Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

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Heilpflanze

Fieberkraut

Autor

Hilde Sonntag
Expertin für Heilkräuter
Fieberkraut

enthaltene
Wirkstoffe

behandelnde
Symptome

zu behandelnde
Symptome

30

recherchierte
Studien

Eckdaten zu Fieberkraut

Was ist Fieberkraut?

Fieberkraut gehört zu der Familie der Korbblütler. Es ist das Kraut der Pflanze Tanacetum parthenium. In der näheren Einordnung gehört es zur Gattung der Wucherblumen. Da das Kraut von Juni bis September blüht, sieht man es vor allem in den Sommermonaten häufig an den Wegesrändern oder auf Wiesen wachsen. In milden Gegenden ist es der Pflanze durchaus möglich den Winter unbeschadet zu überstehen. Stehen jedoch kältere Winter an (unter -12 Grad), muss es jedes Jahr neu aus den Samen wachsen. Die Blüten haben verblüffende Ähnlichkeit mit der Kamille, doch haben sie in ihren Eigenschaften keine nennenswerten Einstimmigkeiten. Schon im Mittelalter galt das Kraut als zuverlässige Heilpflanze und kommt diesem Ruf auch in der heutigen Zeit noch nach.

Anwendungsgebiet

Wann sollte man Fieberkraut einnehmen?

Schon damals wurde die Pflanze im Kampf gegen Frauenbeschwerden eingesetzt. Da man dem Fieberkraut ähnliche Wirkung wie der eines Abortivums nachsagt, was bedeutet, dass es die Menstruation auslöst und die Ablösung der Plazenta fördert, wird Schwangeren von der Einnahme besonders in den ersten drei Monaten abgeraten. Des Weiteren lindert es Beschwerden während der Wechseljahre durch einen Ausgleich des mangelnden Hormonhaushalts.

Wie der Name Fieberkraut vermuten lässt hat die Pflanze eine fiebersenkende Wirkung. Weil mit dem Fieber oft Kopfschmerzen einhergehen wird das Kraut auch zur Linderung dieser Schmerzen und zur Linderung von Migräne angewandt. Doch das ist noch nicht alles. Fieberkraut kann auch als Heilkraut bei Erkältungen helfen. Das Atmen wird bei Asthma und Husten deutlich erleichtert.

Weitere Anwendungsgebiete sind zum Beispiel:

  • Heilwirkungen bei Krebserkrankungen
  • Einsatz gegen Wurmbefall
  • Rheumabeschwerden / Gicht
  • Depressionen
  • Eitrige Wunden
  • Insektenstiche

Wirkung

Welche Wirkung verspricht Fieberkraut?

Je nach Dosierung und Zubereitung der Pflanze kann sie auf verschiedene Art und Weisen wirken:

  • Krampflösend
  • Entzündungshemmend
  • Durchblutungsfördernd
  • Beruhigend
  • Fiebersenkend
  • Hormonregulierend

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Fieberkraut auftreten?

Generell lässt sich sagen, dass Fieberkraut eine gut verträgliche Heilpflanze ist. Dennoch können bei der Einnahme Nebenwirkungen auftreten. Gerade Schwangeren und stillenden Frauen wird von der Einnahme abgeraten, da die Verwendung nicht völlig unbedenklich ist.

Bekannte Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit der Einnahme von Fieberkraut stehen, sind unter anderem:

  • Schwindel
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Hautirritationen
  • Allergische Reaktionen
  • Aphten

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von Fieberkraut, bis sich erste Erfolge einstellen?

Das Fieberkraut wird vor allem wegen seiner Langzeitwirkung sehr geschätzt. Daher muss man bei der Einnahme ein wenig Geduld mitbringen. Es wird empfohlen die Einnahme über mindesten vier bis sechs Wochen, besser aber mindestens 12 Wochen fortzuführen, um die gewünschte Heilwirkung zu erzielen.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von Fieberkraut ?

