Kräftigend, reizlindernd, durchblutungsfördernd – die Eigenschaften der vielfältig einsetzbaren Kalmuswurzel sind so zahlreich wie effektiv. Die asiatische Sumpfpflanze, die im 16. Jahrhundert in Mitteleuropa erfolgreich eingebürgert wurde, verfügt durch ihre im Wurzelstock befindlichen Extrakte über eine nachweisliche stärkende Wirkung auf den menschlichen Magen-Darm-Trakt.
Als ausdauernde, krautige Pflanze, die mehrere Jahre alt werden und öfters als ein Mal im Jahr blühen und Früchte tragen kann, zählt sie zur Gattung der Kalmus, (Acorus), die zumeist 60 bis 100 Zentimeter – seltener bis zu 150 Zentimeter – groß wird. Beheimatet ist das schwertförmige Gewächs seit Beginn ihrer Entdeckung in Asien und Nordamerika – seit ihrer Verbreitung, die von Europa, über Ostsibirien, bis hin nach Ägypten reicht – ist sie jedoch auf der gesamten Nordhalbkugel präsent. Trotz ihrer Präsenz in zahlreichen Ländern der Erde wächst die Kalmuswurzel jedoch nur noch vereinzelt und ist deswegen im Laufe der Zeit immer seltener geworden.
Was ist Kalmuswurzel?
Umgangssprachlich auch als „Kaninchenwurzel“ oder „Magenbrand“ bezeichnet, basiert der offizielle Name „Kalmus“ auf dem griechischen Terminus „Kálamos“, was in deutscher Sprache mit „Halm“ oder „Schilf“ übersetzt wird und etymologisch an das Wort „Karamell“ angrenzt. Das schilfähnliche Gewächs, dessen Blütezeit im Juni und Juli zu beobachten ist, erinnert mit seinem changierenden Farbspektrum, welches von grün, über gelb, bis hin zu rötlichen Tönen reicht sowie seinen schwertförmigen Laubblättern stark an die Sumpf-Schwertlilie, deren Blüten jedoch zumeist hellgelb gefärbt sind.
Oftmals anzutreffen ist die Kalmuswurzel an den Ufern nordwestdeutscher Küsten und Flüsse, wo sie sich zwischen nährstoffreichen, sonnendurchfluteten Gewässern ohne große Strömungen am wohlsten fühlt.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Kalmuswurzel einnehmen?
Die Wunderwurzel ist aus medizinischer Perspektive ein wahrer Allrounder, wenn es um den Magen, Darm sowie den gesamten Verdauungstrakt geht. Hierzu zählen sowohl Reizungen, die gelindert werden können, Appetit, der angeregt werden kann, als auch Rheuma, dessen Intensität verringert werden kann und Entzündungen im Zahn-und Halsbereich, die durch den Kalmusextrakt geheilt werden können. Dieser Wirkstoff sitzt im Wurzelstock des Gewächses, der zum einen verschiedene Bitterstoffe, wie bspw. Acorin enthält, welche die Magensaftbildung anregen, um somit Reizungen zu lindern, zum anderen besitzt jeder Wurzelstock zwischen 2-6% ätherische Öle, wie Asaron, welche Krämpfe lösen und die Durchblutung fördern können.
Darüber hinaus können sie die Symptome einer Gastritis verringern, indem sie die Magenempfindlichkeit reduzieren, was den in der Kalmuswurzel befindlichen Schleim-und Gerbstoffen zuzuordnen ist. Durch die durchblutungsfördernde Eigenschaft des Heilkrauts kann sich die Magenschleimhaut lockern und entspannen, was Krämpfe lösen kann. Durch die Abgabe von Bitterstoffen, welche die Magensaftbildung anregen, kann zudem insbesondere Nahrungseiweiß, welches oftmals schwerer verdaulich ist, leichter verarbeitet und schneller verdaut werden, wodurch der-Darm-Trakt letztendlich zügiger entlastet wird.
Durch die vorhandenen Schleim-und Gerbstoffe kann der Magen zudem eine Art Schutzhülle auf den empfindlichen Schleimhäuten bilden, die somit gegenüber reizenden Stoffen langfristig widerstandsfähiger werden können.
Die Wirkung des Extraktes setzt jedoch bereits bei Einnahme auf der Zunge ein: durch die Aktivierung des Vagusnervs wird das Verdauungshormon Gastrin in vermehrtem Umfang ausgeschüttet, welches wiederum die Produktion von Magen-und Verdauungssäften im Bereich der Bauchspeicheldrüse und Leber ankurbelt und die Muskelbewegungen fördert. Dieser Vorgang unterstützt die Appetitanregung bei gleichzeitiger Nahrungsmittelverträglichkeit des Verdauungstraktes.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Kalmuswurzel?
