Was ist Eberraute?
Die Eberraute bzw. der Stabwurz aus der Gattung der Korbblütler ist eng mit dem Wermut, Estragon und Beifuß verwandt. Beheimatet ist dieses Kraut ursprünglich im vorderen Asien, gelangte allerdings von hier aus schnell bis in das südliche Europa.
Als bekannte Heilpflanze wurde der Stabwurz früher höher geschätzt als heute und dennoch hat dieser vielseitige Heilwirkungen.
Bereits seit der Antike galt die der Stabwurz als bewährte Heilpflanze und hat zugleich auch eine sehr lange Etikette als Zauberkraut. Bereits im Mittelalter wurde angenommen, dass die Zweige der Eberrauten unter dem Kopfkissen einen besinnlichen Schlaf versprechen. Auch während der Zeit der Renaissance wurde der Stabwurz für den Liebes- und Heilzauber verwendet und die Liebenden überreichten diesen als Zeichen der Bewunderung der oder dem Auserwählten. Die Pflanze galt hier zugleich als natürliches Yohimbin. Im Zusammenhang mit der Güterverordnung ließ Karl der Große den Stabwurz, der ebenfalls unter dem Edelreis bekannt ist, im europäischen Gebiet anbauen. Im 19. Jahrhundert wurde dieser als Bündel der in Gerichtssälen ausgelegt, um die Gegenwärtigen vor dem Fleckfieber zu schützen. Dies war damals eine häufige Krankheit unter den Häftlingen, die oft tödlich endetet.
Die Eberraute mag vor allem einen humosen Boden und einen sonnigen Standort mit kalkhaltigem und trockenem Erdreich.
Die jungen Pflanzen bekommen die Kunden sie in jeder Gärtnerei für Kräuter, ältere Pflanzen können durch Teilung der Wurzeln vermehrt werden. Der Stabwurz ist besonders anspruchslos und er muss lediglich in längeren Trockenzeiten zusätzlich gewässert werden. Diese mehrjährige Staude benötigt keinen Dünger und zugleich keinen separaten Winterschutz.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Eberraute einnehmen?
In der Naturheilkunde ist der Stabwurz als Arznei bei Schlafstörungen, Bronchitis und Menstruationsbeschwerden bekannt. Wissenschaftlich beweisen ist allerdings keiner der Effekte. Da die Eberraute Bitterstoffe und ätherischen Öle enthält, soll dieses Kraut zudem beruhigend und krampflösend bei Verdauungsbeschwerden wirken.
Die Pflanze stärkt die Harn- und die Verdauungsorgane und sie kann gegen Bronchitis und Husten verwendet werden. Außerdem lindert sie Beschwerden der Frauen und steuert die Menstruation. Gegen Rückenschmerzen und Einschlafstörungen kann die Eberraute auch angewandt werden.
Die aromatisch-bitteren Halbstrauchgewächse sind oftmals als Mittelmeerpflanzen in einem mediterranen Garten anzutreffen. Als bewährtes Mittel im Bereich der homöopathischen Medizin ist der Stabwurz vor allem in den südlichen Gebieten ein beliebtes und seit langer Zeit ein geschätztes Würz- und Heilkraut. Wegen der wurmtreibenden Funktionen ist diese Kulturpflanze zugleich in der tiermedizinischen Therapie zu finden. Dieses Heilkraut ist heute als Zubereitung zur Nahrungsergänzung in Reformhäusern, bei Naturkosthändlern und in Apotheken erhältlich.
Wer zu Hause selbst einen schmackhaften und bekömmlichen Tee zubereiten möchte, der sollte die Blätter der Pflanze verwenden. Herb-aromatisch und frisch schmeckt dieser Teeaufguss aus den Blättern des Krautes sehr gut. Ein bis zwei Teelöffel sind dafür hinreichend. Ein solcher Tee sollte etwa fünf und zehn Minuten ziehen, je nach Vorliebe.
