Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

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Heilpflanze

Knoblauchsrauke

Autor

Hilde Sonntag
Expertin für Heilkräuter
Knoblauchsrauke

enthaltene
Wirkstoffe

behandelnde
Symptome

zu behandelnde
Symptome

30

recherchierte
Studien

Eckdaten zu Knoblauchsrauke

Was ist Knoblauchsrauke?

Bei der Knoblauchsrauke handelt es sich um eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzblütler, die in Europa weit verbreitet ist. Auffällig ist das Knoblaucharoma, welches die Pflanze mit dem botanischen Namen Alliaria petiolata zu einem beliebten Küchenkraut macht.

Mehrere tausend Jahre alte Funde zeigen, dass die Knoblauchsrauke schon vor langer Zeit als Gewürz- und vermutlich auch als Heilkraut geschätzt war. Dem Kraut würde über einen langen Zeitraum wenig bis keine Beachtung geschenkt, inzwischen ist es vor allem als Würzkraut in der Küche beliebt. Doch auch heilende Eigenschaften besitzt die Pflanze. Welche das sind und was die Knoblauchsrauke noch kann, verrät der folgende Ratgeber.

Anwendungsgebiet

Wann sollte man Knoblauchsrauke einnehmen?

Knochblauchsrauke wird in der heutigen Zeit kaum noch als Heilpflanze genutzt, da andere Wildpflanzen mehr Heilkraft besitzen. Dennoch kann das Kraut bei diversien Beschwerden hilfreich sein.

In der Volksmedizin sind folgende Anwendungsbereiche für das Heilkraut bekannt:

  • Erkältungserkrankungen (z. B. Husten), Bronchitis sowie Asthma,
  • Wundheilung (z. B. bei eitrigen Wunden),
  • Rheuma und Gicht,
  • Entzündungen,
  • Wurmbefall und
  • Insektenstiche.

Das Kräuterbuch des italienischen Arztes und Botanikers P. A. Matthioli (1501 bis 1577) zeigt außerdem Aufzeichnungen über die Behandlung von Hüftschmerzen, Fallsucht (Epilepsie) und Schlafsucht. Auch bei Entzündungen des Zahnfleischs sowie im Mund- und Rachenraum allgemein und bei Verdauungsbeschwerden kann das Heilkraut möglicherweise hilfreich sein.

Wirkung

Welche Wirkung verspricht Knoblauchsrauke?

Knoblauchsrauke soll Beschreibungen zufolge

  • antibakteriell,
  • auswurffördernd und schleimlösend,
  • blutreinigend,
  • desinfizierend,
  • entgiftend,
  • entzündungshemmend,
  • harntreibend,
  • verdauungsanregend und
  • leicht wundheilend

wirken können.

Aus wissenschaftlicher Sicht ist das Kraut allerdings nicht wirklich von Interesse. Studien rund um die medizinische Wirkung gibt es nur sehr wenige, die zudem auch schon älter sind.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Knoblauchsrauke auftreten?

Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Nebenwirkungen bekannt, die mit der Anwendung des Krauts in Verbindung gebracht werden können. Die traditionelle Medizin beschreibt bei der Nutzung mögliche Hautreizungen. Generell gilt die Pflanze aber als ungiftig und kann damit ohne Bedenken verzehrt werden.

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von Knoblauchsrauke, bis sich erste Erfolge einstellen?

Da es sich um ein pflanzliches Mittel mit einer eher schwachen Wirkung handelt, lässt sich keine genaue Anwendungsdauer beziffern. Generell ist bei pflanzlichen Heilmitteln davon auszugehen, dass diese erst nach einer gewissen Anwendungszeit von einigen Wochen und – je nach allgemeinem Gesundheitszustand des Anwenders – Monaten ihre Wirkung entfalten. Mitunter lässt sich aufgrund der schwachen Wirkung des Wildkrauts auch kein Erfolg erkennen.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von Knoblauchsrauke ?

Die Knoblauchsrauke hat ihre Heimat in Europa, das natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich jedoch bis nach Vorderasien.

Aufgrund ihres hohen ökologischen Toleranzbereichs gelangte die Pflanze auch bis nach Nordamerika.

