Was ist Verbena?
Verbena wird auch Eisenkraut genannt und stellt eine eigene Pflanzengattung dar, die Eisenkrautgewächse werden auch Verbenaceae genannt. Es gibt weltweit etwa 80 verschiedene Arten, die fast überall vorkommen. Verbenaceae sind einjährige Pflanzen, die in Sträuchern wachsen. Meistens haben sie einen angenehmen Duft nach Zitrone. An den Stängeln fällt auf, dass sie vierkantig sind. Die Blätter wachsen direkt am Stängel und besitzen einen stark gezähnten Blattrand. Die Blüten sind zwittrig und weiß oder lila und wachsen in lockeren Ähren. Die Samen zerfallen in vier längliche, kleine Nüsse. Die Pflanze kann bis zu einem Meter hoch werden. Verbena wird fälschlicherweise oft als Unkraut angesehen, weil sie anspruchslos ist und überall wächst. Man findet sie vor allem an Ufern, Mauern oder Wegrändern.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Verbena einnehmen?
Wer die Verbena als Heilpflanze verwenden will, sollte sie am besten im Juli und im August sammeln. Ihre medizinische Wirkung ist schon seit Langem bekannt. Menschen, die mit Entzündungen aller Arten zu kämpfen haben, die Wundheilung verbessern wollen oder Erkältung, Grippe und Fieber haben, können Verbena einnehmen. Außerdem soll sie auch gut bei Frauenleiden helfen, Menstruationsschmerzen lindern und den weiblichen Zyklus positiv beeinflussen. Des Weiteren kann Eisenkraut das Nervensystem stabilisieren, gegen Stress und Verspannungen wirken und für einen erholsamen Schlaf sorgen. Es wirkt auch leicht antidepressiv.
Aus Eisenkraut kann auch eine Mundspülung hergestellt werden, die bei Zahnfleischbluten und Geschwüren im Mund hilft. Des Weiteren kann bei Halsentzündungen mit der Mundspülung gegurgelt werden. Sie lindert das Brennen von Insektenstichen, wirkt sich positiv auf blaue Flecken aus und kann durch ihre Bitterstoffe auch positiv auf die Verdauung wirken und Durchfall, Sodbrennen und Magenbeschwerden bekämpfen. Verbena kann außerdem bei Leberschwäche angewendet werden.
Wenn es um stressbedingte Kopfschmerzen oder Migräne geht, kann Eisenkraut entspannend wirken, ebenso bei nervöser Erschöpfung. Des Weiteren wird es bei Gicht, Anämie, Nieren- und Blasenentündungen, Rheuma, Schilddrüsenüberfunktionen und anderen Stoffwechselstörungen angewendet.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Verbena?
Eisenkraut wirkt schmerzlindernd, beruhigend und entkrampfend. Es entspannt die Nerven und ist außerdem schweißtreibend. Es regt die Lebertätigkeit an und kann durch seine zusammenziehende Wirkung die Wundheilung verbessern und Zahnfleischbluten lindern. Die zusammenziehende Wirkung der Arzneipflanze ergibt sich aus ihrem hohen Gehalt an Gerbsäuren.
Die Heilpflanze wirkt zugleich beruhigend und aktivierend. Das scheint sich auf den ersten Blick zu widersprechen, soll aber nur heißen, dass das Gewächs Nervosität nimmt, gleichzeitig aber nicht müde macht und so ein angenehmes Wohlgefühl auslösen kann. Aus diesem Grund ist sie auch so gut geeignet bei Schlafproblemen. Des Weiteren hat die Verbene Auswirkungen auf den Stoffwechsel, unterstützt die Verdauung, bekämpft Krankheitserreger, fördert eine gesunde Herztätigkeit, wirkt gegen Kopfschmerzen und Depressionen, beruhigt den Magen, löst Verstopfungen, unterstützt den Heilungsprozess bei Erkältungen und wirkt krampflösend.
Bei Massagen kann das ätherische Öl aus dem Eisenkraut dabei helfen, die Muskeln besser zu durchbluten und zu entspannen. Außerdem wirkt es auch bei fettiger Haut und Akne und stärkt das Bindegewebe.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Verbena auftreten?
