Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

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Wirkstoff

Papain

Autor

Peter Erwin
Chefredakteur Nährstoffe
Papain

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Symptome

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30

recherchierte
Studien

Eckdaten zu Papain

Was ist Papain?

Bei Papain handelt es sich um ein pflanzliches Enzym aus der Papaya. Es besitzt therapeutische Wirkung und wird beispielsweise bei Verletzungen, Schwellungen und entzündlichen Erkrankungen eingesetzt. Grundsätzlich sind Enzyme empfindlich und werden durch Hitze zerstört. Das Papaya-Enzym bleibt auch bei höheren Temperaturen stabil.

In hoher Konzentration kommt das Enzym in der Frucht Papaya vor. Vor allem wird es aus den Kernen und der noch grünlichen Schale gewonnen. Das Enzym dient der Papaya zur Abwehr von Schädlingen. Sobald man die Haut einer unreifen Papaya öffnet, wird man feststellen, dass ein weißer Saft herausfließt, der Latex. Aus diesem Saft wird das Papain gewonnen. Je grüner eine Papaya ist, umso aktiver ist das Enzym. Da es schwierig ist, das Enzym nur über die Nahrung konzentriert zu sich zu nehmen, wird es in Tablettenform oder als Pulver angeboten. Da das Enzym mehrere Eiweißgruppierungen spaltet, kann man es vielseitig verwenden.

Anwendungsgebiet

Wann sollte man Papain einnehmen?

Meistens in Kombination mit Bromelain sind Einsatzgebiete von Papain alle Zustände mit angeschlagenem Immunsystem wie Schmerzzustände, Verletzungen, entzündliche Erkrankungen, Gelenkserkrankungen ( Rheuma oder Arthrose), Schwellungen nach einer Operation oder eine Nasennebenhöhlenentzündung. Bei einer Allergie kann Papain helfen, allergische Reaktionen abklingen zu lassen. Es wird auch vermutet, dass Papain zur Entwurmung eingesetzt werden und Würmer im Darm abtöten kann.

In Studien wurde festgestellt, dass Blutergüsse und kleinere Verletzungen mit Papain schneller heilen – wie beispielsweise Sehnenscheidenentzündungen, Sportverletzungen und Weichteilverletzungen. Daher hat das Enzym in der Behandlung von Sportverletzungen eine lange Geschichte.

Das Papaya-Enzym kann auch zur Erholung nach einer anstrengenden Trainingseinheit im Kraft- oder Ausdauersport beitragen: Durch eine harte Trainingseinheit kommt es zu Muskelschwäche und Entzündungen. Wenn Sportler zusätzlich Papain-Präparate einnehmen, kann sich die Erholungszeit nach einer Verletzung vermutlich verkürzen. In einer Studie wurde beobachtet, dass das Enzym die Erholungsphase von Athleten von 8,4 auf 3,9 Tage verkürzte. Schmerzen und Schwellungen der Teilnehmer verringerten sich. Der Kraftverlust nach einer Trainingseinheit war aufgrund der Einnahme des Enzyms geringer. Die Sportler dieser Studie erhielten ein Mischpräparat mit Papaya-Enzym, Bromelain und einem weiteren Enzym aus einem Pilz. Im Blut wurde deutlich weniger Entzündungsaktivität gefunden.

Im Bodybuilding und Sport werden papainhaltige Präparate bei Beschwerden im Bereich von Sehnen, Muskeln und Bändern verwendet.

In der Zahnheilkunde wird das Enzym bei einer Schwellung nach Zahnoperationen verwendet, da es entzündungshemmend und abschwellend wirkt.

Es laufen gerade Versuche, um das Enzym als Gel bei Karies zu verwenden. Papain kann dabei helfen, geschädigte und infizierte Bereiche kariöser Zähne zu entfernen, ohne innere, intakte Zahnbereiche zu beschädigen. Die schmerzarme Prozedur funktioniert, ohne dass Bohren erforderlich ist. Die Dauer beträgt fünf bis zwölf Minuten.

Das Enzym kann bei Darmerkrankungen Entzündungen lindern oder auch Verdauungsenzyme ersetzen. So wird beispielsweise Völlegefühl damit behandelt. Papain soll auch dabei behilflich sein, dass Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei einer Gastritis oder beim Leaky-Gut-Syndrom abklingen.

