Was ist Nori?
Nori bezeichnet essbare Rotalgen, insbesondere der Gattungen Porphyra, Pyropia und Neopyropia.
Am Bekanntesten ist das Superfood als ein wesentlicher Bestandteil der japanischen Küche. Besonders als Ummantelung von Sushi ist die Alge kaum mehr wegzudenken. Neben der Verwendung als Zutat in japanischen, koreanischen aber auch walisischen Gerichten werden die Algen diversen Kosmetikprodukten zugesetzt.
Um das typische Erscheinungsbild der grünen, dünnen Blätter zu erhalten, werden die geernteten Rotalgen zunächst zerkleinert, gepresst, getrocknet und im letzten Schritt geröstet. Die Blätter werden auch ungeröstet angeboten. Erkennbar sind diese an ihrer roten Farbe.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Nori einnehmen?
Nori als Nahrungsergänzungsmittel stellt keine speziellen Anforderungen an die Einnahme, wie z. B. einen nüchternen Magen. Da die Algen in Japan ein fester Bestandteil fast jeder Mahlzeit sind und auch in allen anderen Teilen der Welt vielen Gerichten zugesetzt werden, muss man nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt der Einnahme achten.
Allerdings wird Menschen mit Jodmangel der Verzehr von Algen allgemein empfohlen. Das gilt ebenso für Veganer, die oftmals der Gefahr eines Mangels an Omega-3-Fettsäuren ausgesetzt sind.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Nori?
Das Superfood verspricht viele Wirkungen, die auf einem breiten Spektrum angelegt sind. So steigern die enthaltenen Spurenelemente das Gesamtwohlbefinden und wirken sich positiv auf Haare, Fingernägel, Haut und Bindegewebe aus.
Beta-Carotin, was das Superfood in großen Mengen enthält, wirkt entzündungshemmend, antioxidativ und krebsvorbeugend. Gerade letzteres konnte in einigen Studien nachgewiesen werden. Weitere klinische Studien bewiesen, dass die enthaltenen essentiellen Aminosäuren und Omega-3-Fettsäuren Bluthochdruck verhindern können und den Cholesterinspiegel reduzieren. Des Weiteren beugen diese Inhaltsstoffe Thrombosen, Schlaganfällen und Herzinfarkten vor.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Nori auftreten?
Es gibt wenige Nebenwirkungen, die mit der Einnahme und dem Verzehr dieser Alge in Zusammenhang gebracht werden.
Algen weisen oftmals einen hohen Gehalt an Jod auf. In geringen Mengen ist die Aufnahme dieses Spurenelementes sogar notwendig. Es stellt einen wesentlichen Bestandteil des Schilddrüsenhormons Thyroxin dar und ist damit von zentraler Bedeutung für einen funktionierenden Stoffwechsel. Eine wichtige Funktion hat Jod auch bei der Aufrechterhaltung der Körpertemperatur, dem Wachstum der Zellen sowie im Nervensystem.
Wird jedoch der Bedarf an Jod überschritten und dem Organismus zu viel des Spurenelementes zugeführt, kann sich eine Schilddrüsenunter- oder –überfunktion entwickeln. Daraus resultieren unter anderem Herzrasen, Nervosität und Bluthochdruck.
Nori weist im Vergleich zu anderen essbaren Algen mit 5 bis 8 mg pro 100 g getrockneter Algen einen geringen Jodgehalt auf. Trotzdem sollte auf einen maßvollen Verzehr geachtet werden, da Europäer, im Gegensatz zum Großteil der asiatischen Bevölkerung, einen Überschuss an Jod nicht einfach ausscheiden können. Weitere Nebenwirkungen, die allein der Verzehr des Superfoods mit sich bringt, sind nicht bekannt.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Nori, bis sich erste Erfolge einstellen?
Die genannten Wirkungen der Alge sind größtenteils Langzeitwirkungen, was das Definieren einer Anwendungsdauer schwierig macht.
Bei einem Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen müssen die körpereigenen Reserven zunächst erneuert werden, was einige Wochen dauern kann. Ebenso verhält es sich mit der Steigerung des Wohlbefindens und der Verbesserung von Nägeln, Haaren und Haut.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Nori ?
Die Rotalgen, die die Grundlage für die Herstellung des Superfoods bilden, wachsen entlang von Meeresküsten weltweit. So reicht das Verbreitungsgebiet von Neopyropia yezoensis von Helgoland, Frankreich und Großbritannien über China, Taiwan und Japan bis nach Alaska und den Küsten des subtropischen Westatlantiks.
