Aus der Pflanze Frauenwurzel, insbesondere deren Wurzel, wird Medizin hergestellt. Alles Wissenswerte rund um die Frauenwurzel, die unter anderem auch Warzenkraut oder Traubensilberkerze genannt wird, gibt es hier zu erfahren.
Was ist Frauenwurzel?
Frauenwurzel ist eine Pflanze mit gelb-braunen Blüten aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Sie erreicht eine Wuchshöhe bis zu 70 Zentimetern. Dunkelblaue Beeren erscheinen nach der Blüte. Sie bleiben lange an der Pflanze hängen. Die Pflanze gedeiht gut an halbschattigen Plätzen auf Böden, die nicht zu trocken sind. Die Wurzel der Pflanze wurde früher zur Erleichterung der Geburt eingesetzt, woher auch ihr deutscher Name stammt. Mittlerweile wird die Pflanze in der Homöopathie verwendet. Aus der Pflanze wird ein homöopathisches Mittel hergestellt, dass gegen Gelenkschmerzen hilft. Bei Frauen wirkt das Mittel effektiver als bei Männern.
Das Warzenkraut findet Einsatz zur Anregung der Gebärmutter und zur Einleitung der Wehen bei einer Geburt. Auch zur Einleitung der Menstruation, bei Muskelzuckungen, bei Krämpfen, bei Schluckauf, as Abführmittel, bei Entzündungen der Gebärmutter und bei Gelenkproblemen wird es verwendet.
Das Warzenkraut ist eine traditionelle Heilpflanze der Ureinwohner Nordamerikas. Bereits die Ureinwohner setzten das Warzenkraut gegen Vergiftungen, Schlangenbisse und zur Erleichterung der Geburt ein. In der Phytotherapie wird das Warzenkraut in hormonellen Umstellungsphasen bei Frauen ein – von Menstruationsbeschwerden und Beschwerden im Klimakterium bis hin zum prämenstruellen Syndrom. Die Traubensilberkerze ruft nicht die Nebenwirkungen herbei, wie Östrogene. Frauenwurzel wirkt nur dort, wo sie wirken soll. Somit gibt es Unterschiede zwischen dem Warzenkraut und dem Phytoöstrogen Soja. Das Warzenkraut kann daher auch angewendet werden, wenn östrogenabhängige Krebsarten vorhanden sind. Bei Brustkrebs oder Gebärmutterkrebs ist sogar eine Reduzierung des Zellwachstums festgestellt worden.
Geröstete Samen der Frauenwurzel werden auch im Bereich der Nahrungsmittel als Ersatz für Kaffee verwendet.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Frauenwurzel einnehmen?
Die Traubensilberkerze wird bei Asthma, Arthritis, bei Insektenstichen, zur Geburtserleichterung, bei Menstruationsschmerzen oder prämenstruellen Beschwerden, als stärkendes Mittel nach schweren Geburten, bei rheumatischen Leiden, bei Wechseljahrsbeschwerden, bei depressiven Verstimmungen oder Haarausfall im Klimakterium, Hitzewallungen, Nervosität oder Leistungsminderung und Gedächtnisminderung während der Wechseljahre empfohlen. Auch gegen weitere Symptome im Klimakterium, wie Reizbarkeit, Schlafstörungen oder Schweißausbrüche wird es eingesetzt.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Frauenwurzel?
Es wird vermutet, dass die Traubensilberkerze ähnlich wirkt wie das weibliche Hormon Östrogen. Es bindet sich an Östrogenrezeptoren und wirkt auch stärkend für den Knochenaufbau. Die Pflanze könnte weiterhin Blutgefäße verengen, wodurch die Versorgung des Herzens mit Sauerstoff verschlechtert werden kann.
Insgesamt liegen nicht genügend wissenschaftliche Daten vor, die aussagekräftig die Wirkung der Frauenkerze bei Obstipation, Magenkrämpfen, Krampfanfällen, Halsentzündungen oder Einleitung der Menstruation oder Wehen bei einer Geburt bestätigen. Um die Wirksamkeit des Warzenkrauts bewerten zu können, bedarf es zusätzlicher wissenschaftlicher Untersuchungen.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Frauenwurzel auftreten?
Hinsichtlich der Sicherheit und Nebenwirkung des Warzenskrauts ist zu erwähnen, dass es für Erwachsene und Kinder nicht sicher und unbedenklich ist. Die Einnahme der Traubensilberkerze kann zu Magenkrämpfen, Durchfall, Schmerzen in der Brust, erhöhten Blutdruck, einen erhöhten Blutzuckerspiegel und weiteren ernsthaften Nebenwirkungen führen.
