Was ist Schwarzer Knoblauch?
Wer schon mal einen Blick in die asiatische Küche geworfen hat, sollte bereits über den Black Garlic oder wie er hierzulande heißt Schwarzen Knoblauch gestolpert sein. Dort gilt er nämlich als Delikatesse und wird entweder in seiner Rohform oder als Zusatz in verschiedenen Speisen angeboten. Er kann zur Verfeinerung von Soßen, Fleischspeisen, Dressings oder sogar süßen Gerichten verwendet werden.
Schwarzer Knoblauch ist im Endeffekt nichts anderes als fermentierter Knoblauch. 35 bis 40 Tage wird frischer Knoblauch bei einer konstanten Temperatur von 60°C erwärmt und bekommt dabei nicht nur seine schwarze Färbung, sondern auch seine besonderen Eigenschaften.
Der Anblick wirkt am Anfang erst einmal etwas abschreckend. Tatsächlich kommt die Farbe aber durch einen vollkommen harmlosen chemischen Prozess zustande. Durch die ständige Erwärmung werden Zucker und Aminosäuren in stickstoffhaltige organische Farbstoffe umgewandelt, die den ursprünglich weißen Knoblauch schwarz färben.
Das Herstellungsverfahren hat noch einen weiteren Effekt, der häufig als sehr angenehm empfunden wird: Schwarzer Knoblauch erzeugt keine unangenehmen Gerüche. Die schwefelhaltigen Verbindungen, die für den beißenden Geschmack und die stark riechenden Ausdünstungen verantwortlich sind werden zersetzt und es bildet sich ein süß-säuerliches Aroma.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Schwarzer Knoblauch einnehmen?
Der behandelte Knoblauch besitzt einen besonders hohen Anteil an Antioxidantien, welche das Immunsystem stärken und den Alterungsprozess beim Menschen verlangsamen können. Darüber hinaus besitzt er viele gesundheitsfördernde Stoffe, weswegen er zur Behandlung bei einer Vielzahl von Krankheiten eingesetzt wird.
Die durchblutungsförderdernde Wirkung von Knoblauch ist allgemein bekannt. Dadurch wird der Stoffwechsel beschleunigt und die Blutgefäße erweitert. Dies senkt das Risiko eines Herzinfarktes bzw. Schlaganfalls. Daher sollten besonders Menschen, die unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, regelmäßig schwarzen Knoblauch zu sich nehmen.
Auch bei Bluthochdruck, einem erhöhten Cholesterinspiegel und Diabetes empfiehlt sich der Verzehr dieses Lebensmittels.
In jedem Fall enthält Schwarzer Knoblauch eine Reihe gesundheitsfördernder Stoffe und hat nur wenige Nebenwirkungen, sodass er auch präventiv eingenommen werden kann. Beispielsweise zur Vorbeugung einer Erkältung oder der Verfettung der Leber.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Schwarzer Knoblauch?
In einer Studie mit fast 2.000 Teilnehmern von Prof. Dr. Sigrun Chrubasik-Hausmann (Uniklinik Freiburg) wurden die verschiedenen gesundheitlichen Aspekte von Knoblauch und schwarzem Knoblauch untersucht. Im Folgenden sind die Ergebnisse kurz zusammengefasst.
Der enthaltene Wirkstoff Thiacremonon wirkt entzündungshemmend und anitallerigsch, da das Immunsystem gegenüber allergieauslösenden Stoffen desensibilisiert wird.
Mittlerweile findet der Wirkstoff auch Anwendung in der Behandlung verschiedener Krebsarten, besonders bei Magen- und Darmkrebs und Leukämie konnte eine positive Wirkung festgestellt werden.
Frauen, die unter Endometriose leiden haben ebenfalls schon gute Erfahrungen damit gemacht.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Schwarzem Knoblauch auftreten?
Schwarzer Knoblauch ist ein reines Naturprodukt ohne chemische Zusätze, daher ist die Anzahl der Nebenwirkungen sehr überschaubar.
In sehr seltenen Fällen reagieren Personen allergisch auf Knoblauch. Wer zum ersten Mal Knoblauch einnimmt, sollte daher erst einmal mit kleinen Dosen anfangen. Bei der Einnahme auf nüchternen Magen kann es zu Blähungen, Sodbrennen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen kommen. Bei Menschen mit einem gesunden Verdauungstrakt treten diese Symptome allerdings so gut wie nie auf.
