Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

Heilpflanze

Teufelskralle

Autor

Hilde Sonntag
Expertin für Heilkräuter
Teufelskralle

enthaltene
Wirkstoffe

behandelnde
Symptome

zu behandelnde
Symptome

19

recherchierte
Studien

Eckdaten zu Teufelskralle

Was ist die Teufelskralle?

Wenn im Zusammenhang mit Heilpflanzen bzw. Superfood die Teufelskralle erwähnt wird, dann ist damit immer die Afrikanische Teufelskralle, in manchen Gegenden auch Trampelklette genannt, gemeint. Sie gehört zur Gattung der Sesamgewächse und ist eine sehr robuste krautige Pflanze der Savannen. Der Name Teufelskralle bezieht sich sehr wahrscheinlich auf die kleinen Widerhaken, mit denen die Früchte besetzt sind. Sie halten sich damit im Fell vorüber kommender Tiere oder in der Bekleidung von Menschen fest und so werden ihre Samen weiterverbreitet.

Die Heilwirkung der ganz außergewöhnlichen Pflanze geht vor allem von den Wurzeln und dabei besonders von den äußerlich einer Süßkartoffel ähnlichen Speicherorganen aus. Schon viele Jahrhunderte lang verwendeten afrikanische Heiler und einheimische Ärzte die Wurzeln der Pflanze zur Linderung und Heilung bei Schmerzen aller Art und bei Magen-und Darmerkrankungen. Anfang des 20.Jahrhunderts soll ein deutscher Soldat die Heilpflanze in den Kolonien von einem der ansässigen Heiler kennengelernt haben und seit dieser Zeit ist sie auch in Europa als Heilpflanze und als Nahrungsergänzung bekannt. Längst noch hat die erstaunliche Pflanze nicht alle ihre Geheimnisse preisgegeben. Aber das sie sehr wohltuende Wirkungen, vor allem bei chronischen Leiden hat, wurde in der Praxis schon oft bewiesen.

Anwendungsgebiet

Wann sollte man die Teufelskralle einnehmen?

Auch wenn wissenschaftlich noch nicht ganz klar ist, wie Teufelskralle eigentlich wirkt, hat sich doch in der Praxis ein sehr breites Wirkungsspektrum gezeigt. Produkte aus der Afrikanischen Teufelskralle können unter anderen eingesetzt werden bei folgenden Erkrankungen und Störungen:

Arthrose, Arthritis, Rheuma, Gicht, Ischias, Verstauchungen, Zerrungen, Muskelschmerzen, Sehnenentzündungen, Nervenschmerzen, Hauterkrankungen, Wunden, Furunkeln, Geschwüren, Schuppenflechte, Dermatosen, Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Magensäuremangel, unklare Bauchschmerzen, Nierenerkrankungen, Blasenleiden und Menstruationsbeschwerden, bei hohem Blutdruck, Blutkrankheiten, bei unregelmäßigen Herzschlag und bei Allergien.

Wirkung

Welche Wirkung verspricht die Teufelskralle?

Schon lange ist bekannt und auch schon in einigen wissenschaftlichen Studien belegt, dass bestimmte Inhaltsstoffe der Teufelskralle-Wurzel eine entzündungshemmende Wirkung haben, das sie Schwellungen vermindern und gegen Schmerzen bei Entzündungen wohltuend wirken. Es ist vor allem das Harpagosid in der Pflanze, das imstande ist, bestimmte schmerzauslösende und schmerzverstärkende Botenstoffe zu hemmen, die der Organismus bei Entzündungsprozessen ausschüttet. Durch die Verringerung von Schmerzen ist es den Betroffenen eher möglich, bestimmte Bewegungen wieder auszuführen. Das wiederum ist eine wichtige Voraussetzung zur Vermeidung weiterer Schäden und zur Wiedererlangung der Beweglichkeit.

