanz wird vom Körper ständig benötigt. Normalerweise kann sie ausreichend über die Nahrung aufgenommen werden. Wenn dies nicht der Fall ist, empfiehlt es sich, sie als Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen. Beides zusammen sollte allerdings die empfohlene Tagesdosis von 6 mg nicht überschreiten. Ansonsten kann ein Lutein-Nahrungsergänzungsmittel dauerhaft eingenommen werden.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Lutein ?
Die Substanz ist vor allem in grünem Blattgemüse wie Grünkohl, Spinat, Brokkoli, Erbsen oder Salat zu finden. Es kommt aber auch in Eigelb, in Einkorn, Chroasan- und Hartweizen und in Mais vor. In Getreidekörnern sind nur sehr geringe Mengen an Carotinoiden enthalten. Eine Ausnahme bilden Einkorn, Hartweizen und Mais, die relativ viele Carotinoide oder gelbe Pigmente enthalten. Die folgenden Lebensmittel enthalten besonders viel Lutein:
- Grünkohl: 21,9 Milligramm pro 100 Gramm
- Petersilie: 10,0 Milligramm pro 100 Gramm
- Roher Spinat: 10,0 Milligramm pro 100 Gramm
- Brokkoli: 1,9 Milligramm pro 100 Gramm
- Blattsalat: 1,8 Milligramm pro 100 Gramm
- Erbsen: 1,7 Milligramm pro 100 Gramm
- Rosenkohl: 1,3 Milligramm pro 100 Gramm
- Grüne Bohnen: 0,7 Milligramm pro 100 Gramm
- Mais: 0,7 Milligramm pro 100 Gramm
- Rohe Karotte: 0,3 Milligramm pro 100 Gramm
- Tomaten: 0,1 Milligramm pro 100 Gramm
Die Substanz kann industriell mittels Extraktion gewonnen werden. Der Farbstoff wird oft aus den Blütenblättern der Tagetes, aus Algen und Brennnesseln extrahiert. Auch Eidotter, Palmöl, Luzerne oder Alfalfa-Gras werden zur Gewinnung der Substanz genutzt.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Lutein aus?
Als natürlich gewonnener Stoff hat Lutein die Form eines rötlich-orangenen Kristalls. Dieser ist für die Gelbfärbung von verschiedenen Dingen in der Natur verantwortlich, wie von gelben Blüten, von Karotten, Orangen, Zitronen und Grünblattpflanzen.
Die Substanz wird von Tieren nicht selbst produziert, aber sie nehmen sie durch den Verzehr von Pflanzen auf. So ist die Substanz auch für die Gelbfärbung von Vogelfedern oder der Eidotter verantwortlich.
Trivialnamen
Unter welchen Namen ist Lutein noch bekannt?
Lutein ist noch unter seinem lateinischen Namen Luteus bekannt. In der Medizin wird es oft als gelbes Farbpigment bezeichnet. In der EU ist es unter der Bezeichnung E 161b als künstliche Lebensmittelfarbe bekannt.
Funktionsweise
Wie ist die Funktionsweise von Lutein?
Im Auge wird die Substanz von den Sehstäbchen gebraucht, um die Lichtwellen in elektrochemische Signale umzuwandeln. Wenn UV-Licht durch den Glaskörper ins Auge einfällt, entstehen freie Radikale. Diese werden von der Substanz abgefangen und unschädlich gemacht.
Die antioxidative Wirkung der Substanz ist für die Behandlung chronischer Entzündungen von Bedeutung. Sie senkt die Anzahl der freien Radikale und macht sie unschädlich, bevor Zellschäden entstehen können. Der Körper selbst bildet freie Radikale zum Schutz vor eindringenden Erregern. Bei chronischen Entzündungen allerdings nehmen diese freien Radikale Überhand und müssen bekämpft werden, was durch Lutein geschieht.
Ähnliche Wirkstoffe
Gibt es ähnliche Wirkstoffe, die wirken wie Lutein?
Zur Bekämpfung von freien Radikalen und chronischen Entzündungen können auch Hagebuttenpulver oder Traubenkernextrakt OPC eingesetzt werden. Hagenbuttenpulver wird aus den roten Früchten der Rose gewonnen. Es enthält 20-mal mehr Vitamin C als Zitronen. Die in ihm enthaltenen Galaktolipide, Polyphenole und Carotinoide helfen, freie Radikale im Körper zu binden, haben außerdem eine Zell-schützende und antioxidative Wirkung.
