Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

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Heilpflanze

Angosturabaum

Autor

Hilde Sonntag
Expertin für Heilkräuter
Angosturabaum

enthaltene
Wirkstoffe

behandelnde
Symptome

zu behandelnde
Symptome

12

recherchierte
Studien

Eckdaten zu Angosturabaum

Was ist Angosturabaum?

Der Angosturabaum wächst in Südamerika und kann bis zu 20 Meter hoch werden. Er besitzt Blätter, die denen der Kastanie ähneln, allerdings ein wenig schmäler sind. Die Pflanze blüht in einer Dolde, die weiß oder in einem hellen Violett gefärbt sein kann. Manche Arten kommen auch in Form von Büschen vor. Die Rinde von Angostura enthält viele Bitterstoffe und wird auch in Likören verarbeitet. Die Bitterstoffe sollen die Verdauung unterstützen. In Südamerika werden die Extrakte der Pflanze auch bei Fieber verwendet. Der Angosturabaum gehört zu den Rautengewächsen.

Die Rautengewächse gehören zu den Seifenbaumartigen und umfassen etwa 180 Gattungen und gut 2.000 verschiedene Arten. In den meisten Fällen handelt es sich bei den Rautengewächsen, wie beim Angosturabaum auch, um Bäume oder Sträucher. Nur wenige Arten kommen als krautige Pflanzen vor. Sie können sowohl laubabwerfend als auch immergrün sein. Die meisten Rautengewächse enthalten ätherische Öle. Die Laubblätter haben grundsätzlich einen Stiel. Die ätherischen Öle befinden sich hauptsächlich in den Blättern, die oft punktiert sind. Rautengewächse haben kleine Blüten und können ganz unterschiedliche Arten von Früchten, wie Steinfrüchte, Kapselfrüchte oder auch Balgfrüchte ausbilden.

Anwendungsgebiet

Wann sollte man Angosturabaum einnehmen?

Extrakte aus der Rinde des Angosturabaums werden bei fiebrigen Erkrankungen, bei Verdauungsschwäche, Magenbeschwerden, Schmerzen, Rheuma, Artrose, Übelkeit und Durchfall eingesetzt.

Wirkung

Welche Wirkung verspricht Angosturabaum?

Extrakte aus der Angosturabaumrinde wirken stärkend und aufbauend, fiebersenkend, heilungsbeschleunigend, verdauungsfördernd, sowie magen- und darmberuhigend. Der Angosturabaum ist als volkstümliches Heilmittel schon sehr alt. Die ursprüngliche homöopathische Tinktur aus der Rinde des Baumes bestand dabei vor allem aus Alkaloiden und ätherischen Ölen. In der modernen Homöopathie wird der Extrakt aus dem Angosturabaum auch bei bestimmten Arten von Rheuma eingesetzt, bei der Patienten Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule, vor allem im unteren Rücken haben. Die Pflanze kann helfen Muskelschmerzen zu lindern und Steifigkeit des Körpers zu lösen. Auch wird sie zur Behandlung von Arthrose eingesetzt. Bei einer Arthrose sind vor allem stark beanspruchte Gelenke, wie Knie oder Hüfte betroffen. Die Inhaltsstoffe der Heilpflanze sind zwar teilweise bereits bekannt, wie die Pflanze genau wirkt, muss aber noch erforscht werden.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Angosturabaum auftreten?

Es sind bisher keine Nebenwirkungen für die Einnahme von Extrakten aus dem Angosturabaum bekannt. Allerdings sollten Menschen, die unter Allergien leiden besonders bei der Einnahme von pflanzlichen Mitteln vorsichtig sein, denn gerade diese Mittel können öfter allergieauslösend sein.

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von Angosturabaum, bis sich erste Erfolge einstellen?

Über die Anwendungsdauer bis es zu den ersten Erfolgen kommt, ist bisher ebenfalls nichts bekannt. Vermutlich sollten Extrakte aus dem Angosturabaum bei akuten Erkrankungen ein paar Tage eingenommen werden, bis sich eine Besserung zeigt. Bei chronischen Krankheiten wird die Anwendungsdauer wohl bei einigen Wochen liegen.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von Angosturabaum ?

