Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

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Superfood

Mariendistel

Autor

Hilde Sonntag
Expertin für Heilkräuter
Mariendistel

enthaltene
Wirkstoffe

behandelnde
Symptome

zu behandelnde
Symptome

30

recherchierte
Studien

Eckdaten zu Mariendistel

Was ist Mariendistel?

Die Mariendistel (Silybum marianum) gehört zu einer der bekanntesten Heilkräuter in Europa. Auf den Blättern der Pflanze sind weiße Flecken zu finden. Im Mittelalter ging man davon aus, dass diese Flecken von der Milch der Jungfrau Maria stammten. Somit wurde der Distel die Wirkung der Anregung der Milchbildung bei stillenden Frauen nachgesagt. Daher stammt auch die englische Bezeichnung „milk thistle“ (Milchdistel). Heutzutage wird die Heilpflanze am häufigsten bei chronisch-entzündlichen Leberkrankheiten sowie bei Verdauungsproblemen angewendet, da sie entzündungshemmend und entgiftend auf den Körper wirkt.

Anwendungsgebiet

Wann sollte man Mariendistel einnehmen?

Sie wird überwiegend bei folgenden Problemen verwendet:

  • Leberbeschwerden
  • Verdauungsproblemen
  • Hautproblemen
  • Gallenleiden
  • Schlafproblemen

Wirkung

Welche Wirkung verspricht Mariendistel?

Bereits in der Antike wurde sie als Heilkraut eingesetzt. Aber erst seit dem Mittelalter auch bei Leberbeschwerden.

Leberbeschwerden

Viele Menschen bemerken die anfänglichen Leberbeschwerden nicht. Die Entzündungen der Leber erhöhen sich schleichend. Dies kann zu schweren Erkrankungen bis zum Ausfall der Leberfunktion führen. Eine gestörte Leberfunktion oder deren Entzündung ist häufig auf Alkoholmissbrauch, starken Medikamentenkonsum oder Drogenmissbrauch zurückzuführen.

Die Einnahme von Mariendistel hat für die Leber eine entgiftende und entzündungshemmende Wirkung. Die Samen der Heilpflanze enthalten den Wirkstoff Silymarin. Dieser lagert sich an die äußeren Hüllen der Leberzellmembran an. Damit wird verhindert, dass Giftstoffe (wie Alkohol, Medikamente oder Drogen) in die Leberzellen eindringen und die Zellmembran wird gestärkt. Dies erneuert und stärkt die Leber.

Verdauungsprobleme

Die Mariendistel wird häufig bei Problemen des Verdauungstraktes eingesetzt, da sie den Stoffwechsel anregt und stärkt. Die enthaltenen Bitterstoffe in den Samen regen den Magen-Darm-Trakt an und beseitigen Verstopfungen, Blähungen, Magenschmerzen, Völlegefühle und Sodbrennen. Weiterhin kann sie bei einer Diät zusätzlich unterstützend eingenommen werden.

Wer einmal seine Darminnenwände natürlich reinigen möchte, kann die Samen als Ganzes oder gemahlen zu sich nehmen. Kleine Stückchen der Distel reiben an den Darminnenwänden und säubern diese.

Hautprobleme

Die Haut spiegelt die Gesundheit unseres Körpers wider. Diese wird vorwiegend Schadstoffen der Außenwelt ausgesetzt. Wenn die Organe und der Stoffwechsel nicht richtig funktionieren, können trockene Haut, Akne oder Ekzemen entstehen.

Häufig ist eine nicht vollständig funktionierende Leber für Hautprobleme verantwortlich, weil der Abbau der Schadstoffe gestört ist. In einer Studie 2015 wurde die Wirksamkeit von Marinedistelpräparaten auf die Haut untersucht. Demnach wirken sich die Präparate positiv auf die Hautfeuchtigkeit aus und wirken entzündungshemmend, sodass sich das Hautbild verbessern kann.

Gallenleiden

Die in der Leber produzierte Flüssigkeit wird von der Galle aufgenommen. Ist diese Funktion gestört, kann dies zu Verdauungsproblemen führen. Die in den Samen der Mariendistel enthaltenen Bitterstoffe regen die Gallenproduktion wieder an. Dadurch wird der Fettstoffwechsel wieder angekurbelt und Verdauungsprobleme behoben.

