Was sind Birkenblätter?
Soweit es der Name schon verrät, stammen die Birkenblätter von einem altbekannten Laubbaum, nämlich der Birke. Diese Baumart gehört zur Familie der Birkengewächse, auch Betulaceae genannt. Viele werden in diesem Zusammenhang sofort an die auffällige weißliche Rinde des Baumes denken, die man in vielen Parks, Gärten oder auch Alleen betrachten kann. Jedoch hat dieser Baum mehr als 40 verschiedene Arten, so sind die Goldbirke, Gelbbirke, Blaubirke und auch die Papierbirke bekannt. Geschmückt wird die Birke von unzähligen Blättern, die jedes Jahr erneut sprießen. Was viele gar nicht wissen ist, dass die Birkenblätter sogar als Heilkräuter dienen, denn in der Naturheilkunde war ein Birkenblättertee bereits im Mittelalter fester Bestandteil, um Nieren- und Blasenerkrankungen zu mildern und zu heilen. In dieser Zeit galt er als Baum der Weisheit.
Das Laubgehölze gehört zu der Familie der Birkengewächse und wird bereits seit dem 9. Jahrhundert beschrieben. Auch Hildegard von Bingen hatte die Birke als ein Heilmittel gegen tiefe Wunden, die nur schwer heilten und auch Geschwüren genannt. In der heutigen Medizin werden nicht nur die Blätter, sondern auch die Blattknospen und auch der Birkensaft verwendet. Allerdings sind die Birkenblätter von größerer Bedeutung, da diese für ein großes Spektrum an Beschwerden genutzt werden und eine äußerst positive Wirkung auf den Körper haben. Sehr beliebt sind als Heilmittel die Blätter der Hängebirke oder der Moorbirke, auch Betula pendula genannt.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Birkenblätter einnehmen?
Birkenblätter können bei jeglichen Harnwegs- oder Blasenerkrankungen, heißt Nierenschwäche oder Blasenentzündung eingesetzt werden. Aber auch bei Hautausschlägen, Ekzemen, Schuppenflechte sowie Stoffwechselerkrankungen, Rheuma oder Gicht sind die Blätter ein Heilmittel. Des Weiteren bewähren sie sich bei Allergien, Durchfällen, Infektionen, Haarausfall oder sogar der Frühjahrsmüdigkeit. Die Blätter decken ein wirklich großes Gebiet ab. Beliebt sind die Blätter sogar teilweise beim Abnehmen oder bei jeglichen Entgiftungskuren.
Wirkung
Welche Wirkung versprechen Birkenblätter?
Die Birkenblätter wirken vor allem harntreibend und entzündungshemmend. Außerdem enthalten sie viele Vitamine, unter anderem das wichtige Vitamin C, welches essenziell für den Körper ist. Aber auch Mineralien wie Kalium und Kalzium sind zu finden. Beide sind unabdingbar für die Aufrechterhaltung der körperlichen Funktionen sowie den Zellwachstum und den Stoffwechsel. Genauso beeinflusst Kalium den Säure-Basen-Haushalt, was bei der Krankheit Gicht ein wertvolles Mittel sein kann. Birkenblätter sind herzstärkend, zellschützend und auch muskel- und nervenstimulierend.
Durch die enthaltenen Saponine ist ebenso der darmschützende und schleimlösende Effekt gegeben. Der weitere Inhaltsstoff Triterpen gilt als natürliches Antibiotikum und Virusstatikum. Auch die ätherischen Öle, die in den Blättern vorkommen, haben einen beruhigenden und ausgleichenden Effekt.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Birkenblättern auftreten?
Bestimmte Risiken und Nebenwirkungen sind bei einer Tagesdosis von 6-10g nicht bekannt. Jedoch sollten diejenigen, die auf Birkenpollen allergisch reagieren, vorsichtshalber auf die Einnahme verzichten.
Außerdem sollten Schwangere wegen fehlender Studien genauso darauf verzichten, dies gilt auch bei Kindern unter 12 Jahren.
Herz- und Nierenschwächeerkrankte, die zusätzlich an Beschwerden wie einer Harnwegsinfektion oder einer Prostataentzündung leiden, sollten die Birkenblätter keinesfalls einnehmen.