Wie bei den meisten Naturheilmitteln gibt es nur wenige Nebenwirkungen. Wer das Eisenkraut zu hoch dosiert, kann unter Magenschmerzen und Übelkeit leiden. Die ätherischen Öle in der Heilpflanze können außerdem die Lichtempfindlichkeit erhöhen. Da die Heilpflanze die Menstruation fördert, fördert sie auch Wehen, daher ist von einer Anwendung in der Schwangerschaft abzuraten.
Auch bei kleinen Kindern ist Vorsicht geboten, denn die enthaltenen ätherischen Öle können Kindern die Atmung erschweren. Dabei ist wichtig zu wissen, dass schon kleine Mengen ausreichend sein können, bei Kindern Atemnot auszulösen.
Des Weiteren ist eine Reizung der Schleimhäute möglich, wodurch Erbrechen ausgelöst werden kann. Auch Störungen der Bewegung und Krämpfe können bei kleineren Kindern auftreten.
Vorsicht ist auch bei Allergikern geboten. Wer eine bekannte Allergie gegen Inhaltsstoffe von Verbenen oder Produkte, die aus der Heilpflanze hergestellt werden, hat, sollte sich nach alternativen Heilpflanzen umsehen.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Verbena, bis sich erste Erfolge einstellen?
Die Anwendungsdauer bis sich erste Erfolge einstellen, ist je nach Verwendung der Pflanze und Ziel der Behandlung unterschiedlich. Sie hängt wohl zudem vom einzelnen Organismus ab. Grundsätzlich wirken die eingenommenen Stoffe innerhalb weniger Minuten. Dies gilt zum Beispiel für Anwendungsgebiete wie der Beruhigung und Entspannung, bei Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden. Wer eine positive Auswirkung auf das Herz oder die Leber erzielen oder Depressionen lindern möchte, sollte das Eisenkraut regelmäßig über mehrere Wochen einnehmen.
Grundsätzlich sollten Heilpflanzen, wie das Eisenkraut nicht länger als über einen Zeitraum von sechs Wochen regelmäßig eingenommen werden. Danach sollte der pflanzliche Wirkstoff vorübergehend durch einen ähnlich wirkenden ersetzt werden. So können unerwünschte Nebenwirkungen und eine Gewöhnung verhindert werden. Nach einer Pause von einigen Wochen kann die Verbene dann bedenkenlos wieder für die nächsten sechs Wochen konsumiert werden.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Verbena?
Verbena kommt fast auf der ganzen Welt vor, vor allem aber in südamerikanischen Ländern, wie zum Beispiel Chile, Argentinien oder Uruguay. Heute wird die Heilpflanze auch in Südeuropa angebaut, weil sie dort ideale Bedingungen vorfindet. Sie braucht viel Sonne, wächst an geschützten Standorten und bevorzugt nährstoffreiche Sandböden.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Verbena aus?
Das Eisenkraut ist eine langstielige Pflanze, die in Sträuchern wächst. Ihre Blätter haben keine eigenen Stängel und wachsen direkt aus dem Hauptstängel der Pflanze. Sie besitzen einen stark gezahlten Blattrand und hängen nach unten. In Richtung nach oben zur Blüte hin werden die Blätter kleiner und weniger. Die weißen oder lila Blüten wachsen in Dolden und riechen meist angenehm nach Zitrone.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Verbena noch bekannt?
Es gibt außergewöhnlich viele verschiedene Namen der Verbenen. Man nennt sie auch Eisenkraut, Eisenhart, Eiserichkraut, Katzenblutkraut, Druidenkraut, Wunschkraut, Sagenkraut, Isenkraut, Isenhartkraut, Richardskraut, Stahlkraut, Opferkraut, Wundkraut, heiliges Kraut, Hahnenkopfkraut, Citronelle, Punschkraut, Verbenenkraut, Verveine, Vervaine, Zitronenkraut, Zitronenblatt, Zitronenstrauch oder Zitronenverbena. Auch bei den lateinischen Bezeichnungen hat die Pflanze mehrere Namen. Sie heißt Lippia citriodora, Verbena triphylla und Aloysia triphylla.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Verbena enthalten?
