Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

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Heilpflanze

Erdrauch

Autor

Gertrud Winkelmair
Chefredaktion Superfoods
Erdrauch

enthaltene
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behandelnde
Symptome

zu behandelnde
Symptome

30

recherchierte
Studien

Eckdaten zu Erdrauch

Was ist Erdrauch?

Der Erdrauch, – botanisch – Fumaria officinalis ist sicherlich vielen Menschen kein Begriff. Die zu den Mohngewächsen gehörende Pflanze wird in der Naturheilkunde schon seit vielen Jahren gegen Beschwerden im Bereich der Galle und bei Magenkrämpfen eingesetzt. Die enthaltenden Alkaloide im Erdrauch verfügen über eine gallenflussregulierende und krampflösende Wirkung.

Erdrauch-Steckbrief:

  • Botanischer Name: Fumaria officinalis
  • Pflanzenfamilie: Mohngewächse
  • Weitere Namen: Grindkraut, Rauchkraut, Blausporn
  • Pflanzzeit: April – Mai
  • Blütezeit: Juni – September
  • Standort: Halbschattig bis sonnig mit einem nährstoffreichen und durchlässigen Boden
  • Verwendung als Heilkraut: Ekzeme, Schuppenflechte, Gallenkoliken, Gallenstörungen, Magenkrämpfe, Verdauungsbeschwerden

Anwendungsgebiet

Wann sollte man Erdrauch einnehmen?

Vor der Einnahme von Erdrauch muss von einem Arzt ausgeschlossen werden, dass bei der Einnahme keine Grunderkrankung der Leber oder Galle vorliegt.

In der medizinischen Anwendung ist die Wirkung von Erdrauchkraut, hauptsächlich Extrakte aus dem Erdrauch bei Beschwerden im oberen Verdauungstrakt und im Bereich der Gallenwege und Gallenblase als auch bei krampfartigen Beschwerden mehrfach durch klinische Studien anerkannt und bestätigt. Die regulierenden positiven Merkmale der Alkaloide auf den Gallenfluss verbunden mit einer verbesserten Leistung bei der Verdauung von fetten Speisen stehen dabei im Vordergrund.

Wie bei allen stark wirksamen Heilpflanzen mit den Inhaltsstoffen Alkaloide ist die Einnahme im Vorwege mit dem Hausarzt abzusprechen.

Wirkung

Welche Wirkung verspricht Erdrauch?

In der Volksmedizin galt Erdrauch auch als abführendes Mittel bei Verstopfungen. So nutzte man auch die gering harntreibenden Eigenschaften bei chronischen Hauterkrankungen zur Stoffwechselumstellung. In der Homöopathie verwendet man Erdrauch bei chronisch juckenden Ekzemen, welche durch eine Leberstörung mit in Leidenschaft gezogen wurde.

Seit über 2000 Jahren wird Erdrauchkraut als Heilpflanze eingesetzt. Zum Einsatz im Anwendungsbereich kommen die oberirdischen Teile der in der Blüte stehenden Pflanzen aus den Wildbeständen Osteuropas in den Extrakten der Homöopathie und Phytotherapie.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Erdrauch auftreten?

Die im Erdrauch befindlichen Alkaloide können Bauchschmerzen zutage fördern.

Künstlich hergestellte Abkömmlinge kommen mit ihren Inhaltsstoffen öfter zum Einsatz, dank ihrer Fumarsäure. Die in der Säure enthaltenden Wirkstoffe helfen bei Schuppenflechte. Hier unterdrücken sie die überschießende Reaktion des Immunsystems. Allerdings gibt es bei diesen Substanzen mit Fumarsäure zum Teil auch heftige Nebenwirkungen. Daher sollten diese Mittel nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.

Vom Körper wird die reine Fumarsäure, wie sie auch im gemeinen Erdrauch vorkommt, nicht aufgenommen. Daher helfen pflanzliche Zubereitungen aus Erdrauch nicht bei Hautkrankheiten.

Auf keinen Fall sollte das Erdrauchkraut bei einer Überempfindlichkeit eingenommen werden, im Bereich einer schweren Lebererkrankung, akuten Entzündung der Leber und Galle sowie bei einer Gallenwegsobstruktion, Stillzeit und Schwangerschaft. Zu einer Behandlung von Kindern und Personen unter 18 Jahren ist das Erdrauchkraut nicht geeignet.

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von Erdrauch, bis sich erste Erfolge einstellen?