Insbesondere gilt das Warzenkraut in der Schwangerschaft und Stillzeit als nicht sicher und risikolos. In der Traubensilberkerze sind Inhaltsstoffe enthalten, die Geburtsdefekte hervorrufen können. Auch werden ernsthafte Herzprobleme bei Neugeborenen beschrieben, die nach einer Einnahme des Warzenkrautes im letzten Drittel der Schwangerschaft auftraten.
Von vielen Hebammen wird das Warzenkraut weiterhin verwendet, um die Geburt zu erleichtern. Die Traubensilberkerze ruft Kontraktionen der Gebärmutter hervor. Diese Praxis gilt jedoch als gefährlich und wird nicht empfohlen. Enthaltene Triterpenglykoside im Warzenkraut besitzen zudem schleimhautreizende Eigenschaften. Daher können gegebenfalls Magenbeschwerden auftreten.
Wer unter Herzkrankheiten leidet, sollte das Warzenkraut nicht anwenden. Es gibt Hinweise und Bedenken, dass gewisse Herzprobleme wie hoher Blutdruck oder Brustschmerzen durch die Einnahme der Heilpflanze verstärkt werden. Die Heilpflanze steht unter Verdacht den Blutdruck zu erhöhen und die Blutgefäße zu verrengen. Somit würde die Versorgung mit Sauerstoff des Herzens verschlechtert. Wer also ohnehin Herzprobleme hat, sollte von der Einnahme des Warzenkrauts Abstand nehmen.
Auch bei Diabetes gibt es Hinweise und Bedenken, dass die Traubensilberkerze die Krankheit verschlechtern könnte. Bei Einnahme der Heilpflanze kann es zu erhöhten Blutzuckerspiegeln kommen.
Auch bei Durchfall sollte auf die Anwendung des Warzenkrauts verzichtet werden, da die Symptome sich verschlimmern könnten.
Wer unter Erkrankungen wie Endometriose, Eierstockkrebs, Brustkrebs oder Gebärmutterkrebs leidet, sollte ebenso von der Einnahme des Warzenkrauts absehen. Diese Erkrankungen sind hormonsensitiv und das Warzenkraut könnte eine östrogenähnliche Wirkung besitzen.
Vorsicht ist auch bei der Einnahme des Warzenkrauts mit Medikamenten geboten.
Bei Einnahme von Diabetesmedikamenten könnte die Heilpflanze den Blutzuckerspiegel erhöhen. Die Medikamente werden verwendet, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Bei gleichzeitiger Einnahme der Heilpflanze und Medikamenten gegen Diabetes könnte das Warzenkraut demnach die Wirksamkeit der Medikamente verringern. Der Blutzuckerspiegel sollte engmaschig kontrolliert werden und Medikamente gegen Diabetes eventuell angepasst werden.
Die Traubensilberkerze soll den Blutdruck erhöhen. Auch hier ist es möglich, dass die Heilpflanze die Wirksamkeit von blutdrucksenkenden Medikamenten hemmt.
Auch beeinhaltet das Warzenkraut Stoffe, die eine nikotinähnliche Wirkung zeigen. Bei Verwendung der Heilpflanze und Nikotin kann es dazu führen, dass Wirkung und Nebenwirkung des Nikotins erhöht wird.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Frauenwurzel, bis sich erste Erfolge einstellen?
Es wirkt sehr rasch und führt zu Kontaktionen des Uterus.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Frauenwurzel?
Typische Sammelorte der Traubensilberkerze sind die USA, Kanada, Europa und die gemäßigten und arktischen Klimazonen Asiens. Bevorzugt findet man die Pflanze im Halbschatten, zum Beispiel unter Bäumen. Der Boden sollte reich an Nährstoffen, lehmig, feucht bis sumpfartig sein.
Der Wurzelstock wird zwischen Ende September bis Mitte November gesammelt.
Die Ureinwohner Nordamerikas sagten, dass die Wurzel vor dem Aufgang der Sonne geerntet werden sollte.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Frauenwurzel aus?
Das Ausgangsprodukt ist die Pflanze mit den gelb-braunen Blüten und den dunkelblauen Beeren nach der Blüte.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Frauenwurzel noch bekannt?
Sie wird auch Traubensilberkerze, Blauer Hahnenfuß, Indianerwiege, Indianische Blaubeere genannt.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Frauenwurzel enthalten?
