Was ist Lupineneiweiß?
Das aus der weitgehend unbekannten Lupinenpflanze isolierte Eiweiß wird als Lupineneiweiß oder umgangssprachlich auch als Lupinenquark bezeichnet. Das Protein wird durch ein besonders geschütztes und patentiertes Verfahren aus den überwiegend regional angebauten Lupinensamen isoliert. Im Handel findet man Lupineneiweiß verarbeitet in laktosefreien und veganen Alternativen zur allgemeinen Ernährung oder als reines Proteinpulver. Zielgruppen sind vor allem Käufer, die auf eine gesunde Ernährung und regionale Produkten achten, sich speziell für eine vegane Nahrungsaufnahme entschieden haben oder nach einem pflanzlichen Nahrungsergänzungsmittel zur erhöhten Aufnahme von Proteinen suchen.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Lupineneiweiß einnehmen?
Aufgrund des pflanzlichen Ursprungs ist Lupineneiweiß eine Alternative zu herkömmlichen tierisch gewonnenen Proteinen. Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine bewusste Ernährung hinsichtlich tierischen Produkten, gleichzeitig will auf klimakritischen Import von Soja verzichtet werden. Insbesondere Vegetarier und Veganer erleben die Herausforderung zur Aufnahme von pflanzlichen Aminosäuren. Das isolierte Eiweiß der Lupinensamen schafft hier Abhilfe. Auch bei Laktoseintoleranz ist die Aufnahme von Lupineneiweiß empfehlenswert, das unter anderem durch Verarbeitung der behandelten Lupinensamen in Joghurt, Quark und Eis bedenkenlos konsumiert werden kann. Im Gegensatz zu herkömmlichen Getreide enthält der Lupinensamen keine Glutene und kann somit eine Alternative für Glutenallergiker bilden.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Lupineneiweiß?
Der Eiweißanteil der Lupinensamen selbst liegt über 40%. Allgemein sind Proteine lebenswichtige Nährstoffe, der nicht nur für den Aufbau und Erhaltung der Muskeln, sondern auch für den Stoffwechsel und das Wachstum. Die folgend beschriebenen Alpha-Aminosäuren sind solche, die der Körper nicht selbständig herstellen kann und daher zwingend durch die eigene Ernährung aufzunehmen ist. Der Konsum von Lupineneiweiß trägt daher zur notwendigen und natürlichen Aufnahme von Nährstoffen bei. Das von Natur aus cholesterinfreie Lupineneiweiß bewirkt durch das enthaltene Arginin die Erweiterung von Blutgefäßen zur Senkung des Blutdruckes, wirkt gegen Kopfschmerzen und unterstützt beim Muskelaufbau. Durch Anregung der körpereigenen Reinigung und Entgiftung durch Harnstoff werden Gesundungsprozesse beschleunigt und die Nervensteuerung verbessert. Verantwortlich sind dafür vor allem Leucin und Asparagin- und Glutaminsäuren. Dem vorkommenden Lysin wird eine heilende Wirkung in Bezug auf Lippenherpes zugeschrieben. Studien haben ergeben, dass die regelmäßige Einnahme von Lysin noch bei beginnendem Juckreiz des Lippenherpes die Symptome verkürzen und diesen auch unterdrücken kann, weshalb Lysin auch als eigenständig verkäufliche Kapsel erhältlich ist. Zudem unterstützt diese Aminosäure den Aufbau und Erhalt von Bindegewebe. Insbesondere die Haut profitiert dabei in Bezug auf Hautkrankheiten, unter anderem bei Leiden an Akne.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Lupineneiweiß auftreten?
Bedenkliche Alkaloide, die in der Ursprungsform der Lupinenplanze und heute nur noch in Ziergärten vorzufinden sind, wurden im Nahrungsmittelanbau soweit möglich reduziert. Diese ist als Süßlupine bekannt und darf keinesfalls mit der wilden Lupine aus dem eigenen Garten gleichgesetzt werden, da die unbehandelte Lupine giftig eingestuft ist. Lupineneiweiß kann trotz behandelter Form im Endprodukt allergische Reaktionen wie Hautreaktionen und Atemnot verursachen, letzteres insbesondere bei empfindlichen Personengruppen, die bei anderen eiweißreichen Lebensmitteln oder allgemein Hülsenfrüchten wie Nüssen oder Erbsen ebenfalls von Unverträglichkeiten betroffen sind. Studien haben jedoch ergeben, dass beim Konsum von keinem erhöhten Potential für Nebenwirkungen auszugehen ist. Dennoch ist nach einer EU-Richtlinie von 2006 auf allen Lupin enthaltenden oder dessen Eiweiß verarbeiteten Produkten dies durch Angabe als Zutat kenntlich zu machen. Aufgrund dessen, dass Produkte unter Einsatz von verarbeiteten Lupinsamen jedoch nur einen geringen Marktanteil ausmachen, sind Aussagen zur allgemeinen Verträglichkeit der Konsumenten nur beschränkt aussagekräftig.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Lupineneiweiß, bis sich erste Erfolge einstellen?