Der Angosturabaum kommt aus Südamerika, genauer gesagt aus Venezuela, Guayana oder auch dem Orinoko-Gebiet. Die Pflanze ist bisher nur dort beheimatet. Ihre Wirkstoffe werden auch in Bitterlikören verarbeitet. Die Bitterstoffe können allerdings auch aus anderen Arten von Pflanzen gewonnen werden, deshalb ist anzunehmen, dass es bisher keinen professionellen Anbau von Angostura gibt. Auch eine offizielle medizinische Verwendung von Angosturaextrakten gibt es im Moment noch nicht.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von Angosturabaum aus?

Der Angosturabaum kann bis zu 20 Meter hoch werden und besitzt Blätter mit Stielen, an denen dreiteilige Blätter hängen, die so ähnlich aussehen wie die Blätter des Kastanienbaumes. Seine Blüten entwickelt der Baum in Dolden, die weiß oder hellviolett blühen. In selteneren Fällen kann Angostura auch als Busch wachsen. Medizinisch verwendet wird nur die Rinde des Baumes.

Trivialnamen

Unter welchen Namen ist Angosturabaum noch bekannt?

Für den Angosturabaum gibt es zwei verschiedene lateinische Bezeichnungen. Man nennt ihn auch Galipea officinalis oder Cusparia febrifuga. Volkstümliche Namen sind keine bekannt.

Inhaltsstoffe

Welche Inhaltsstoffe sind in Angosturabaum enthalten?

In der Rinde des Angosturabaums befinden sich Alkaloide, Bitterstoffe, Angosturin, Glykoside, Pinene und ätherische Öle.

Alkaloide wirken nachweislich auf den tierischen, als auch auf den menschlichen Stoffwechsel. Sie sind chemisch heterogene, organische Verbindungen, die Stickstoff enthalten und oft alkalisch sind. Es gibt über 10.000 verschiedene Stoffe, die in die Gruppe der Alkaloide gehören. Ursprünglich bezeichnete der Begriff Alkaloide nur aus Pflanzen stammende basische Stoffe. Später konnte herausgefunden werden, dass Alkaloide auch in Pilzen oder Tieren vorkommen. Die meisten Alkaloide sind giftig und schmecken bitter. Sie werden für den Grundstoffwechsel zur Erhaltung der körperlichen Funktionen zwar nicht benötigt, haben aber eine wichtige Funktion innerhalb der Pflanze, was die Verteidigung gegen Fressfeinde angeht. Das erste Alkaloid, das von Menschen entdeckt wurde, war das Morphin, das im Schlafmohn gefunden wurde. Seit dem Jahr 1827 werden die Stoffe industriell produziert.

Die meisten Alkaloide besitzen eine starke medizinische Wirksamkeit. Einige werden erst im Körper wirksam, nachdem sie durch Enzyme umgewandelt wurden. Der Darm absorbiert die Stoffe schnell und fast vollständig. Sie sind gut in Fett zu lösen und können daher die Blut-Hirn-Schranke leicht überwinden. Ihre Wirkung findet an den Zellmembranen statt. Sie können mit Neurotransmittern und Rezeptoren reagieren und Ionenkanäle beeinflussen. Einige dieser Stoffe können auch innerhalb der Zellen wirken.