Traubenkernextrakt OPC gehört zu den Antioxidantien. Er fängt freie Radikale im Körper ein und macht sie unschädlich. Studien haben ergeben, dass OPC ein besserer Radikalfänger ist als Vitamin E und Vitamin C.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Lutein am Markt zu kaufen?
Die Substanz wird als Nahrungsergänzungsmittel fast ausschließlich in Kapselform angeboten. Sie sollten ein Kombipräparat wählen, das auch Zeaxanthin enthält, da diese beiden Substanzen auch in der Natur immer zusammen vorkommen.
Tabletten mit der Substanz gibt es selten. Sie haben den Vorteil, dass sie zerteilt und somit besser dosiert werden können als Kapseln. Bei den Lutein-Kapseln unterscheidet man zwischen puren Lutein-Kapseln und Lutein-Kapseln in Kombination mit anderen Wirkstoffen.
Pure Lutein-Kapseln besitzen nur den einzigen Wirkstoff, nämlich die reinze Substanz. Nur die Konzentration variiert in den verschiedenen Kapseln. In dieser Form kann der Wirkstoff seine ganze Kraft entfalten, ohne durch andere Wirkstoffe gemindert zu werden. Die Kapseln werden zur Unterstützung der Sehleistung der Augen eingesetzt.
Lutein-Kapseln mit zusätzlichen Wirkstoffen bieten ein effektives Gesamtpaket zum Schutz der Sehkraft. Mit dieser einen Kapsel werden also viele Wirkstoffe kombiniert.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Lutein als NEM?
Die Dosierung ist etwas schwierig. Die im Handel erhältlichen Nahrungsergänzungsmittel mit der Substanz haben meist eine Dosierung von 10 mg und aufwärts. Die tägliche Dosierungsempfehlung liegt bei 6 mg. Da die Substanz meist nur in Kapselform angeboten wird, ist eine genaue Dosierung daher sehr schwierig. Bei Präparaten mit einer Dosierung von 10 mg, sollten Sie daher nicht jeden Tag, sondern nur alle zwei Tage eine Kapsel nehmen. Damit kommen sie dem empfohlenen Tagesbedarf ziemlich nahe.
Gibt es beim Kauf von Lutein etwas zu beachten?
Achten Sie beim Kauf von Lutein-Nahrungsergänzungsmittel auf Markenqualität. In Deutschland und in Österreich gibt es bei der Herstellung strene Qualitätsstandards. Bei diesen Produkten sind die Inhaltstoffe und die Verarbeitung zertifiziert.
Außerdem sind beim Kauf von Lutein-Produkten die folgenden Punkte wichtig:
Die Dosierung
Die Konzentration der Substanz in den Kapseln ist sehr wichtig. Die kleinsten Dosierungen beginnen bei 10 Milligramm, was für die empfohlene Tagesdosis von 6 mg zu viel ist. Es wird daher empfohlen nur jeden zweiten Tag eine Kapsel einzunehmen. Allerdings ist eine Überdosierung nicht gefährlich. Sie verschwenden nur etwas Geld.
Allergene und tierische Inhalte
Oft werden den Kapseln tierische Inhalte zugesetzt oder die Kapseln beinhalten Allergene. Laktose und Gluten werden oft als Füllmittel verwendet. Gelatine aus den Knochen von Rindern wird oft als Hülle für die Kapseln verwendet. Für Menschen, die unter Laktose- oder Glutenintoleranz leiden, als auch für Vegetarier und Veganer gilt es diese Dinge zu beachten.
Packungsgröße
Die Kapseln sind in Packungsgrößen von 60 bis 180 Kapseln erhältlich. Die richtige Größe hängt davon ab, wie oft und wie lange die Kapseln eingenommen werden sollen. Großpackungen sind in der Regel günstiger. Die Kapseln sind zwei bis drei Jahre haltbar.
Ergänzungsmittel
Lutein-Kapseln werden oft weitere Wirkstoffe zugesetzt. Manche Wirkstoffe verstärken ihre Wirkung, wenn sie mit anderen Inhaltsstoffen kombiniert werden. Daher sollten Sie darauf achten, dass die angegebenen Wirkstoffe sinnvoll für Ihre Bedürfnisse sind, zumal durch zu viele Zusatzstoffe die Lutein Konzentration verringert wird.
Am häufigsten werden die folgenden Zusatzstoffe in Lutein-Kapseln zugesetzt:
- Zeaxanthin
- Vitamin A
- Vitamin C
- Vitamin E
- Zink
- Omega-3-Fettsäuren