In freier Natur ist die Rauke weit verbreitet. Bevorzugt wächst sie auf schattigen Brachflächen, an Gartenrändern, in Laubwäldern und an Standorten mit stickstoffreichem Boden.

In europäischen Breitengraden sind Anbau und Pflege der Pflanze unproblematisch, sofern bei der Aussaat die Standortansprüche (halbschattiger bis schattiger Platz, durchlässige sowie nährstoffreiche und humose Böden) beachtet werden. Soll das Kraut auf dem Balkon angebaut werden, sollte dies in Ost-, Nord- oder Nordwestlage erfolgen. Handelsübliche Blumenerde ist für die Kultivierung im Tops wesentlich besser geeignet als Kräutererde, denn diese ist zu locker und weniger nährstoffreich.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von Knoblauchsrauke aus?

Die Knoblauchsrauke ist eine recht unscheinbare, meist zweijährige und gelegentlich auch mehrjährige Pflanze, die vorzugsweise wild wächst. Je nach Standortbedingungen kann die Rauke bis zu 100 Zentimeter hoch werden, die durchschnittliche Wuchshöhe liegt meist bei 60 bis 70 Zentimetern. Das Kraut bildet eine mittig zwei- bis dreifach geteilte Pfahlwurzel in leicht bräunlicher bis weißer Farbe.

Die Blätter sehen wie eine Mischung aus Brennnessel und Gundermann aus, verfügen allerdings nicht über die schmerzhaften Brennhaare und sind zudem stärker gezackt. Einkerbungen am Blattstiel und der deutliche Knoblauchduft beim Zerreiben der Blätter gehören zu den markanten Merkmalen der Pflanze. Je älter die Pflanze ist, umso weniger intensiv ist allerdings der Geruch nach Knoblauch.

Die Knoblauchsrauke bildet zwischen Mitte April und Anfang August weiß gefärbte Blüten, die ein Größe zwischen fünf und acht Millimetern erreichen und aus vier Kelchblättern, vier Kronenblättern und sechs gelben Staubblättern bestehen. Die Blüten befinden sich ausschließlich an der Spitze der Pflanze und sind traubenähnlich angeordnet.

Aus den weißen Blüten bilden sich zur Fruchtreife Schoten mit einer Länge von bis zu acht Zentimetern aus, in diesen sind jeweils bis zu acht fast schwarze Samen zu finden. Ein Samen wird dabei nicht größer als vier Millimeter.

Trivialnamen

Unter welchen Namen ist Knoblauchsrauke noch bekannt?

Das nach Knoblauch riechende Kraut, welches mit Senf und Hirtentäschelkraut verwandt ist, ist auch unter den namen

  • Knoblauchskraut,
  • Lauchkraut,
  • Knoblauchhederich,
  • Lauchhederich und
  • Sommerknoblauch

Inhaltsstoffe

Welche Inhaltsstoffe sind in Knoblauchsrauke enthalten?

Die Knoblauchsrauke enthält die folgenden Inhaltsstoffe:

Ätherische Öle

Ätherische Öle sind seit Jahrtausenden für ihre heilsame Wirkung bekannt. Diese reicht von ausgleichend und beruhigend über entspannend bis zu stimulierend. So können ätherische Öle Schmerzen und Krämpfe lindern, Entzündungen hemmen und die Konzentration steigern.

Im Knoblauchkraut sind es unter anderem die ätherischen Öle, die den scharfen Geschmack verursachen.

Glykoside

Bei Glykosiden handelt es sich im Allgemeinen um chemische Zuckerverbindungen. Sie sind organische Stoffe, bei denen ein Alkohol mit einem Zucker verbunden ist. Zudem zählen sie zu den sekundären Pflanzenstoffen. Zusammen mit den ätherischen Ölen sorgt beispielsweise das Senfglykosid Sinigrin für den scharfen Geschmack des Wildkrauts. Vor allem Senfglykoside sorgen für die antibakterielle Wirkung und können außerdem die Durchblutung anregen.