Lupineneiweiß ist geeignet, den kompletten Bedarf an Eiweiß zu decken. Die Ergänzung durch reines Lupineneiweiß als pflanzliches Proteinpulver ist möglich und insbesondere zum Muskelaufbau geeignet. Die Einnahmehöhe sowie die Anwendungsdauer ist jedoch abhängig vom Geschlecht, Gewicht und insbesondere der individuellen persönlichen Ernährung. Als Nahrungsergänzungsmittel kann Lupineneiweiß zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung beitragen, insbesondere bei sonst eiweißarmer, beispielsweise fleischloser, Nahrungsaufnahme.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Lupineneiweiß ?
Seit jeher ist ist die Lupine als Hülsenfrucht überall dort bekannt, wo auch Getreide angebaut wurde. In Folge dessen ist die Lupine in Deutschland ein überwiegend regionales Produkt, das analog zu Getreide als Saatgut auf Feldern angebaut und geerntet wird, jedoch nur aufgrund staatlicher Förderung einen wirtschaftlichen Anbau ermöglicht. Um 1990 wurde der „Soja des Morgens“ genannte Samen aufgrund Verdrängung des bis zu drei mal günstigeren Getreideanbaus und Problemen durch Pilzbefall immer weniger angebaut. Die Lupine wird im Frühjahr ausgesät, Erntezeit ist August. Für den Anbau ist ein lockerer, idealerweise sandiger, Boden essentiell, da die Lupinenwurzel aus einer Tiefe von ungefähr 30-150cm Phosphate aus dem Unterboden aufnimmt. Des Weiteren wird durch den Pflanzenteil über der Erde Stickstoff aufgenommen.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Lupineneiweiß aus?
Überwiegend wird die sogenannte Süß- oder schmalblättrige Lupine bisher als Tierfutter angebaut. Als bekannter Effekt gilt der Anbau der Lupine als natürlicher Dünger des Bodens, um im Folgejahr andere Produkte auszusäen. Während der Blütezeit bietet die weiß- oder blaufarbige Lupine einen wichtigen Lebensraum für Insekten. Als Gattung der Erbsengewächse wächst die Schote der Lupine heran, deren Samen aufgrund enthaltener Bitterstoffen behandelt wird. Die Samen selbst sind deutlich größer als übliche Getreidesamen, deren Lagerung trocken erfolgen sollte. Die Behandlung erfolgt durch Schälung der Samen, Entölung und Verarbeitung zu gewalzten Flakes. Diese Flakes sind ein Rohstoff für die weitere Produktion und Verarbeitung in verschiedenen Produkten. Durch die anschließende Isolation von Eiweiß entsteht bitterstofffreies Lupineneiweiß. An weiteren Lupinensorten ohne Bitterstoffen im Saatgut wird laufend geforscht.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Lupineneiweiß noch bekannt?
Lupinen gehören zur Familie der Fabaceae (Hülsenfrüchte) und der Fabales (Schmetterlingsblütler). Die im heimischen Garten vorzufindende Pflanze wird als wilde Lupine bezeichnet, während zum Nahrungsmittelanbau die modifizierte Süßlupine zum Einsatz kommt. Das Eiweiß selbst wird unter verschiedenen Produkten, auszugsweise als Lupinenprotein, Lupinenkonzentrat, Lupinenpulver, Lupinentabs oder Lupinenisolat verkauft.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Lupineneiweiß enthalten?
Allgemein besteht Eiweiß – und damit das der Lupine auch – zum größten Teil aus Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff und zu kleineren Teilen aus Wasserstoff und Schwefel. Diese Teile bestehen in Form von Aminosäuren, die der Körper nicht vollkommen selbständig herstellen kann. Von 20 bekannten Aminosäurengruppen werden acht als essentiell bezeichnet, die wie in einigen Früchten und Gemüsen auch allesamt in Lupineneiweiß enthalten sind, allerdings in unterschiedlichem Mengenverhältnis. Die cholesterinfreie Süßlupine enthält einen besonders hohen Anteil an Eisen und ungesättigten Fettsäuren und ist besonders im Gegensatz zur Sojabohne frei von Harnsäurepurin und daher vor diesem Hintergrund bei krankhafter Übersäuerung des Körpers, unter anderem bei Gicht und Rheuma, unschädlich.
Enthaltene Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente
pro 100g / 100 ml | NRV¹) | |
---|---|---|
Natrium | 35 mg | 2,33 % |
*Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können diese Werte leicht abweichen.
Ähnliche Superfoods
Gibt es ähnliche Superfoods, die wirken wie Lupineneiweiß?