Schlafprobleme

Bei unzureichender Funktion der Leber kann es zu Müdigkeit, Schlaf- und Konzentrationsstörungen sowie depressive Verstimmungen kommen. Die Einnahme der Mariendistel stärkt die Leberfunktion und entgiftet den Körper, sodass Schadstoffe abgebaut und der Stoffwechsel angeregt werden. Weiterhin wird ihr eine beruhigende Wirkung nachgesagt. Dies beeinflusst die Konzentration und den Schlaf positiv. Ein gesunder Körper steigert das allgemeine Wohlergehen.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Mariendistel auftreten?

Nebenwirkungen bei der Einnahme von Mariendistel sind wenig bekannt. Allerdings sollten Menschen, die gegen Korbblütler allergisch sind, diese nicht verwenden, da sonst allergische Reaktionen auftreten könnten.

Auch ein übermäßiger Konsum der Heilpflanze kann Nebenwirkungen, wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Blähungen sowie Kopf- und Magenschmerzen verursachen. Eine unmittelbare Einnahme vor dem Schlafengehen kann ebenfalls Nebenwirkungen verursachen. Da die Pflanze verdauungsfördernd wirkt, kann ein angeregter Magen zu Schlafstörungen führen.

Bei Überkonsumierung reduzieren bzw. verschwinden die Symptome, sobald das Mittel abgesetzt wird. Bleibende Schäden verursacht es nicht.

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre sollten auf die Einnahme des Präparates verzichten, da sich deren Organe noch nicht vollständig entwickelt haben.

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von Mariendistel, bis sich erste Erfolge einstellen?

Ein paar Stunden nach der ersten Einnahme von Mariendistel hat der Körper das Silymarin aufgenommen und beginnt zu wirken. Um aber ihre Wirkung entfalten und sichtbare Erfolge erkennen zu können, sollte das Heilkraut über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Leichte Beschwerden reduzieren sich schon nach zwei bis drei Wochen.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von Mariendistel?

Der genaue Ursprung der Mariendistel ist nicht bekannt. Jedoch wird davon ausgegangen, dass die Heilpflanze aus dem Mittelmeerraum stammt und sich daher an wärmere Standorte anpasst. Dort wuchs sie unter anderen in meist trockenen und kaum zugänglichen Gebieten.

Heute findet man die Distel vorwiegend an sonnigen Standorten auf brachliegenden Flächen oder an Waldrändern mit steinigen oder sandigen Böden in Südeuropa, Teilen Nordafrikas oder in den südlichen Gebieten der ehemaligen Sowjetunion. Da die Distel zu einer der beliebtesten Heilpflanzen zählt, wird sie in vielen Ländern, wie Rumänien, Argentinien und China, angebaut. Auch in Österreich wird die Distel auf großen Feldern angepflanzt.

Die Saat der Distel kann sowohl draußen als auch in einem Gewächshaus ausgesät werden. Zur Keimung benötigen sie jedoch eine Temperatur von etwa 18 °C. Daher empfiehlt sich der Anbau der Heilpflanze draußen erst ab April. Bis die ersten Keimlinge erkennbar sind, dauert es etwa 18 bis 21 Tage. Im Monat August werden erst die Früchte reif. Diese werden bei der Ernte abgeschnitten und nach einigen Tagen mit Mähdreschern geerntet.

Die Anwendungsgebiete der Mariendistel sind unterschiedlich. Je nachdem wofür diese angebaut wird, dauert die Anbauzeit ein oder zwei Jahren, da sich die Blüten und Früchte der Pflanze erst im zweiten Jahr bilden.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von Mariendistel aus?

Die Mariendistel formt im ersten Jahr zunächst eine Blattrosette aus. Diese besteht aus hellgrünen Blättern, die mit weißen Flecken bedeckt sind. Die Blätter wachsen gelappt und sind mit kleinen Dornen umrandet. Die Pflanze besitzt ein dich verzweigtes Wurzelsystem. Dieses besteht aus dunkelbraunen bis schwarzen Wurzeln. Das innere der Wurzeln ist gelblich.