Mineralstoffe

Die Knoblauchsrauke enthält verschiedene Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Mangan, Natrium, Phosphor und Zink. Diese Nährstoffe sind essentiell, also lebensnotwendig und müssen somit über die Nahrung aufgenommen werden. Im Organismus übernehmen sie verschiedene Aufgaben: Eisen spielt bei der Bildung des roten Blutfarbstoffs und dem Transport des Sauerstoffs im Körper eine wichtige Rolle, Magnesium ist für die Funktion der Muskeln von Bedeutung und Kalzium nimmt Einfluss auf die Bildung von Knochen und Zähnen.

Saponine

Saponine gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen, welche im Knoblauchskraut für die entzündungshemmende und harntreibende Wirkung verantwortlich sind. Zudem verfügen sie über schleimlösende Eigenschaften. Saponine schützen Pflanzen gegen Insektenfraß, da sich für Insekten und auch Kaltblüter toxisch sind.

Vitamine

Die Knoblauchsrauke enthält die Vitamine A und C.

Vitamin A ist vor allem für Augen und Haut von Bedeutung und regt zudem die Verdauung an.

Vitamin C ist ein Antioxidans und fängt freie Radikale, wodurch es zum Beispiel Alterungserscheinungen verlangsam kann. Außerdem stärkt es das Immunsystem.

Ähnliche Heilpflanzen

Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Knoblauchsrauke?

Da die Knoblauchsrauke aufgrund ihrer schwachen Wirkung kaum noch als Heilkraut eingesetzt wird, lassen sich andere Heilkräuter nur bedingt mit der Pflanze vergleichen. Das liegt auch daran, dass deren Heilwirkung in der Regel stärker ist.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es Knoblauchsrauke am Markt zu kaufen?

Als Heilkraut und Nahrungsergänzung werden aus frischen Pflanzen meist Presssäfte, Kompressen oder Tee zubereitet. Da es sich um ein häufig vorkommendes Wildkraut handelt, können diese Formen der Anwendung auch selbst hergestellt werden.

Das Kraut kommt vor allem als Würzkraut in der Küche zum Einsatz. Vor allem im Mittelalter wurde die Pflanze aufgrund des pfeffrigen und würzigen Geschmacks zum Würzen verwendet. Zu dieser Zeit galt das Kraut allerdings als Kostbarkeit, die sich nicht jeder leisten konnte.

Grundsätzlich ist die gesamte Pflanze essbar. Blätter und Triebe eignen sich für die Zubereitung von Kräuterquark, Pesto, Brotaufstrichen, Suppen und Saucen oder können in Salaten zum Einsatz kommen. Um die Inhaltsstoffe nicht zu zerstören, sollte das Kraut roh verzehrt werden. Es sollte also immer erst nach dem Kochen oder Braten zu den Speisen gegeben werden. Die Blüten eignen sich als essbare Dekoration, die Samen können in unreifer sowie reifer Form als Gewürz genutzt werden. Die Wurzel erinnert in ihrem Geschmack an Meerrettich und wird als fein geriebenes Gewürz eingesetzt. Dafür eignen sich jedoch nur Wurzeln von einjährigen Pflanzen.

Sämtliche Pflanzenteile sollten nicht getrocknet werden, denn so gehen das Aroma gänzlich verloren. Um das Kraut haltbar zu machen, kann es aber eingefroren werden.

Weiterhin kann mit der Pflanze Knoblauchsraukenessig zur Entgiftung hergestellt werden. Hierzu wird die gesamte gesäuberte Pflanze in einem Glas mit Bio-Apfelessig übergossen und muss dann zwei Wochen ziehen.

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Knoblauchsrauke als NEM?

Für den Verzehr der Knoblauchsrauke gibt es keine konkreten Empfehlungen bezüglich der Menge. Da bislang keine Nebenwirkungen bekannt sind, lassen sich auch keine pauschalen Aussagen zu einer möglichen Überdosierung treffen.

Der persönliche Geschmack dürfte hier wohl ausschlaggebend sein. Wer den Knoblauchgeschmack mag, kann aufgrund der Ungiftigkeit und bei guter Verträglichkeit sicher auch größere Mengen des Krauts verzehren.

Gibt es beim Kauf von Knoblauchsrauke etwas zu beachten?

Frische Pflanzen sind in der Regel nicht erhältlich. Nur gelegentlich sind auf Staudenmärkten oder auch im Onlinehandel einige Exemplare erhältlich.