Die Dosierung der Präparate kann nach den Anweisungen der Packungsbeilage erfolgen oder mit dem entsprechend behandelten Arzt besprochen werden.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Birkenblättern, bis sich erste Erfolge einstellen?
Die Dauer der Anwendung ist erst einmal nicht begrenzt. Einen Birkenblättertee als Kur für genannte Beschwerden, sollte nach Besserung, nicht länger als eine Woche angewandt werden. Tritt keine Besserung ein, muss man Weiteres mit dem Arzt besprechen.
Bei sehr akuten Beschwerden, kann die Einnahme von Tropfen helfen, jedoch sollte die Dosierung, auf der Packungsbeilage beachtet werden, hier kann es innerhalb weniger Stunden oder auch wenigen Tagen eine Besserung geben. Auch hier: Hält etwas länger an, sollte zum Arzt gegangen werden.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Birkenblättern?
Generell kommen Birken in Nordamerika, im eurasischen Raum, bis in die skandinavischen Regionen vor. Als sommergrüne Bäume sind in Deutschland vor allem die Hängebirke und die Moorbirke vertreten, also auch genau die zwei Bäume, von denen die Birkenblätter als Heilpflanze am beliebtesten sind. Die Hängebirke ist in Mischwäldern zu finden, hingegen die Moorbirke in Feuchtgebieten.
Birken sind Standortkünstler, sie wachsen vor allem dort, wo es vielen anderen Bäumen zu trocken, zu sauer oder auch zu feucht wäre. Es werden wenig Ansprüche an den Boden gestellt, jedoch ist für dir Birke viel Sonne essenziell. Meist werden die grünen Riesen um die 120 Jahre alt, was für einen Baum nicht gerade viel ist. Die sommergrünen Bäume erreichen eine Höhe von bis zu 30 Metern.
Heutzutage kann man auch selbst im Garten oder gar auf dem Balkon eine Birke ziehen, diese erreicht aber nicht die Höchstgröße der Birke, sondern bleibt meist durchaus kleiner.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Birkenblättern aus?
Die Birkenblätter sämtlicher Birkenarten sind nahezu identisch. Die Blätter der Birke besitzen eine leicht rautenförmige, ovale Silhouette und haben an den Rändern Zacken. Diese Zackung kann schwächer aber auch stärker ausfallen. Außerdem sind die Birkenblätter stark geädert. Am Blattstiel treten sie meist zweireihig auf. Je nach Art können sie 0,5 bis 14 Zentimeter lang und bis zu 8 Zentimeter breit werden. Die Blätter sind kahl oder leicht behaart. Zudem haben die jungen Birkenblätter eine frischgrüne Farbe, später tragen sie ein Mittel-bis Dunkelgrün. Während des Übergangs zur kühleren Jahreszeit, nehmen sie ein
Orange bis hin zu einem tiefen Goldgelb an. Gesammelt werden von Mai bis Juni hauptsächlich die frischen grünen Birkenblätter, man erkennt sie nicht nur an der Farbe, sondern auch an ihrem balsamartigen Geruch. Probiert man sie, schmecken sie allerdings etwas bitter.
Auftretende Blütenstände werden auch Kätzchen genannt, die weiblichen Blüten davon werden durch den Wind bestäubt. Sobald die Früchte reif sind, sind diese nur wenige Millimeter groß und besitzen eine hauchdünne Flughaut. Für die Medizin werden auch die Blattknospen sowie der Saft durch Anzapfen verwendet.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen sind Birkenblätter noch bekannt?
Birkenblätter beziehungsweise die Birke trägt den wissenschaftlichen Namen Betula. Im Sprachgebrauch nennt man diesen Baum Bork, Bark, Besenbaum, Hexenbesen oder auch Frühlingsbaum. Angelehnt an die Maibaum-Tradition, trägt die Birke ebenso den Namen des Maibaums, da der Maibaum ursprünglich eine Birke war.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Birkenblättern enthalten?
