Das Reizdarm Syndrom ist eines der häufigsten Probleme und Erkrankungen, die es in der heutigen Gesellschaft gibt. Viele Faktoren können dazu führen, doch der Umgang kann ganz individuell sein. Die richtige Diagnostik ist wichtig, um eventuelle andere Erkrankungen auszuschließen und es gibt nicht den einen Lösungsweg den Reizdarm zu behandeln. In dem folgenden Bericht erfahren Sie mehr zu dem Thema Reizdarm und vielleicht findet der eine oder andere eine Lösung oder zumindest einen Umgang mit der Erkrankung.
Was ist das Reizdarm Syndrom
Das Reizdarm-Syndrom zu haben oder an einem Reizdarm zu leiden bedeutet für die Betroffenen meist eine erhebliche Einschränkung im Leben zu haben. Sie leiden unter einer Funktionsstörung des Darms. Die Erkrankung zeichnet sich durch verschiedene Beschwerden des Magen Darm Traktes aus. Durchfall, Blähungen, Verstopfungen und Schmerzen sind nur einige davon. Häufig wird das Reizdarm Syndrom mit anderen Erkrankungen des Magen Darm Traktes verwechselt und andersrum. Unter einem Reizdarm zu leiden ist nicht gefährlich, aber sehr unangenehm für die Betroffenen.
Auftreten & Vorkommen des Reizdarm Syndroms
Die Betroffenen sind meist in den westlichen Ländern anzutreffen. Vorwiegend sind Frauen betroffen. Warum, das ist unklar, Theorien gibt es jedoch viele. Das Reizdarm-Syndrom tritt kann aber in jeder Altersstufe auftreten und ist gesellschaftlich ebenfalls verbreitet. Etwa 15 Prozent leiden derzeit an einem Reizdarm, wobei die Dunkelziffer höher ist. Den meisten ist es sehr unangenehm darüber zu reden.
Symptome des Reizdarm Syndroms
Wie schon erwähnt, sind die Symptome beim Reizdarm sehr vielfältig und unterschiedlich. Daher wird jeder Betroffene anders umgehen und ein Pauschalrezept gibt es nicht.
Durchfall beim Reizdarm Syndrom
Wer an Durchfall beim Reizdarm-Syndrom leidet, wird sich oft nach einer Toilette umsehen. Der Stuhldrang kommt meist mehr als dreimal am Tag und meist sehr plötzlich. Vor allem in Stresssituationen trauen sich Betroffene nicht, sich weit von der Toilette zu entfernen.
Verstopfung beim Reizdarm Syndrom
Wer denkt, dass Verstopfung besser ist, der irrt sich. Der Stuhldrang ist meist öfter da, jedoch können die Patienten nur ca. drei bis viermal pro Woche, manchmal auch seltener zur Toilette gehen. Der Stuhl ist sehr hart und dadurch kann es auch schon mal zu Bauchschmerzen kommen.
Bauchschmerzen beim Reizdarm Syndrom
Sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfung können Bauchschmerzen einhergehen. Während es beim Durchfalltyp meist krampfartige Schmerzen sind, sind es bei der Verstopfung Druckschmerzen durch einen harten Bauch.
Blähungen beim Reizdarm Syndrom
Blähungen kennt jeder, jedoch sind für die Reizdarm Betroffenen diese meist schlimmer. Die Darmwand ist empfindlicher und die Darmgase wollen entweichen. Jedoch ist das nicht immer möglich und es kann zu Schmerzen kommen. Zudem kann es durch bestimmte Lebensmittel zu einem Blähbauch kommen, was ebenfalls zu Schmerzen führen kann.
veränderter Stuhl beim Reizdarm Syndrom
Neben Durchfall und Verstopfung kommt es zu weiteren Stuhlveränderungen. Betroffene haben oft das Gefühl, den Darm nicht richtig entleeren zu können. Zudem empfinden viele den Toilettengang als schmerzhaft, obwohl eine Erleichterung danach auftritt. Zu Schleimauflagerungen kann es ebenfalls kommen, was jedoch harmlos ist.
Ursachen des Reizdarm Syndroms
Die Ursachen von Reizdarm ist sehr vielfältig und bislang nicht bekannt. Es gibt jedoch zahlreiche Vermutungen, die zu dieser Erkrankung führen können.
