Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

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Heilpflanze

Eisenhut

Autor

Sabrina Laidner
Expertin für Ayurveda
Eisenhut

enthaltene
Wirkstoffe

behandelnde
Symptome

zu behandelnde
Symptome

30

recherchierte
Studien

Eckdaten zu Eisenhut

Was ist Eisenhut?

Eisenhut ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Der Blaue Eisenhut ist der bekannteste Vertreter der Gattung im deutschsprachigen Raum und wächst vorwiegend im alpinen Raum sowie Gebirgsregionen, teilweise auch in flacheren Lagen. Die blaue Pflanze zählt zu den giftigsten heimischen Gewächsen und wurde in früheren Zeiten unter anderem als Mordwaffe gegen Feinde eingesetzt. Insbesondere in der griechischen Antike wurde sie von Giftmischern verwendet, die sich von seiner Wirkung einen spurenlosen Tod ihrer Gegner erhofften. Im Mittelalter wurde das Kraut aufgrund seiner attraktiven Blüten zunehmend als Zierpflanze angebaut. Der Pflanze wurden zudem magische Wirkungen angedichtet, weshalb sie auch von vermeintlichen Hexen in Salben gemischt und aufgetragen wurde, um Halluzinationen und Rauschzustände auszulösen. Die in der Pflanze enthaltenen Alkaloide wirken bereits bei Hautkontakt und können den Anwender in einen rauschartigen Zustand versetzen. Aufgrund seiner hohen Giftigkeit in allen Pflanzenteilen und der Gefahr von Fehldosierungen erstrecken sich die heutigen Anwendungsgebiete der Heilpflanze vor allem auf den Bereich alternativmedizinischer Verfahren wie der Homöopathie oder Anthroposophie.

Anwendungsgebiet

Wann sollte man Eisenhut einnehmen?

Eisenhut ist eine hochgiftige Pflanze und sollte daher niemals im Selbstversuch, sondern immer nur in Form von Fertigpräparaten eingenommen werden. Bereits geringe Mengen der Pflanze können zu tödlichen Vergiftungserscheinungen führen, weshalb eine Einnahme nur durch rezeptpflichtige oder frei verkäufliche Präparate erfolgen sollte.

In der Pflanze sind verschiedene Giftstoffe enthalten. Diese wirken auf das zentrale Nervensystem und verursachen Herzrhythmusstörungen sowie Ateminsuffizienz. Aufgrund seiner starken Giftwirkungen wird das Gewächs in der etablierten Medizin daher heutzutage kaum noch eingesetzt. In sehr stark verdünnter Form findet der Blaue Eisenhut heutzutage jedoch häufig Verwendung in der Homöopathie. Er wird dort gegen rheumatische Beschwerden, aber auch Herzschwächen sowie verschiedene Schmerzphänomene empfohlen. Weitere Anwendungsgebiete umfassen fieberhafte Infekte und Entzündungen.

Wirkung

Welche Wirkung verspricht Eisenhut?

In der Homöopathie werden dem Eisenhut schmerzlindernde Effekte auf das Nervensystem nachgesagt. Darüber hinaus soll er auch entzündungshemmende und hustensenkende Wirkungen entfalten können. Die Pflanze wirkt in höheren Dosierungen neurotoxisch und lähmend. In geringer Dosierung soll Eisenhut unter anderem bei neuralgischen Beschwerden eine positive Wirkung haben. Die Wirkstoffe sorgen auf der Haut für ein zunächst brennendes und leicht betäubendes Gefühl, das im Anschluss von einer Schmerzlinderung begleitet werden kann.

In der homöopathischen und anthroposophischen Tradition wird Eisenhut eingesetzt, um schmerzstillende Wirkungen bei Beschwerden wie Gicht, Rheuma oder Rückenschmerzen zu erreichen. Weitere Anwendungsgebiete umfassen Erkältungsbeschwerden, Fieber, Grippe und Herzleiden. Ähnliche Anwendungsgebiete sind auch in der traditionellen chinesischen Medizin bei verwandten Arten der Gattung zu finden. Ebenso kann das Mittel bei unterschiedlichen Entzündungsformen verwendet werden. Mittel aus seinen Extrakten werden hier vorwiegend für Mittelohrentzündungen angewandt. Die Anthroposophie hält die Anwendung bei Gürtelrose ebenfalls für möglich.