Die Anwendungsform der Heilpflanze ist überwiegend in getrocknetem Zustand als Zubereitung für Tees in Apotheken oder in Online Shops vorzufinden. Hier empfiehlt es sich, ein bis zwei Teelöffel des getrockneten Wurzelstocks mit ca. 150 Millilitern kochendem Wasser aufzugießen und fünf Minuten ziehen zu lassen. Die Reste der Kalmuswurzel können im Anschluss ausgesiebt und abgegossen werden.
Als Tee können Betroffene diesen dreimal am Tag konsumieren, um Schmerzen zu lindern und um gesundende Ergebnisse zu erzielen. Alternativ können sowohl kandierte Wurzelabschnitte erworben werden, die gekaut werden können, als auch Tinkturen des Superfoods, die als leicht bitter-scharf schmeckende, würzig, nach Mandarinen riechende und gelblich aussehende Tropfen direkt auf die Zunge gegeben werden oder mit Getränken kombiniert werden können. Sogar als Mundspülung kann der Allrounder verwendet werden, wenn er genügend verdünnt wird.
Selbst Raucher, die sich die Zigaretten abgewöhnen möchten, können bei Wunsch nach pflanzlichen Mitteln auf das Heilkraut zurückgreifen, lassen die im Wurzelstock befindlichen Bitterstoffe doch das Nikotin im Mund und auf der Zunge so unangenehm schmecken, dass eine Entwöhnung schnell stattfinden kann.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Kalmuswurzel auftreten?
So effektiv und vielfältig wie die Wirkung des effektiven Krauts ist, sind Konsumenten trotzdem gut damit beraten, sich ebenfalls über die möglichen Nebenwirkungen zu informieren, welche das Kraut auf den menschlichen Organismus haben kann.
Da die medizinische Anwendung auf rein pflanzlicher Basis erfolgt, ist der Extrakt der Kalmuswurzel in der Regel gut verträglich. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, keine indischen Kalmusöle zu verwenden, da im Rahmen von Tierversuchen herausgefunden wurde, dass diese aufgrund ihrer Tetraploidie einen achtzigprozentigen Anteil des Wirkstoffs Asaron aufweisen, welcher in dieser Menge eine krebserregende Wirkung aufweist.
Der Erwerb der magenfreundlichen Wurzel in hiesigen Apotheken kann jedoch ohne Sorge getätigt werden, da alle hierzulande verfügbaren Pflanzen diploid sind, (ergo nur geringe Spuren von Asaron besitzen), ihren Ursprung in Europa haben und nach dem Arzneimittelbuch geprüft sind. Darüber hinaus sollten Schwangere wiederum auf den Konsum der Kalmuswurzel verzichten, da bisher keine schlüssigen Erkenntnisse über die Auswirkung des Krauts auf Neu-und Ungeborene existieren. Ferner kann es bei einer Überdosierung zu Halluzinationen kommen, welche bisher jedoch nur äußerst selten festgestellt werden konnten.
Solange die empfohlene Dosierung von drei täglichen Einnahmen nicht überschritten wird, kann die Kalmuswurzel über einen beliebig langen Zeitraum eingenommen werden, bis die Beschwerden vollständig abgeklungen sind. Sobald sie nicht mehr benötigt wird, sollte sie allerdings, wie jedes andere Medikament ebenfalls, abgesetzt werden.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Kalmuswurzel, bis sich erste Erfolge einstellen?
Da die Wirkung der asiatischen Heilpflanze durch ihre ätherischen Öle und Bitterstoffe als sehr effektiv gilt, können Konsumenten bei einer regelmäßigen Einnahme bei gleichbleibender Dosierung innerhalb von wenigen Tagen bereits erste Ergebnisse in Form von einem besser funktionieren Verdauungssystem und weniger Beschwerden wahrnehmen.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Kalmuswurzel?
Die heilende Wirkung des Magenkrauts besitzt eine lange Geschichte, denn schon vor 5.000 Jahren konnten die Chinesen bereits den wirksamen Effekt der asiatischen Sumpfpflanze für sich entdecken. Aus schriftlichen Überlieferungen geht sogar hervor, dass die Kalmuswurzel erstmals 3700 vor Christus für ihre lebensverlängernde Kraft geschätzt wurde.