Wer ohnehin schon unter einem niedrigen Blutdruck leidet, muss mit Kopfschmerzen und Schwindelgefühl rechnen.
Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit sollte generell mit der Einnahme von Knoblauch und Knoblauchpräparaten vorsichtig umgegangen werden, da es aktuell noch nicht genug Studien zu möglichen Risiken gibt. Prinzipiell spricht nichts gegen eine tägliche Einnahme in kleinen Dosen, man sollte aber die blutdrucksenkende Wirkung nicht vergessen.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Schwarzem Knoblauch, bis sich erste Erfolge einstellen?
Wie lange man fermentierten Knoblauch einnehmen muss, bis sich merkliche Veränderungen einstellen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die durchblutungsfördernde Wirkung merkt man sehr schnell, bei den anderen Effekten kann es schon eine Weile dauern.
Eine Studie des Nationalen Kardiologischen Forschungszentrum in Moskau mit 42 Testpersonen stellte nach einer zwölfwöchigen Knoblauchtherapie eine Senkung des Gesamtcholesterins um 7,6 Prozent bei den Probanden fest.
Auch der Placebo-Effekt kann eine Rolle spielen. Bei Menschen, die fest an einen Erfolg glauben, kann die Wirkung schneller einsetzen.
Bei den Fertigpräparaten kommt es zum einen auf die Dosis an und zum anderen, welche Bestandteile das gewählte Produkt noch enthält. Auch zu der Frage, wie lange man ein Nahrungsergänzungsmittel einnehmen darf gibt es sehr unterschiedliche Angaben. Die Aussagen der Hersteller schwanken zwischen 3 bis 6 Monate.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Schwarzem Knoblauch?
Da es sich bei diesem Produkt um verarbeiten Knoblauch handelt müssen wir uns anschauen, wo gewöhnlicher, also weißer Knoblauch herkommt.
Der Knoblauch stammt ursprünglich aus Zentralasien. Die Römer brachten ihn als wichtiges Gewürz schließlich nach Europa, von wo er sich über die ganze Welt ausbreitete. Wilden oder kultivierten Knoblauch kann man mittlerweile überall finden, wo ein trockenes und warmes Klima herrscht.
Aufgrund seiner besonders robusten Natur ist es sehr einfach, ihn anzupflanzen. Wer Geld sparen bzw. schwarzen Knoblauch selbst herstellen möchte, kann dies also auch im heimischen Garten tun. Er benötigt einen lockeren warmen Boden in sonniger Lage. Frühling und Herbst sind optimale Zeiten, um ihn einzupflanzen. Das Saatgut sollte in einem Abstand von ca. 10 bis 15 cm 2 bis 3 cm tief in die Erde eingesetzt werden.
Am schnellsten geht es, wenn man die Knoblauchzehen verwendet. Alternativ geht auch die Brutzwiebel, welche der Knoblauch an der Spitze bildet, allerdings muss man dann zwei Jahre warten, bis man erntereife Knollen erhält.
Obwohl, wie wir gerade festgestellt haben, Deutschland als Anbaugebiet möglich ist, wird der größte Teil immer noch importiert. Zu den wichtigsten Erzeugern gehören vor allem China, Indien, Südkorea, Russland und den USA. Hier in Deutschland bekommen wir unseren Knoblauch häufig aus Südspanien.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Schwarzem Knoblauch aus?
Weißer Knoblauch gehört zur Familie der Liliengewächse, speziell zur Gattung Lauch. Es handelt sich um eine bis zu 70 cm hohen Pflanze mit einer essbaren Knolle als Wurzel. Der Stängel bildet flache Blätter und bildet im Juli und August eine Dolde aus kleinen weißen Blüten.
Die Zwiebel ist von einer weißen trockenen Hülle umgeben und besteht aus 10 oder teilweise auch mehr Knoblauchzehen, die jeweils durch ein rosa gefärbtes Blatt geschützt sind.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Schwarzer Knoblauch noch bekannt?
Häufig wird für Schwarzer Knoblauch auch der englische Begriff „Black Garlic“ verwendet.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Schwarzem Knoblauch enthalten?
Der Hauptwirkstoff ist das Allicin. Ihm verdankt der Knoblauch in erster Linie seine gesundheitsfördernde Wirkung.
Black Garlic enthält aber auch verschiedene Vitamine. Dazu zählen: A, C, E, B1-5, B7 und B9. Darüber hinaus ist er reich an pflanzlichen Eiweißen und Mineralstoffen, vor allem Natrium, Kalium, Calcium, Zink, Eisen, Magnesium und Phosphor. Außerdem ist er reich an Kohlenhydraten und Wasser. Auch ein gewisser Anteil (ca. 10%) Fett ist enthalten.
