Menschen nutzten Pflanzen schon immer als Heilmittel. Bei dem ersten Einsatz zu medizinischen Zwecken durch Kauen von Wurzeln und Auflegen von Blättern, handelten sie zunächst rein instinktiv. Mit fortschreitender Zivilisation entwickelte sich die Pflanzenheilkunde stetig weiter. So kam es in der Naturheilkunde bald dazu, dass Apotheker, Mediziner und alle am Heilungsprozess Involvierten die Krankheitsursachen und Therapieformen in den Mittelpunkt Ihres Heilplans stellten. Während man in der Frühzeit noch Dämonen und Geister für Krankheit verantwortlich machte, so sollte sich das in der darauffolgenden Zeit ändern. Heutzutage gibt es wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit von pflanzlichen Mitteln. Dieser Nachweis basiert auf wissenschaftlichen Experimenten u.a. mittels Tierversuchen. Erst danach arbeitet man mit Probanden und bei ausreichend gesicherter Wirksamkeit und absehbaren Nebenwirkungen, ist eine Zulassung von Arzneimitteln auf dem Markt möglich. Die Standards sind international erarbeitet und weltweit anerkannt. Der Gesetzgeber ist bei diesem Prozess involviert und stellt sicher, dass in den Standards Wirkmechanismen, Effektivität und die Verteilung der zu untersuchenden Essenzen fixiert sind, um deren Auswirkungen auf den menschlichen Körper absehen zu können. Die Sicherheit von Arzneien wird im Rahmen einer klinischen Studie stets sorgfältig und ausführlich dokumentiert und auch der dafür kompetenten Behörde vorgelegt. Diese Forschungsergebnisse werden zum Zwecke der Arzneimittelüberwachung zusammengefügt und begutachtet.
Was ist Galbanum?
Aus dieser alten Heilpflanze bzw. aus deren Wurzeln gewinnt man das Galbanumbalsam.
Das aromatische Gummiharz Galbanum (Ferula erubescens ) gehört zu der Familie der Doldenblütler und ist auch unter dem Namen Riesenfenchel bekannt. Bereits in der Antike nutzten Priester, Ärzte und Propheten Öle zum Bitten um Heilung, zur spirituellen Reinigung und für die innere Umkehr. Schon zu dieser Zeit setzten die Menschen Pflanzen für die körperliche Pflege mit Salben und Düften ein. Auch in der Bibel findet Galbanum neben anderen Pflanzen als Bestandteil von heiligem Räucherwerk Erwähnung.
Im Mittelalter sowie zu Beginn der Neuzeit beschäftigten sich Nonnen und Mönche mit Kräutern. So kamen diese auch in Apotheken zum Einsatz bei der Herstellung von Heilmitteln. Die Heilwirkung der Kräuter ist durch Größen wie Hildegard von Bingen, Sebastian Kneipp oder Paracelsus belegt.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Galbanum einnehmen?
In der Naturheilkunde sind Öle und Harze von jeher für die Behandlung verschiedenster Symptome äußerst wertvoll. So regulieren Heilpraktiker beispielsweise Menstruationsbeschwerden mit dem pflanzlichen Mittel, eine Mischung aus Galbanum, Myrrhe und Wein wurde außerdem einst für Abtreibungen verwendet. Überhaupt wurde die Riesenfenchel generell und häufig bei Unterleibsproblemen verabreicht. Dies ist auch der Grund, warum sie auch als Mutterharz bekannt ist. Gemischt mit Essig und Natron empfiehlt sich Galbanum auch zur äußerlichen Anwendung im Falle der Behandlung von Leberflecken aus ästhetischen Gründen. Im Bereich der Dermatologie verspricht reines Galbanöl eine erfolgreiche Behandlung von großen Furunkeln.
Hautärzte desinfizieren auch eitrige Pickel mit Galbanum. Daraufhin trocknen diese aus. Von Zahnschmerzen geplagte Patienten können ein Stück Galbanum zur Linderung in den betroffenen Zahn stecken. Galbanöl verordnen Heilpraktiker auch zum Trinken im Falle von Husten und Erkrankungen der Atemwege auch bei damit verbundener Atemnot. Dann wirkt das Mittel schleimlösend und führt effektiv zur Linderung von Bronchitis und Asthma. Weiterhin wird Galbanum als Öl getrunken, wenn Patienten Erkältungen oder Verdauungsprobleme haben. Eine weitere positive Wirkung von Galbanum ist die Stärkung des Immunsystems. Auch bei Muskelkater, Muskelverspannungen und Krämpfen ist die Verabreichung angeraten. Die Inhaltsstoffe der Riesenfenchel sind selbst für die Therapien von epileptischen Anfällen geeignet, da das Öl krampflösend wirkt.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Galbanum?