Seinen Ursprung als Nahrungsmittel hat die Alge vor allem in Japan, China, Korea und auf den Philippinen. Besonders in Japan stellt der Anbau auch heute noch einen wichtigen Wirtschaftszweig dar. Dort sind die Algenfarmen sehr beliebt, was vor allem dem Mangel an landwirtschaftlichen Anbauflächen geschuldet ist.
Um der Nachfrage gerecht zu werden, werden die Algen mittlerweile auch in Frankreich und des USA angebaut.
Wilde Rotalgen wachsen an Felsen. Da sich das Superfood jedoch steigernder Beliebtheit erfreut, ist die Ernte wildwachsender Pflanzen nicht mehr ausreichend. Der Anbau erfolgt in Aquakulturen an Netzen, die als Träger und Untergrund für die Algen dienen.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Nori aus?
Die Algen, aus denen das Superfood gewonnen werden, gehören den Arten Neopyropia yezoensis und Neopyropia tenera an. Erstere weist mit ihren eiförmigen bis länglichen Wedeln eine beachtliche Größe auf. Sie können bis zu 20 cm lang und 13 cm breit werden. Der Thallus ist ganzrandig.
Neopyropia tenera ist dünner und mit einer Länge von circa 5 cm und einem 2 cm breiten Wedel auch deutlich kleiner. Beide Arten weisen eine ähnliche Farbe auf. Sie wird oft als purpurrot oder bläulich dunkelrot beschrieben. Im oberen Bereich weisen die Algen eine rötlich braune Färbung auf, der untere Bereich erscheint bläulich grün.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Nori noch bekannt?
Im Allgemeinen können die Namen der Algenarten, Neopyropia yezoensis und Neopyropia tenera, als Bezeichnung von Nori genannt werden. Allerdings sind diese schwer im Alltag zu gebrauchen, sodass sich mehrere kurze Begriffe herausgebildet haben.
Je nach Herkunft ist das Superfood unter verschiedenen Namen bekannt. Die Bezeichnung Nori selbst stammt aus Japan. Während die Algen in Korea als Gim und in China als Haitai oder Zicai bekannt sind, kennt man sie in Wales und Irland als laverbread.
Zerkleinert wird die Alge auch Mutachi genannt. Nicht zu verwechseln sind die grünen und roten Blätter mit Aonori. Denn obwohl der Name darauf schließen lassen könnte, dass beides zwei Wörter für ein Produkt sind, ist dem nicht so. Während Nori Rotalgen der Gattungen Porphyra, Pyropia und Neopyropia sind, werden als Aonori Grünalgen der Gattung Monostroma bezeichnet.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Nori enthalten?
Nori ist nicht umsonst als Superfood bekannt. Die Algen zeichnen sich durch einen hohen Protein- und geringen Fettanteil aus, was sie interessant für Menschen macht, die sich überwiegend eiweißreich und fettarm ernähren wollen. Zudem enthalten sie viel Folsäure und Beta-Carotin. Beide Stoffe sind für einen gesunden Körper unverzichtbar.
Mit 9 g Ballaststoffen pro 100 g ist auch der Anteil dieser wichtigen Bestandteile der Ernährung ungewöhnlich hoch. Weitere Elemente, die der menschliche Körper zur Aufrechterhaltung seiner Funktionen benötigt und die in den Algen enthalten sind, sind vor allem Natrium, Kalium, Magnesium und Eisen. Aber auch Omega-3-Fettsäuren werden dem Körper bei dem Verzehr des Superfoods zur Verfügung gestellt.
Die Algen stellen nach wie vor ein großes Diskussionspotential dar. Grund dafür ist ihr Gehalt an Vitamin B12. Der Bedarf dieses Vitamins kann gut mit dem Verzehr tierischer Produkte gedeckt werden. Veganer weisen aufgrund ihrer rein pflanzlichen Ernährung oft einen Mangel dieses Vitamins auf und müssen andere Wege finden, den Bedarf zu decken. Dabei wird auf Nahrungsergänzungsmittel in Form von Tropfen oder Dragees zurückgegriffen.