Das Fieberkraut stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum. Dort wurde es in Kloster- und Bauerngärten in großem Umfang angebaut. Von hier aus wurde es nach Mittel- und Westeuropa über die zahlreichen Handelsrouten exportiert, um als Zier- und Heilpflanze in den Gärten angebaut zu werden. Das Fieberkraut ist außerdem auch in Westasien beheimatet. Da die Pflanze sehr anpassungsfähig ist, kann man sie dort auch heute noch häufig wild wachsend an Wegen oder Zäunen antreffen. Damit das Fieberkraut ideal gedeihen kann bedarf es einen lehmigen und nährstoffhaltigen Boden. Bei der Wahl des Standortes lässt das Fieberkraut jedoch einen relativ großen Spielraum zu. Auch wenn sonnige Plätze bevorzugt werden, kann das Kraut auch an halbschattigen Plätzen wachsen. Es ist zu erwähnen, dass die Pflanze an halbschattigen Orten allerdings etwas kleiner wächst und nicht so viele Blütenköpfe ausbildet.

Geerntet wird das Kraut am besten zu Beginn der Blütezeit. Dabei wird der komplette oberirdische Teil der Pflanze abgeschnitten. Nach der Ernte sollte das Kraut umgehend getrocknet werden. Sofern man keine Allergie hat und die frischen Blätter verwenden möchte, zupft man diese nach Bedarf einfach von der Pflanze ab.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von Fieberkraut aus?

Die Wuchshöhe des Fieberkrauts variiert von 30 cm bis 100 cm. Den Stängel erkennt man an seinem aufrechten Wuchs und seinen Verzweigungen. Die grün-gelblichen Blätter sind wechselständig angeordnet. Sie haben eine rundliche Form und gesägte Blattränder. Die Größe beträgt 3 cm bis 7 cm Länge und 2 cm bis 3 cm Breite. Charakteristisch für die Pflanze sind die Blütenköpfe. Die gelben Röhrenköpfe werden von weißen Zungenblüten umringt und stehen so in lockeren Schirmrispen. Die Wurzeln haben eine hellbraune Farbe und sind nahe der Oberfläche verankert. Daher wird das Fieberkraut als Flachwurzler eingestuft. Aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle strömt die Pflanze einen stark aromatischen Geruch aus.

Trivialnamen

Unter welchen Bezeichnungen ist Fieberkraut noch bekannt?

Fieberkraut ist unter einer Vielzahl anderer Namen bekannt. Dazu gehören durch die verblüffende Ähnlichkeit zur Kamille die Bezeichnungen „Zierkamille“ oder „Falsche Kamille“. Da das Kraut im Mittelalter vor allem gegen Frauenbeschwerden eingesetzt wurde, nennt man es auch „Mutterkraut“ und/oder „Frauenminze“. Die Bezeichnung „Fieberkraut“ stammt aus der Nachrede, dass das Kraut eine fiebersenkende Wirkung hat.

Inhaltsstoffe

Welche Inhaltsstoffe sind in Fieberkraut enthalten?

Um sich als „Superfood“ zu qualifizieren bedarf es demnach auch super Inhaltsstoffe.

Mono- & Sesquiterpene

Diese Inhaltsstoffe befinden sich mit einer sehr hohen Dosierung im Fieberkraut. Sie haben eine starke hormonartige Wirkung. Bisher konnten fünf unterschiedliche dieser Substanzen im Kraut nachgewiesen werden.

Parthenolid

Die Produktion von Prostaglandin und Serontonin (körpereigene Hormone) wird durch das enthaltene Parthenolid stark gehemmt. Dieser Inhaltsstoff ist daher von besonderer Bedeutung, da die Hormone entzündliche Prozesse verursachen. Forscher sollen herausgefunden haben, dass die Parthenolide zerstörte Nervenfasern wieder regenerieren können. Sie beschleunigen das Wachstum der Nervenverbindungen und Nervenfasern. So erhofft man sich, dass man mit Hilfe des Krauts verletzte Sehnerven oder andere Nervenschäden erfolgreich behandeln kann.

Weitere Inhaltsstoffe

  • Ätherische Öle
  • Gerbstoffe
  • Flavonoide
  • Chrysanthenol
  • Santamarin

Ähnliche Superfoods

Gibt es ähnliche Superfoods, die wirken wie Fieberkraut?

Das entzündungshemmende Parthenolid konnte bisher nur im Fieberkraut nachgewiesen werden.

