Was ist Artemisia annua?
Beim einjährigen Beifuß handelt es sich um eine Pflanze der Gattung „Artemisia“.In der Familie der Korbblütler ansässig, hat es die Heilpflanze bis nach Mittel- undSüdeuropa geschafft. Auch die klassische Medizin findet zunehmend Interesse an den Inhaltsstoffen. Wenngleich wir sie in heimischen Gärten, Wäldern und Wiesenantreffen, stammt sie gar nicht von hier. Wir beschäftigen uns heute damit, was für Wirkungen das Kraut erzielen kann und wie das Extrakt eingenommen wird.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Artemisia annua einnehmen?
Zwar wurde die Artemisia annua schon lange vor 2020 gezielt verwendet, doch ihre Inhaltsstoffe erweckten erst dann so richtig Aufsehen. Nämlich zur potentiell möglichen Behandlung bei Corona bzw. Covid-19-Erkrankungen. Momentan (Stand: April 2021) laufen dazu noch Forschungen, unter anderem am Max-Planck-Institut. In den Studien geht es sowohl um den einjährigen Beiß an sich, als auch um Derivate vom Artemisinin. Es könnte tatsächlich bei der Behandlung von Covid-19 helfen.
Zuvor erlangte die Pflanze bzw. deren Artemisinin große Berühmtheit als Mittel gegen Malaria. Der Inhaltsstoff, respektive seine Entdeckung in der Pflanze, erhielt in 2015 sogar den Nobelpreis. Die Wirkung gegen Malaria gilt durch Studien als hinreichend belegt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab sogar seine Empfehlung für den Wirkstoff im Kampf gegen diese Erkrankung.
Das schon mehrfach genannte Artemisinin konnte bereits 1971 erstmalig isoliert werden. Seitdem findet es vor allem in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) seine Anwendung. Unter anderem bei Entzündungen, Pilzbefall, Borreliose, Parasiten und so mancher Allergie. Die Chinesen glauben zudem an die Stärkung des Immunsystems durch den einjährigen Beifuß.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Artemisia annua?
Das BlätterExtrakt vom einjährigen Beifuß wirkt antiviral und wurde im Zusammenhang mit Corona bzw. Covid-19 getestet. Die Forschung gab anschließend noch Kaffee hinzu und konnte damit die gewünschte Wirkung verstärken. Genauere Erkenntnisse stehen noch aus.
Desweiteren haben Studien belegt, dass das Extrakt aus der Pflanze eine wachstumshemmende Wirkung auf Tumore haben kann. Allerdings will die Forschung hier noch weitere Untersuchungen durchführen. Weshalb eine Anwendung bei Krebstherapien in der westlichen Medizin noch nicht erfolgt.
Im Alltag sollen sich bei regelmäßiger Einnahme folgende Vorteile ergeben:
- Antibakteriell
- Antiviral
- Simuliert das Immunsystem
Darüber hinaus verfügt das Kraut über ein hohes Maß an „Oxygen Radical Absorbance Capacity“ (ORAC). Damit ist gemeint, dass die Inhaltsstoffe als starkeAntioxidantien wirken. Somit sollte die regelmäßige Einnahme gegen ein Übermaß an freien Radikalen im Körper helfen. Was bestenfalls degenerative Prozesse verlangsamt oder gar stoppt (bspw. Rheuma oder Arthrose). Hierzu braucht es aber definitiv noch mehr Studien.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Artemisia annua auftreten?
Wie so oft, kommt es auch hier auf die eingenommene Menge an. Eine zu hohe Dosierung kann Kopfschmerzen und/oder ein Schwächegefühl hervor rufen. Manche Personen fühlen sich bei zu viel Beifuß auch benommen.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Artemisia annua, bis sich erste Erfolge einstellen?
Wenn vom Arzt verordnet, wird dieser die konkrete Anwendungsdauer festlegen. Bei korrekter Einnahmemenge bleiben die Nebenwirkungen häufig aus. Weshalb eine langfristige Verwendung der Inhaltsstoffe denkbar wäre. Aktuell nutzt die Forschung diese aber nur zur zeitweisen Behandlung von Sars-Cov-2, Krebs etc. Mit Ausnahme der TCM. Im asiatischen Raum werden damit deutlich mehr Krankheiten therapiert. Je nach Symptom bzw. Erkrankung, wird das Extrakt des Heilkrauts nach wenigen Stunden oder erst Tagen wirksam.
Bei Nahrungsergänzungsmitteln sollte die Wirkung nach wenigen Einnahmen spürbar sein. Dasselbe gilt für Produkte, welche auf der Haut ihre Anwendung finden.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Artemisia annua?
Die Heimat vom einjährigen Beifuß lässt sich nicht auf ein Land festlegen. Entdeckt wurde die Heilpflanze unter anderem im Norden Indiens, dem Irak sowieChina. Ihre Verbreitung fand dann Wege nach Bulgarien, Rumänien und Albanien.Schlussendlich kam sie als zugereister Neophyt nach Süd- und Mitteleuropa. Vereinzelt hat es die Pflanze per Wildwuchs nach Österreich, Lichtenstein und Südtirol geschafft. Auf deutschem Boden siedelt sich die Pflanze Artemisia annua gern entlang der Elbe an.