Nori als pflanzlicher Vitamin B12 – Lieferant war und ist Gegenstand vieler Studien. Mit 29 mg pro 100 g ist der Gehalt des lebensnotwendigen Vitamins sehr hoch. Allerdings konnte noch nicht eindeutig geklärt werden, wie viel des enthaltenen Vitamins nach dem Verzehr in den Körper aufgenommen wird. Eine finnische Studie spricht für die Alge als Vitamin-Lieferanten. Allerdings wurde in weiteren Studien festgehalten, dass das in den Algen gespeicherte Vitamin B12 von Mikroorganismen, die auf der Pflanze oder im Boden leben, und nicht von der Alge selbst produziert wird. Der Gehalt variiert also sehr stark und ist abhängig vom Anbaugebiet und den dort vorherrschenden Bedingungen.
Anhand der Ergebnisse verschiedener Studien raten Wissenschaftler und Ernährungsberater davon ab, das Superfood als alleinigen Lieferanten von Vitamin B12 zu nutzen und weiterhin auf Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen.
Enthaltene Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente
pro 100g / 100 ml | NRV¹) | |
---|---|---|
Calcium | 470,1 mg | 47,1 % |
Kalium | 571,8 mg | 14,3 % |
Magnesium | 502,4 mg | 134,0 % |
Zink | 1,8 mg | 16,3 % |
Eisen | 3,4 mg | 34,0 % |
Natrium | 3600,8 mg | 240,1 % |
*Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können diese Werte leicht abweichen.
Ähnliche Superfoods
Gibt es ähnliche Superfoods, die wirken wie Nori?
Alternativen zu Nori sind die Superfoods, die ähnlich aufgebaut sind und eine ähnliche Wirkung haben, nämlich andere essbare Algen. Darunter zählen die Braunalge Wakame, die Grünalge Chlorella sowie die Blaugrünalge Spirulina. All diese Wasserpflanzen weisen aufgrund ihrer Inhaltsstoffe eine ähnliche Wirkung auf.
Weitere Alternativen, die die Deckung von Bedarfen von Spurenelementen, Mineralstoffen und einigen Vitaminen ermöglichen, sind regionale Gemüsesorten. Darunter fallen vor allem Spinat und Broccoli. Was jedoch die Versorgung mit bestimmten Fettsäuren und Jod angeht, gibt es kaum ein Superfood, was ähnliche Werte aufweist wie Nori.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Nori am Markt zu kaufen?
Die Alge wird in verschiedenen Formen angeboten. Da die Blätter eine beliebte Zutat in der asiatischen Küche sind, sind sie in jedem Asia Shop erhältlich. Aber auch viele Supermärkte und Discounter bieten die Algenblätter mittlerweile an.
Neben grünem Nori gibt auch rote Blätter zu kaufen. Diese sind nicht geröstet, was vor dem Verzehr noch nachgeholt werden kann. Ebenso können Blätter in zahlreichen Online-Shops bestellt werden. Hier ist Nori auch in Form von Flocken und Pulver erhältlich.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Nori als NEM?
Obwohl der Jodgehalt von Nori im Vergleich zu anderen essbaren Algen niedrig ist, werden nicht mehr als 7,5 g für den täglichen Verzehr empfohlen. Die deutsche Ernährungsempfehlung befürwortet lediglich einen Verzehr von bis zu 5 g. Allerdings liegen dieser Empfehlung alle essbaren Algen zugrunde, auch jene, die einen hohen Jodgehalt aufweisen.
Gibt es beim Kauf von Nori etwas zu beachten?
Algenprodukte werden häufig in Zusammenhang mit einem hohen Jodgehalt gebracht. Da macht Nori keine Ausnahme. Ein übermäßiger Konsum von Jod kann zu Fehlfunktionen der Schilddrüse führen. Menschen mit Schilddrüsenproblemen sollten daher auf den Verzehr von Nori und Speisen, die Algen enthalten, verzichten oder vorher Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt halten.
Laut des Bundeszentrums für Ernährung weist Nori einen vergleichsweise geringen Jodgehalt auf. Dennoch ist es ratsam, die Blätter vor dem Verzehr in Wasser einzuweichen und abzuspülen. Damit wird der Jodgehalt zusätzlich verringert.
Bei Kauf von Nori, sei es als Blatt, Pulver oder Flocken, ist außerdem darauf zu achten, dass der Jodgehalt des Produktes, die maximale Verzehrmenge und die Herkunft der Algen angegeben sind. Daran erkennt man nicht nur seriöse Händler, sondern kann zwischen den Herkunftsgebieten wählen. Da Algen als Meerespflanzen die Stoffe ihrer Umwelt aufnehmen, können einige Produkte mit Schwermetallen und Schadstoffen belastet sein. Die Angabe des Herkunftsgebietes ist daher besonders wichtig.