Verbenen beinhalten folgende ätherischen Öle: Nerol, Geraniol, Citral, Limonen, Linalool und Flavonoide.
Nerol sorgt für den Ausgleich seelischer Verstimmungen, löst Spannungen, wirkt gegen Ängste und Unruhe und bekämpft psychische Erschöpfung. Es sorgt für Aufmunterung und fördert den Schlaf.
Geraniol ist in der Lage, Krebszellen zu bekämpfen und kann das Wachstum von Tumoren hemmen. Es ist zudem entzündungshemmend und lindert Hautreizungen und Hautprobleme. Es wird auch oft als Duftstoff in Kosmetika eingesetzt.
Citral wirkt beruhigend und fördert die Verdauung.
Limonen hat eine reizende Wirkung und kann auch Allergien auslösen. Ebenso wirkt Linalool reizend und kann Rötungen hervorrufen.
Innerhalb der Wirkungen der verschiedenen in der Verbena enthaltenen ätherischen Öle, ist schön zu sehen wie sich die Gesamtwirkung der Heilpflanze ergibt. Unterstützend wirken hier aber noch die Flavonoide, die in der Lage sind bestimmte Rezeptoren an den menschlichen Nervenzellen zu besetzen und so eine Wirkung wie Beruhigung oder Aktivierung auszulösen und diese auch aufrecht zu erhalten. Flavonoide können mehrer Aufgaben gleichzeitig übernehmen, da sie auf unterschiedliche Rezeptoren im menschlichen Körper passen.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Verbena?
Es gibt eine ganze Reihe von Heilpflanzen, die ähnlich wirken wie das Eisenkraut. Was die beruhigende Wirkung angeht, so sind hier vor allem Baldrian, Melisse, Passionsblume, Hopfen, Johanniskraut und Lavendel zu nennen. Diese Heilpflanzen werden wegen ihrer ähnlichen Wirkung auch oft in Kombination verwendet.
Baldrian ist in Europa schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze und für seine ausgleichende und beruhigende Wirkung bekannt. Er wächst vor allem an Flüssen und Bachufern, auf Lichtungen und feuchten Wiesen. Er ist sehr weit verbreitet. Baldrian beinhaltet Valepotriate, die die beruhigende Wirkung ausmachen. Des Weiteren enthält er Lignane, die schlaffördernd wirken. Auch enthält die Pflanze ätherische Öle, die krampflösend wirken und Schmerzen im Magen-Darm-Trakt lindern können. Wer Baldrian zur Förderung eines erholsamen Schlafes einnehmen will, sollte ihn vor dem Zubettgehen einnehmen.
Die Melisse ist als Heilpflanze fast genauso bekannt wie der Baldrian. Auch sie wird schon seit der Antike von Menschen eingesetzt. Paracelsus nannte das Gewächs das medizinische Gold und behandelte damit Herzkrankheiten. Auch Hildegard von Bingen kannte die Wirkung der Melisse und benutzte sie wegen ihrer stimmungsaufhellenden Wirkung. Die in der Melisse enthaltenen ätherische Öle wirken beruhigend und entspannend. Das Kraut ist zudem krampflösend, wirkt sich positiv aus bei Schmerzen im Magen-Darm-Bereich und hat antibakterielle Eigenschaften. Durch ihre Bitterstoffe regt die Heilpflanze die Verdauung an und kann Blähungen lindern. Sie wirkt ebenso gegen Kopfschmerzen und depressive Verstimmungen. Des Weiteren kommt sie zum Einsatz bei Wechseljahrsbeschwerden und Frauenleiden.
Die Passionsblume, die eigentlich aus Mittelamerika kommt, gelangte erst vor circa 500 Jahren zu uns nach Europa. Seitdem wächst sie auch hier. Den südamerikanischen Ureinwohnern war ihre beruhigende Wirkung schon seit Langem bekannt. Oft wird die Pflanze auch als Zierpflanze gesehen, denn sie sieht hübsch aus. Die Wirkung der Passionsblume ergibt sich aus den in ihr enthaltenen Flavonoiden und ätherischen Ölen, die entkrampfend und entspannend wirken. Die Heilpflanze begünstigt außerdem einen angenehmen Schlaf und lindert Reizbarkeit.