Einige Hersteller von Saatgut vertreiben aber zumindest Samen der Pflanze für den Anbau im eigenen Garten oder auf dem Balkon. Bedacht werden sollte dabei allerdings, dass nur sehr unregelmäßig Keimlinge erscheinen. Deshalb ist bei der Anzucht der Knochblauchsrauke auch Geduld gefragt.

Mit etwas Übung und Ortskenntnis dürfte es vermutlich wesentlich einfacher sein, das Wildkraut in der freien Natur zu finden.

Studien zu Knoblauchsrauke

  1. A review of garlic mustard ( Alliaria petiolata , Brassicaceae) as an allelopathic plant
  2. Free and Bound Volatiles of Garlic Mustard (Alliaria petiolata)
  3. THE BIOLOGY OF CANADIAN WEEDS.35. Alliaria petiolata (M. Bieb.) Cavara and Grande
  4. Effects of garlic mustard (Alliaria petiolata) on entomopathogenic fungi
  5. Isolation and characterization of microsatellite loci in the invasive Alliaria petiolata (Brassicaceae)
  6. ELEMENT STEWARDSHIP ABSTRACT for Alliaria petiolata
  7. Possible evolution of alliarinoside biosynthesis from the glucosinolate pathway in Alliaria petiolata
  8. Ecological genetics of plant invasions : a case study on Alliaria petiolata
  9. Invasion Pattern of Herb Garlic Mustard (Alliaria petiolata) in High Quality Forests
  10. EFFECTS OF ALLIARIA PETIOLATA (GARLIC MUSTARD) ON MORCHELLA (MORELS) IN VITRO
  11. A Cyanoallyl Glucoside from Alliaria petiolata, as a Feeding Deterrent for Larvae of Pieris napi oleracea
  12. Effect of Garlic Mustard on native species’ richness in southwestern Ontario
  13. Seasonal Photosynthetic Acclimation in Alliaria petiolata (garlic mustard) and Competing Native Herbs
  14. The effects of leaf litter nutrient pulses on Alliaria petiolata performance
  15. Pre-release monitoring of Alliaria petiolata (garlic mustard) invasions and the impacts of extant natural enemies in southern Michigan forests
  16. Developing Biological Control of Alliaria petiolata (M. Bieb.) Cavara and Grande (Garlic Mustard)
  17. Potential interactive effects between invasive Lumbricus terrestris earthworms and the invasive plant Alliaria petiolata on a native plant Podophyllum peltatum in northeastern Ohio, USA
  18. Garlic Mustard (Alliaria petiolata) Management Effectiveness and Plant Community Response
  19. The Garlic Mustard (Alliaria petiolata) Case, What Makes a Good Biological Control Target: The Intersection of Science, Perspectives, Policy and Regulation
  20. Regional Patterns of Floristic Diversity and Composition in Forests Invaded by Garlic Mustard (Alliaria petiolata)
  21. Control Methods for the Invasive Plant Garlic Mustard (Alliaria petiolata) within Ontario Natural Areas
  22. The invasive plant Alliaria petiolata (garlic mustard) inhibits ectomycorrhizal fungi in its introduced range
  23. Control of an invasive plant, garlic mustard Alliaria petiolata, using a glyphosate herbicide, Hueston Woods State Park, Ohio, USA
  24. PALATABILITY AND TOLERANCE TO SIMULATED HERBIVORY IN NATIVE AND INTRODUCED POPULATIONS OF ALLIARIA PETIOLATA (BRASSICACEAE)1
  25. Garlic Mustard (Alliaria petiolata) Invasion & Impacts: implications for management and restoration of woodland herbs
  26. The impact of global warming on germination and seedling emergence in Alliaria petiolata, a woodland species with dormancy loss dependent on low temperature
  27. Plant-size and fruit-position effects on reproductive allocation in Alliaria petiolata (Brassicaceae)
  28. The invasive species Alliaria petiolata (garlic mustard) increases soil nutrient availability in northern hardwood-conifer forests
  29. Residence time determines invasiveness and performance of garlic mustard (Alliaria petiolata) in North America
  30. Biogeography and phenology of oviposition preference and larval performance of Pieris virginiensis butterflies on native and invasive host plants

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