Im zweiten Jahr wachsen der Stängel, die oberen Blätter und die Blüte heran. Der verflochtene und meist kahle Stängel ist mit dichten Blatthaaren bedeckt. Der Blütenkopf ist violett bis purpurn gefärbt und kann bis zu sieben cm breit werden. Die kugelförmige Blüte ist doppelgeschlechtig. Jede Blüte besitzt mehrere Hochblätter, die zu einer Hülle zusammenwachsen und am Ende einen kleinen Dorn haben. Wenn die Frucht ausgereift ist, bilden sich die typischen Achänenfrüchte. Diese können bis zu vier cm groß, schwarz bis dunkelbraun und glänzend sein. Deren Spitze besitzt ein weißes Flugschirmchen.

Insgesamt kann die Mariendistel, je nach Standort, zwischen 30 bis 200 cm hochwachsen.

Trivialnamen

Unter welchen Bezeichnungen ist Mariendistel noch bekannt?

Die Distel ist unter den verschiedensten Namen bekannt. Hierzu gehören u.a.:

  • Milchdistel
  • Frauendistel
  • Silberdistel
  • Fieberdistel und
  • Heilandsdistel

Inhaltsstoffe

Welche Inhaltsstoffe sind in Mariendistel enthalten?

Silymarin ist der essenziellste Inhaltsstoff der Pflanze. Dieser besteht aus den Stoffen Silibinin, Isosilibinin, Silychristin und Silydianin. Weiterhin enthält die Frucht der Pflanze noch fettreiches Öl, welches aus Fettsäuren wie Linol- und Ölsäure sowie reichlich Eiweiß besteht. All diese Pflanzenstoffe weisen eine gesundheitsfördernde Wirkung auf.

Ähnliche Superfoods

Gibt es ähnliche Superfoods, die wirken wie Mariendistel?

Die Stechwinde hat auf die Leber eine ähnliche Wirkung wie die Mariendistel. Als Tee hat sie eine reinigende Wirkung auf das Blut und hilft somit die Leber zu entgiften. Weiterhin ist die Artischocke der Mariendistel ähnlich. Sie besitzt ähnlich viele Bitterstoffe, die den Gallenfluss und die Regeneration der Leberfunktion fördern.

Beifuß hingegen wird bei Problemen des Verdauungstraktes oder Gallenleiden eingesetzt.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es Mariendistel am Markt zu kaufen?

Es gibt verschiedene Einnahmeformen. Dieses wird hauptsächlich als Tee, Pulver, Tabletten, Kapseln, Öl oder Samen angeboten. In Drogeriemärkten, Reformhäusern oder Apotheken gibt es eine Vielzahl an Produkten mit Mariendistel. Am meisten werden Kapseln angeboten. Die Kapseln weisen verschiedene Inhaltsstoffe und den Gehalten an Silymarin auf. Da die Kapseln häufig zur Regeneration der Leber eingenommen werden, sollte bei den Kapseln der Gehalt an Silymarin verglichen werden.

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Mariendistel als NEM?

Die Verzehrempfehlung der Distel ist abhängig davon, ob eine Krankheit akut bekämpft oder das Mittel präventiv eingenommen werden soll. Vor der Einnahme als NEM sollte bei chronischen Erkrankungen ein Arzt oder Heilpraktiker aufgesucht werden. Bei Leberbeschwerden aufgrund von übermäßigen Konsums von Alkohol, Tabletten oder Giftstoffen wird eine Einnahme von 800 mm Silymarin von drei- bis viermal täglich über einen Zeitraum von zwei bis fünf Wochen empfohlen.

Handelt es sich jedoch um eine Leberzirrhose oder eine andere chronische Erkrankung der Leber empfiehlt sich eine Einnahme von 160 bis 800 mm Silymarin, etwa zwei- bis dreimal täglich zu den Mahlzeiten, ein bis zwei Jahre lang. Zur Behebung von Verdauungsproblemen kann täglich ein Mariendisteltee oder die Einnahme von Silymarinkapselm mit 200 bis 400 mm ausreichen. Genaue Anwendungs- und Verzehrhinweise befinden sich auf den entsprechenden Präparaten.

Gibt es beim Kauf von Mariendistel etwas zu beachten?

Die Mariendistel zählt zu den bedeutendsten Heilpflanzen und wird daher häufig bei den verschiedensten Beschwerden verwendet. Ihre Wirkung wurde in unterschiedlichsten Studien nachgewiesen. Daher ist die Distel für viele Anbauländer auch wirtschaftlich bedeutsam. Vor allem die Früchte werden am häufigsten nachgefragt. Die Samen und die Pflanze an sich eher weniger.