Zurzeit gibt es auch Untersuchungen, um das Enzym bei der Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) einzusetzen. Eiweißspaltende Enzyme (Proteasen) wie Papain können dabei behilflich, Eiweiße durch Spaltung zu inaktivieren.

Das Papaya-Enzym kann auch bei offenen Beinen, schwer heilenden Geschwüren und Venenentzündungen helfen, geschädigtes Gewebe zu entfernen. So bildet sich ein Wundverschluss und neues Gewebe. Meistens wurde Papain in Studien äußerlich als Gel aufgetragen. Bei Venenentzündungen und offenen Beinen wird auch eine innerliche Anwendung praktiziert. Allerdings müssen noch genauere klinische Studien durchgeführt werden.

Bei Akne soll übrigens dasselbe Prinzip wirken. Das Enzym öffnet verstopfte Poren und dient dazu, anhaftende Bakterien zu entfernen.

Papainhaltige Enzympräparate können bei Gürtelrose Linderung verschaffen. !92 Patienten wurden in einer Studie in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe erhielt das antivirale Mittel Aciclovir, die andere ein Enzym-Präparat mit Papain. Nach sieben und 14 Tagen schnitten beide Behandlungsmethoden beim Symptom Schmerz gleich ab.

Wirkung

Welche Wirkung verspricht Papain?

Das Enzym besitzt antioxidative, antibakterielle und antientzündliche Wirkungen. In Kombination mit anderen Proteasen kann das Enzym dazu beitragen, dass Schmerzen, Ödeme und Entzündungen bei Arthritis und Sportverletzungen gelindert werden können. Zusammen mit anderen proteolytischen Enzymen wird es weiterhin eingesetzt, um schädliche Immunkomplexe abzubauen. Das Enzym hilft dabei, Antikörper-Moleküle in bestimmte Fragmente zu spalten. Zusammen mit Pankreas-Amylase und Bromelain kann Papain beitragen, dass der Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) und Interleukin 1 und 6 gebildet werden. Außerdem kann es die orale Bioverfügbarkeit von Curcumin fördern.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Papain auftreten?

Solange man das Enzym nur durch die Frucht Papaya konsumiert, muss man nicht mit Nebenwirkungen rechnen. Falls jedoch Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden, ist es wichtig, die Mengenangaben zu beachten. Es ist möglich, dass Begleiterscheinungen, wie Irritationen des Rachen- und Magenraums, auftreten. Außerdem können allergische Reaktionen auftreten, die aber von Person zu Person unterschiedlich sind. Sicherheitshalber sollten stillende Mütter und Schwangere die Einnahme vermeiden. Die Einnahme kann während Schwangerschaften möglicherweise eine Fehlgeburt hervorrufen.

Wenn man ein blutverdünnendes Medikamente einnimmt oder unter einer Blutgerinnungsstörung leidet, sollte ein Enzym wie Papain oder Bromelain nicht verwendet werden.

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von Papain, bis sich erste Erfolge einstellen?

Je nach Dosierung und Einnahmeform der Papaya Enzyme kann man mit ersten Erfolge spätestens nach ein paar Tagen rechnen. Natürlich spielt auch die Stärke der Beschwerden eine Rolle. Wenn man das Nahrungsergänzungsmittel einnimmt, um abzunehmen oder seine sportliche Leistung zu verbessern, kommt es nicht nur auf die Einnahme der Präparate. Vor allem ist es wichtig, in diesem Fall , auf eine gesunde Ernährung zu achten und viel Sport zu betreiben, damit sich die Wirkung entfalten kann.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von Papain ?

Ursprünglich stammt die Papaya aus Südamerika. Heutzutage wird sie überwiegend in Südostasien, aber auch in Süd- und Mittelamerika angebaut. Die Frucht wächst auf dem namensgebenden Papayabaum. Eigentlich ist diese Bezeichnung irreführend. Es handelt sich nicht um einen Baum, sondern um eine eigene Pflanzenart.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von Papain aus?

In hoher Konzentration kommt das Enzym in der Frucht Papaya vor. Vor allem wird das Enzym aus den Kernen und der noch grünlichen Schale der tropischen Frucht gewonnen. Da das Enzym mehrere Eiweißgruppierungen spaltet, kann man es vielseitig verwenden.

Trivialnamen

Unter welchen Namen ist Papain noch bekannt?