Bitterstoffe werden schon seit Jahrtausenden in der ayurvedischen, chinesischen und europäischen Medizin vor allem zur Behandlung von Leberbeschwerden, Gallenbeschwerden und Magen-Darm-Krankheiten eingesetzt. Bitterstoffe sind keine chemisch einheitliche Gruppe. Sie lassen sich aus medizinischer Sicht in fünf Gruppen einteilen: die Amara pura, die Amara aromatica, die Amara acria, die Amara adstringentia und die Amara mucilaginosa. Amara pura kommen zum Beispiel im Gelben Enzian vor, der einer der wichtigsten Lieferanten von Arzneimitteln mit Bitterstoffen ist, da er sehr starke Wirkstoffe enthält. Amara pura kommen außerdem auch im Bitterklee, in der Chinarinde, im Tausendgüldenkraut und in der afrikanischen Teufelskralle vor. Die Amara aromatica enthalten vor allem ätherische Öle. Sie wirken daher krampflösend, antimikrobiell und entzündungshemmend. Sie finden sich im Löwenzahn, in der Schafgarbe, in Beifuss oder auch in Wermut. Amara Adria sind scharfe Bitterstoffe, die zum Beispiel in Ingwer oder Senf vorkommen. Die Amara adstringentia wirken zusammenziehend und wundheilend. Bei den Amara mucilaginosa handelt es sich um Schleimstoffe, die festsitzenden Schleim verflüssigen und damit lösen können.

Bitterstoffe wirken appetitanregend und stimulieren die Produktion von Bauchspeichelsekret, Speichel, Lebersekret, Gallensekret und Magensaft. Diese Körperflüssigkeiten enthalten Enzyme, die dabei helfen, das Essen zu verdauen. Deswegen wirken sich Bitterstoffe positiv auf die Verdauung aus. Zudem wird die Durchblutung des Magens gesteigert und die Darmbewegungen werden verbessert. Des Weiteren üben die Stoffe eine kräftigende Wirkung auf den ganzen Organismus aus. Sie können neue Energie geben und Müdigkeit bekämpfen, bei Hautkrankheiten helfen, Fettstoffwechselstörungen günstig beeinflussen und Herz-Kreislaufbeschwerden und Depressionen mildern.

Glycoside sind Stoffe, die in der Natur häufig vorkommen und eine große Breite an biologischen Funktionen aufweisen. Es bestehen umfangreiche Unterklassen, die sich oft in Bezug auf Eigenschaften wie Giftigkeit, Eignung zur medizinischen Verwendung oder andere unterscheiden. Eine spezielle Gruppe der Glycoside sind die sekundären Pflanzenstoffe. Die Pflanze kann mit ihrer Hilfe giftige Stoffe in ungiftige umwandeln und speichern. Zu den medizinisch wirksamen Glycosiden gehören zum Beispiel auch die Flavonoide, die in vielen pflanzlichen Medikamenten verwendet werden.

Pinene sind Kohlenwasserstoffe, die ein Bestandteil ätherischer Öle sind. Sie kommen unter anderem in Fichtennadeln, Fenchel, Dill, Koriander oder Kümmel vor. Sie liegen als klare Flüssigkeit vor und haben einen ähnlichen Geruch wie Terpentin, sind wenig flüchtig, aber entzündlich. Produkte, die Pinene enthalten sind vor allem für Allergiker nur unter Vorsicht anzuwenden, denn Oxidationsprodukte von Pinenen enthalten Ascaridol, das als allergieauslösend bekannt ist. Pinene werden auch als Aromastoffe in Lebensmitteln verwendet. Einige der Stoffe können Augenreizungen hervorrufen, toxische Wirkungen haben und deshalb gesundheitsschädlich sein. Auf der anderen Seite können manche dieser Stoffe aber auch antientzündlich und antimikrobiell wirken.

