Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

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Heilpflanze

Behaarte Karde

Autor

Hilde Sonntag
Expertin für Heilkräuter
Behaarte Karde

enthaltene
Wirkstoffe

behandelnde
Symptome

zu behandelnde
Symptome

15

recherchierte
Studien

Eckdaten zu Behaarte Karde

Was ist Behaarte Karde?

Die Behaarte Karde (Dipsacus pilosus L.) gehört zur Gattung der Karden, die wiederum zur Unterfamilie der Kardengewächse und zu der Familie der Geißblattgewächse gehört. Sie tritt vor allem in Mitteleuropa auf und findet sich auch in Deutschland. Im Gegensatz zu anderen Kardenarten ist die Behaarte Karde jedoch relativ selten und tritt nur vereinzelt auf.

Neben ihrer Kultivierung als Zierpflanze erfreut sie sich auch als Heilpflanze einiger Beliebtheit. Vor allem in ihren Blättern und ihren Wurzeln findet sich eine Vielzahl unterschiedlicher Inhaltsstoffe, die in der Naturheilkunde Verwendung finden. Insbesondere die Wurzel ist hier von besonderem Interesse und wird bei Hautkrankheiten, Rheuma, Magen- und Darmbeschwerden und Borreliose eingesetzt.

Anwendungsgebiet

Wann sollte man Behaarte Karde einnehmen?

Diese seltene Heilpflanze wurde schon seit Hunderten von Jahren für die Wundheilung eingesetzt und eignet sich daher als Tinktur aufgetragen bei allerlei Hautkrankheiten, sowie Fingerwunden, Furunkeln, Warzen und Ödemen als effektives Heilmittel.

Äußerlich angewendet kann die Tinktur zudem bei Beschwerden wie Rheuma und Gicht Linderung verschaffen und hilft gegen die Schmerzen.

Eine ebenfalls schmerzlindernde Auswirkung hat die Behaarte Karde, wenn sie als Tee zubereitet wird. Hier hilft sie bei Kopfschmerzen und kann sich zudem positiv auf etwaige Magen- und Darmbeschwerden auswirken. Besonders bei Durchfall und einer Magen- oder Verdauungsschwäche haben sich bislang positive Auswirkungen bemerkbar gemacht.

Zudem können Tee und Tinktur auch bei Borreliose eingesetzt werden um eine Antibiotikatherapie zu unterstützen und Symptome wie Gelenkschmerzen zu lindern.

Wirkung

Welche Wirkung verspricht Behaarte Karde?

Schon seit der Antike wird die Behaarte Karde aufgrund ihrer heilenden Inhaltsstoffe in der Naturheilkunde eingesetzt. Früher lag ihr Schwerpunkt dabei vor allem auf der Behandlung von Stoffwechselkrankheiten und zur Förderung der Wundheilung. Heutzutage findet die Behaarte Karde dagegen vor allem in der Therapie von Borreliosepatienten ihre Anwendung. Diese von Zecken übertragene Krankheit kann leider noch nicht durch einen Impfstoff umgangen werden, sodass die Ansteckungsgefahr nach wie vor groß ist.

Zu einer Tinktur oder einem Tee verarbeitet kann die Wurzel der Karde daher bei Patienten mit Borreliose eingesetzt werden. Sowohl begleitend zu einer Antibiotikatherapie, als auch, wenn die Gabe von Medikamenten bislang nicht angeschlagen hat.

Die Karde wirkt des Weiteren antibakteriell, blutreinigend, adstringierend (aufgrund der enthaltenen Tannine), harntreibend, schweißtreibend, entschlackend und stärkt obendrein das Immunsystem.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Behaarte Karde auftreten?

Aufgrund der harn- und schweißtreibenden Wirkung der Inhaltsstoffe kann es durch die Einnahme zu vermehrtem Harndrang und Schweißfluss kommen.

Weitere Nebenwirkungen sind bislang nicht ausreichend erforscht worden, um darüber eine klare Aussage treffen zu können, halten sich aber in geringen Grenzen. Da die Behaarte Karde zudem keine Giftstoffe enthält, ist ihr Verzehr relativ unbedenklich, zumal sie nur in verarbeiteter Form eingenommen werden sollte.