Da Erdrauch zu den Alkaloide enthaltenen Pflanzen gehört, mit stark wirksamen Inhaltsstoffen, gibt es noch heute Vorschriften, welche die Anwendung als Tee angeben. Um eine genauere Dosierung der Alkaloide zu gewährleisten, ist die Einnahme von Extrakten die bessere Variante, da diese eine auf Milligramm genaue Dosierung erlauben, was bei Tee mit einer ungewissen Alkaloid-Aufnahme nicht möglich ist.

Bei Verdauungsstörungen rechnet man als Tagesdosis circa 6 Gramm Erdrauchdroge für Erwachsene. Die Anwendung kann über mehrere Wochen erfolgen, bis eine Linderung eintritt.

Die Erdrauch-Präparate nur verwenden, wie in der Packungsbeschreibung angegeben. Besser noch eine Dosierung vom Hausarzt verordnet.

Als Tee sollte man das Erdrauch-Kraut 2-mal täglich eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten trinken.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von Erdrauch?

Der gemeine Erdrauch gehört zu den Fumariaceae-Erdrauchgewächsen und blüht von April bis Oktober. Am wohlsten fühlt sich Erdrauch in Europa und Asien. Dort wächst die Heilpflanze auf Schuttplätzen, Straßenrändern, Gärten und Äckern. Auf kalkarmen Boden ist die Pflanze nicht lebensfähig. In erster Linie handelt es sich hier auch um Unkraut, ähnlich wie Löwenzahn. Zu finden ist Erdrauch in ganz Mitteleuropa bis zu einer Höhenlage von 1800 Metern.

In früheren Zeiten galt Erdrauch noch als eine begehrte Heilpflanze. Allerdings geriet Erdrauch nach dem Mittelalter in Vergessenheit.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von Erdrauch aus?

Bei der Pflanze handelt es sich um eine asymmetrische Traubenform, die bis zu 70 Zentimeter je nach Standort hochwächst. Hierbei handelt es sich um eine einjährige Pflanze mit aufsteigend blaugrünem Stängel. Die gestielten Blätter in graugrüner Färbung sind bis zu dreifach in schmale Zipfel geteilt. Die in Trauben erscheinenden kleinen Blüten sind Rosa gefärbt und verfügen über purpurrote Flecken.

Die Früchte des Gemeinen Erdrauchs sind an der Spitze eingedrückt und ansonsten eher kugelig. Die Erdrauch-Wurzeln gelblichweiß und pfahlförmig. Der Saft dieser Heilpflanze ist vom Geruch her sehr scharf und der Geschmack leicht salzig und bitter.

Trivialnamen

Unter welchen Bezeichnungen ist Erdrauch noch bekannt?

Der Name wurde wahrscheinlich deshalb gewählt, weil die Pflanze beim Verbrennen einen sehr starken Rauch verbreitet. Der Saft und der Rauch dieser Frischpflanze reizt die Augen zu Tränen.

Bei den Germanen wurde die Pflanze auch „Elfenrauch“ genannt. Weitere Namen sind: Rauchkraut, Blaukraut und Grindkraut.

Inhaltsstoffe

Welche Inhaltsstoffe sind in Erdrauch enthalten?

Außer der Wurzel werden alle Pflanzenteile verwendet. In der Pflanze sind 1,25 Prozent Alkaloide enthalten. Unter anderem gehören dazu die Substanzen:

  • Protopin
  • Fumarilin
  • Protoberberin
  • Fumarsäure
  • Chlorogensäure
  • Kaffeesäure

Sowie die Gerbstoffe: Kalium, Schleim, Bitterstoff und Harz.

Ähnliche Heilpflanzen

Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Erdrauch?

Heilpflanzen und Kräuter gehören zu den ältesten Bestandteilen der Medizin weltweit und beinhalten vielfach Phytorosterole. Mit ihren Wirkstoffen lindern sie viele Beschwerden und unterstützen dabei gesundheitlich noch den Körper. Hier ein paar Pflanzen, die mit ihrer Heilkraft jede Hausapotheke bereichern.

Eines sollte jedem klar sein! Auch wenn die diese Heilpflanzen eine positive Wirkung auf die Gesundheit ausstrahlen, können sie keine Medikamente ersetzen. Bei ernsthaften gesundheitlichen Problemen oder eine gewisse Unsicherheit bei der Dosierung sollte in jedem Fall ein Arzt zurate gezogen werden.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es Erdrauch am Markt zu kaufen?

