Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

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Heilpflanze

Lungenkraut

Autor

Hilde Sonntag
Expertin für Heilkräuter
Lungenkraut

enthaltene
Wirkstoffe

behandelnde
Symptome

zu behandelnde
Symptome

30

recherchierte
Studien

Eckdaten zu Lungenkraut

Was ist Lungenkraut?

Ein Kraut welches in Gebüschen und Laubwäldern beheimatet ist. Im Frühjahr erfreuen die rotvioletten bis Blau schimmernden Blüten, die Spaziergänger. Ein wenig erinnern die Blüten an die gelbe Schlüsselblume, gehören jedoch einer komplett anderen Gattung an. Für einige Hobby-Gärtner ist das Kraut eine beliebte Zierpflanze. Unter anderem wird das Kraut auch als Fleckenkraut und Lungenwurz bezeichnet. Das Kraut wirkt durch seine inhaltliche Kieselsäure und seinem Schleim lindernd gegen Entzündungen und Husten, im Bereich der oberen Luftwege, daher auch der Name. Verwendung findet das Kraut auch in der Schulmedizin, ist aber bezüglich Ihrer Anwendung und Wirkungsweise häufig umstritten.

Anwendungsgebiet

Wann sollte man Lungenkraut einnehmen?

Obwohl das Lungenkraut mit Ihrem wissenschaftlichen Namen im Prinzip in jeder Apotheke vorhanden sein sollte, wird es von der Phytotherapie offiziell so gut wie gar nicht verwendet. Von der Volksheilkunde wird es jedoch sehr geschätzt.

Der traditionelle Anwendungsbereich reicht von einem einfachen Husten, bis hin zur Lungentuberkulose. Früher war Tuberkulose in Mitteleuropa eine weit verbreitete Plage. In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut innerlich und äußerlich angewendet. In der Volksmedizin wird es getrocknet als „Polmonariae herba“ immer noch verwendet. Die zahlreichen Inhaltsstoffe wirken schleimlösend und reizmildernd. Vielfach wird daraus Tee zubereitet und für folgende Beschwerden angewendet:

• Erkrankung der Atemwege

• Husten und Erkältungskrankheiten

• Durchfall

• Heiserkeit

• Blasenbeschwerden

Bei der Verwendung als Heilmittel kommt das Kraut sehr häufig als „Lungenkrauttee“ zur Anwendung. In der Homöopathie wird das Kraut bei Asthma und Bronchitis potenziert als Tinktur eingesetzt. Hingegen wird das Kraut in der Schulmedizin so gut wie gar nicht verwendet. Der Grund hierfür kann sein, dass die Konzentration und Wirkung der eventuell enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide nicht erforscht wurden und somit keine oder nur geringe wissenschaftliche Untersuchungen vorliegen, welche die Anwendung in der Volksmedizin belegen könnten.

Wirkung

Welche Wirkung verspricht Lungenkraut?

In Erscheinung getreten ist das Kraut erst zur Zeit der Frühneuzeit (Mittelalter). Neben seiner Verwendung in der Volksmedizin wird das Kraut auch von Kräuterliebhabern für Speisen genutzt. Das Kraut gehört nicht in die Kategorie klassischer Küchenkräuter und wird daher nur von Liebhabern der Kräuterküche genutzt. Für Wildkräutersalate und Wildkräutersuppen eignen sich die jungen Blätter sehr gut. Das Kraut kann auch ähnlich wie Spinat zubereitet werden, dafür werden dann die älteren Blätter verwendet.

Lungenkraut als Heilpflanze

Als Heilpflanze wird das Lungenkraut schon seit dem Mittelalter angewendet. Die markanten weißen Flecken auf den Blättern erinnern stark an einen Lungenflügel, daher wohl auch der Name. Eingesetzt und helfen soll es bei diversen Lungenkrankheiten bzw. vieler Atemwegserkrankungen. In einem Kräuterbuch wurde das Kraut auch als Frauenkraut bezeichnet und zur Wundheilung empfohlen. Bei der Verwendung als Hausmittel wird das Kraut vielfach als Lungenkrauttee aufgebrüht.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Lungenkraut auftreten?

Dauerhaft ist die Einnahme nicht zu empfehlen. So sollte man es in der Schwangerschaft, Stillzeit nach Möglichkeit meiden, da es hierfür noch keine fundierten wissenschaftlichen Untersuchungen gibt. Es darf auf keinen Fall mit dem indischen Lungenkraut (Justicia adhatoda) verwechselt werden! Auch Kinder sollten vorsichtshalber mit dem Kraut nicht in Verbindung gebracht werden.

