Es gab eine Zeit, in der man alles, was es an gesundheitlichen Problemen und Problemchen gab, mit einem Medikament aus der Apotheke bekämpfen wollte – chemisch, versteht sich. Denn, wenn „etwas richtig“ helfen sollte, musste man auch mit „stark wirksamen“ Mitteln gegenhalten. Doch ist das so?
Seit jeher stehen diesen abrupten Methoden die Möglichkeiten gegenüber, auf quasi natürlichem Wege zu versuchen, gesundheitliche Probleme zu heilen, zu lindern oder zu unterdrücken.
Und genau so lange gibt es Menschen, die sich dieser Kenntnisse bedienen, dieses Wissen anwenden und Betroffenen, Ratsuchenden und Heilpraktikern zur Verfügung stellen.
Gemeint ist dabei das Wissen um die Heilsamkeit von Pflanzen.
Aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit und ihres mithin großen Anwendungsbereiches werden diese Pflanzen im Volksmund oft auch als „Superfood“ bezeichnet.
In diesem kleinen Ratgeber sollen viele Fragen rund um eine dieser Heilpflanzen, das „Superfood“ Borretsch und seine Anwendung als Borretschöl beantwortet werden.
Was ist Borretschöl?
Borretsch
Im Fall von Borretsch handelt es sich tatsächlich um ein so genanntes „Superfood“, denn diese Pflanze ist nicht nur als Heilkraut bekannt, sondern eignet sich hervorragend für den Verzehr und gilt als ausgezeichnete Gewürzpflanze.
Gewürzpflanzen zeichnen sich durch ihren typischen Geruch und Geschmack aus, der sie einzigartig und unverwechselbar macht und weshalb man sie als solche einsetzt.
Diese Eigenschaft wird von Borretsch aber noch getoppt, denn würde man die Pflanze, die übrigens auch sehr hübsch anzusehen ist und mit ihren blauen, sternförmigen Blüten begeistert, nicht sehen können, könnte man Borretsch in der Tat mit einem Gemüse – nämlich mit erntefrischen Gurken – verwechseln.
Entsprechend eignet sich Borretsch auch als Brotaufstrich mit dem leckeren Gurkengeschmack oder für die Zubereitung von Salaten, Buttergerichten, z. B. Kräuterbutter und selbstverständlich auch zur Zubereitung von „richtigen“ Gurken, z. B. im Gurkensalat und vieles andere mehr.
Kein Wunder also, dass Borretsch mit einem der Trivialnamen auch „Gurkenkraut“ heißt. Gurkenkraut sind also nicht etwa die Blätter der gleichnamigen Gemüsepflanze „Gurke“, sondern das „Superfood“ Borretsch.
Und dieses kann noch mehr, denn es wird auch medizinisch eingesetzt.
Borretschöl
Wie es sich sicherlich bereits vom Namen her vermuten lässt, wird Borretschöl aus der medizinischen Heilpflanze Borretsch gewonnen.
Nachdem Borretsch auch als Gewürzpflanze genutzt wird, bezieht sich das Borretschöl auf das aus dem Samen der Pflanze gewonnene Öl.
Mit Hilfe einer Ölmühle wird das Öl aus dem Samen durch Kaltpressen gewonnen.
Kaltpressen bedeutet, dass dieser Vorgang ohne den Zusatz von chemischen Stoffen, die u. U. bei anderen Pressmöglichkeiten eingesetzt werden, sowie ohne Erhitzen, wie etwa beim Heißpressen üblich, möglich ist.
Das auf diese Weise gewonnene Öl bleibt somit in seiner ursprünglichen Form, was seine natürliche Wirksamkeit erhöht.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Borretschöl einnehmen?
Den Inhaltsstoffen dieser Pflanze werden neben dem ausgezeichneten Geschmack, den die Pflanze auch als Gewürzkraut hat und dort für vielerlei kulinarische Anwendungen in der Küche dient, vor allem auch heilende Wirkungen für die körperliche und mitunter auch für die psychische Gesundheit nachgesagt.
Manche pharmazeutischen Aufsätze können zwar keine besondere Wirksamkeit des Öles auf die Gesundheit nachweisen – etwa gegenüber der Wirksamkeit von Olivenöl.
Die Naturheilkunde sieht das jedoch anders und die Berichte zahlreicher Anwender bestätigen die heilsame oder zumindest lindernde Wirkung.
In der Hautpflege
Zudem gilt auch Olivenöl als ein besonders mildes, hautpflegendes Produkt.