Darüber hinaus wirken die Inhaltsstoffe der Pflanze aber auch gegen Magen-und Darmbeschwerden, gegen Menstruationsschmerzen, Appetitlosigkeit, gegen Nieren-und Blasenerkrankungen. Die Bitterstoffe der Pflanze führen zu Vermehrung von Speichelfluss und Magensekret. Auch die Gallenproduktion und die Produktion anderer Enzyme wird angeregt. Dadurch wird der zum Beispiel der ph-Wert im Magen gesenkt, die Darmtätigkeit wird angeregt und außerdem dafür gesorgt, dass die Nahrung besser verdaut und die Nährstoffe entsprechend verfügbar gemacht werden. Auch bei Hauterkrankungen, bei Wunden und Ekzemen wirkt Teufelskralle positiv, wenn auch noch nicht genau erforscht ist, woran das liegt. Fest steht allerdings, dass bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe (die Iridoid-Glykoside) die Pflanze vor Fressfeinden schützen und antibakteriell und antimykotisch wirken. Das ist der Grund für die Wirksamkeit auch bei Hautläsionen.

Darüber hinaus wirkt die Teufelskralle auch etwas blutverdünnend, ein willkommener Effekt zum Beispiel für Menschen mit Arteriosklerose. Einige Studien deuten außerdem auch darauf hin, dass Teufelskralle-Präparate auch ein wirksames Antioxidans darstellen und freie Radikale “einfangen” können.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von der Teufelskralle auftreten?

Allgemein sind Teufelskralle-Produkte sehr gut verträglich und zeigen kaum Nebenwirkungen. Natürlich kann aber trotzdem nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass es bei einigen wenigen Menschen zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen kann. Dabei kann es sich unter anderem um Übelkeit, um Durchfall oder Erbrechen, aber auch um Kopfschmerzen oder um Schwindel handeln. Auch allergische Reaktionen wie Rötungen, Schwellungen und Ausschläge bis hin zu Nesselsucht sind möglich. Allerdings treten solche Symptome extrem selten auf. In einigen ganz seltenen Fällen wurde auch schon von einem Kreislaufzusammenbruch berichtet. Grundsätzlich Vorsicht bei der

Einnahme von Teufelskralle ist beim Vorliegen von Zwölffingerdarm-Geschwüren und beim Reizdarmsyndrom geboten. Menschen mit der Neigung zu Gallensteinen sollten ebenfalls Vorsicht bei der Anwendung von Teufelskralle sein, weil sie die Gallenproduktion steigert. Schwangere und stillende Mütter sollten Teufelskralle-Präparate nicht einnehmen, das gleiche gilt für Kinder unter 12 Jahren. Es gibt einfach noch keine Studien über die Wirkung und Nebenwirkungen der Inhaltsstoffe der Pflanze auf diese Personengruppen. Bei Menschen mit Diabetes kann sich bei der Einnahme vorübergehend der Blutzuckerspiegel vorübergehend etwas erhöhen. Bluter oder Personen mit Magengeschwüren sollten auf Teufelskralle-Produkte ebenfalls verzichten.

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von der Teufelskralle, bis sich erste Erfolge einstellen?

Wie bei fast allen Heilpflanzen und Nahrungsergänzungsmitteln braucht es natürlich einige Zeit, bis sich die positiven Folgen der Anwendung zeigen. Gerade die entzündungshemmende und schmerzmindernde Wirkung der Pflanze wird sich unter Umständen erst nach mehreren Wochen einstellen und auch Hautschäden und Wunden heilen nicht sofort wie durch Zauberhand. Schneller sieht man die Wirkung häufig bei Magen-und Darmproblemen. Allerdings gilt es auch hier, Geduld zu haben und die Behandlung über längere Zeit und regelmäßig durchzuführen, um Erfolge zu sehen.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von der Teufelskralle?

Wie der Name schon sagt, stammt die Pflanze aus dem südlichen Afrika, wo sie hauptsächlich in den Savannengebieten Namibias, Botswanas, Simbabwes und Südafrikas wächst. Besonders häufig findet man die Pflanze in der Kalahari-Wüste. Sie ist an das trockene Klima ihrer Heimat perfekt angepasst und lässt sich in anderen Regionen der Erde nur äußerst schwer, praktisch gar nicht, in größerem Stil kultivieren.