Mono- und Sesquiterpene sind die Hauptbestandteile von ätherischen Ölen, die in großen Mengen von diversen Pflanzen produziert werden. Man findet sie beispielsweise in Löwenzahn, Arnica oder Lorbeer. Wie das Fieberkraut gehört auch Arnica zur Familie der Korbblütler. Bis auf die entzündungshemmende Wirkung haben die Pflanzen dennoch wenig gemeinsam. Ähnliche Wirkung wie das Fieberkraut kann jedoch die Einnahme von Lorbeer hervorrufen. Dieser wirkt äußerlich angewendet positiv bei rheumatischen Beschwerden oder Hautirritationen. Alternativ zum Fieberkraut kann Waldmeister zur Behandlung von Migräne eingesetzt werden. Dieser enthält, wie das Kraut, die dafür notwendigen Gerb- und Bitterstoffe.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es Fieberkraut am Markt zu kaufen?

Das Fieberkraut gibt es in den verschiedensten Variationen in den Märkten zu kaufen:

  • Tinktur
  • Urtinktur
  • Tabletten
  • Kapseln
  • Dragees
  • Tee
  • Sirup
  • Essenz
  • Frischpflanzentropfen

Je nach Belieben kann also auf die gewünschte Art zurückgegriffen werden. Welche Darreichungsform die geeignetste ist, ist umstritten. Insbesondere bei der Behandlung von Migräne sollen die Fertigpräparate wirkungsvoller sein als Tee. Bewiesen ist dies allerdings nicht. Infolge dessen kann auch der Tee weiterhin angewandt werden, solange keine Allergie gegen das Fieberkraut bekannt ist.

Bis auf die Wurzel wird das gesamte Kraut zu einer Arznei verarbeitet. Dabei sind 0,5-0,9 % ätherische Öle, Kampfer und Chrysanthenylacetat die Hauptkomponenten.

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Fieberkraut als NEM?

Aufgrund der Einfachheit des Anbaus der Pflanze lässt sich das Fieberkraut leicht in jedem Garten kultivieren. Somit bietet sich der Verzehr der Frischblätter (2-3 Stück täglich) an. Die Aufnahme der Wirkstoffe kann verbessert werden, indem man die Blätter auf einem Brot mit etwas Butter zu sich nimmt (das Fett der Butter fördert die Aufnahme der Wirkstoffe). Allerdings kann der Wirkstoffgehalt bei Pflanzen aus eigenem Anbau nicht gewährleistet werden. Faktoren wie die Sonneneinstrahlung oder die Bodenbeschaffenheit spielen eine grundlegende Rolle. Außerdem schmecken die Blätter sehr bitter und leicht scharf, was nicht jedermanns Sache ist.

Aus diesem Grund kann auf die wirkungsvolleren fertigen Präparate zurückgegriffen werden. Auch hier ist eine Einnahme über mehrere Wochen unerlässlich. Bei einer Dosis von 100 mg bis 300 mg täglich sollten die Präparate ihre Wirkung entfalten.

Doch Achtung! Nach längerer Einnahme sollten die Präparate schrittweise wieder abgesetzt werden, da es sonst zu eventuellen Nebenwirkungen kommen kann.

Gibt es beim Kauf von Fieberkraut etwas zu beachten?

Um die Gesundheit der Pflanze zu gewährleisten, sollte man beim Kauf beim Gärtner darauf achten, dass das Fieberkraut nicht von schwarzen Blattläusen befallen ist. Außerdem sollte untersucht werden, ob die Pflanze unter Rostpilz leidet. Dies erkennt man an kleinen bräunlichen Flecken an den Blatträndern.

Fieberkraut-Präparate sind online, in Apotheken oder Reformhäusern erhältlich. Teilweise findet man sie sogar in Drogerien. Vor dem Kauf von getrocknetem Fieberkraut zur heilkundlichen Anwendung sollte unbedingt sichergestellt werden, dass keine Allergie gegen das Kraut vorliegt. Im getrockneten Zustand ist das Kraut vergleichsweise teuer, da es nicht viele Hersteller gibt, die es im großen Stil anbauen.