Das ätherische Öl des Mittels ist bei Durchblutungsstörungen indiziert. Gleiches gilt für die Behandlung von Arthritis, Gelenkbeschwerden und Rheuma. Dafür kocht man Wasser und lässt dieses ein wenig abkühlen. Ist es lauwarm, so gibt man 10 Tropfen des Galbanumöl dazu und weicht eine Gaze in dem Gemisch ein. Schließlich benetzt man damit die betroffenen Körperstelle.
Ebenfalls zehn Tropfen mischt man mit einem Esslöffel Johanniskrautöl. Dieses Gemisch eignet sich zur Behandlung von Erfrierungen, indem man die betroffene Körperstelle damit einreibt.
Schleimlösende Wirkung hat Ferula erubescens ebenfalls. So wird es bei Entzündungen der Schleimhäute gewählt. Haben Patienten trockenen festen Schleim im Verlaufe einer Bronchitis zu kämpfen, wirkt im Rahmen einer Aromatherapie das ätherische Öl der Ferula einzudreschen.
Bei Patienten mit psychosomatischen und psychischen Auffälligkeiten wie Angstzuständen, Wutanfällen oder Paranoia könne Therapeuten ebenfalls Öle der Pflanze einsetzen. Dafür tropfen sie Öl auf ein Tuch und der Patient atmet den Duft ein.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Galbanum auftreten?
Immer wieder kann es zu Unverträglichkeiten oder Allergien bei der Anwendung kommen. Es ist daher ratsam, vor einer erstmaligen Anwendung die Verträglichkeit des Öls zu kontrollieren. Das macht man durch das Auftragen eines Tropfens auf die Innenseite des Ellenbogens.
Früher wurde diese Pflanze bei Geburten verwendet, da sie Verspannungen löst, Wehen fördert und Gebärenden Linderung bringt. Während der Schwangerschaft ist das Räuchern des Gewächses jedoch unbedingt zu unterlassen, denn die Folge kann im schlimmsten Falle ein spontaner Abort sein.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Galbanum, bis sich erste Erfolge einstellen?
Es gibt keine vorgeschriebene Anwendungsdauer. Der harzige Naturduft erdet, hilft gerade bei Stress, Belastung und Ängsten innere Ruhe zu finden.
Bei Störungen der Psyche unterstützt die Pflanze die Produktion von Dopamin und fördert so die seelische Balance, Ruhe und Gelassenheit, wenn Stress im privaten oder beruflichen Umfeld zu Anspannungen führt. So sind Menschen vor Abkapselung geschützt, pflegen wieder soziale Kontakte überwinden seelische Blockaden. Für eine korrekte Anwendungsdauer ist eine Rücksprache mit einem Therapeuten immer zu empfehlen.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Galbanum?
Die Pflanze ist in Mittelmeerländern und Zentralasien, Afghanistan, Syrien, dem Irak und der Türkei heimisch.
Galbanharz wird heute im Iran gewonnen, und zwar ca. 80 Tonnen pro Jahr durch Destillation.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Galbanum aus?
Man erkennt das Gewächs, aus dem man den Balsam für die Herstellung von ätherischen Ölen gewinnt, an seinen weißen und sehr feinen Dolden. Auch die Blätter sind sehr zart, der Saft ist weiß. Aus der Pflanzenwurzel extrahiert man einen weißen Saft. Zuvor wird die Wurzel ausgegraben und abgeschnitten. Aus dem Harz der Wurzel wiederum gewinnt man die ätherischen Öle. Tatsächlich ist der Duft daher warm, würzig und erdig.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Galbanum noch bekannt?
Galbanum wird auch als Mutter-oder Galbanharz bezeichnet bzw. einfach als Galban. In der Botanik lautet der wissenschaftliche lateinische Name Ferula gummosa oder Ferula galbaniflua und auch Ferula erubescens. Der Name bedeutet gelblich grün gelb (vgl. galbanius lat.)