Borretschöl wird vor allem in der Hautpflege eingesetzt – und hier besonders bei der Behandlung und bei der Linderung von entzündlichen Hauterkrankungen, wie z. B. Neurodermitis, Akne oder sogar Schuppenflechte.
Hierfür eignet es sich grundsätzlich für die tägliche Anwendung, sowohl oral als auch zum äußerlichen Auftragen.
Bei jeglicher inneren Anwendung, die man täglich nutzt, um durch sie eine Heilwirkung zu erfahren, sollte man einen Arzt oder Heilpraktiker befragen.
Das gilt natürlich nicht nur und keineswegs im Besonderen für das Öl der Borretschpflanze, sondern generell, da alles, was eine Heilwirkung haben kann und von dem man eine Veränderung(Verbesserung) hinsichtlich seiner bisherigen Beschwerden erwartet, natürlich individuell auch anders wirken kann, als erwartet.
Prinzipiell aber ist dieses Öl gut verträglich, gut anwendbar und durchaus eine wirksame Unterstützung bei der Behandlung vieler Hauterkrankungen.
Darüber hinaus wirkt es juckreizlindernd – was zusätzlich das Heilen von Hautproblemen unterstützt und dadurch ein erneutes Eindringen von Bakterien, Pilzen oder gar Viren nicht zulässt.
Das alles wird durch seine stärkende Wirkung in der Immunabwehr vervollständigt.
Als Nahrungsergänzungsmittel
In Zeiten, in denen der Körper besonders gefordert ist, dient das Öl der Borretschpflanze auch als gesunde Ergänzung des täglichen Ernährungsplanes.
Das können Zeiten der Schwangerschaft und des Stillens ebenso sein wie Zeiten des Wachstums oder der hormonellen Umstellungen.
Auch als probate Unterstützung im Kampf gegen Allergien wird es gern ergänzend eingesetzt.
Bei welchen Symptomen, Krankheiten oder Problemen ist Borretschöl eine gute Therapie?
Borretschöl verfügt über diverse Inhaltsstoffe, die eine therapeutische Anwendung ermöglichen.
So z. B. dienen die Gamma-Linolensäuren dem Ausgleich des Hormonhaushaltes sowie der Stärkung der Zellmembranen.
Gamma-Linolensäuren kommen zwar auch in anderen Pflanzen vor. Im Borretsch-Samen ist ihr Anteil jedoch am größten, denn er liegt bei gut einem Fünftel(20%), und das ist durchaus beträchtlich.
Da diese Inhaltsstoffe besonders den Hautstoffwechsel unterstützen und zur Zellerneuerung beitragen, gilt das Öl der Borretschpflanze als Geheimtipp in der Hautpflege und darüber hinaus eben auch bei chronisch entzündlichen Hauterkrankungen.
Neurodermitis, dass neben den Hautproblemen an sich auch zu starkem Juckreiz führt, kann durch die juckreizlindernde Wirkung von Borretschöl in seiner Behandlung gut unterstützt werden.
Wenn die Haut nicht durch das ständige Kratzen wieder und wieder zerstört wird und dadurch das Eindringen von Keimen und Schadstoffen verhindert wird, ist bereits das ein unschätzbarer Wert und eine große Erleichterung für alle Betroffenen.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Borretschöl?
Borretschöl enthält wertvolle pflanzliche Inhaltsstoffe, allen voran die mehrfach ungesättigten Fettsäuten (Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren)sowie die Linolsäure und die Gamma-Linolensäure, die eine besondere Wirkung für den Hautstoffwechsel, den Zellschutz, eine entzündungshemmende und eine juckreizlindernde Wirkung haben, das Immunsystem stärken und zur Bildung von T-Lymphozyten beitragen.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Borretschöl auftreten?
Borretsch ist eine Heilpflanze, die auch in der Küche verwendet wird und als leckeres Gewürzkraut gilt.
In der Regel kann Borretsch deshalb bedenkenlos verzehrt oder zur äußeren Anwendung genutzt werden.
Wird Borretsch jedoch nicht nur als Gewürzpflanze verzehrt, sondern als medizinisches Produkt eingenommen, kann es – besonders bei einer zu hohen Dosierung zu Unverträglichkeitsreaktionen im Bereich des Magen-Darm-Traktes kommen.
Die für die Haut besonders wertvollen Fettsäuren können zudem bei einer Einnahme, die die vom Arzt oder Heilpraktiker empfohlene Verzehranweisung deutlich übersteigt, zu Leberproblemen führen.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Borretschöl, bis sich erste Erfolge einstellen?
