Zur Unterstützung des allgemeinen Wohlbefindens sowie zur Linderung bestimmter Krankheitssymptome wird gerne auf die Wirkung von sogenannten Heilkräutern zurückgegriffen. Eines dieser Heilkräuter ist das Bittere Schaumkraut, welches folgend genauer vorgestellt wird.
Was ist Bitteres Schaumkraut?
Das Bittere Schaumkraut, in wissenschaftlichen Kreisen auch Cardamine amara bzw. Nasturtium majoris genannt, gehört zur Gattung der Schaumkräuter und zur Familie der Kreuzblütengewächse. Das mehrjährige Gewächs erreicht eine Höhe zwischen 10 und 60 cm. Die Blätter sind wechselständig angeordnet und gestielt. Das Heilkraut besitzt zwischen zwei und dreißig Blüten. Die zwittrigen Blüten sind jeweils vierzählig mit einer doppelten Blütenhülle. Aus den Schoten der abgeblühten Blütenblätter entwickeln sich die Samen. Diese erreichen eine Größe von zwei bis vier Zentimeter. Die Blüten blühen in den Monaten April bis Juli. Die Frucht- sowie Samenreife findet im Zeitrahmen von Mai bis August statt. Für die Verwendung des Heilkrautes werden vorwiegend die Blätter und deren Inhaltsstoffe verwendet.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Bitteres Schaumkraut einnehmen?
Die Einsatzbereiche des Bitteren Schaumkrautes sind sehr vielfältig.
In der Vergangenheit wurde das Heilkraut vor allem für die Behandlung der Symptome der Krankheit Skorbut verwendet. An dieser Vitaminmangelkrankheit, die auch als Mundfäule bekannt ist, litten primär Menschen, die an einer Schwäche der Abwehrkräfte litten.
Das Bittere Schaumkraut hilft zudem bei einer Schwäche des Stoffwechsels oder einer Verdauungsschwäche.
Zudem kann es bei einem allgemeinen Unwohlsein verwendet werden.
Auch bei der bekannten jährlichen Frühjahrsmüdigkeit verhilft das Heilkraut zu einer Besserung.
Das Heilkraut findet außerdem Anwendung bei den Krankheiten Rheuma, Arthritis, Gicht oder Diabetes.
Menschen, die an einer Infektion oder einem grippalen Infekt leiden, haben ebenfalls die Möglichkeit, auf die Wirkungen des Bitteren Schaumkrautes zurückzugreifen.
Abschließend unterstützt das Heilkraut bei einer Schlacke, also den abgelagerten Salzen im menschlichen Körper.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Bitteres Schaumkraut?
Neben den vielfältigen Einnahmemöglichkeiten variieren auch die Wirkungen des Bitteren Schaumkrautes. Das Heilkraut unterstützt den Prozess der Entschlackung. Zudem regt es den Organismus an und beschleunigt den Stoffwechsel. Der hohe Gehalt an Vitamin C kann einen Mangel an dem Vitamin ausgleichen und wirkt zudem sowohl entzündungshemmend als auch Infektionen vorbeugend. Die in dem Bitteren Schaumkraut enthaltenen Pflanzen-Proteine bekämpfen die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit und verbessern den allgemeinen Gesundheitszustand. Das Heilkraut regt die Galle als auch die Bauchspeicheldrüse an und wirkt harntreibend.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Bitterem Schaumkraut auftreten?
Grundsätzlich sollte bei der Einnahme des Bitteren Schaumkrautes darauf geachtet werden, dass die empfohlene Einnahmedosis nicht überschritten wird. Ansonsten kann es in seltenen Fällen zu leichten Magen- und Darmbeschwerden kommen. Da die Magenschleimhaut als auch die Nieren gereizt werden können, sollte auf die Einnahme des Heilkrautes in der Schwangerschaft sowie der Stillzeit verzichtet werden. Das Bittere Schaumkraut kann zu Blutungen und im schlimmsten Fall zu einem Abgang in der Schwangerschaft führen. Zudem kann das Kraut Wehen anregen und zu einer Frühgeburt führen. Auch für Kinder unter 4 Jahren ist die Einnahme nicht empfohlen.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Bitterem Schaumkraut, bis sich erste Erfolge einstellen?
Über die Anwendungsdauer des Schaumkrautes ist bisher wenig bekannt. Bei der verwandten Brunnenkresse sollten nach einer regelmäßigen Einnahme nach zwei Wochen erste Verbesserungen bemerkbar werden. Dieser Zeitraum könnte auf das Bittere Schaumkraut adaptiert werden, sollte jedoch nicht als Faustregel dienen. Zudem reagiert jeder Körper unterschiedlich auf die Wirkungen eines Heilkrautes.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Bitterem Schaumkraut?
Das Bittere Schaumkraut ist primär in Mitteleuropa und Westasien heimisch. Es wächst und gedeiht am liebsten in einem feuchten Milieu, an Wegrändern und kleinen Bächen. Die Pflanze bevorzugt einen halb-schattigen Standort mit einem kalkarmen und feuchten Boden. Auch in der montanen Umgebung wie dem Bayerischen Wald fühlt sich das Kraut wohl und gedeiht.
Durch seine gebildeten Ausläufer kann sich das Kraut schnell vermehren und kommt häufig in größeren Beständen vor. Nach der Ernte sollten die Blätter so schnell wie möglich verarbeitet werden.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Bitterem Schaumkraut aus?
Das Bittere Schaumkraut ähnelt sehr der Brunnenkresse als auch dem Wiesenschaumkraut. Dies kommt daher, dass die drei Pflanzen miteinander verwandt sind. Der Stängel der Pflanze wächst ganzjährig. Die Blätter sind fieberartig gelappt und besitzen eine abgerundete Spitze am Ende des Blattes. Die weißen Blüten mit ihren vier Blütenblättern weisen im Inneren rote Staubgefäße auf. Aus diesen Blüten entwickeln sich anschließend die Schoten, die wiederum Samen enthalten.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Bitteres Schaumkraut noch bekannt?