Eine allergische Reaktion kann natürlich dennoch nicht ausgeschlossen werden, weswegen man zunächst mit geringen Mengen austesten sollte, wie der Körper auf das Heilmittel aus der Behaarten Karde reagiert. Kann man eine allergische Reaktion nach diesem Test ausschließen, kann mit der empfohlenen Einnahme begonnen werden.

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von Behaarte Karde, bis sich erste Erfolge einstellen?

Die Wirkung dieser Heilpflanze ist oft nur schwach bis mäßig, weswegen sie gegenüber anderen Heilmitteln auch nur noch selten eingesetzt wird. Erste Auswirkungen bei ihrer Einnahme können daher schon eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, wobei hier stets zu beachten gilt, dass viele Naturheilmittel ihre Wirkung erst mit der Zeit entfalten und daher über einen längeren Zeitraum hinweg betrachtet werden sollten.

Zudem kann es auch vorkommen, dass der Körper mancher Menschen gar nicht auf gewisse Heilmittel reagiert, dann sollte das Produkt abgesetzt werden.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von Behaarte Karde ?

Die Behaarte Karde findet sich lediglich in Mitteleuropa und dem nördlichen Südeuropa, ist allerdings eine sehr seltene Pflanze und damit nicht häufig anzutreffen in freier Wildbahn. In Deutschland findet man sie im Norden gar nicht, während sie im Süden vereinzelt zu entdecken ist. Andere Länder in denen sie vorkommt, sind vor allem der Mittelmeerraum (Spanien, Italien, Türkei), sowie der Norden und die Mitte Europas (Großbritannien, Dänemark, Niederlande, Belgien, Polen, Österreich, Liechtenstein, Ungarn) und der Balkanraum (Kroatien, Bulgarien, Slowenien, Serbien). Zudem findet sie sich auch im Kaukasus und dem europäischen Russland.

Sie bevorzugt vor allem stickstoffreiche, halbschattige Standorte und ist vor allem in Augebieten an Wegen und auf Lichtungen zu finden. Zudem findet man sie an Flussufern und mit etwas Glück auch an manchem Zaun oder Heckenrand.

Da die Pflanze wild wachsend sehr selten ist, sollte sie nicht gepflückt werden. Sie lässt sich allerdings bereits unter geringen Bedingungen anbauen, sodass einer Kultivierung zum Zwecke der Naturheilkunde nichts im Wege steht.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von Behaarte Karde aus?

Die Behaarte Karde ist eine zweijährige Pflanze, die erst in ihrem zweiten Jahr Blüten trägt. Sie kann eine Höhe von 60 bis 120 Zentimetern erreichen und wächst verzweigt, aber aufrecht in die Höhe. Ihre Laubblätter sind am Boden verwachsen und eiförmig bis elliptisch. Während die unteren Blätter noch langgestielt sind, haben die oberen Blätter kurze Stile. Sowohl die Blätter, als auch der Stängel sind oftmals stark von Borstenhaaren übersät und fühlen sich dadurch recht stachelig an.

Im ersten Jahr lassen sich nur die Blätter am Boden erkennen, im zweiten Jahr bilden sich dann die langen Stile mit den dichten und kugelig geformten Blütenständen. Ihr Durchmesser beträgt etwa 15 – 20 mm, wobei der runde Kugelkopf aus mehreren Einzelblüten besteht.

Die Blütenfarbe reicht von weiß bis weiß-gelblich und ist zwischen Juli und September zu sehen.

Trivialnamen

Unter welchen Namen ist Behaarte Karde noch bekannt?

Die lateinische Bezeichnung lautet Dipsacus pilosus L., die ihrer Unterfamilie der Kardengewächse lautet Dipsacus. Ihre Familie der Geißblattgewächse wird offiziell auch als Caprifoliaceae bezeichnet. Im englischen Sprachraum ist sie unter dem Namen Small Teasel bekannt. Weitere, zumeist volkstümliche, Namen sind Borstenkarde, Hirtenstab und Schlanke Karde.