Der kommerzielle Anbau dieses Heilkrauts findet derzeit nur selten statt. Es lässt sich aber relativ einfach im eigenen Garten heran züchten.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Artemisia annua aus?
Die Bezeichnung „einjähriger Beifuß“ lässt es schon vermuten. Innerhalb eines Jahres muss die Pflanze ihre Reife erreichen und dann ihren Samen auswerfen. Sie erzielt dabei eine Wuchshöhe von bis zu 150 Zentimeter. Der zumeist kahle Stängel bildet fein gefiederte Laubblätter aus. Die kleinen gelben Blüten verströmen einen intensiven, jedoch aromatischen Duft. Früchte bildet sie jedochkeine aus. Wahlweise wird der einjährige Beifuß getrocknet und klein geschnittenoder als Extrakt in Kapseln abgefüllt.
Trivialnamen
Unter welchen Namen ist Artemisia annua noch bekannt?
In einem Buch von Barbara Simonsohn wird die Artemisia annua als „Heilpflanze der Götter“ bezeichnet. Weitere Trivial- oder Spitznamen liegen uns derzeit nicht vor.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Artemisia annua enthalten?
Die Heilpflanze wurde vor allem wegen ihrem Artemisinin bekannt. Dieser Wirkstoff konnte bislang nur in diesem Kraut gefunden werden. Er steht im Verdacht, bei Malaria und Corona-Viren bzw. die Krankheit Covid-19 helfen zu können.
Analysen des Heilkrauts ergaben zudem folgendes: Menthol, Flavonoide, Thymol, Cumarin, β-Sitosterin sowie einige ätherische Öle.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Artemisia annua?
Während die Forschung den einjährigen Beifuß noch als Medizin genauer analysiert, können Personen auf Alternativen zurückgreifen. Was Corona (Sars-Cov-2) betrifft, lassen sich bei Superfoods derzeit noch keine gesicherten Aussagen treffen. Dasselbe gilt für Malaria und Problemen mit Parasiten.
Weshalb wir uns hier lediglich auf die anderen genannten Wirkungen beziehen. Zur Stärkung des Immunsystems eignen sich ebenso Katzenkralle und Alfalfa. Gegen Entzündungen sind Weihrauch und Galgantwurzel wirksam. In den jeweils verlinkten Ratgebern erwähnen wir Studien und wie die Medizin die Superfoods verwendet.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Artemisia annua am Markt zu kaufen?
Zunächst muss das Heilkraut getrocknet und zerkleinert werden. Um dann darausein Pulver herzustellen, welches in luftdichten Tüten und kleinen Gläsern erhältlich ist. Bei Kapseln mit Artemisia annua kann es sich um alle Inhaltsstoffe oder nur einen Auszug (bspw. Derivate vom Artemisinin) handeln.
Ferner gibt es im Handel einen hochkonzentrierten Pflanzenauszug zu kaufen. In Flaschen zu je 100ml bis 200ml abgefüllt, steht somit die Verwendung frei. Allerdings gilt der Auszug als besonders teuer (im Vergleich zu Kapseln und Pulver). Darüber hinaus gelangen die Extrakte in Tropfen und Salben, um bspw. die Regeneration der Haut zu fördern.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Artemisia annua als NEM?
Momentan liegen aus den Studien noch sehr wenige Daten vor. Zumal es hierbei um die spezifische Krankheit geht, welche der Arzt versucht einzudämmen. Insbesondere der Wirkstoff Artemisinin, bspw. gegen Sars-Cov-2, besitzt noch keine allgemeingültige Verzehrempfehlung.
Wer den einjährigen Beifuß hingegen zur Stärkung seines Immunsystems oder gegen Entzündungen verwendet, kauft Kapseln bzw. Pulver. Hier sollte die Verzehrempfehlung auf der Verpackung nachzulesen sein. Denn die Konzentration des Extrakts variiert und somit ist keine allgemeingültige Aussage möglich.
Gibt es beim Kauf von Artemisia annua etwas zu beachten?
Wir beziehen uns hier auf die im Handel erhältlichen Produkte. Wer ein Mittel gegen Malaria oder zur Behandlung von Covid-19 sucht, zieht bitte seinen Arzt zuRate. Dasselbe gilt für das Vorhandensein von Parasiten im Körper. Für diese Krankheiten bzw. den Befall mit Parasiten liegen derzeit noch nicht ausreichend Studien mit klaren Ergebnissen vor.
Die Heilpflanze gibt es vor allem als Kapseln und Pulver zu kaufen. Wir würden hier auf eine besonders hohe Reinheit achten. Am besten ein 100%iges Extrakt vom einjährigen Beifuß. Pulver können manchem Essen beigemischt oder mit Wasser vermengt werden. Auch die Zubereitung von Tee ist damit theoretisch möglich (wenn einem der Geschmack zusagt). Kapseln erlauben hingegen stets eine punktgenaue Dosierung. Da es sich um ein Heilkraut handelt, würden wir nur Produkte mit dem Bio-Standard bestellen.
Kombinierte Produkte, bspw. mit anderen Heilpflanzen, benötigen eine gesonderte Prüfung. Hinsichtlich ihrer Wirkstoffe und wie diese zu dosieren sind. Bei Zweifeln sollte der Hausarzt oder die Apotheke helfen können.