Reizdarm Syndrom durch gestörte Darmperistaltik (Motilitätsstörung)
Es wird vermutet, dass für das Reizdarm-Syndrom eine gestörte Darmperistaltik Schuld ist. Der Darm wird über ein das eigene Nervensystem reguliert und zusammen mit dem Botenstoff Serotonin wird die Verdauung gesteuert. Beim Reizdarm ist es möglich, dass das Nervensystem der Darmmuskulatur falsche Informationen gibt, so dass sich die Muskulatur zu schnell oder langsam zusammenzieht. Beim schnellen Zusammenziehen wird dem Dickdarm nicht genug Wasser entzogen und der Betroffene hat Durchfall. Beim langsamen Zusammenziehen wird mehr Wasser entzogen und der Darm braucht viel länger, um den Nahrungsbrei auszuscheiden.
Reizdarm Syndrom durch erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut
Die Darmschleimhaut kann bei Reizdarm Patienten durchlässiger sein. Normal lässt diese keine Bakterien, Giftstoffe und Fremdstoffe durch und im Gegensatz auch keinen Speisebrei hinaus. Stress, Infekte und ungesunde Ernährung kann jedoch dazu führen, dass die Darmschleimhaut durchlässiger und damit anfälliger wird.
Reizdarm Syndrom durch erhöhte Immunaktivität in der Darmschleimhaut
Nimmt man von der Darmschleimhaut Gewebeproben so wird man feststelln, dass diese eine erhöhte Immunaktivität aufweisen. Das heißt, es werden mehr Abwehrzellen vorgefunden.
Reizdarm Syndrom durch Infektionen des Magen-Darm-Trakts
Einer von Zehn Reizdarm Patienten hat die Erkrankung nach einem Magen-Darm Infekt erworben. Jedoch können auch andere Bakterien dafür verantwortlich sein, dass ein Reizdarm entsteht.
Reizdarm Syndrom durch gestörte Darmflora
Der Darm ist ganz natürlich durch Bakterien besiedelt. Es kann jedoch sein, dass es zu einer Fehlbesiedelung und damit zu einem Ungleichgewicht kommt. Ursachen hierfür kann eine Antibiotika Einnahme oder ein Magen-Darm Infekt sein.
Reizdarm Syndrom durch Überempfindlichkeit des Darms
Patienten, die unter einem Reizdarm leiden an einem sensiblen Darm, auch viszerale Hypersensibilität genannt. Hierbei werden chemische Reize oder Stoffe aus der Nahrung stärker wahrgenommen werden. Das kann zur Schmerzen führen, die der Betroffene wahrnimmt.
Reizdarm Syndrom durch gestörten Serotoninhaushalt
Wie oben schon erwähnt, spielt Serotonin im Darm eine große Rolle. Wird durch das darmeigene Nervensystem sehr viel Serotonin ausgeschüttet, steigt die Schmerzempfindlichkeit und der Schmerz wird verstärkt wahrgenommen.
Reizdarm Sydrom durch Stress
50 Prozent der Reizdarm Patienten leiden unter ihrer Erkrankung, wenn sie gestresst sind. Das können schon die unterschiedlichsten Dinge sein, wie z.B. viele Menschen oder unter Druck funktionieren zu müssen. Es ist aber erwiesen, dass unter Stress die Magensäure Produktion steigt und es finden verstärkt Darmbewegungen statt.
Reizdarm Syndrom durch genetische Prädisposition
Bislang ist es noch nicht bekannt, dass die Genetik eine Rolle spielt. Jedoch wurde beobachtet, dass enge Verwandte ebenfalls an einer Darmproblematik leidet.
Diagnose des Reizdarm Syndroms
Das Reizdarm-Syndrom ist eine Ausschlussdiagnose, das heißt es sollten zunächst alle anderen Erkrankungen ausgeschlossen werden. Die Diagnostik ist vielfältig und kann eine Weile dauern, bis das Ergebnis feststeht.
Diagnosemöglichkeiten durch den Facharzt
Leidet man an wiederkehrenden Durchfall, einer Verstopfung, Bauchschmerzen oder anderen Problemen, die den Magen-Darm-Trakt betreffen, ist der Gang zum Facharzt unerlässlich. Er wird einige Untersuchungen durchführen, um der endgültigen Diagnose näher zu kommen.
Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese)
Die Anamnese ist die wichtigste Untersuchung ohne, dass der Patient körperlich unterucht wird. Es können folgende Fragen gestellt werden:
Wann haben Sie Schmerzen und im welchen Bereich treten sie auf?
Wie oft gehen Sie auf Toilette?
Leiden Sie an Durchfall oder Verstopfung?
Sind Ihnen Stuhlveränderungen vorgekommen, hinsichtlich der Farbe und der Konsistenz?