Bevor das Stabkraut hierzulande vom täglichen Speiseplan verschwunden war, fand die Pflanze Verwendung als multilaterales Küchenkraut. Besonders bekannt war der Einsatz als Würzmittel in getrockneter Form zur Verfeinerung von leckeren Fleischgerichten. Die frischen und zartgrünen Blätter und die jungen Triebe eignen sich sehr gut zum Garnieren der Speisen. Das besondere Aroma und die bewiesenermaßen positiven Wirkungen auf die Flora des Darms und das Verdauungssystem machen das Stabkraut zu einer modernen und zugleich gesundheitsbewussten Ergänzung zu Bärlauch, Petersilie, Basilikum und Kresse.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Eberraute?
Untersuchungen verweisen generell auf antibakterielle Aktivität und Wirkungen gegen Bakterien der Kategorie Klebsiella pneumoniae, Micrococcus und Pseudomonas. Das Micrococcus wird als Bakterium nicht unbedingt als krankheitserregend eingestuft, kann jedoch vermutlich bei einem geschwächten Immunsystem Entzündungen der Hautareale auslösen. Wie der Geschmack der Eberraute besonders intensiv ist, ist zugleich die Wirkungsweise der Pflanze besonders kräftig.
Die Bitter- und die Gerbstoffe des Krautes unterstützen in erster Linie die Verdauungssäfte von Galle, Leber und Magen. Damit hilft der Stabwurz der Verdauung, beruhigt Magenkrämpfe und regt den Appetit an.
Die Eberraute beeinflusst zudem die Aktivität von Blasen und Nieren positiv. Mit der antibakteriellen und beruhigenden Wirkung fördert diese den Schweißfluss.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Eberraute auftreten?
Stillende Mütter und schwangere Frauen sollten von der Anwendung des Stabwurzes absehen, um frühzeitige Wehen zu vermeiden. Jedoch gibt derzeit keine gegenwärtigen amtlichen Monographien, die die Dosierungsempfehlungen und Anwendungen dokumentieren.
Bisher sind grundsätzliche keine Nebenwirkungen bei der Einnahme des Stabwurzes bekannt.
Inhaltsstoffe wie Flavonoide, ätherische Öle, Alkaloide und Cumarine haben teils eine starke Wirkung auf den Organismus und sollten nicht übermäßig eingenommen werden.
Solange dieses Kraut bei medizinischer Anwendung oder als Gewürz in der empfohlenen Dosis einsetzt wird, sollten keinerlei Nebenwirkungen auftreten.
Wenn diese doch auftreten, sollte die Behandlung umgehend abgebrochen werden. Ein Grund für eine mögliche Reaktion könnte eine Allergie gegen Korbblütler sein.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Eberraute, bis sich erste Erfolge einstellen?
Die Anwendungsdauer des Stabwurzes beträgt etwa 6 Wochen. Die Anwendungsdauer ist generell nicht begrenzt und wird nach dem vorliegenden Krankheitsbild bestimmt.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Eberraute?
Die Eberraute bzw. der Stabwurz stammt ursprünglich aus den Regionen des früheren Jugoslawien (Herzegowina, Bosnien und Kroatien) sowie dem östlichen Gebiet Anatoliens. Hier ist die Pflanze heute noch in wilder Form anzutreffen. Wirtschaftlich distinguiert wird diese heute vorwiegend in warmen Ländern, wie Italien oder Griechenland. In jene Länder kam das Gewürz schon zu Zeiten der Antike. An diesem Ort haben vor allem die Griechen dieses Kraut als Heil- und Gewürzkraut verwendet. In Mittel-, West- und Nordeuropa wird sie vor allem in Kleingärten angepflanzt.
Die Eberraute ist ursprünglich im Mittelmeergebiet ansässig. Zur Klasse gehören unter anderem die Arten Zitronen- und Colakraut. Die Pflanze ist für ihren bitteren und herben Geschmack sowie starken Aromen besonders bekannt.
Das duftende Zwerggehölz wurde in den letzten Jahrhunderten in viele Regionen exportiert. Unter anderem wächst das Kraut in der Ukraine, Russland und der Türkei in freier Natur.
Bereits die Griechen schätzten und kannten die Heilpflanze, welche aufgrund der ätherischen Öle einen angenehmen und sehr starken Duft verströmt. Zu Zeiten des Mittelalters wurde der Strauch besonders beliebt, dass dieser in Mitteleuropa vor allem in Klöstern als Gewürz- und Heilkraut angebaut wurde. Zu diesen Zeiten wurde dem Stabwurz eine belebende und aphrodisierende Wirkung zugesprochen. So wurde sie gegen eine große Zahl von Krankheiten sowie zur Stärkung eingesetzt.