Deshalb werden Mariendisteln im eigenen Garten oder auf dem Balkon durch sähen von Samen angebaut. Frischpflanzen werden, aufgrund der mangelnden Nachfrage, kaum verkauft.

Samen sind online oder beim Fachhändler käuflich zu erwerben.

Studien zu Mariendistel

  1. Extract from Silybum marianum as a Nutraceutical: a Double-blind Placebo-controlled Study in Healthy Young Men
  2. Silybum marianum: Beyond Hepatoprotection
  3. Advances in the Use of Milk Thistle (Silybum marianum)
  4. Assessment report on Silybum marianum (L.) Gaertn., fructus
  5. A descriptor list of Silybum marianum (L.) Gaertner – morphological and biological characters
  6. Advances in the Use of Milk Thistle (Silybum marianum)
  7. Simplified Procedure of Silymarin Extraction from Silybum marianum L. Gaertner
  8. A Green Ultrasound-Assisted Extraction Optimization of the Natural Antioxidant and Anti-Aging Flavonolignans from Milk Thistle Silybum marianum (L.) Gaertn. Fruits for Cosmetic Application
  9. Flavonolignan Production in Cell Suspension Culture of Silybum marianum
  10. Study on Silybum marianum Seed through Fatty Acids Comparison, Peroxide Tests, Refractive Index and Oil Percentage
  11. A Review on Pharmacological, Cultivation and Biotechnology Aspects of Milk Thistle (Silybum marianum (L.) Gaertn.)
  12. Flavonolignan Biosynthesis in Silybum marianum – Potential Regulatory Mechanisms and Candidate Genes
  13. Detailed studies on some lipids of Silybum marianum (L.) seed oil
  14. Assessment of the Antioxidant Activity of Silybum marianum Seed Extract and Its Protective Effect against DNA Oxidation, Protein Damage and Lipid Peroxidation
  15. In vitro Production of Silymarin from Silybum marianum L.
  16. PROTEOME ANALYSIS OF MILK THISTLE (SILYBUM MARIANUM L.) CELL SUSPENSION CULTURES IN RESPONSE TO METHYL JASMONATE AND YEAST EXTRACT ELICITORS
  17. Research Journal of Pharmaceutical, Biological and Chemical Sciences
  18. BASIC—LIVER, PANCREAS, AND BILIARY TRACT
  19. Effect of commercial Silybum marianum (L.) Gaertn. (Milk thistle) capsules on CCL4-induced male albino rats
  20. In vivo effect of Berberis lyceum and Silybum marianum on production performance and immune status of broiler chickens
  21. The Many Faces of Silybum marianum (Milk Thistle): Part 2 – Clinical Uses, Safety, and Types of Preparations
  22. Effects of Silymarin, a Natural Hepatoprotector, in Periparturient Dairy Cows
  23. COMPARATIVE ANALYSIS OF BIOLOGICAL ACTIVITY OF SILYBUM MARIANUM L. FOOD SUPPLEMENTS AVAILABLE ON MARKE T: IN VITRO STUDY
  24. Thermal Benefits From White Variegation of Silybum marianum Leaves
  25. SEED YIELD AND IMPORTANT SEED CONSTITUENTS FOR NATURALLY AND CULTIVATED MILK THISTLE (SILYBUM MARIANUM) PLANTS
  26. Quantitative identification of total silymarin in wild Silybum marianum L. by using HPLC
  27. Ultrasonic-Assisted Extraction and Conventional Extraction of Silymarin from Silybum marianum seeds; A Comparison.
  28. Effect of Particle Size on Total Extraction Yield and Silymarin Content of Silybum marianum L. Seeds
  29. Silymarin, the antioxidant component and Silybum marianum extracts prevent liver damage
  30. Milk thistle (Silybum marianum (L.) Gaertn.) as a weed in sustainable crop rotation

Nährwerte pro 100g

Energie 1610 kJ / 392 kcal
Fett 23 g
Davon gesättigte Fettsäuren 4,3 g
Kohlenhydrate 7 g
Eiweiß / Protein 17 g
Ballaststoffe 43 g
*Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können diese Werte leicht abweichen.

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