In der Fachsprache nennt man die Papaya Enzyme meistens „Papain“. Andere Bezeichnungen sind Papayacin oder Papayotin. Man muss nur bei Produkten aufpassen, die als Inhaltsstoff „papainhaltiges Fruchtpulver“ ausweisen. Es handelt sich hier nicht um Papaya Enzyme im herkömmlichen Sinne.

Funktionsweise​

Wie ist die Funktionsweise von Papain?

Das Enzym besitzt eine breite Funktionsweise. Vorwiegend spaltet es Peptidbindungen. Auch Amide und Ester kann es hydrolysieren. Das Enzym erleichtert im Verdauungssystem die Verdauung von Nahrungs-Proteinen. Außerdem kann das Enzym bei Zöliakie-Patienten die Verdauung von Gliadin fördern. Damit ist es möglich, geringe Gluten-Mengen verträglich zu machen werden. Im Herz-Kreislauf-System spielt das Papaya-Enzym eine wichtige Rolle, da es dazu beiträgt, dass Fibrinogen und Fibrin abgebaut werden können.

Ähnliche Wirkstoffe

Gibt es ähnliche Wirkstoffe, die wirken wie Papain?

Bromelain besitzt ähnliche Eigenschaften. Es handelt sich ebenfalls um eine Protease. Damit bezeichnet man ein Enzym, das in der Lage ist, Proteine zu spalten. Mittlerweile ist bekannt, die Protein-spaltenden Enzyme heilen können. Bromelain besitzt muskelentspannende, verdauungsfördernde und entzündungshemmende Eigenschaften. Bromelain besitzt die Eigenschaften, Schwellungen zu lindern, Entzündungen zu hemmen und die Durchblutung zu fördern.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es Papain am Markt zu kaufen?

Das Papaya-Enzym wird vor allem in Kapsel- oder Tabletten-Form angeboten. Zusätzlich ist es auch als Pulver erhältlich.

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Papain als NEM?

Papain ist einzeln in Kapsel- oder Tabletten-Form erhältlich. Oftmals ist das Enzym auch Bestandteil gemischter Enzym-Präparate für die allgemeine Enzym-Therapie. Damit das Enzym als Ergänzung zu therapeutischen Zwecken seine Aufgabe erfüllt, ist eine Dosierung zwischen ca. 350 bis 1.000 mg erforderlich.

Allgemein sollte man beachten, ein Nahrungsergänzungsmittel mit Papain

direkt zu einer Mahlzeit einzunehmen. Das bedeutet, dass man die Kapsel oder Tablette kurz vor, während oder direkt nach einer Mahlzeit verzehrt, um die Verdauung zu unterstützen. Wenn man das Enzym etwa 1 ½ bis 2 Stunden vor oder nach einer Mahlzeit einnimmt, kann man eine optimale entzündungshemmende Wirkung erreichen.

Je nach Anwendungsgebiet unterscheidet sich daher der Einnahmezeitpunkt. Wenn man Papain zu einer Mahlzeiten einnimmt, dient es vor allem als Verdauungshelfer, um Eiweiß zu spalten.

Zur Verringerung von Schwellungen und Entzündungen sollte man das Papaya-Enzym auf jeden Fall außerhalb der Mahlzeiten einnehmen, um eine effektive Aufnahme zu garantieren. Es ist empfehlenswert, die Kapseln oder Tabletten über den ganzen Tag verteilt mit reichlich Flüssigkeit einzunehmen.

Für Personen mit empfindlichem Magen ist es wichtig, zunächst mit kleinen Dosen zu beginnen. Wenn sich keine Beschwerden bemerkbar machen, kann man die Dosis langsam steigern.

Gibt es beim Kauf von Papain etwas zu beachten?

Das Papaya-Enzym durch die Verdauung im Magen zerstört. Daher ist es besonders wichtig, dass die Kapselhülle säureresistent ist. Dank dieser speziellen Kapseln wird das Papaya-Enzym vor der Magensäure geschützt und entfaltet sich erst, wenn im Darm ankommt. Oft wird das Papaya-Enzym mit anderen Enzymen kombiniert. Besonders häufig ist eine Kombination mit Bromelain aus der Ananas anzutreffen. Entsprechende Nahrungsergänzungsmittel findet man dann unter der Bezeichnung „Enzymkomplex”. Vegetarier und Veganer müssen hier besonders darauf achten, dass es sich nur um Enzyme pflanzlichen Ursprungs handelt.