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von Lungenkraut, bis sich erste Erfolge einstellen?

Der in der Volksheilkunde traditionelle Einsatzbereich reicht vom einfachen Husten bis hin zu Lungenproblemen. Hauptsächlich der recht hohe Gehalt an Kieselsäure rechtfertigt die Verwendung als Husten-Heilpflanze. Zudem enthält das Kraut auch noch Saponine und

Schleimstoffe, welche für einen positiven Einsatz im Bereich der Atemwege sprechen.

Weiterhin wirkt das Kraut auch lindernd bei Durchfall und Darmentzündungen. Äußerlich verabreicht verfügt das Lungenkraut über gewisse wundheilende Fähigkeiten. Erklären lassen sich diese positiven Eigenschaften durch Ihren enthaltenen Allantoin-Gehalt, als auch durch Ihre darin enthaltenen Gerbstoffe. Der hauptsächliche Anwendungsbereich gestaltet sich als Tee.

Helfen soll Lungenkraut bei:

• Hämorrhoiden

• Darmentzündung

• Nierenbeckenentzündung

• Blasenentzündung

• Augenentzündung

• Pickel

• Wunden

• Bronchitis

• Herzklopfen

• Frostbeule

Das hier der Anwendungsbereich breit gestreut ist, sind dadurch sicherlich auch die Erfolgsaussichten von Beschwerde zu Beschwerde sehr Unterschiedlich. Da es sich hier nicht um eine hochwirksame Medizin handelt, sollte man die Behandlung je nach Grad der Schwere, solange fortsetzen, bis Linderung eingetreten ist. Es ist ja auch ein Unterschied, ob das Kraut als Tinktur oder Tee zur Anwendung kommt. Auf jeden Fall wurde die Wirkung von Lungenkraut mehrfach durch klinische Studien bestätigt!

Wie bei allen Heilkräutern mit einer starken Wirkung, sollte man auch hier nach einer Einnahme von sechs Wochen eine Pause einlegen, zumindest mit dem Tee. Nach der Pause kann die Anwendung wieder für weitere sechs Wochen erfolgen. So werden bedingt durch die Pause eventuelle unerwünschte Langzeitwirkungen verhindert, wobei die Wirksamkeit vom Lungenkraut erhalten bleibt.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von Lungenkraut ?

Verbreitet sind die Lungenkräuter über den gesamten europäischen Kontinent, von Mittel – bis Südeuropa. Die wohl bekannteste Variante des gefleckten Lungenkrauts (Pulmonaria officinales) ist in Deutschland – Schweiz – und Österreich weit verbreitet. Dort kommt das Kraut hauptsächlich an Waldrändern und ausgedehnten Laubwäldern vor. Standorte welche im Schatten liegen und über einen nährstoffreichen Humusboden verfügen. In Schweden, Norwegen und Island trifft man die Lungenkräuter nicht an.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von Lungenkraut aus?

Bei dem gefleckten Kraut handelt es sich um eine krautige Pflanze, die eine Höhe von 15 bis 30 cm erreicht. Sie verfügt über einen waagerecht verlaufenden Wurzelstock (Rhizom) mit einer astreichen und dünnen Struktur. Die Pflanze wächst bis in Höhenlagen von 1800 Metern. Besonders zu erwähnen sind die Rosettenblätter des Lungenkrauts, die eiförmig verlaufenden leicht behaarten und ganzrandigen Blätter sind mit auffallend weißen Flecken versehen.

Als klassischer Frühblütler und als mehrjährige Pflanze zeigt sie zwischen März und Mai Ihre Blüten. Dabei bildet das Kraut auffallend tiefe Blütenkelche aus. Je nach Alter der Blüte verfärbt sich diese in: Rot – Blau – oder violett. Dieser Farbwechsel bildet sichtbar einen Vergleich mit anderen Pflanzen aus der Familie der Rauhblattgewächse, wie zum Beispiel der blaurote Steinsame oder der Natternkopf.

Die Blüten ähneln in Ihrer Form stark der einer Schlüsselblume. Das gefleckte Lungenkraut besitzt eine 5-zählige Blütenkrone. Jeder Stängel verfügt über mehrere Blüten. Die Form der Blüten kommt der Glockenblume sehr nahe. Nach der Blütezeit entwickeln sich sogenannte Klausenfrüchte aus dem Fruchtknoten, welche über kleine gezipfelte braune Samen verfügen. Sehr beliebt ist das Kraut auch als Nahrungsquelle bei Hummel und Bienen.

Trivialnamen

Unter welchen Bezeichnungen ist Lungenkraut noch bekannt?