Es muss darauf hingewiesen werden, dass die gesundheitlichen Wirkungen bisher nicht ausreichend durch medizinische Studien belegt werden konnten. Aus diesem Grund sollte bei Beschwerden immer erst ein Arzt kontaktiert werden.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Eisenhut auftreten?

Bei äußerlicher Anwendung von Ölen können in seltenen Fällen Rötungen sowie Ausschläge folgen.

Die Einnahme von homöopathischen Präparaten mit Potenzierungen von Eisenhut zieht nach bisherigem Kenntnisstand keine Nebenwirkungen nach sich. Das Auftreten von Nebenwirkungen sollte stets mit einem Apotheker oder Arzt abgeklärt werden. Wird eine Verschlechterung der Beschwerden bemerkt, sollte die Einnahme unverzüglich eingestellt werden. Dies gilt ebenso, wenn gesundheitliche Leiden trotz Einnahme nicht gemindert werden.

Niemals sollten Bestandteile der Pflanze auf eigene Faust eingenommen werden. Die tödliche Dosis der Pflanze liegt zwischen zwei bis sechs Milligramm. Vergiftungserscheinungen beim Eisenhut äußern sich meist innerhalb von 20 Minuten und beginnen mit einem Gefühl von Kribbeln in den Händen und im Mund. Häufig tritt im Anfangsstadium auch ein Taubheitsgefühl auf. Im weiteren Verlauf kommt es zu Erbrechen und Durchfall, Sehstörungen, Lähmungen und Schmerzen in den Muskeln. Der Tod tritt häufig durch Atemlähmung ein.

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von Eisenhut, bis sich erste Erfolge einstellen?

Die Anwendungsdauer von Eisenhut richtet sich nach dem eingenommenen Präparat und kann nicht in verallgemeinernder Form wiedergegeben werden. Sie richtet sich nach dem individuellen Wohlbefinden und sollte daher so lange erfolgen, bis eine Verbesserung des Gesundheitszustandes bemerkt wird. Meist wird eine Einnahme von wenigen Tagen empfohlen, die von einer Beobachtung des Krankheitsverlaufs begleitet werden sollte. Dies gilt sowohl für Erkältungen als auch bei Schmerzen, die mit Öl äußerlich behandelt werden. Bei akuter Krankheit wird die Einnahme von homöopathischen oder anthroposophischen Präparaten mit Eisenhut jedoch nicht über einen längeren Zeitraum empfohlen.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von Eisenhut?

Eisenhut stammt aus den Bergregionen Europas und wächst natürlicherweise von den Alpen über die Karpaten in Rumänien und Ungarn bis nach Spanien. Er gedeiht auf feuchten und nährstoffreichen Weiden, entlang von Bachläufen und Quellfluren, ist aber auch in Auenwäldern zu finden. Die Pflanze wächst bevorzugt in Höhenlagen und ist in den Alpen bis auf 2500 Meter Höhe zu finden. Für den Anbau wird das Kraut über Samen vermehrt und bevorzugt in den Wintermonaten ausgesät, da Eisenhut zu den Kaltkeimern zählt. Die Pflanze beginnt im Frühling zu keimen und wird bei ausreichendem Wuchs der Knollen geerntet.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von Eisenhut aus?

Die Arzneipflanze wächst in Form einer Staude als krautiges Gewächs, die in seltenen Fällen bis zu 200 Zentimeter erreichen kann. Für gewöhnlich beträgt die Wuchshöhe zwischen 50 bis 150 Zentimeter. Entlang des geraden Stängels finden sich wechselständig angeordnete, rundliche Laubblätter. Sie besitzen eine dunkelgrüne Färbung und sind 5 bis 7-teilig angeordnet, wobei die Blattform selbst unterschiedlich auffällt. Die knollenartige Wurzel ist rübenartig und bildet

den Ausgangspunkt für die weitere Verwendung. Eisenhut ist ein Sommerblüher und zeigt zwischen Juni bis September seine dunkelblauen Blüten, die in traubenartiger Form angeordnet sind. Wegen ihrer dekorativen Eigenschaften wird das Kraut bis heute als Zierpflanze in Gärten angebaut.

Trivialnamen

Unter welchen Bezeichnungen ist Eisenhut noch bekannt?