Der in letzter Zeit steigende weltweite Bedarf und ein damit verbundener Raubbau bei der Ernte der wild wachsenden Pflanzen hat dazu geführt, dass die Afrikanische Teufelskralle mittlerweile recht selten geworden ist. Deshalb wird das Sammeln nun streng kontrolliert und es werden auch nur noch die Speicher-Seitenwurzeln entfernt und die Hauptwurzeln der Pflanzen weitgehend geschont, damit die Pflanzen am Leben bleiben. Außerdem werden in Afrika immer häufiger Versuchsfelder angelegt, auf denen die Teufelskralle wirtschaftlich angebaut wird. Besonders in Namibia und Botswana leben aber immer noch ganze Familienverbände vom Sammeln von wild wachsenden Teufelskralle-Wurzeln.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von der Teufelskralle aus?

Die mehrjährige Pflanze hat unscheinbare kleine Laubblätter und nur kurzlebige aber sehr hübsche glockenartige Blüten, die rötlich lila sind. Sie verfügen über bis zu zwei Meter lange kriechende Stängel und eine über einem Meter lange kräftige Pfahlwurzel. Von dieser Wurzel zweigen die Sekundär-oder Nebenwurzeln ab, die mit bräunlichen Knollen, den Speicherorganen, besetzt sind. Diese als “Baby” bezeichneten Knollen sind um die 20 cm lang und haben einen Durchmesser von etwa 6 cm. Sie ähneln in ihrer Form gro0en Süßkartoffeln. Die Speicherknollen sind die Basis für Teufelskralle-Produkte.

Trivialnamen

Unter welchen Bezeichnungen ist die Teufelskralle noch bekannt?

Der lateinische Name der Afrikanischen Teufelskralle lautet Harpagophytum procumbens, das Wort Hargapogos steht für Widerhaken, In bestimmten Regionen wird die Afrikanische Teufelskralle auch als Trampelklette oder als Spinne bezeichnet. Mit den in Europa vorkommenden Teufelskralle-Arten wie zum Beispiel der schwarzen oder ährigen Teufelskralle ist die Afrikanische Teufelskralle nicht verwandt. Erstere gehören zu den Glockenblumengewächsen, also zu einer gänzlich anderen Pflanzenfamilie und haben auch keinerlei Heilwirkung. Auch in Nordamerika gibt es Pflanzen mit dem Namen Teufelskralle, die ebenfalls keine Verwandschaft zur Afrikanischen Teufelskralle haben.

Inhaltsstoffe

Welche Inhaltsstoffe sind in der Teufelskralle enthalten?

Die wichtigsten heilenden Inhaltsstoffe der Speicherwurzeln der Heilpflanze sind die Iridoide. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, im Fall von Teufelskralle hauptsächlich das Harpagosid, das Harpagid und das Procumbid, außerdem Phenylpropanoide wie das Acteosid, Flavonoide, Triterpene, sowie ungesättigte Fettsäuren, Chlorogensäure und Zimtsäure, Magnesium, Kalium und bestimmte Gummiharze. Für die Verdauung und zur Appetitanregung sind auch die vielen Bitterstoffe sehr gut.

Ähnliche Heilpflanzen

Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie die Teufelskralle?

Es gibt einige andere Heilpflanzen mit einer entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkung. Dazu gehören zum Beispiel die Ringelblume, der Salbei, der Teebaum, der Holunder, Kurkuma und Thymian. Verdauungsfördernd und galletreibend sind unter anderem Kümmel, Scharfgarbe, Kamille, Anis, Kalmus und Enzian.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es die Teufelskralle am Markt zu kaufen?

Teufelskralle-Produkte gibt es in sehr unterschiedlichen Anwendungsformen zu kaufen. Neben Teufelskralle-Salbe gibt es auch Creme, Gel und Balsam für die äußerliche Anwendung, Tabletten und Dragees sowie Tee und Pulver oder getrocknete Wurzelteile zum Einnehmen. Außerdem gibt es auch unterschiedlich konzentrierte Tinkturen oder flüssige Auszüge sowie Globuli.

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von der Teufelskralle als NEM?