Der Arzt erfährt hier schon einiges. Ein Stuhlprotokoll vor dem Arztbesuch kann hier eventuell helfen, damit sich der Betroffene besser erinnern kann.
Körperliche Untersuchung
Im Anschluss wird der Facharzt die körperliche Untersuchung vornehmen. Er wird mittels Stethoskop auf den Bauch hören, um Darmgeräusche zu erfassen und ob Bewegungen im Darm stattfinden. Anschließend wird er mit den Fingern leicht auf den Bauch klopfen. Damit kann er feststellen, ob viel Luft im Darm ist. Es entsteht hierbei ein Resonanzton. Die dritte Unteruchungsmethode ist das Drücken, das manchen Betroffenen auch leichte Schmerzen verursachen kann. Es wird jedoch festgestellt, ob bestimmte Bereiche im Darm verdickt sind oder ob Schmerzen in manchen Bereichen stärker sind.
Ultraschall des Bauchraums
Als erstes Bildgebendes Verfahren wird der Ultraschall eingesetzt. Im Bild dessen können mögliche Ursachen der Bauchschmerzen festgestellt werden. Vor allem andere Ursachen, die nicht die Darm betreffen, wie zum Beispiel Gallensteine. Der Darm kann oft nur erschwert dargestellt werden, da er bei Reizdarm Patienten meist voller Gase ist. Verdickungen der Darmwände oder Darmschlingen können hingegen im Ultraschall erkannt werden.
Laboruntersuchungen
Blut-, Urin oder Stuhluntersuchungen liefern stets gute Hinweise auf eine Erkrankung. Bei einem Reizdarm-Syndrom sagen sie jedoch nichts aus.
Magenspiegelung
Werden in den ersten Untersuchungen nichts festgestellt, so wird in der Regel eine Magenspiegelung durchgeführt. Bei der Magenspiegelung sieht sich der Gastronenterologe die Speiseröhre, den Magen und den Zwölffingerdarm an. Bei Bedarf können auch sog. Biopsien, also Proben entnommen werden. Besteht z.B. eine Zöliakie, kann das festgestellt werden.
Darmspiegelung
Meist wird die Darmspiegelung im gleichen Zug wie die Magenspiegelung durchgeführt. Hierbei werden Enddarm, Dickdarm und ein Teil vom Dünndarm betrachtet und ggf. Proben entnommen. Die Darmschleimhaut ist beim Reizdarm leicht verändert, was jedoch noch keine endgültige Diagnose ist, da entzündliche Darmentzündungen ebenfalls eine veränderte Schleimhaut aufweisen.
Tests auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Zuletzt werden noch Tests auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten gemacht. Dabei werden Atemtests durchgeführt oder der Lactulose-Mannitol-Test. Bei ersterem wird eine mögliche Lactose oder Fruktose Unverträglichkeit festgestellt und bei zweiterem ob die Barrierefumktion des Darmes intakt ist.
Behandlung des Reizdarm Syndroms
Es gibt leider nicht die Behandlung des Reizdarm-Syndroms, das heißt jeder Betroffene muss auf seine Weise herausfinden, was ihm gut tut und hilft.
Behandlung des Reizdarm Syndroms durch eine Optimierung des Lebsensstils (z.B. durch Entspannung, Anpassung der Ernährung etc.)
Auch wenn keine Intoleranz besteht, können bestimmte Lebensmittel den Reizdarm begünstigen. Dazu zählen vor allem der Weizen, Zucker, Alkohol und Dinge mit einem hohen Säuregehalt. Hier kann z.B. auch eine Fodmap Diät helfen.
Vielen hilft es auch, wenn sie in Stresssituationen, Entspannungsübungen durchführen oder sich wiederkehrende Rituale einführen. Über den Reizdarm zu reden kann es für die Betroffen ebenfalls leichter machen, da sie dann unter Umständen unter nicht so einem hohen Druck stehen und besser verstanden werden.