Ätherische Öle sind leicht flüchtig und entzündlich. Sie bestehen aus organischen Stoffen, die ineinander löslich sind, wie Ester, Alkohole, Terpenene und Ketone. Sie können sowohl durch Destillation, als auch durch Auspressen von Pflanzen gewonnen werden. Sie dienen den Pflanzen dazu, Insekten anzulocken und Schädlinge abzuwehren. Ätherische Öle können ohne Rückstände verdunsten. Viele pflanzliche Arzneimittel enthalten ätherische Öle. Zum Beispiel wird Menthol oder Eukalyptus bei Erkältungen zur Lösung von Schleim eingesetzt. Fenchel, Anis oder Kümmel können bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich helfen. Salbei oder Kamille werden bei Entzündungen im Mund eingesetzt. Die Wirkungen aller dieser Pflanzen kann auf ihren hohen Gehalt an ätherischen Ölen zurückgeführt werden. Auch in der Aromatherapie werden sie eingesetzt, um zum Beispiel Befindlichkeitsstörungen zu behandeln. Ätherische Öle sollten nur stark verdünnt angewendet werden, denn sie reizen die Haut und können auch Allergien auslösen. Die Stoffe können leicht, zum Beispiel nur über den Kontakt mit der Haut oder durch Einatmen in den menschlichen Körper gelangen. Sie wirken nicht nur auf die Gefühle, sondern auch auf das vegetative Nervensystem, auf das Immunsystem und auf die Produktion von Hormonen.

Ähnliche Heilpflanzen

Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Angosturabaum?

Heilpflanzen, die ähnlich wirken, wie Angosturabaum sind zum Beispiel Fenchel oder Wermut. Der Fenchel enthält Wirkstoffe, die bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Völlegefühl und leichten Krämpfen im Magen-Darm-Bereich helfen können. Er ist außerdem ein gutes Mittel gegen Erkältungsbeschwerden, wie Atemwegserkrankungen und Husten. Seine Wirkung kommt zu einem guten Teil aus den ätherischen Ölen, die er enthält. Das ätherische Öl im Fenchel enthält süßliche und bittere Anteile. Auch die Flavonoide, die im Fenchel enthalten sind, tragen zu seiner Wirkung bei. Flavonoide sind sekundäre Pflanzenstoffe, die antioxidative Eigenschaften haben. Alle diese Inhaltsstoffe im Fenchel lindern im Zusammenspiel Krämpfe und lösen Schleim. Teilweise wird die Heilpflanze auch bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt.

Der Wermut ist ein seit der Antike verwendetes Heilmittel. Er soll den Appetit fördern, die Verdauung verbessern, Abhilfe bei Menstruationsbeschwerden schaffen, bei Kopfschmerzen helfen und Entzündungen lindern. Seine verdauungsfördernde Wirkung erhält der Wermut durch die in ihm enthaltenen Bitterstoffe. Er kann als Tee zubereitet werden oder in Form von pflanzlichen Medikamenten eingenommen werden. Er kann auch als Gewürz zu fettigen Speisen verwendet werden, um sie besser verdaulich zu machen. Die Homöopathie nutzt die Pflanze zur Beruhigung und Stabilisierung bei Erregungszuständen und bei Krämpfen.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es Angosturabaum am Markt zu kaufen?

Es gibt bisher keine Nahrungsergänzungsmittel mit Extrakten aus Angostura zu kaufen. Bestellt werden können ausschließlich die getrocknete Rinde der Pflanze oder auch Globuli.

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Angosturabaum als NEM?

Über eine Verzehrempfehlung von Extrakten aus der Rinde des Angosturabaums ist bisher nichts bekannt. Wahrscheinlich auch deshalb, weil die Arzneipflanze aus Südamerika stammt, bei uns nicht traditionell verwendet wird und bisher keine Nahrungsergänzungsmittel oder offiziellen Arzneimittel auf dem Markt sind. Was die Globulin mit Angostura angeht, so werden drei Mal täglich je 3 Globulin eingenommen.

Gibt es beim Kauf von Angosturabaum etwas zu beachten?

Aufgrund fehlender Produkte mit Angosturarinde gibt es nichts Spezielles zu beachten. Grundsätzlich gilt beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln, dass auf die Dosierung der Produkte zu achten ist, denn sie sagt viel über ihre Qualität aus. Außerdem sollte überprüft werden, ob die Produkte kontrolliert wurden. Das ist vor allem bei Mitteln aus dem Ausland wichtig, die über das Internet bestellt werden. Im besten Fall sollten möglichst naturbelassene Mittel bevorzugt werden.

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