Das Warzenkraut beeinhaltet die Inhaltsstoffe Triterpenglykoside vom Cyclartenoltyp,
Cimicifugosid, Cimicifugasäuren, Alkaloide, Kaffesäure, Flavonoide, Harze, Gerbstoffe, Stärke, Zucker und Fettsäuren.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Frauenwurzel?
Es sind keine ähnlichen Heilkräuter oder Heilpflanzen bekannt, die ähnlich wirken wie die Frauenwurzel.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Frauenwurzel am Markt zu kaufen?
In der Phytotherapie sind Mittel mit Warzenkraut erhältlich. Klimadynon® Tabletten oder Remifemin wird bei Wechseljahrsbeschwerden empfohlen. Es gibt auch Globuli, Ampullen oder Wildsammlungen des Warzenkrauts zu kaufen. Auch geschnittene Wurzeln des Frauenkrauts sind käuflich erhältlich.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Frauenwurzel als NEM?
Die angemessene Dosis ist von mehreren Faktoren abhängig. Hierzu zählen beispielsweise das Alter oder der allgemeine Gesundheitszustand. Derzeit existieren keine aussagekräftigen Daten für die Dosierungsbereiche des Warzenkrautes. Beachten Sie die Anleitung zur Dosierung im Beipackzettel oder halten Sie vorab Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker. Beschrieben wird teils eine empfohlene mittlere Tagesdosis von 40 mg (bei Auszügen mit 40 – 60 % Ethanol). Die Einnahme sollte nicht länger als 6 Monate erfolgen.
Es können auch selbst Teezubereitungen mit Frauenwurzel oder eine Frauenwurzel-Tinktur hergestellt werden. Eine klassische Tinktur mit dem Warzenkraut lässt sich aus frischen Traubensilberkerzen-Wurzeln herstellen, die zunächst zerkleiner werden. Anschließend werden sie in ein verschließbares Gefäß gegeben und im Verhältnis 1 : 5 mit 58%-igem Alkohol aufgefüllt. Dieser Ansatz muss etwas drei Wochen unter gelegentlichem Schütteln Ziehen. Danach erfolgt das Abseihen und das Abfüllen der fertigen Tinktur in dunkle Fläschchen. Bei Menstruationsschmerzen oder Symptomen der Wechseljahre werden drei mal täglich etwas zehn bis fünzig Tropfen empfohlen.
Ein klassischer Frauenwurzel-Tee lässt sich mit zwei Teelöffeln der Droge pro 250 Millilitern kochendem Wasser herstellen. Die Ziehzeit beträgt 15 Minuten. 3 mal täglich kann je eine Tasse in kleinen Schlücken getrunken werden. Die Verwendung als Tee empfiehlt sich bei Asthma, Arthritis, Insektenstichen, Rheumatischen Beschwerden, zur Wehen- und Geburtserleichterung oder als stärkendes Mittel nach schwierigen Geburten.
Gibt es beim Kauf von Frauenwurzel etwas zu beachten?
Bei Wildsammlungen sollten Sie auf zertifizierte Bio-Qualität achten.
Fazit
Die Frauenwurzel ist eine Heilpflanze, die gezielt für Frauen ist. Bei Männern wirkt die Frauenwurzel so nicht. Ein Kraut für Frauen also, bei dessen Einnahme in der Schwangerschaft und Stillzeit unbedingt Vorsicht geboten ist. Es kann bei Neugeborenen zu Herzproblemen führen, Geburtsdefekte hervorrufen oder auch vorzeitige Wehen auslösen. Ebenso sollten Personen, die unter Herzerkrankungen oder Diabetes mellitus leiden oder Raucher sind, sehr vorsichtig mit der kombinierten Anwendung des Warzenkrautes sein. Bei Wechseljahrsbeschwerden könnte die Frauenwurzel am besten geeignet sein und echte Linderung von Symptomen erzielen. Die meisten Mittel, in denen Frauenwurzel therapeutisch angewendet werden, sind für Beschwerden in den Wechseljahren. Sie lindern Hitzewallungen, Reizbarkeit, depressive Verstimmtheit, Schweißausbrüche, Haarausfall, Schlafstörungen und Nervosität. Die Wirkstoffe des Frauenkrauts greifen in die Steuerfunktion des weiblichen Hormonhaushalts ein und so hilft es nachweislich bei allen Östrogen-Mangelzuständen, insbesondere in und nach den Wechseljahren. Dort hat das Kraut für Frauen sein effektives Haupt-Einsatzgebiet.