Bei diesem Öl handelt es sich nicht nur um ein naturbelassenes, sondern um ein Naturprodukt. Es kann innerlich wie äußerlich angewendet werden.
Wenn dieses Öl für eine Gesundheitsbehandlung oral zu sich genommen wird, sollte es nicht ohne ärztliche Begleitung über einen zu langen Zeitraum angewendet werden.
Dahingegen ist die äußerliche Anwendung – auch für einen langzeitigen oder dauerhaften Gebrauch – unbedenklich.
Viele dieser Hauterkrankungen sind chronisch.
Es bietet sich daher an, mit dem behandelnden Arzt zu besprechen, ob eine dauerhafte Anwendung angebracht ist.
Zudem sind Anwendungen in der Hautpflege meistens nicht innerhalb von wenigen Tagen sichtbar.
Betroffene sollten deshalb Geduld mitbringen und die Anwendung vorschriftsmäßig und konsequent einhalten.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Borretschöl?
Wie erwähnt, taugt Borretsch auch als Heilkraut. Aus ihm wird das bekannte Borretschöl gewonnen. Dieses wird aus dem Samen der Pflanze kaltgepresst. Das Öl steht den Anwendern dann zur inneren (oralen) und äußeren Behandlung (Auftragen in Form von Gesichts- bzw. Körper – Ölen)zur Verfügung. Gepresst wird das Öl mit einer Ölmühle.
Wo wird die Pflanze an- oder abgebaut?
Borretsch kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum – ist aber seit Jahrhunderten auch bei uns heimisch.
Die meisten werden Borretsch als heimisches Küchenkraut aus dem Garten kennen.
Sowohl als Gewürzkraut wie auch für die medizinische Anwendung wird Borretsch auch landwirtschaftlich angebaut.
Aus welchem geografischen Gebiet kommt Borretsch ursprünglich und wo gibt es ihn jetzt?
Heute kennen wir Borretsch als heimisches Kraut. Bekannt und beliebt ist es für die Anwendungen in der Küche – für allerlei Snacks und zur Zubereitung von Salaten.
Darüber hinaus ist es ein hervorragendes Heilkraut.
Sowohl als Heil- wie auch als Gewürzkraut war es bereits im Mittelalter bekannt.
Ursprünglich kommt Borretsch – wie viele wunderbare Heilkräuter – aus dem Mittelmeerraum und war auch in Ost- und Südeuropa beheimatet.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Borretschöl aus?
Borretschöl wird aus dem Samen der Borretschpflanze gewonnen. Das Produkt erhält man durch Kaltpressen.
Da es kalt gepresst wird, gilt es als nativ – also naturbelassen.
Erhitzt werden darf dieses Öl nicht, da ansonsten seine wertvollen Inhaltsstoffe unwiederbringlich zerstört werden. Aus diesem Grunde ist auch kein Heißpressen möglich.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Borretschöl noch bekannt?
Borretsch ist im Volksmund auch bekannt als Gurkenkraut. Diesen Namen bekam es auf Grund seines stark an frische Gurken erinnernden Geschmacks.
Wegen seines hübschen Aussehens mit seinen blauen, sternförmigen Blüten nennt man ihn Blauhimmelstern, Liebäugelein, Wohlgemut oder Herzfreude. Aber auch als Borgel oder Kukumerkraut ist Borretsch bekannt.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Borretschöl enthalten?
Die ca. 70 cm groß werdende Borretschpflanze ist reich an pflanzlichen Inhaltsstoffen, die sich für eine therapeutische Anwendung eignen. Zu diesen zählen:
- verschiedene Fettsäuren, z. B. die bereits erwähnte Gamma-Linolensäure sowie weitere Omega-6-Fettsäuren (Linolsäuren)
- ätherische Öle
- sekundäre Pflanzenstoffe (z. B. Harze, Kieselsäuren, Gerbstoffe)
- Vitamin C
- Saponin
- Kalzium
- Kaliumnitrat
- Schleimstoffe
Besonders die Omega-6-Fettsäuren und die Gamma-Linolensäure spenden Feuchtigkeit und bilden einen Schutzfilm für die gereizte Haut.
Gerade bei Neurodermitis, bei der vom Körper ein wichtiges Enzym nicht selbst gebildet werden kann und was in der Folge zu heftigen Krankheitsschüben mit starkem Juckreiz und Schmerzen führt, können diese Inhaltsstoffe in der Behandlung sehr helfend unterstützen und das Leiden lindern.