Der Stabwurz besitzt verholzte und dicke Wurzeln sowie verzweigte Stängel mit Blütenständen, welche in Röhren stehen. Zwischen 50 und 130 Zentimeter Höhe kann die Pflanze erreichen. Diese mag kalkreiche Böden und sonnige Plätze. Die Blütezeit reicht von Spätsommer bis in den Herbst hinein.
In Bosnien, Albanien, Kroatien, in der Ukraine, Russland, in der Türkei und in Gebieten des Kaukasus ist der Stabwurz heute noch in vielen wilden Formen heimisch und wird weitreichend angebaut. Die Pflanze ist besonders trockenheitsresistent und winterhart. Sie ist eine kultivierte und weit verbreitete Gartenpflanze, welche zunehmend als Zierpflanze in den deutschen Gärten, Hecken und Staudenbeeten angewandt wird. Der charakteristische aromatische Duft vertreibt zudem unerwünschte Schädlinge im Garten und Parasiten. Die getrockneten Triebe halten im Haus die Motten sehr gut fern.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Eberraute aus?
Beim Ausgangsprodukt des Stabwurzes handelt es sich um den krautigen Teil der Pflanze. Dies sind die Blätter. Diese werden meist getrocknet und danach als Tee verarbeitet. Andere Möglichkeiten sind, dass eine Tinktur hergestellt wird. Die Herstellung ist ein wenig aufwendiger und deshalb ist das Endprodukt meistens teurer als der Tee.
Der Standard der Industrieländer auf dem Kontinent Europa sind hoch verarbeitete Nahrungsergänzungsmittel, deren Ausgangsprodukte in einer unterstützten Landwirtschaft gezüchtet und angebaut, verarbeitet werden und durch ein kommerzielles Netz mit zum Teil weiten Transportwegen auf den Markt kommen. Chemische Aromen, Konservierungs- und Zusatzstoffe sowie das Bestrahlen des Stabwurzes beeinflussen die Qualität des Ausgangsproduktes.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Eberraute noch bekannt?
Die Eberraute ist ebenfalls unter den Namen Artemisia abrotanum, Colakraut, Colastrauch, Stabwurz, Eberreis und Pastorenkraut bekannt.
Die Kampfer-Eberraute bildet hierbei höhere Anteile an Kampfer in den Blättern und schmeckt aus diesem Grund erheblich aromatischer
Der Cola-Strauch entwickelt geringere Mengen an Bitterstoffen und erinnert sehr an den Geschmack von leckerer Cola. Daher wird dieser oftmals zur Herstellung von Getränken verwendet.
Bei der Zitronen-Eberraute sind die Blätter ein wenig graziler und schmecken ein wenig nach Zitrone.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Eberraute enthalten?
Von medizinischer Bedeutsamkeit unter den Inhaltsstoffen des Stabwurzes sind vor allem die Bitter- und die Gerbstoffe.
Die Eberraute enthält 0,18 bis 1,5 Prozent ätherisches Öl, 2 bis 3 Prozent Abrotanin und verschiedene Bitterstoffe. Je nach Gattung ist der wichtigste Bestandteil das 1,8-Cineol (etwa 60 Prozent) oder Thujon (70 Prozent). Weitere Stoffe, die in der Pflanze enthalten sind, sind Sabinen, Fenchene, β- oder α-Caryophyllen. Das Öl des Stabwurzes enthält die Sesquiterpene Davanol, Hydroxydavanon und Davanon. Nichtflüchtige Bestandteile sind Cumarine (Umbelliferon und Isofraxidin), das Alkaloid Abrotin, Flavonglycoside (Rutin) sowie Flavonolether. Dies sind unterschiedliche Dimethyletherverbindungen des Quercetins. Die bittere Geschmacksrichtung verursachen Absinthin (Sesquiterpenlacton) sowie die Glycosidverbindung Rutin.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Eberraute?
Der Stabwurz ist ein Verwandter des Wermuts und des Beifußes. Wie diese Verwandten ist dieser eine mehrjährige Pflanze mit einem leichten Cola-Aroma.