Gute Präparate enthalten das Papaya-Enzym ohne weitere Zutaten wie Aroma-. Farb- oder Konservierungsstoffe. Diese Kapseln oder Tabletten sind frei von Substanzen, die Unverträglichkeiten oder Allergien auslösen können, wie beispielsweise Fruktose, Laktose, Soja oder Weizenstärke.

Studien zu Papain

  1. Spectroscopic studies of stability of papain in aqueous organic solvents
  2. Physicochemical and conformational studies of papain/sodium dodecyl sulfate system in aqueous medium
  3. Mechanistic Studies on the Inactivation of Papain by Epoxysuccinyl Inhibitors
  4. STUDIES IN BLOOD COAGULATION : V. THE COAGULATION OF BLOOD BY PROTEOLYTIC ENZYMES (TRYPSIN, PAPAIN)
  5. Topological studies on the hydrolases bound to the intestinal brush border membrane. I. Solubilization by papain and triton X-100
  6. Identification of Small Molecule Inhibitors of the Deubiquitinating Activity of the SARS-CoV-2 Papain-Like Protease: in silicoMolecular Docking Studies and in vitroEnzymatic Activity Assay
  7. A general framework of cysteine-proteinase mechanism deduced from studies on enzymes with structurally different analogous catalytic-site residues Asp-158 and −161 (papain and actinidin), Gly-196 (cathepsin B) and Asn-165 (cathepsin H). Kinetic studies up to pH 8 of the hydrolysis of N-α-benzyloxycarbonyl-l-arginyl-l-arginine 2-naphthylamide catalysed by cathepsin B and of l-arginine 2-naphthylamide catalysed by cathepsin H.
  8. Papain Loaded Poly(ε-Caprolactone) Nanoparticles: In-silico and In-Vitro Studies
  9. Quantification of papain-induced rat osteoarthritis in relation to time with the Mankin score
  10. IMMUNOLOGICAL STUDIES OF HUMAN γ-GLOBULIN : RELATION OF THE PRECIPITIN LINES OF WHOLE γ-GLOBULIN TO THOSE OF THE FRAGMENTS PRODUCED BY PAPAIN
  11. Studies on immobilized papain
  12. Molecular docking studies, molecular dynamics and ADME/tox reveal therapeutic potentials of STOCK1N-69160 against papain-like protease of SARS-CoV-2
  13. Functionalized cationic (η6-arene)ruthenium(II) complexes for site-specific and covalent anchoring to papain from papaya latex. Synthesis, X-ray structures and reactivity studies
  14. Studies on the Active -SH Group of Papain and on the Mechanism of Papain Activation by Thiols*
  15. Nidovirus papain-like proteases: Multifunctional enzymes with protease, deubiquitinating and deISGylating activities
  16. Development and in vivo evaluation of papain-functionalized nanoparticles
  17. Further studies on detergent-induced conformational transitions in proteins: Circular dichroism of ovalbumin, bacterial α-amylase, papain, and β-lactoglobulin at various pH values
  18. Relationship Between Elastolytic Activity and Experimental Emphysema-Inducing Properties of Papain Preparations
  19. II. Sensitizing and Combining Capacity in Vivo of Fractions Separated from Papain Digests of Antihapten Antibody
  20. Studies on the mechanism of destruction of the toxic action of wheat gluten in coeliac disease by crude papain
  21. Usage of immobilized papain for enzymatic hydrolysis of proteins
  22. Inhibition of papain by nitriles: Mechanistic studies using NMR and kinetic measurements
  23. Inhibition of interferon-stimulated gene 15 and lysine 48-linked ubiquitin binding to the SARS-CoV-2 papain-like protease by small molecules: In silico studies
  24. Pulmonary disease in workers exposed to papain: clinico-physiological and immunological studies
  25. Structural studies of immunoglobulins—I. The role of cysteine in papain hydrolysis
  26. Potential Inhibitors Against Papain-like Protease of Novel Coronavirus (COVID-19) from FDA Approved Drugs
  27. Nontraditional wound care: A review of the evidence for the use of sugar, papaya/papain, and fatty acids
  28. Interaction of small molecules with the SARS-CoV-2 papain-like protease: In silico studies and in vitro validation of protease activity inhibition using an enzymatic inhibition assay
  29. Production and characterization of chitosan microparticles containing papain for controlled release applications
  30. Emetine, a potent alkaloid for the treatment of SARS-CoV-2 targeting papain-like protease and non-structural proteins: pharmacokinetics, molecular docking and dynamic studies

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