Die schönen Blätter der Birke haben so einiges auf Lager, so sind in ihnen Vitamine und Mineralien wie Vitamin C, Kalium und auch Kalzium enthalten. Zusätzlich sind sie reich an Bitterstoffen und Gerbstoffen. Die sogenannten Flavonoide, Phytosterine, Terpenen und auch Saponine machen das Heilkraut zu einer sehr wichtigen Wirk- und Nährstoffkombination in der Medizin. Durch diese Pflanzenstoffe wirken die Blätter unter anderem krebshemmend, antiallergisch, blutdrucksenkend, entkrampfend, antiviral, herzstärkend und auch wundstillend.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Birkenblätter?
Heilpflanzen, die ähnliche Wirkungen erzielen wie die Birkenblätter, sind die gemeine Brennnessel, der Blutwurz oder auch der Löwenzahn. Hinzu kommen der Schlehdorn, Wacholder und der Ackerschachtelhalm. Alle Heilpflanzen dieser Art haben viele Bitterstoffe und sind beim Verzehr in hohen Mengen sehr bitter und sollten deshalb unbedingt richtig dosiert werden.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Birkenblätter am Markt zu kaufen?
Einnahmeformen können eine frisch zubereitete Teemischung oder kleine Teebeutel sein. Als Alternative gibt es Kapseln oder Tropfen, jedoch meist in der Kombination mit anderen ähnlichen Heilpflanzen. Wer jedoch lieber Saft möchte kann auch zu diesem greifen, den gibt es meist in kleinen Flaschen je 200 ml. Der Blattsaft beugt bei regelmäßiger Anwendung Nieren- und Blasensteine vor oder beseitigt Beschwerden ganz.
Birkenblätter-Pulver kann bei Haarausfall helfen oder findet tatsächlich auch als Einnahme bei Pferden und Hunden eine Anwendung.
Übrigens gibt es auch Birkenöle, diese werden gerne gegen Cellulite genutzt. Birkenblätterspülungen oder Essenzen zum Baden sind sehr beliebt. Werden Spülungen angewandt, also der Aufguss von Birkenblättern, beruhigen diese nicht nur die Kopfhaut, sondern helfen sogar gegen Schuppen. Das Haar wird glänzend und geschmeidig.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Birkenblättern als NEM?
Als Nahrungsergänzung bieten sich Kapseln an, diese enthalten meist je Kapsel 400 mg Birkenblatt-Extrakt. Empfohlen wird eine Kapsel pro Tag für eine ergänzende Versorgung. Ein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise ist dies natürlich nicht.
Bei einem Birkenblätter-Saft kann am Tag einmal 20 ml getrunken werden, jedoch sollte genau darauf geachtet werden, wie lange die Einnahme erfolgen darf.
Gibt es beim Kauf von Birkenblättern etwas zu beachten?
Beim Kauf von Birkenblättertee solle man unbedingt auf die Zutatenliste des Produktes schauen, da in vielen Teemischungen reichlich Zucker enthalten ist. Gerade Granulate und Trockenpulverzubereitungen sind für Diabetiker oder auch Menschen, die mit Übergewicht zu kämpfen haben, schlecht geeignet. Lieber zu einem frischen und unbehandelten Birkenblättertee greifen, so kann die positive Wirkung des Tees seine heilenden Kräfte entfalten.
Generell sollten Produkte gekauft werden, bei denen man sich sicher sein kann, dass sie einem Bio-Standard gerecht werden und die Produktion ohne Schadstoffe verläuft.
In sämtlichen Arzneimitteln, sollten frische und junge Birkenblätter verarbeitet werden, da diese den vollen Effekt für die Gesundheit erzielen.
Die Birkenblätterprodukte sind nicht verschreibungspflichtig und können in stationären Apotheken oder auch im Onlinehandel gekauft werden.
Wer sich eine Birke im eigenen Garten ziehen möchte, damit er von dort die Blätter sammeln kann, sollte unbedingt auf Bio-Qualität und gute Pflege achten, außerdem sollte es die Moorbirke oder die Hängebirke sein. Die Blätter können dann getrocknet oder frisch mit heißem Wasser für einen Tee überbrüht werden.