Erdrauchkraut kann als Trockenextrakt des Krautes in Form von Dragees und Tabletten eingenommen werden. Im Gegensatz zum gleichermaßen frischgepressten Pflanzensaft ist das Kraut von der Jahreszeit unabhängig und steht das ganze Jahr zur Verfügung, entweder frisch oder getrocknet. Am besten wird aus dem Kraut Kräutertee zubereitet.

Als Fertigarzneimittel sind Extrakte aus Erdrauchkraut derzeit nicht erhältlich. Den getrockneten Wirkstoff gibt es in der Apotheke. Die Kapseln können eventuell über das Internet online bezogen werden. In Form von 99 Kapseln mit 33 % oder 180 Kapseln mit 11 % zu je 12,41 Euro.

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Erdrauch als NEM?

Man kann das Erdrauchkraut nicht mit Basilikum, Thymian oder Rosmarin vergleichen, da sich das Erdrauchkraut am besten für die Teezubereitung eignet. Das Kraut eignet sich wegen seiner freien Nebenwirkungen und Eigenschaften optimal zur Behandlung von leichten krampfartigen Beschwerden im Bauchraum und zur Regulierung der Produktion von Gallensaft.

Als Darreichungsform eignen sich hierfür 2 Teelöffel (1,6 g) fein zerschnittenes Erdrauchkraut mit heißem Wasser (150 ml) aufgebrüht. Das entspricht ungefähr einer normalen Tasse. Den Tee 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Im Anschluss das Kraut durch ein Teesieb filtern.

Tee-Kombinationen

Bei krampfartigen Beschwerden im Zentrum der Gallenblase und Gallenwege eignet sich das Erdrauchkraut optimal mit anderen Heilpflanzen in Kombination. Dazu werden benötigt:

  • 40 g Artischockenblätter
  • 40 g Erdrauchkraut
  • 10 g Mariendistelfrüchte
  • 10 g Javanische Gelbwurz

Für die Zubereitung wird 1 gestrichener Esslöffel Teemischung mit 1 Tasse (150 ml) kochend aufgegossen. Den Tee nach dem Aufguss 10 Minuten ziehen lassen. Am Ende mit einem Teesieb die Wirkstoffe filtern.

Dosierung: Für das Wohlbefinden sollte nach jeder Mahlzeit eine Tasse dieser Teemischung getrunken werden.

Gibt es beim Kauf von Erdrauch etwas zu beachten?

Es ist eine Frage der gesundheitlichen Verfassung. Die Dragees gibt es in unterschiedlicher Stärke und sollten daher nur nach Rezeptvorgabe eingenommen werden. Beim Tee ist es ratsam, auf die Mischung zu achten. Natürlich kann hier auch ein wenig experimentiert werden, wenn es am Ende hilft. Die Einnahme ist auch reine Ermessenssache. 1 – 2 Tassen können hier schon Wunder bewirken.

Vor dem Kauf dieser Heilpflanze ist wichtig, in welchen körperlichen Bereichen sich der Anwender unwohl fühlt, um danach zu entscheiden, was richtig ist.

Erdrauchkraut gehört bei Störungen im Bereich der Galle zu den favorisierten Wirkstoffen der ersten Wahl. Klinische Studien ergaben, dass Personen mit einem zu geringen Gallenfluss nach der Einnahme von Erdrauchkraut eine erhöhte Gallensaftproduktion zu Tage förderten. Bei Anwendern mit einer erhöhten Gallensaftproduktion tritt genau das Gegenteil ein. Hier entfaltet der Wirkstoff eine hemmende Eigenschaft.

Während Erdrauchkraut bei Patienten mit einer Gallenstörung regulierende Eigenschaften auslöst, bewirkt das Kraut bei gesunden Menschen keine vegetativen Veränderungen. Daher bietet sich die Verwendung von Erdrauchkraut bei Funktionsbeschwerden der Gallenblase an, aber zudem auch noch bei Krämpfen. Die Kräuter wirken durch klinische Tests bestätigt, entkrampfend auf die Gallenblase, Gallengänge und den Magen-Darmtrakt. Eine Eigenschaft, welche auch einem verkrampften Schließmuskel des Gallenganges zugutekommt.