Das Heilkraut ist unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt. So kann es neben dem Bitteren Schaumkraut auch als
- Bitterkresse
- Falsche Brunnenkresse
- Grascheu
- Kröss
- Steinkresse
- Steinkressisch
- Wolfskraut
- Pommerische Brunnenkresse
bezeichnet werden.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Bitterem Schaumkraut enthalten?
Die primären Inhaltsstoffe des Heilkrautes sind
- Senföl-Glykosid Glucocochlearin
- Bitterstoffe und
- Vitamin C.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Bitteres Schaumkraut?
Die bekannteste Heilpflanze, die dem Bitteren Schaumkraut ähnelt, ist die echte Brunnenkresse. Diese ist auch als Wasserkresse oder Bachkresse bekannt.
- Die Brunnenkresse gilt als eine altbewährte Arzneipflanze und wird gerne als Allheilmittel gesehen.
- Die Brunnenkresse ist ebenfalls ein wichtiger Lieferant von Vitamin C.
- Die regelmäßige Einnahme von Brunnenkresse kann ebenfalls die Frühjahrsmüdigkeit verringern, einen herrschenden Vitaminmangel beheben und Symptome einer Erkältung lindern. Zudem wirkt es – ähnlich wie das verwandte Bittere Schaumkraut – antibakteriell, harntreibend und schleimlösend. Darüber hinaus weist die Heilpflanze blutreinigende Wirkungen auf, wirkt aphrodisierend und appetitanregend. Zudem kann die Brunnenkresse Hautunreinheiten beseitigen, Juckreiz lindern, Falten verringern und bestehende Altersflecken und Sommersprossen ausbleichen.
- Die Brunnenkresse dient als Verfeinerung für einen Salat oder eine Suppe.
- Das Heilkraut sollte ebenfalls frisch nach der Ernte verarbeitet und verzehrt werden, da die Brunnenkresse nach dem Trocknen ihren Geschmack verliert.
- Von einem täglichen Verzehr wird abgeraten.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Bitteres Schaumkraut am Markt zu kaufen?
Je nachdem, welche Inhaltsstoffe verarbeitet bzw. verzehrt werden und welche Symptome damit gelindert werden sollen, bieten sich unterschiedliche Einnahmeformen an.
- Um die Verdauung als auch den Stoffwechsel anzuregen, bietet sich die Einnahme in Form eines Tees an. Hierfür wird das Schaumkraut getrocknet. Anschließend ziehen die Kräuter bis zu 15 Minuten in heißem Wasser. Der Tee wird abgeseiht und getrunken.
- Die Blätter des Krautes können als hoch konzentrierte Tinktur verarbeitet werden. Dafür werden die Blätter mit hochprozentigem Alkohol übergossen. In einem dicht verschlossenem Behälter ziehen die Blätter für ca. zwei Wochen. Die in der Tinktur enthaltenen Senföle unterstützen bei Infekten und Entzündungen und lindern die Symptome von Rheuma.
- In Kombination mit anderen Wildkräutern wie die Brunnenkresse können die frischen Blätter des Heilkrautes einen Salat verfeinern. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Kraut einen sehr bitteren und intensiven Geschmack aufweist und es deshalb nur in geringen Mengen verwendet wird.
- Alternativ können die frisch geernteten Blätter auch fein geschnitten und mit einem Quark vermischt als Aufstrich verzehrt werden.
- Getrocknet findet das Kraut als Gewürz in Broten Anwendung.
- Die frischen Blüten werden zu einem Kräuterquark beigemengt, geben einer Kräuterbutter oder einem Pesto einen zusätzlichen Geschmack. Zusätzlich kann es auch als essbare Dekoration verwendet werden.
- Die eher scharfen Samen eignen sich primär als Brotbelag oder dienen als Ersatz für Pfeffer oder Senf.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Bitterem Schaumkraut als NEM?
Als Nahrungsergänzungsmittel wird das Schaumkraut bisher nur wenig bis selten genutzt. Die fördernde Wirkung des hohen Gehalts an Vitamin C stärkt jedoch den allgemeinen Gesundheitszustand, weswegen es durchaus über einen längeren Zeitraum angewendet werden kann.
Allgemein sollte auf eine zu hohe Dosierung verzichtet werden. Außerdem sollte die Verwendung der Blätter sparsam erfolgen, da der intensive bittere Geschmack nicht für jeden geeignet ist. Es empfiehlt sich, das Kraut frisch zu verzehren, um den höchstmöglichen Anteil an Vitamin C in den Körper aufnehmen zu können. Nach einer längeren Lagerung verliert das Heilkraut zunehmend an Vitamin C.
Gibt es beim Kauf von Bitterem Schaumkraut etwas zu beachten?
Vor dem Kauf des Heilkrautes sollte der Verzehr mit einem Arzt oder Apotheker abgesprochen werden, um allfälligen Nebenwirkungen vorzubeugen. Zudem sollten ausreichende Informationen über die Inhaltsstoffe und Zusammensetzung, beispielsweise bei einer Tinktur, vorliegen. Es bietet sich ferner an, das Heilkraut selbst frisch zu pflücken und direkt zu verzehren.
Das Bittere Schaumkraut weist viele heilende und positiven Eigenschaften auf. Gibt es der Platz und der benötigte Standort her, lohnt es sich durchaus, sich eine derartige Pflanze anzuschaffen, anzubauen und von ihrer heilenden Wirkung zu profitieren.