Die asiatische Sumpfpflanze, die im 16. Jahrhundert in Mitteleuropa erfolgreich eingebürgert wurde, verfügt durch ihre im Wurzelstock befindlichen Extrakte über eine nachweisliche stärkende Wirkung auf den menschlichen Magen-Darm-Trakt. Als ausdauernde, krautige Pflanze, die mehrere Jahre alt werden und öfters als ein Mal im Jahr blühen und Früchte tragen kann, zählt sie zur Gattung der Kalmus, (Acorus), die zumeist 60 bis 100 Zentimeter – seltener bis zu 150 Zentimeter – groß wird.
Beheimatet ist die Kalmuswurzel seit Beginn ihrer Entdeckung in Asien und Nordamerika – seit ihrer Verbreitung, die von Europa, über Ostsibirien, bis hin nach Ägypten reicht – ist sie jedoch auf der gesamten Nordhalbkugel präsent. Trotz ihrer Präsenz in zahlreichen Ländern der Erde wächst die Kalmuswurzel jedoch nur noch vereinzelt und ist deswegen im Laufe der Zeit immer seltener geworden.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Kalmuswurzel aus?
Das schilfähnliche Gewächs, dessen Blütezeit im Juni und Juli zu beobachten ist, erinnert mit seinem changierenden Farbspektrum, welches von grün, über gelb, bis hin zu rötlichen Tönen reicht sowie seinen schwertförmigen Laubblättern stark an die Sumpf-Schwertlilie, deren Blüten jedoch zumeist hellgelb gefärbt sind.
Oftmals anzutreffen ist die Kalmuswurzel an den Ufern nordwestdeutscher Küsten und Flüsse, wo sie sich zwischen nährstoffreichen, sonnendurchfluteten Gewässern ohne große Strömungen am wohlsten fühlt.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Kalmuswurzel noch bekannt?
Die asiatische Heilpflanze ist unter vielen Synonymen und Bezeichnungen bekannt. Hierzu gehören folgende Termini, wie: Magenwurz, Kaninchenwurzel, Deutscher Ingwer, Feenkraut, Deutscher Zitwer sowie Schwertwurzel und Bajonettstangen, unter denen sie zu finden ist.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Kalmuswurzel enthalten?
Der „Deutsche Ingwer“, wie die Kalmuswurzel aufgrund ihrer verdauungsfördernden Wirkung hierzulande auch genannt wird, beherbergt eine Vielzahl an Inhaltsstoffen, die sich primär im Wurzelstock befinden. Hierzu zählen sowohl die wichtigen Bitter-, Gerb-und Schleimstoffe, als auch die wichtigen ätherischen Öle Asaron und Eugenol.
Im restlichen Pflanzenkörper und in den Blättern befinden sich zudem Glykoside, wie Acorin sowie Monoterpene – welche einen aromatischen Geruch besitzen und die Hauptbestandteile ätherischer Öle bilden – Asarone sowie wertvolle Ballaststoffe, welche eine reinigende Wirkung auf den Verdauungstrakt haben und zudem ein längeres Sättigungsgefühl fördern.
Enthaltene Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente
pro 100g / 100 ml | NRV¹) | |
---|---|---|
Calcium | 626 mg | 78,25 % |
Eisen | 89,37 mg | 638,36 % |
Kalium | 2375 mg | 118,75 % |
Magnesium | 164 mg | 43,73 % |
Phosphor | 281 mg | 40,14 % |
Zink | 2,02 mg | 20,20 % |
Natrium | 266 mg | 17,73 % |
*Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können diese Werte leicht abweichen.
Ähnliche Superfoods
Gibt es ähnliche Superfoods, die wirken wie Kalmuswurzel?
Bei langanhaltenden Magen-Darm-Beschwerden stoßen viele Medikamente auf chemischer Basis an ihre Grenzen, zumal diese meistens nur für einen bestimmten Zeitraum eingenommen werden dürfen, da sie ansonsten zu starken Nebenwirkungen führen können. Zu diesem Zeitpunkt kann der Einsatz von Medizin und Heilmitteln auf pflanzlicher Basis die Beschwerden effektiv reduzieren.
Neben dem Extrakt des Superfoods existieren noch andere Kräuter, welche die heilsamen Bitter-, Schleim-und Gerbstoffe enthalten und deswegen ebenfalls für ihre verdauungsfördernde Wirkung bekannt sind. Hierzu gehören neben Kümmel, Pfefferminz und Anis auch Oregano und Kurkuma. Neben den begehrten Bitterstoffen enthalten diese Kräuter auch jede Menge ätherische Öle, welche die Magensaftproduktion steigern und den Gallenfluss anregen.