Genau dort, wo der Gang der Galle in den Zwölffingerdarm mündet, besteht die Möglichkeit, dass sich dort Gallenflüssigkeit aufstauen kann, wenn der dort vorhandene Schließmuskel nicht so arbeitet, wie er eigentlich sollte. Teemischungen in der Zubereitung aus Erdrauchkraut können diesen Muskel entkrampfen und fördern so den ungehinderten Gallenfluss in den Darm. Daher ist es wichtig, dass man sich vor dem Kauf von Erdrauchkraut über seine körperlichen Symptome im Klaren ist, um diese notfalls vorher mit einem Arzt abzusprechen, bevor man es kauft.

Studien zu Erdrauch

  1. Estimation of effective diffusion and transfer rate during the protopine extraction process from Fumaria officinalis L.
  2. Constituents and pharmacology of Fumaria officinalis- A review
  3. In vitro trematocidal effects of crude alcoholic extracts of Artemisia annua, A. absinthium, Asimina triloba, and Fumaria officinalis
  4. Solid–liquid extraction of protopine from Fumaria officinalis L.—Experimental study and process optimization
  5. Fumaria officinalis (fumitory)–clinical applications
  6. Antioxidant and alpha amylase inhibitory activities of Fumaria officinalis and its antidiabetic potential against alloxan induced diabetes
  7. The effect of natural inhibitor concentration of Fumaria officinalis and temperature on corrosion protection mechanism in API X80 pipeline steel in 1 M H2SO4 solution
  8. Isoquinoline alkaloid fractions of Fumaria officinalis: Characterization and evaluation of their antioxidant and antibacterial activities
  9. Cytotoxicity and apoptosis induction by Fumaria officinalis extracts in leukemia and multiple myeloma cell lines
  10. Niosomes of active Fumaria officinalis phytochemicals: antidiabetic, antineuropathic, anti-inflammatory, and possible mechanisms of action
  11. Antioxidant Activity of Fumaria Officinalis Linn. And Its Study on Ethanol Induced –Immunosupression
  12. Phytochemical screening, antioxidant, anticoagulant and in vitro toxic and genotoxic properties of aerial parts extracts of Fumaria officinalis L. growing in Tunisia
  13. Isoquinoline Alkaloids from Fumaria officinalis L. and Their Biological Activities Related to Alzheimer’s Disease
  14. THE ALKALOIDS OF FUMARIACEOUS PLANTS: XVIII. FUMARIA OFFICINALIS L.
  15. Determination of Selected Isoquinoline Alkaloids from Mahonia aquifolia; Meconopsis cambrica; Corydalis lutea; Dicentra spectabilis; Fumaria officinalis; Macleaya cordata Extracts by HPLC-DAD and Comparison of Their Cytotoxic Activity
  16. Green Synthesis, Characterization and Antimicrobial Activity of Silver Nanoparticles Produced fromFumaria officinalis L. Plant Extract
  17. Evaluation of neuropharmacological activity of Fumaria officinalis Linn. by study of muscle relaxants activity on experimental animals
  18. Structures of three minor alkaloids of Fumariaofficinalis L.
  19. Isolation and Characterization of Pectic Polysaccharide Fraction from In VitroSuspension Culture of Fumaria officinalisL.
  20. Quantification of Fumaria officinalis isoquinoline alkaloids by nonaqueous capillary electrophoresis–electrospray ion trap mass spectrometry
  21. Physico-chemical and Phytochemical Evaluation of a Fumaria officinalis (Shahtra) Linn.-An important medicinal herbal drug
  22. The structures of three alkaloids from Fumavia oficinalis L.
  23. Antibacterial Activities of Some Plant Extracts Used in Folk Medicine
  24. PHYTOCHEMICAL ANALYSIS OF FUMARIA OFFICINALIS L. (FUMARIACEAE)
  25. Study of the hepatoprotective activity of fumaria officinalis linn. extract in ccl4 induced hepatotoxicity in wistar albino rats
  26. Brine Shrimp Lethality Bioassay of Fumaria Densiflora Dc. and Fumaria Officinalis L. Extracts
  27. Preparative-layer chromatography of an extract of alkaloids from Fumaria officinalis
  28. The protective effect of Fumaria officinalis against the testicular toxicity of fluoxetine in rat
  29. Fumaria officinalis-assisted synthesis of Manganese nanoparticles as an anti-human gastric cancer agent
  30. 1H and 13C NMR signal assignment of benzylisoquinoline alkaloids from Fumaria officinalis L. (Papaveraceae)

Nährwerte pro 100g

Energie kJ / kcal
Fett 0 g
0 g
*Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können diese Werte leicht abweichen.

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