Behandlung des Reizdarm Syndroms durch Medikamente
Medikamente gegen Reizdarm sprießen zurzeit aus jeder Ecke, da es ein immer häufigeres Problem der Gesellschaft ist. Einige Medikamente helfen gegen die Symptome und lindern die Beschwerden. Hier lohnt sich auszuprobieren, da nicht jedes für jeden Reizdarm Betroffenen geeignet ist.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch natürliche Nahrungsergänzungsmittel
Beliebt sind auch Nahrungsergänzungsmittel. Sie stärken die die Zellen und damit den Körper und geben den Betroffenen auch das Gefühl etwas zu tun. Vorallem bei Durchfall oder Verstopfung gibt es einige Möglichkeiten, die man sich holen kann.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Bismutoxidnitrat
Medikamente mit Bismutoxidnitrat helfen bei einer Magen-Darm-Problematik und fördern die Heilung von entzündlichen Veränderungen im Darm.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Cerium oxalicum
Cerium oxalicum zählt zu den homöpathischen Mitteln und wird vorwiegend bei Übelkeit eingesetzt. Jedoch hilft es auch beim Reizdarm und wird gerne eingesetzt.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Zitwerblüte
Die Zitwerblüte sollte nur äußerlich oder als fertiges Präparat angewandt werden. Es hilft vorallem gegen eine Verdauungsschwäche.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Alpenveilchen
Das homöopathische Mittel Alpenveilchen soll in erster Linie gegen Schmerzen im Magen-Darm-Trakt wirken, aber auch bei Übelkeit kann es wirksam sein.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Schüssler Salze
Schüsslersalze werden meist in Kombination eingenommen. Folgende werden gerne im Rahmen vom Reizdarm eingenommen:
Nr. 7 Magnesium phosphoricum
Nr. 8 Natrium chloratum
Nr. 9 Natrium phosphoricum
Nr. 10 Natrium sulfuricum
Die Kombination der vier helfen gegen Blähungen, entspannen die Muskulatur, wirken gegen Krämpfe und regt die Verdauung an. Zudem regulieren sie den Wasserhaushalt und können so vor allem bei Verstopfung helfen.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Pfefferminzöl
Pfefferminzöl in Kapseln können bei knapp der Hälfte der Reizdarm Patienten Linderung schaffen. Es wirkt entzündungshemmend und krampflösend.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Probiotika
Beim Reizdarm herrscht oft ein Ungleichgewicht der Darmbakterien. Probiotika können hierbei helfen, dies wieder ins Gleichgewicht zu bringen und den Reizdarm zu lindern.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Präbiotika
Präbiotika Präparate können vor allem bei Verstopfung helfen, da sie die Passagezeit im Darm verkürzen und helfen bei der Entsorgung der Stoffwechselendprodukte.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Guarkernmehl
Das Guarkernmehl wird speziell aufbereitet und dient zusammen mit Milchsäurekulturen als gutes Bakterium. Damit wird ein bakterielles Ungleichgewicht durch die guten Bakterien ausgeglichen.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Synbiotika
Synbiotika sind eine gute Kombination aus Probiotika und Präbiotika. Das heißt, sie führt die guten Eigenschaften zusammen, so dass beide noch besser wirken.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Bachblüten
Bei Reizdarm Patienten sollen vor allem die Nummer drei Beech und die Nummer 26 Rock Rose. Sie beruhigen und helfen vor allem bei Nervlich bedingtem Reizdarm.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Schwarzer Spießglanz
Der Schwarze Spießglanz hilft vor allem gegen Entzündungen im Magen-Darm-Trakt. Es wird als Globuli eingenommen.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Stinkasant
Stinkasant wirkt in erster Linie gegen Blähungen und einem Reizmagen. Er beruhigt den Magen-Darm-Trakt.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Schöllkraut
Schöllkraut dient vor allem der Krampflösung und damit zur Linderung dieser Reizdarm bedingten Schmerzen.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Kamille
Kamille kann verschieden eingenommen werden, viele erkennen es als Tee. Es wirkt beruhigend, aber gleichzeitig auch entzündungshemmend.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Koloquinte
Koloquinte ist auch als natürliches Abführmittel bekannt. Vor allem bei Obstipation kann dies hilfreich sein.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Gelbwurz
Der Gelbwurz oder auch als Kurkuma bekannt, wirkt verdauungsfördernd , hilft aber auch bei Beschwerden bei Reizdarm.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Brechnuss
Die Brechnuss verbirgt sich in herkömmlichen Medikamenten, aber auch in der Homöopathie. Es schlägt vor allem bei Übelkeit an und wirkt beruhigend am Magen.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Blutwurzel
Der Blutwurz ist indiziert bei Durchfall und Entzündungen und wird daher gerne empfohlen.
Behandlung des Reizdarm-Syndroms durch Muskatnuss
Die Muskatnuss ist nicht nur gut in der Küche, sondern wirkt auch gegen Durchfallerkrankungen. Es sollte jedoch nicht überdosiert werden, da sie auch giftig ist.