Die Pflanze firmiert unter dem wissenschaftlichen Namen Aconitum napellus. Der erste Teil des Namens setzt sich aus den altgriechischen Wörtern akónitos für Wetzstein und kônos für Kegel zusammen, während napellus für Rübe steht und sich auf die Wurzeln bezieht. In der Umgangssprache werden auch die Volksnamen Kappenblume, Sturmkappe, Helmgiftkraut oder Sturmhut verwendet, die alle auf die Blütenform anspielen. Im Mittelalter ähnelten diese Blüten bestimmten Helmen, die von Rittern getragen wurden. Wolfswurz oder Akonit in Anlehnung an den wissenschaftlichen Artenbegriff sind weitere mögliche Bezeichnungen. Darüber hinaus sind vielfältige regionale Bezeichnungen im Gebrauch, die sich von Region zu Region unterscheiden. Beispiele hierfür sind Apollonienkraut in Teilen Österreichs oder Mönchswurz in Pommern.

Inhaltsstoffe

Welche Inhaltsstoffe sind in Eisenhut enthalten?

Die hauptsächlichen Bestandteile der Staude sind Alkaloide wie Aconitin, Hypaconitin und Mesoacotinin. Sie zählen zu den primär toxisch wirkenden Bestandteilen von Pflanzen und finden sich in der Eisenhutpflanze in besonders hoher Konzentration. Alkaloide erfüllen für Pflanzen wichtige Funktionen als Wachstumsmotor, werden insbesondere aber auch zum Fressschutz vor Feinden gebildet. In Kleinstdosen entfaltet Aconitin eine erregende Wirkung und kann unter anderem bei neuralgischen Schmerzen eingesetzt werden, da es auf das Nervensystem einwirkt.

Ähnliche Heilpflanzen

Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Eisenhut?

Aufgrund seiner starken Giftkonzentration findet die Arzneipflanze heutzutage in der traditionellen Medizin keine Anwendung mehr.

Weitere Arzneipflanzen mit einer schmerzstillenden Wirkung, die bei Rheuma, Gicht und Gelenkerkrankungen eingesetzt werden, sind Arnika, Brennnessel, Teufelskralle, Beinwell, Weidenrinde, Heidekraut, Süßholzwurzel, Heublume, Goldrute und Eschenrinde. Eine typische Darreichungsform sind Tees, die mit zerkleinerten Birkenblättern oder Brennnesseln eingenommen werden. Zur äußerlichen Anwendung werden Salben oder reizende Stoffe wie Cremes aus Cayennepfeffer verwendet. Letztere blockieren den Schmerz, indem sie ihrerseits eine leichte Schmerzwirkung auslösen und dadurch Gelenkbeschwerden lindern können.

Für Erkältungsbeschwerden und grippale Infekte werden Medikamente aus pflanzlichen Wirkstoffen eingesetzt. Purpursonnenhut wirkt aktivierend auf die körpereigenen Fresszellen, die vom Körper zur Bekämpfung von Krankheitserregern eingesetzt werden. Tee aus Thymian und Extrakte aus Efeu wirken schleimlösend auf die Bronchien ein, während Salbei antibakterielle Eigenschaften hat. Islandmoos und Eibischwurzel haben wiederum hustenstillende Effekte. Zur Senkung von Fieber wird häufig Ingwer empfohlen, da dieser die Bildung von Schweiß anregt.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es Eisenhut am Markt zu kaufen?

Eisenhut wird am häufigsten in Form von homöopathisch potenzierten Tropfen angeboten, die mit Ölen vermischt oder in Alkohol aufgelöst werden. Geläufig ist auch die Darreichung als Globuli, d. h. Streukügelchen aus Saccharose und dem potenzierten Wirkstoff üblich. Die Pflanze wird zudem als Öl verkauft und auf schmerzende Stellen am Körper äußerlich aufgetragen. Für Salben wird in der Regel der extrahierte Wirkstoff Aconitin verwendet.

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Eisenhut als NEM?

Eine allgemeine Verzehrempfehlung kann aufgrund der unterschiedlichen Darreichungsformen nicht gegeben werden. Bei Globuli wird bei akuten Beschwerden eine Einnahme von bis zu fünf Kugeln alle zwei Stunden empfohlen.

Gibt es beim Kauf von Eisenhut etwas zu beachten?