Auch der Hopfen wirkt vor allem beruhigend. Er ist nicht nur eine klassische Bierzutat, sondern hat großes Potential, was seine heilenden Wirkungen angeht. Hopfen enthält ätherische Öle, Bittersäuren, Gerbstoffe, Phloroglucinole und Flavonoide. Neben Schlafstörungen und Nervosität kann Hopfen auch Reizbarkeit und Angstzustände lindern. Er wirkt krampflösend und fördert durch seine Bitterstoffe die Verdauung.
Johanniskraut ist vor allem als natürliches Antidepressivum bekannt. Schon vor Jahrhunderten wurde es deshalb Hexenkraut oder Arnika der Nerven genannt. Johanniskraut hat zudem auch wundheilende Eigenschaften. Es wächst in ganze Europa vor allem auf sonnigen Wiesen und Lichtungen. Johanniskraut enthält Flavonoide, Hypericine und Hyperforine, die für seine stimmungsaufhellende Wirkung sorgen. Angstzustände, Anspannungen und Schlafstörungen können mit seiner Hilfe gelindert werden. Auch bei Blutergüssen, Verstauchungen und Verbrennungen kann Johanniskraut ein gutes Heilmittel sein, denn es hat auch entzündungshemmende Eigenschaften.
Lavendel ist für seine entspannende Wirkung ähnlich bekannt wie der Baldrian. Lavendel stammt ursprünglich vom Mittelmeer. Schon sein starker Geruch beweist, dass er reich an ätherischen Ölen ist. Zudem enthält er Wirkstoffe wie Gerbstoffe, Kumarine und Flavonoide. Er besitzt desinfizierende und wundheilende Eigenschaften, hilft beim Einschlafen, Entspannen und Abschalten. Auch auf die Verdauung wirkt sich Lavendel ebenfalls positiv aus und kann gegen Blähungen helfen.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Verbena am Markt zu kaufen?
Eisenkraut wird oft als Tee eingenommen. Ein Tee kann sowohl aus frischen, als auch aus getrockneten Blättern hergestellt werden. Es gibt auch Teemischungen, die Verbena enthalten. Eine Teemischung kann Sinn machen, um durch andere Heilpflanzen zusätzliche Wirkungen zu erzielen. Aus einem Eisenkraut-Tee kann auch ein Kaltauszug hergestellt werden. Die Blätter werden dazu mit Wasser übergossen und über Nacht in den Kühlschrank gestellt.
Verbenenblätter können auch in Duftsäckchen eingenäht werden und für einen angenehmen Geruch im Schrank sorgen. Zudem halten sie Insekten fern.
Wer frische Verbenen-Blätter bekommt, kann sie außerdem in der Küche verwenden. Sie passen gut zu Obstsalaten oder auch in salzige Salate und in Gemüsegerichte. Auch mit gebratenem Fleisch können sie ein angenehmes Geschmackserlebnis sein.
Die Wirkstoffe aus den Verbenen können außerdem als ätherische Öle gekauft werden. Solche Produkte sind zwar relativ teuer, weisen aber auch eine hohe Wirkstoffkonzentration auf. Sie können nicht nur am Körper verwendet werden, sondern beispielsweise auch in Duftlampen die Raumluft erfrischen und so über die Atemwege wirken. Es bietet sich an die ätherischen Öle Massageöls beizumischen oder auch sie in Cremes oder anderen Körperpflegeprodukten zu verwenden. Ebenso können sie als Badezusätze verwendet werden.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Verbena als NEM?
In den meisten Fällen wird das Eisenkraut als Tee getrunken. Für eine Tasse Tee genügen ein oder zwei Teelöffel getrocknete Verbena-Blätter. Es können davon ein bis drei Tassen pro Tag getrunken werden. Die tägliche Verzehrempfehlung wäre also 1 bis 6 Teelöffel Kraut.
Gibt es beim Kauf von Verbena etwas zu beachten?
Beim Kauf von Eisenkraut kann nicht viel falsch gemacht werden. Im besten Fall sollte man Bio-Produkte kaufen, um sicher zu gehen, dass die Pflanze frei von Schadstoffen ist und schonend verarbeitet wurde.