Vitamin C ist ein generelles Gesundheitsprodukt, das für uns alle unverzichtbar ist.
In Zeiten von viel Stress und bei besonderen Herausforderungen hilft Vitamin C als Nahrungsergänzung, Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Ähnliche Superfoods
Gibt es ähnliche Superfoods, die wirken wie Borretschöl?
Die besonders wertvolle Unterstützung von Borretschöl in der Hautpflege wird von manchen Medizinern zwar etwas herabgestuft und mit dem durchaus hervorragend wirksamen Olivenöl gleichgesetzt. Bei einem Produkt wie Olivenöl, das ebenfalls gerne in der Hautpflege eingesetzt wird, ist ein Vergleich also auch keine wirkliche Herabstufung – und dennoch bedenke man, dass der Anteil des maßgeblichen und so wirksamen Inhaltsstoffes im Borretsch – die Gamma-Linolensäure – hier so hoch ist, wie in kaum einer anderen Pflanze.
Insofern gilt Borretsch für die Gewinnung dieses Hautpflege-Öls als einzigartig.
Andere Produkte, die in eine ähnliche Wirkungsrichtung gehen, anteilig aber weniger Inhaltsstoffe dafür mitbringen, sind das erwähnte Olivenöl oder das Öl der Nachtkerze.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Borretschöl am Markt zu kaufen?
Das Öl der Borretschpflanze dient der inneren und der äußeren Anwendung.
Vor allem in der Hautpflege und bei der Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen wird es gerne eingesetzt und zeigt dort auch gute Wirksamkeit und tut der Haut zumindest gut.
Am Markt gibt es Borretschöl sowohl
- als abgefülltes, kaltgepresstes Öl (in Flaschen in unterschiedlichen Größen) zum puren Genießen,
- als vegane Kapseln zur oralen Anwendung,
- als Öl für die Gesichts- und Körperpflege sowie
- als Zutat zum eigenen Herstellen eines Gesichtsöles oder einer Hautkosmetik erhältlich.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Borretschöl als NEM?
Viele der Kapseln enthalten 38g Borretsch-Öl.
Von diesen Kapseln sollten im Idealfall, und wenn es keine anders lautenden Anweisungen oder Verzehrvorschläge gibt, täglich 2 Kapseln vor bzw. zu einer Mahlzeit mit etwas Wasser oder Tee eingenommen werden.
Viel hilft nicht gleich viel.
Wenn nicht anders verordnet, sollte dieser Verzehrvorschlag eingehalten und nicht überschritten werden.
Bei der Anwendung auf der Haut trifft diese Regel so nicht zu, obwohl auch hier gilt, dass eine ausgewogene Anwendung sinnvoller ist, als ein Überschuss.
Das Gesichtsöl kann jedoch jederzeit und natürlich täglich angewendet werden.
Gibt es beim Kauf von Borretschöl etwas zu beachten?
Die Wirksamkeit von Heilkräutern steht und fällt mit ihrer Reinheit.
Produkte, die nicht „Bio“ sind, verfehlen bestenfalls ihre Wirkung, wenn sie nicht sogar das Gegenteil des gewünschten Effektes bewirken.
Beim Kauf dieses Heil-Öles sollte darauf geachtet werden, dass es frei von Inhalts-, Duft- und Zusatzstoffen ist, da nur ein natives Borretschöl seine therapeutische Wirkung vollständig entfalten kann.
Was kann man bei der Anwendung dieses „Superfoods“ falsch machen?
Wie bei allen Heilkräutern kann man diese natürlich falsch anwenden.
Wird Borretschöl als Zutat für eine Kosmetik eigenständig aus der Borretschpflanze gewonnen, muss darauf geachtet werden, dass es nicht erhitzt wird, um den vollen Gehalt seiner Inhaltsstoffe nutzen zu können.
Aber auch eine „Überdosierung“ bei der oralen Anwendung führt nicht zum erwünschten Erfolg und kann zu Magenproblemen führen. Diese sind zwar nur vorübergehend, sollte man aber dennoch vermeiden.
Zudem sollte eine längere orale Anwendung von Borretschöl mit einem Arzt oder Heilpraktiker abgesprochen sein und in der Folge ggf. eine Untersuchung der Leberwerte stattfinden.
Ansonsten hat Borretsch vor allem positive Eigenschaften, die sowohl in der Küche wie auch in der medizinischen Anwendung sehr nützlich und gut verträglich sind.