Einst wurde die Pflanze als Gewürz für fettes Essen verwendet. Mittlerweile ist sie allerdings ein wenig aus der Mode gekommen.
Der Beifuß ist ein recht unauffälliges Kraut, welches an vielen Wegen oder auf Brachflächen wächst. Trotz dieser Unscheinbarkeit ist das Kraut bei uns als Heilmittel und als Gewürz für viele Speisen bekannt. Viele Menschen kennen das Kraut als Beilage für die Weihnachtsgans. Die mannigfaltigen Inhaltsstoffe, darunter sind in erster Linie Bitterstoffe, machen in erster Linie fettreiche Speisen besonders bekömmlich.
Der Wermut ist mit den grauen und filzigen Blättern sowie dem herben Duft, den dieser verströmt, ein Ideal der Länder des Mittelmeeres.
In Mitteleuropa wird der Wermut in den Gärten angebaut, wie es schon die Mönche zu Zeiten des Mittelalters vorgemacht haben.
Mit dem besonders bitteren Geschmack gehört der Wermut zu den bedeutendsten Bitterkräutern, welche zur Förderung der Verdauung angewandt werden.
Der Genuss des Wermutkrautes ist auch ein unsicheres Schwert, denn die ätherischen Öle wirken längerer Anwendung und in hoher Dosis sinnestäuschend, wie die Künstler in der Zeit Absinths erfahren haben.
Das Wermutkraut oder der Gemeine Wermut ist vielen Menschen vor allem durch den bitteren Geschmack und als Zutat der Spirituose Absinth bekannt. Das zu den Artemisien gehörende Kraut hilft als Heilkraut gegen Verdauungs- und Magenbeschwerden. In der Küche wird der Wermut als Gewürz bei Wildgerichten und Suppen angewandt.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Eberraute am Markt zu kaufen?
Die Eberraute gibt es als Kapseln, Globuli oder als Tee. Die Einnahme des Krautes als Kapsel führt zu einer höheren Aktivität der weißen Blutkörperchen (Macrophagen). Durch eine erhöhte Aktivität können die Macrophage vermehrt Mikroorganismen aufnehmen und diese anschließend zerstören.
Die Blätter der Eberraute können zudem als Tee verwendet werden. Dazu bereitet der Anwender einen Aufguss mit ein oder zwei Teelöffeln der Blätter und lässt diesen im Anschluss fünf bis zehn Minuten ziehen. Davon werden ein bis drei Tassen am Tag getrunken.
Als Tinktur können die Eberrautenblätter ebenfalls angewandt werden. Hiervon werden dreimal täglich 10 bis 50 Tropfen genommen.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Eberraute als NEM?
Eine Verzehrempfehlung ist ein Teelöffel Eberrauten-Blätter auf etwa 200 Milliliter kochendem Wasser. Je länger dieser Tee zieht, umso mehr Polyphenole gehen in das Wasser über.
Egal welche Zubereitungen angewandt werden – Vorsicht ist bei der Dosis auf jeden Fall angeraten. Der Stabwurz sollte generell frisch zubereitet werden. Bei einer möglichen Überdosierung schmeckt der Tee jedoch besonders bitter und ist dann ungenießbar. Möglich ist zugleich das Einfrieren der frischen Blätter sowie das Trocknen und Binden von Sträußen zu Gewürzzwecken.
Gibt es beim Kauf von Eberraute etwas zu beachten?
Die Eberraute ist ein besonders aromatisches Kraut mit dem charakteristischen Duft nach Kampfer, Zitronen und Cola. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die echte Eberraute nicht mit dem verwandten und ähnlichen Estragon, Wermut oder Beifuß verwechselt wird. In den Bau- und Fachmärkten wird das Kraut meistens als Colastrauch angeboten.
Die Eberrautesamen werden im Handel eher selten angeboten, was vor allem daher begründet ist, dass diese Pflanze in Mitteleuropa eher selten einen Samen ausbildet. Diese vermehrt sich über die Ausläufer der Wurzeln oder wird über Ableger bei der Vermehrung unterstützt. Daher bieten die Märkte die vorgezogene und jungen Pflanzen als Samen an.