Kapseln und Tabletten sind für diejenigen gedacht, die an Heuschnupfen, Stress oder Migräne leiden. Hier ist zu beachten, dass die Präparate meist über mehrere Wochen hinweg eingenommen werden müssen, bis sich eine Linderung einstellt.

Alles in allem kann man sagen, dass das Fieberkraut eine vielseitig einsetzbare Pflanze sowohl zum medizinischen Gebrauch, als auch zur Gartenzierde darstellt.

Studien zu Fieberkraut

  1. Studies on the effectiveness of Tanacetum parthenium against Leishmania amazonensis
  2. Feverfew (Tanacetum parthenium L.): A systematic review
  3. Anti-Inflammatory and Neuromodulatory Effects Induced by Tanacetum parthenium Water Extract: Results from In Silico, In Vitro and Ex Vivo Studies
  4. Heimische Kultivierung der Arzneipflanze Tanacetum parthenium zur Entwicklung eines Arznei- mittels zur Migräneprophylaxe
  5. Assessment report on Tanacetum parthenium (L.) Schultz Bip., herba
  6. An observational study of fixed-dose Tanacetum parthenium nutraceutical preparation for prophylaxis of pediatric headache
  7. Anti-Inflammatory and Neuromodulatory Effects Induced by Tanacetum parthenium Water Extract: Results from In Silico, In Vitro and Ex Vivo Studies
  8. Phytochemical and Biological Studies on the Different Organs of Tanacetum parthenium L. Cultivated in Egypt
  9. Feverfew (Tanacetum parthenium) as a prophylactic treatment for migraine: a double-blind placebo-controlled study
  10. Sexual hybrids of Tanacetum: biochemical, cytological and pharmacological characterization
  11. The Combined Effect of Acupuncture and Tanacetum parthenium on quality of life in women with headache: Randomised study
  12. Radioprotective and antioxidant potential of Tanacetum parthenium extract and synthetic parthenolide in Swiss albino mice exposed to electron beam irradiation
  13. Morphocytological Characterization of Feverfew, Tanacetum parthenium (L.) Schultz Bip
  14. A proposal for the quality control of Tanacetum parthenium (feverfew) and its hydroalcoholic extract
  15. Anxiolytic- and antidepressant-like effects of an aqueous extract of Tanacetum parthenium L. Schultz-Bip (Asteraceae) in mice
  16. Review on feverfew, a valuable medicinal plant
  17. Flavonoids and Sesquiterpene Lactones from Artemisia absinthium and Tanacetum parthenium against Schistosoma mansoniWorms
  18. EVALUATION OF AERIAL BIOMASS YIELD AND ESSENTIAL OIL CONTENT OF SEVEN SPECIES OF TANACETUM
  19. PHENOLIC COMPOUNDS AND PACROTNHTEENOIDLOIDE PRODUCTION FROM in vitro CULTURES OF Tanacetum parthenium
  20. The protective effects of Tanacetum parthenium extract on CCl4- induced myocardium injury in rats
  21. A Review of the medicinal applications of Tanacetum parthenium (feverfew)
  22. Content of essential oil obtained from flowerheads in selected species of Tanacetum L. genus and identification of selected components
  23. Phytochemical and biological investigation of Tanacetum parthenium (L.) cultivated in Egypt
  24. Pharma-toxicological and phytochemical investigations on Tanacetum parthenium and Salix alba extracts: Focus on potential application as anti-migraine agents
  25. Induction of Tetraploidy to Feverfew (Tanacetum parthenium Schulz-Bip.): Morphological, Physiological, Cytological, and Phytochemical Changes
  26. Feverfew in rheumatoid arthritis:a doubleblind, placebo controlled study
  27. Anti-Giardial Activity of Chloroformic Extract of Tanacetum parthenium and Artemisia annua in vitro
  28. Essential Oil of Tanacetum parthenium (L.) from East Part of Kosova
  29. PROSPECTS OF STUDYING OF VOLATILE OILS OF TANACETUM PARTHENIUM (L.) SCHULTZ BIP. FOR ISSUES IN CHEMOSYSTEMATICS OF TANACETUM GENUS
  30. Contact Dermatitis Caused by Tanacetum Parthenium

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