Bei äußerlicher Anwendung gegen Entzündungen und Schmerzen empfiehlt es sich, mindestens mindestens 2 bis 3x täglich die schmerzenden Stellen dünn einzureiben. Bei der innerlichen Anwendung wird davon ausgegangen, dass maximal 5 Gramm Extrakt der Teufelskralle nicht überschritten werden sollte. Für einen Tee rechnet man 1.5 Gramm getrocknete Wurzel pro Tasse und sollte maximal 3 Tassen pro Tag trinken. Weil ein solcher Tee sehr bitter ist, kann er durchaus auch mit anderen Heilkräutern gemischt werden, die einen angenehmeren Geschmack haben. Alle genannten Mengenangabe sind natürlich nur ein Richtwert. Hält man ihn ein, ist Teufelskralle in der Regel sehr bekömmlich.

Gibt es beim Kauf von der Teufelskralle etwas zu beachten?

Am besten ist es, nur solche Produkte zu verwenden, bei denen alle Bestandteile der Heilpflanze enthalten sind. Präparate, die nur Auszüge einzelner Inhaltsstoffe der Pflanze enthalten, sind nicht so wirksam, wie gewünscht. Außerdem sollte beachtet werden, dass es zumindest bei den Trockenpräparaten oft auch einen unterschiedlich hohen Wirkstoffgehalt und damit auch eine unterschiedlichen Wirkstärke gibt. Außerdem sollten Teufelskralle-Produkte nur von Händlern gekauft werden, deren Herstellungs-und Versandmethoden man wirklich vertrauen kann.

Studien zu Teufelskralle

  1. Population size, pollination and phenotypic trait selection in Phyteuma spicatum
  2. Molecular phylogenetic analyses identify Alpine differentiation and dysploid chromosome number changes as major forces for the evolution of the European endemic Phyteuma(Campanulaceae)
  3. Differences in heritable trait variation among populations of varying size in the perennial herb Phyteuma spicatum
  4. VISITATION, FLIGHT DISTANCES AND SEED SET IN POPULATIONS OF THE RARE SPECIES PHYTEUMA NIGRUM (CAMPANULACEAE)
  5. A NEW CYCLIC TRITERPENE SAPONIN FROM PHYTEUMA JAPONICUM
  6. Molecular Data Helps Traditional Taxonomy: Re-evaluation of Reseda collina (Resedaceae), and a New Record for Europe
  7. Genetic variation within and between an isolated population of Phyteuma spicatum L. ssp. coeruleum R. Schulz near Mrągowo (northeastern Poland) and populations of P. spicatumL. ssp. spicatum
  8. Dispersal Patterns of some Phyteuma Species (Campanulaceae)
  9. FLOWERING PHENOLOGY AND BUMBLEBEE-MEDIATED POLLEN FLOW IN PHYTEUMA NIGRUM(CAMPANULACEAE)
  10. Comprehensive analysis of Phyteuma orbiculare L., a wild Alpine food plant
  11. Low Germination Success in Phyteuma cordatum Balb and Empetrum hermaphroditum Hagerup
  12. Exploring the ecological and evolutionary drivers of diversification of the alpine plant genus Phyteuma (Campanulaceae)
  13. The performance of progeny groups from two populations of Phyteuma nigrum, with particular reference to the chance of survival or extinction
  14. CYTOGENETIC AND EVOLUTIONARY STUDIES ON THE SPANISH SPECIES OF RESEDA L.: SECTION LUTEOLA DUMORT. (RESEDACEAE)
  15. The biology and ecology of rampion mignonette Reseda phyteuma L.
  16. Phyteumosides A and B: New Saponins with Unique Triterpenoid Aglycons from Phyteuma orbiculare L.
  17. Rampion mignonette – current research into a new weed
  18. COMPETITION BETWEEN RAMPION MIGNONETTE (RESEDA PHYTEUMA L.) AND WHEAT, BEANS, FESCUE AND SUBTERRANEAN CLOVER
  19. Possible origin of rampion mignonette populations from garden escapes

Nährwerte pro 100g

Energie 251 kJ / 60 kcal
Fett 1 g
g
Kohlenhydrate 2 g
Eiweiß / Protein 10 g
*Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können diese Werte leicht abweichen.

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