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Galbanum enthalten?
Zu 70 Prozent enthält die Heilpflanze Monoterpene. Weitere Bestandteile chemischer Art sind Monoterpenole, Ester, Ketone, Sequiterpene, Aldehyde, Phenylether und Sequiterterpenole sowie weitere insgesamt bis zu 500 Inhaltsstoffe.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Galbanum?
Heilkräuter, die eine ähnlich antiseptische Wirkung sind:
Heilkräuter/Heilpflanzen, die gegen Ängste und Ärger wirken sind auch :
- Johanniskraut
- Kavakava
- Lavendel
- Melisse
- Passionsblume
- Bei Arthritis und Rheuma haben eine heilende Wirkung:
- Arnika
- Brennnessel
- Kampfer
- Weihrauch
- Weide
Bei Stress verabreichen erfahrene Naturheilpraktiker und Mediziner auch:
- Ginseng
- Taigawurzel
Für eine Erfrierung eignet sich eine natürliche Behandlung mit:
- Aloe vera
- Arnika
- Ringelblume
- Blutwurz
- Rosskastanie
Der berühmte Pfarrer Sebastian Kneipp schwor bereits auf Arnika als effektive Heilpflanze.
Für alle Heilpflanzen gilt, dass nicht ein einzelner Wirkstoff alleine bei bestimmten Krankheiten zu deren Heilung führt. Vielmehr ist es ein Zusammenspiel mehrerer Komponenten, die das Vollprodukt effektiv macht.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Galbanum am Markt zu kaufen?
Kaufinteressierte erhalten das Produkt online bei verschiedenen auf Naturwaren spezialisierte Händler. Biohöfe und Naturkosmetikhersteller sind beispielsweise unter ihnen. Galbanum prägt auch mit seinen explosiven und grünen Noten den Duft von Parfums und ist also Bestandteil von Artikeln der Kosmetikbranche. Daher ist es ebenso in Drogeriemärkten käuflich zu erwerben. Die meisten dieser Anbieter spezialisieren sich inzwischen auf Abteilungen mit Naturprodukten.
Der aus der Galbanwurzel fließende Harz duftet waldig und laubartig. Er erinnert an Fichtennadel. Zum Räuchern verwendet man den Gummiharz in Kugeln von der Größe einer Stecknadel. Die Kügelchen duften beim Verbrennen auf Räucherkohle süßlich schwer und balsamisch. Wer in der Weihnachtszeit gern traditionell Räuchermännchen aufstellt, wird Galbanum im Sortiment der Räucherkerzen ebenfalls begegnen. Somit sind entsprechende Düfte bzw. das Räucherwerk auch auf Weihnachtsmärkten oder Mittelaltermärkten zu erstehen.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Galbanum als NEM?
Allgemein gilt: ätherische Öle sind für Kinder unter 6 Jahren und für Schwangere nicht geeignet, sofern nicht von einem Naturheilkundler verordnet. Dies gilt insbesondere für die orale Einnahme.
Gibt es beim Kauf von Galbanum etwas zu beachten?
Im Handel gilt für ätherische Öle: sie sind naturrein und unverdünnt und daher nur begrenzt haltbar. Die Verschlüsse der Fläschchen sind auch gesichert und wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben mit Warnhinweisen versehen. Bei der Anwendung ist zu beachten, dass Galbanum nicht unverdünnt verwendet werden
darf, sondern beispielsweise auf 1-2 Tropfen Mandelöl. Das Fläschchen ist stets gut zu verschließen und sollte von Kindern fern gehalten und bei 15-25 Grad lichtgeschützt aufbewahrt werden.
Bei falscher Anwendung kann die Gesundheit beeinträchtigt werden. Zum Beispiel kann beim Verzehr Schaum im Magen entstehen, welcher zu den Lungen wandern und so zu Lebensgefahr führen kann. Auch die unverdünnte Anwendung auf der Haut kann zu allergischen Reaktionen führen und die Haut beschädigen. Zu beachten ist auch, dass Flüssigkeiten und Dämpfe leicht entflammbar sind und beim Eindringen in Atemwege sogar tödlich sein können. Nach Verbrauch muss das Produkt ordnungsgemäß entsorgt werden.