Ein hoher Proteingehalt ist beim Verzehr vieler Nahrungsmittel vorhanden, haben jedoch eine unterschiedliche Qualität. Um diese entsprechend zu werten, sollte stets auf Begleitstoffe geachtet werden. Während tierische Proteine bekannte Schadstoffe wie ungesunde Fette, Purin (ein harnsäurebildender Stoff, der zu Gicht führen kann) und Cholesterin enthalten, ist die Lupine cholesterin- und purinfrei. Der Eiweißanteil der Lupine enthält beispielsweise in etwa so viel Eiweiß wie Soja. Der Konsum der Sojabohne wird jedoch aus Klimaschutzgründen sowie aufgrund gesundheitlichen Bedenken nicht mehr uneingeschränkt empfohlen. Weitere pflanzliche Eiweißquellen sind andere Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen, Linsen und (Erd-) Nüssen. Letzteren ist die Lupine zusammen mit den Sojasamen am nächsten verwandt. Nicht nur Hülsenfrüchte versprechen einen hohen Anteil an pflanzlichen Proteinen. So sind neben allgemein bekannten Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Dinkel, Gerste, Hirse, Hafer, Mais und Reis auch Quinoa, Amaranth und Spirulina zu nennen. Nicht alle genannten pflanzlichen Proteinquellen enthalten jedoch alle acht essentiellen Aminosäuren und weisen auch im Mengenverhältnis starke Unterschiede auf. Es ist zu empfehlen, abhängig von persönlichen Zielen und eventuell vorliegenden Krankheiten festzulegen, wie die eigene Ernährung durch zusätzliche Eiweißzufuhr unterstützt werden kann.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Lupineneiweiß am Markt zu kaufen?
Zu unterscheiden ist das Lupinenprotein in verarbeiteten Produkten und in Form von Nahrungsergänzungsmitteln als selbständiges Endprodukt. Verarbeitet findet sich Lupineneiweiß in Backwaren, zum Beispiel in Brot durch den Einsatz von Lupinenmehl. Als Ersatz in üblicherweise laktosehaltigen und tierischen Produkten wie Eis, Joghurt oder Quark wird Lupineneiweiß beispielsweise mit Früchten kombiniert. Lupinenschrot mit heißem Wasser aufgegossen ergibt einen Tee, der auch als Lupinenkaffee bezeichnet wird. Alternativ in eifreien Nudeln oder zu Sojaprodukten findet sich das Eiweiß in Fleischersatzprodukten, unter anderem im vegetarischen und veganen Schnitzel, wieder. Selbst in Fischersatz und in veganem Sushi wird Lupineneiweiß verwendet. Als Nahrungsergänzungsmittel wird neben eiweißhaltigem Lupinenmehl auch das Lupineneiweiß selbst im Internet, in Apotheken und in Reformhäusern als Kapseln, Tabletten oder als Proteinpulver angeboten.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Lupineneiweiß als NEM?
Eine pauschale und allgemeingültige Einnahmeempfehlung ist nicht möglich, besonders vor dem Hintergrund, dass Nahrungsergänzungsmittel in Form von Pulvern oder Tabletten unterschiedlich konzentriert erhältlich ist. Pro Kilogramm Körpergewicht wird unabhängig vom Geschlecht pauschal eine Proteinaufnahme von 0,8g Eiweiß empfohlen. Zum Muskelaufbau sollte nach allgemeiner Empfehlung eine erhöhte Aufnahme von insgesamt 2g pro Kilogramm Körpergewicht nicht überschritten werden. Eine dauerhafte Überdosis von Eiweiß kann zur Schwächung des Körpers, allen voran der Leber und der Niere führen, da diese als Entgiftungsorgane für den Abbau von überschüssigen Aminosäuren zuständig sind. Die übrigen von Aminosäuren bereinigten Proteine können sich als Körperfett ablagern, eine Gewichtszunahme ist die Folge. Die Einnahme von Lupineneiweiß als Nahrungsergänzungsmittel ist unabdingbar von der klassischen Proteinaufnahme durch Konsum von Fleisch, Fisch, Eier und Milcherzeugnissen sowie der pflanzlichen Aufnahme durch Hülsenfrüchte wie (Soja-) Bohnen, Erbsen, (Erd-) Nüssen und Linsen, und nicht zuletzt der Lupine selbst, abhängig.
Einkauf
Gibt es beim Kauf von Lupineneiweiß etwas zu beachten?
Beim bewussten Kauf sollte auf die Anbau- bzw. Zuchtmethode geachtet werden. Während beim konventionellen Anbau zur Vermeidung von sogenannter Verunkrautung zwischen dem Saatgut großflächig Pestizide eingesetzt werden, setzt der biologische Anbau auf die händische Entfernung des Unkrauts. Der biologische Anbau vereint alle dargestellten Vorteile der Lupine als natürlicher Dünger der Landwirtschaft, der Klimafreundlichkeit durch regionalen Anbau, dem Lebensraum für Insekten in der Blütezeit und die gesunde Ernährung durch den hohen Eiweißanteil und schlägt sich damit auf das hier beschriebene Endprodukt als extrahiertes und isoliertes Protein durch.