Der wissenschaftliche Name lautet: „Pulmonaria officinales, Pulmonaria maculosa“

Die Pflanze zählt zur Gattung der Rauhblattgewächse = Boraginaceae. Der englische Name für die Pflanze nennt sich: „Lungwort“.

Unter dem volkstümlichen Namen ist die Pflanze bekannt als:

blaue Schlüsselblume – Bachkraut – Bockkraut – Fleckenkraut – Himmelschüssel – Brunneschüsseli – Güggelhose – Hirschmangold – Schwesternkraut – Königsstiefel – Hirschkohl – Händschechrut – Hirschkotze – hänsel & Gretel – und Hosenschiffern.

Merken sollte man sich besser nur Lungenkraut, dann kann man nichts verkehrt machen.

Inhaltsstoffe

Welche Inhaltsstoffe sind in Lungenkraut enthalten?

In der Volksmedizin wird das getrocknete Lungenkraut als „Palmonariae herb“ bezeichnet. Wegen seiner wirksamen Inhaltsstoffe wie:

• Gerbsäure

Saponine

• Kieselsäure

• Flavonoide

Allantoin

• Schleimstoffe

Hier findet das Kraut immer häufiger Verwendung, da die Inhaltsstoffe reizmildernd – zusammenziehend (adstringierend) und schleimlösend wirken.

Ähnliche Superfoods

Gibt es ähnliche Superfoods, die wirken wie Lungenkraut?

Die Blüten erinnern zwar an die gelbe Schlüsselblume, hat aber nichts mit Ihr gemeinsam, da sie aus einer ganz anderen Pflanzenfamilie stammt. Dennoch ist Ihr Wirkungsbereich ähnlich der Lungenkräuter. Weitere bewährte alternative Heilpflanzen mit ähnlicher Wirkungsweise sind:

• Thymian

• Efeu

• Salbei

• Holunder

• Anis

Wundheilende Eigenschaften wie Lungenkraut haben auch diese Heilpflanzen:

Aloe Vera

• Beinwelle

Arnika

Frauenmantel

Ebenfalls verfügt der Balkan-Storchenschnabel, sowie Arnika und Salbei jeweils als Heilpflanze über gute Heilwirkungen.

Salbei zum Beispiel gehört zur Gruppe der Lippenblütler. Salbei gibt es in mehr als 1000 Arten. Salbei gehört zu einer der ältesten Heilpflanzen und lindert zum Beispiel Rachenentzündungen, Erkältungen, Keuchhusten, Darmbeschwerden, hilft aber auch bei Problemen einer gewissen Antriebslosigkeit.

Ebenso Arnika welches zur Familie der Korbblütler zählt. Arnika ist auch im Arzneimittelbereich relevant und wird zu einer Arnikasalbe verarbeitet, um Prellungen und Verstauchungen zu lindern.

So ist der Einstufung als Heilmittel und Alternative zu Lungenkraut nichts entgegenzusetzen. Lediglich als Tee lassen sich diese Heilkräuter nicht zubereiten.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es Lungenkraut am Markt zu kaufen?

Es gibt die Lungenkräuter, als fertige Tinktur zu kaufen und als Tee. Je nach Beschwerde richtet sich auch die Einnahme dieses Kräuterelixiers. Sicherlich wird man für eine Prellung oder Wunde kein Tee verwenden, sondern mehr eine flüssige Tinktur. Diese beinhaltet als Tropfenform 14 % Alkohol und sollte daher weder von Kindern noch von Personen mit einem Alkoholproblem eingenommen werden.

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Lungenkraut als NEM?

In der Hauptsache werden die Lungenkräuter als Tee genutzt. Als Tee kann das Kraut separat oder mit verschiedenen anderen Kräutern als Mischtee aufgebrüht werden. Für einen Tee wird das Kraut (1-2 Teelöffel) mit kochendem Wasser aufgegossen und rund 10 Minuten ziehen lassen. Zum Schluss abseihen und langsam Schluck für Schluck trinken.

Für eine Tinktur werden die frischen Lungenkräuter in 40-prozentigem Alkohol angesetzt. Das Ganze sollte dann einen Monat ziehen. Später können dann 3-mal täglich 20 Tropfen in Wasser verdünnt eingenommen werden. Als Omas Hausrezept besteht auch bei Erkältungen die Möglichkeit, dem Ganzen noch heißes Bier mit Honig beizumengen. Auch ein gehäufter Esslöffel getrocknete Lungenkräuter mit einem halben Liter heißes Bier aufgegossen, gilt als gutes Rezept gegen Halsschmerzen und Heiserkeit.