Arzneien aus Akonit sollte stets frei verkäuflich sein und von geprüften Herstellern handeln, welche die Potenzierung auf der Verpackung genau angeben. Vom Kauf auf nicht geprüften Internetseite oder über Zwischenhändler sollte aufgrund der Vergiftungsgefahr abgesehen werden. Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten sollte eine Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker erfolgen, um eine falsche Einnahme zu vermeiden. Dies gilt ebenso für Unsicherheiten bei der Anwendung von Öl. Die Darreichungsform richtet sich stets nach den auftretenden Symptomen. Während für Schmerzen in den Gelenken zumeist Öl verwendet wird, werden bei Atemwegsinfekten zumeist Globuli angewandt.

Studien zu Eisenhut

  1. A pharmacophylogenetic study of Aconitum L. (Ranunculaceae) from China
  2. Studies on the aconitine-type alkaloids in the roots of Aconitum Carmichaeli Debx. by HPLC/ESIMS/MSn
  3. A review on phytochemistry, pharmacology and toxicology studies of Aconitum
  4. Studies on the constituents of Aconitum species. IX. The pharmacological properties of pyro-type aconitine alkaloids, components of processed aconite powder ‘Kako-bushi-matsu’: analgesic, antiinflammatory and acute toxic activities
  5. Metabonomic study on the toxicity of Hei-Shun-Pian, the processed lateral root of Aconitum carmichaelii Debx. (Ranunculaceae)
  6. Mechanism study of Aconitum-induced neurotoxicity in PC12 cells: Involvement of dopamine release and oxidative damage
  7. STUDIES ON ALKALOIDS OF ACONITUM EPISCOPALE LE’VL
  8. Cyperus rotundus, a substitute for Aconitum heterophyllum: Studies on the Ayurvedic concept of Abhava Pratinidhi Dravya (drug substitution)
  9. HPLC/ESI-MSn and ESI-MS studies on the Aconitum alkaloids in three Chinese medicinal herbs
  10. Alkaloids of Aconitum laeve and their anti-inflammatory, antioxidant and tyrosinase inhibition activities
  11. Arrow poisons in China. part ii. aconitum —botany, chemistry, and pharmacology
  12. Studies on the stability of diester-diterpenoid alkaloids from the genus Aconitum L. by high performance liquid chromatography combined with electrospray ionisation tandem mass spectrometry (HPLC/ESI/MSn)
  13. Potential of herbarium records to sequence phenological pattern: a case study of Aconitum heterophyllum in the Himalaya
  14. Therapeutic potential of songorine, a diterpenoid alkaloid of the genus Aconitum
  15. Aconitum in Traditional Chinese Medicine—A valuable drug or an unpredictable risk?
  16. Aconitum and Delphinium sp. alkaloids as antagonist modulators of voltage-gated Na+channels: AM1/DFT electronic structure investigations and QSAR studies
  17. The complete chloroplast genome sequence of Aconitum coreanum and Aconitum carmichaelii and comparative analysis with other Aconitum species
  18. The effects of Aconitum alkaloids on the central nervous system
  19. Recent advances in the chemical and biological studies of Aconitum pharmaceutical resources
  20. UPLC–Q-TOF–HDMS Analysis of Constituents in the Root of Two Kinds of Aconitum Using a Metabolomics Approach
  21. A systematic review of pharmacological activities, toxicological mechanisms and pharmacokinetic studies on Aconitum alkaloids
  22. STUDIES ON THE ALKALOIDS OF ACONITUM DUCLOUXII LEVL AND THEIR CHEMICAL STRUCTURES
  23. Diterpenoid alkaloids from Aconitum taronenseand their chemotaxonomic significance
  24. Pharmacological Studies of Ignavine, an Aconitum Alkaloid
  25. Antioxidant and free radical scavenging activity of flavonol glycosides from different Aconitumspecies
  26. Advances in studies on toxicity and modern toxicology of species in Aconitum L.
  27. Pharmacokinetics of aconitine as the targeted marker of Fuzi (Aconitum carmichaeli) following single and multiple oral administrations of Fuziextracts in rat by UPLC/MS/MS
  28. Comparative Analysis of the Complete Chloroplast Genomes of Four Aconitum Medicinal Species
  29. Antiviral activity of aconite alkaloids from Aconitum carmichaelii Debx
  30. Chloroplast genome of Aconitum barbatumvar. puberulum (Ranunculaceae) derived from CCS reads using the PacBio RS platform

Nährwerte pro 100g

Energie kJ / kcal
Fett 0 g
0 g
*Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können diese Werte leicht abweichen.

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