Darüber hinaus stellen Wermut, Mistel, Ginkgo und Baldrian ein starkes Quartett dar, wenn es um die Linderung von Magenschmerzen geht. Wermut bspw. enthält das Nervengift Thujon, welches jedoch in medizinischer Dosierung desinfizierend, entkrampfend und schmerzreduzierend wirkt. Als ebenfalls äußerst effektiv und dabei schonend zum Organismus kann der Fenchel betrachtet werden. Als Tee getrunken, kann die uralte Heilpflanze nicht nur Verdauungsbeschwerden lindern, sondern hilft sogar bei Infektionen der Atemwege, weshalb sie als beliebtes Mittel zur Bekämpfung von Erkältungen zum Einsatz kommt.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Kalmuswurzel am Markt zu kaufen?
Neben ihren heilenden Wirkstoffen können Fitnessbegeisterte und Gesundheitsbewusste das Kraut sogar beim Kochen verwenden: ob als Zugabe in Tropfenform für Salatdressings oder Soßen, als geschmackliche Zugabe in Gemüsegerichten, in Konfekt und Desserts oder als Brotaufstrich mit Honig – die Kalmuswurzel lässt sich vielseitig verarbeiten. Sogar als Mundspülung kann der Allrounder verwendet werden, wenn er genügend verdünnt wird.
Neben seinen wirksamen Vertretern, welche oftmals als Tee konsumiert werden, kann die Kalmuswurzel auch als Öl oder Urtinktur eingenommen werden. Selbst ein Magenbitter lässt sich aus dem wirksamen Wurzelstock der asiatischen Sumpfpflanze mixen. Hierzu werden neben ein bis zwei Esslöffeln Kalmusöl
- 1 1/2 EL Benediktenkraut
- 1 1/2 EL Tausendgüldenkraut
- 1 1/2 EL getrockneter Orangenabrieb
- 1 EL Wermut
- 1/2 EL gehackte Nelken
- 1/2 l Obstbranntwein
benötigt. Alle Zutaten müssen im Anschluss nur noch zusammen mit dem Obstbranntwein in eine Flasche gefüllt werden und sechs Wochen lang bei täglichem Schütteln an einem hellen Ort gelagert werden. Nun muss der Magenbitter lediglich noch gefiltert werden und ist fertiggestellt. Um die Haltbarkeit und den Geschmack zu maximieren, sollte er an einem kühlen, trockenen Ort in einer dunklen Flasche gelagert werden.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Kalmuswurzel als NEM?
In flüssiger Form als Tee aufgekocht, kann die Pflanze dreimal täglich eingenommen werden. Als Tropfen oder Tinktur kann der Kalmusextrakt darüber hinaus auch pur konsumiert werden. Hierfür reichen 20-30 Tropfen dreimal täglich.
Die Kalmuswurzel wird darüber hinaus nicht nur als pflanzliches Medikament bei körperlichen Beschwerden angewandt. Die in ihr enthaltenen ätherischen Öle machen sie speziell für die Parfumindustrie zu einem wertvollen Gut. Ebenfalls kommt der Allrounder oftmals bei der Produktion von Pfeifentabak zum Einsatz und wird im europäischen Raum sogar für die Herstellung von Wein und Absinth verwendet.
Gibt es beim Kauf von Kalmuswurzel etwas zu beachten?
Es sollte darauf geachtet werden, keine indischen Kalmusöle zu verwenden, da im Rahmen von Tierversuchen herausgefunden wurde, dass diese aufgrund ihrer Tetraploidie einen achtzigprozentigen Anteil des Wirkstoffs Asaron aufweisen, welcher in dieser Menge eine krebserregende Wirkung aufweist. Der Erwerb des Sumpfgewächses in hiesigen Apotheken kann jedoch ohne Sorge getätigt werden, da alle hierzulande verfügbaren Pflanzen diploid sind, (ergo nur geringe Spuren von Asaron besitzen), ihren Ursprung in Europa haben und nach dem Arzneimittelbuch geprüft sind.
Zusammenfassend ist die Kalmuswurzel als vielfältig einsetzbares Superfood jedem zu empfehlen, der von Zeit zu Zeit mit Verdauungs-oder Magenbeschwerden zu kämpfen hat. Durch seine flexiblen Anwendungsmöglichkeiten als Tee, Tinktur oder zum Kauen sowie seine sehr geringen Nebenwirkungen ist die asiatische Sumpfpflanze aus dem Bereich der Heilkräuter längst nicht mehr wegzudenken und avancierte im Laufe der Zeit zu einem der beliebtesten Mittel für Verdauungsbeschwerden unter den Phytopharmaka.