Gibt es beim Kauf von Lungenkraut etwas zu beachten?

Lungenkrautsamen ist schon fast eine Kostbarkeit und hauptsächlich auch nur online zu beziehen. Wer es als Hausmittel in Teeform benutzen möchte, sollte unbedingt bei einem Kauf nach der botanischen Bezeichnung fragen. Händler, die in Ihrem Sortiment diese Lungenkräuter führen, versuchen in erster Linie das indische Lungenkraut ( Justicia adhatoda) zu verkaufen.

Mit dem Original hat dieses indische Kraut nichts gemeinsam. Es wird medizinisch auch ganz anders verwendet, zum Beispiel als Schwangerschaftsabbruch. Wer hier also das Original Lungenkraut gegen seinen Husten verwendet, hat sicherlich nichts mit einem Schwangerschaftsabbruch zu tun, höchstens mit einem Hustenabbruch.

Studien zu Lungenkraut

  1. Vitality and Growth of the Threatened Lichen Lobaria pulmonaria (L.) Hoffm. in Response to Logging and Implications for Its Conservation in Mediterranean Oak Forests
  2. Chromosomenzahlen von Pulmonaria maculosa, obscura und mollis
  3. The genus Pulmonaria (Boraginaceae) in the province of Bologna
  4. Systematics of the Complex Pulmonaria saccharata-P. vallarsae and Related Species (Boraginaceae)
  5. Chromosome numbers for the Italian flora: 9
  6. FLORAL MORPHOLOGY AND POLLEN FLOW IN THE HETEROSTYLOUS SPECIES PULMONARIA OBSCURA DUMORT (BORAGINACEAE)
  7. Novel Phenolic Constituents of Pulmonaria officinalis L. LC-MS/MS Comparison of Spring and Autumn Metabolite Profiles
  8. Histological Study of Some Echium vulgare, Pulmonaria officinalis and Symphytum officinale Populations
  9. Acute atropine intoxication with psychiatric symptoms by herbal infusion of Pulmonaria officinalis (Lungwort)
  10. Multiple mating events and spermatia-mediated gene flow in the lichen-forming fungus Lobaria pulmonaria
  11. The Pros and Cons of Cystic Fibrosis (CF) Patient Use of Herbal Supplements Containing Pulmonaria officinalis L. Extract: the Evidence from an In Vitro Study on Staphylococcus aureus CF Clinical Isolates
  12. Lobaria pulmonaria can produce mature ascospores at an age of less than 15 years
  13. Genetic variation within and among populations of the threatened lichen Lobaria pulmonaria in Switzerland and implications for its conservation
  14. Threatened forest lichen Lobaria pulmonaria – its past, present and future in Estonia
  15. Chromosome numbers and distribution of the genus Pulmonaria (Boraginaceae) in Tuscany and neighbouring areas
  16. A new subspecies of Pulmonaria officinalis (Boraginaceae) from the southern Alps
  17. Recombination and clonal propagation in different populations of the lichen Lobaria pulmonaria
  18. Flavonoid Glycosides from Aerial Parts of Pulmonaria officinalis
  19. A new subspecies of Pulmonaria officinalis (Boraginaceae) from the southern Alps
  20. Characterization of Microsatellite Loci in the Lichen Fungus Lobaria pulmonaria (Lobariaceae)
  21. Optimization of Extraction of Polyphenolic Compounds from Medicinal Lungwort (Pulmonaria officinalis L.)
  22. Bacterial taxa associated with the lung lichen Lobaria pulmonaria are differentially shaped by geography and habitat
  23. EARLY DEVELOPMENT OF TRANSPLANTED ISIDIOID SOREDIA OF LOBARIA PULMONARIA IN AN ENDANGERED POPULATION
  24. (Meta)Proteomics analysis of bacterial adaptation mechanisms to infection-related and environmental stresses
  25. Curling during desiccation protects the foliose lichen Lobaria pulmonaria against photoinhibition
  26. About the presence of Pulmonaria angustifolia L. (Boraginaceae) in Turkey
  27. Transplantation experiments with Neckera pennata and Lobaria pulmonaria in nemoral woodland key habitat and managed forest
  28. Melanic pigments and canopy-specific elemental concentration shape growth rates of the lichen Lobaria pulmonaria in unmanaged mixed forest
  29. Among-Population Variation in Microbial Community Structure in the Floral Nectar of the Bee-Pollinated Forest Herb Pulmonaria officinalis L
  30. Activity of catalase and superoxide dismutase in Lobaria pulmo- naria from forest communities of middle and northernmost boreal zone (NW Russia)

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