Enthaltene Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente
pro 100g / 100 ml | NRV¹) | |
---|---|---|
Natrium | 0,092 mg | 0,01 % |
*Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können diese Werte leicht abweichen.
Ähnliche Superfoods
Gibt es ähnliche Superfoods, die wirken wie Schwarzer Knoblauch?
Eine mögliche Alternative ist frischer ungekochter Knoblauch. Vorteilhaft ist, dass vor allem der Vitaminanteil deutlich höher liegt und man nicht so viel davon essen muss, um die gleiche gesundheitsfördernde Wirkung zu erhalten. Allerdings ist weißer Knoblauch aufgrund seiner schwefelhaltigen Verbindungen schwerer verdaubar und es kommt zu einer unangenehmen Geruchsbildung, welche über Mund und Haut abgegeben wird.
Die besondere Kombination der verschiedenen Wirkstoffe findet sich in dieser Form sonst in keinem anderen Lebensmittel.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Schwarzen Knoblauch am Markt zu kaufen?
Schwarzer Knoblauch ist zum einen in seiner Rohform als Knolle oder verarbeitet als Gewürz erhältlich. Viele Feinkostgeschäfte haben ihn mittlerweile im Sortiment und sogar einige Supermärkte führen ihn seit neustem, allerdings nur sehr unregelmäßig. Darüber hinaus kann man ihn in Tabletten-, Kapsel-, oder Softgelkapselform kaufen.
Die Kapselform ist die am häufigsten Vorkommende. Der Vorteil dieser Darreichungsform ist, dass sich die Wirkstoffe erst im Magen ausbreiten und nicht schon vorher über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Veganer sollten aber auf das Kapselmaterial achten, da dies häufig aus tierischer Gelatine besteht.
Auch bei der Tablettenform werden die Wirkstoffe erst im Magen freigesetzt. Allerdings können Kinder und Menschen mit Schluckbeschwerden Probleme bekommen, da die Tabletten nur bedingt teilbar sind.
Am einfachsten zu schlucken sind die Softkapseln. Veganer sollten auch hier wieder auf die verwendeten Stoffe achten.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Schwarzem Knoblauch als NEM?
Bei rohem Knoblauch kann man bis zu zwei Zehen am Tag essen. Wer eine empfindliche Verdauung hat, sollte die Zehen nicht auf nüchternen Magen nehmen.
Bei den Fertigpräparaten richtet sich die Dosis nach den Herstellerangaben. Generell gilt: als Trockenextrakt kann man 300 bis 1300 mg pro Tag bedenkenlos zu sich nehmen. Beim Verzehr als ätherisches Öl sind es 2 mg pro Tag.
Bei gesundheitlichen Problemen oder zur Therapie von bereits bestehenden Erkrankungen sollte immer Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden, da eventuelle Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten können.
Gibt es beim Kauf von Schwarzem Knoblauch etwas zu beachten?
Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl von Produkten, die alle mehr oder weniger das gleiche versprechen, aber unterschiedlich viel kosten. Die verschiedenen Präparate kann man anhand von zwei Kriterien unterscheiden: 1. Wie hoch ist der Allicin-Gehalt? 2. Welche anderen Stoffe enthält das Produkt?
Je höher der Allicin-Gehalt, desto besser die gesundheitliche Wirkung. Allicin erkennt man am Geruch, denn er sorgt dafür, dass der Knoblauch so unangenehm riecht, was bedeutet, dass Produkte mit einem strengen Geruch einen besonders hohen Allicin-Anteil besitzen. Die Industrie hat aber inzwischen Verfahren entwickelt, um der Geruchsbildung entgegen zu wirken.
Sollte der Hersteller keine Angaben zu seinem Allicin-Gehalt machen, kann man auch auf den Anteil von Knoblauch-Extrakt achten.
Um den Effekt von Schwarzem Knoblauch zu steigern werden dem reinen Extrakt häufig noch Weißdorn, Mistel und Rutin beigefügt. Weißdorn unterstützt die blutdrucksenkenden Eigenschaften des Knoblauchs. Mistel ist besonders gut für alle, die unter Heuschnupfen leiden und kräftigt zusätzlich das Herz. Rutin ist ein Wirkstoff des asiatischen Pagodenbaumes und hilft zusätzlich gegen Entzündungen.