Inhaltsstoffe

Welche Inhaltsstoffe sind in Behaarte Karde enthalten?

Die Blätter, vor allem aber die Wurzeln der Behaarten Karde enthalten eine Vielzahl an Wirkstoffen, die in der Heilkunde Verwendung finden.

Dazu gehören:

Ähnliche Heilpflanzen

Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Behaarte Karde?

Da die Behaarte Karde bei vielen unterschiedlichen Leiden angewandt werden kann, gibt es dementsprechend auch viele andere Heilpflanzen, die zum Teil eine ähnliche Wirkung haben. Nur die Anwendung bei Borreliose ist für die seltene Heilpflanze ein großes Alleinstellungsmerkmal. Für ihre anderen Anwendungsgebiete gibt es dagegen einige Alternativen.

Ein sehr beliebter Ersatz bei Verdauungsproblemen und Krämpfen aller Art ist beispielsweise der Beifuss, der ebenfalls wie die Behaarte Karde in Mitteleuropa beheimatet ist.

Ähnlich harntreibend wie die Behaarte Karde wirkt die Klettenwurzel und hilft so Giftstoffe aus dem Körper zu spülen und die Nieren zu reinigen. Zudem besitzt er ebenfalls antibakterielle Eigenschaften.

Ein beliebtes Heilmittel bei starken Schmerzen ist ebenfalls die Stechwinde, die in den zentralamerikanischen Staaten beheimatet ist. Doch sie hilft nicht nur bei Schmerzen aller Art, sondern kann ebenso wie die Karde auch bei der Heilung von allerlei Hautleiden helfen.

Um den Stoffwechsel ähnlich wie die Behaarte Karde zu unterstützen und auch bei der Linderung von Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden kann Löwenzahn helfen. Die eher unterschätzte Pflanze kommt zudem praktischerweise beinahe überall und in großen Mengen vor.

Eine ebenso unterschätzte Pflanze ist die Brennnessel. Sie kann bei Rheuma und Gicht helfen, lindert Hautprobleme, regt den Stoffwechsel an und hat noch zahlreiche weitere positive Eigenschaften.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es Behaarte Karde am Markt zu kaufen?

Vor allem die Tinktur aus der Behaarten Karde ist am Markt einfach zu finden und zu erstehen. Es gibt sie in verschiedenen Konzentrationen und auch mit anderen Heilpflanzenextrakten gemischt, sodass je nach Leiden eine passende Anmischung erworben werden kann.

Neben der Tinktur gibt es auch noch die verarbeitete Form als Kapseln und die rohe Variante, bei der die Wurzel selbst verkauft wird. Hier sollte allerdings beachtet werden, dass man die Wurzel selbst fachgerecht weiterverarbeiten muss, damit man eine Tinktur oder einen Tee mit der vollen Wirkkraft erhält.

Zudem ist auch die Pflanze als Ganzes erhältlich, sodass sich Interessierte auch mit dem eigenen Anbau und der Verarbeitung dieser Heilpflanze beschäftigen können.

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Behaarte Karde als NEM?

Für die äußerliche Anwendung von Behaarter Karde gibt es keinerlei Einschränkungen.

Die Einnahme der Tinktur wird mit 3 mal täglich 5-50 Tropfen angegeben.

Für das Ansetzen eines Tees gilt die Faustformel 2 Teelöffel mit 250 ml kaltem Wasser zu vermischen, aufzukochen und dann 10 Minuten ziehen zu lassen. Auch der Tee kann äußerlich angewandt werden, hat dann aber nicht so viel Wirkung wie die Tinktur.

Am besten bespricht man jedoch die genauen Dosen mit einem Arzt oder Heilpraktiker, da diese je nach Krankheit und Allgemeinzustand von Patient zu Patient abweichen können.

Gibt es beim Kauf von Behaarte Karde etwas zu beachten?

Da diese seltene Pflanze in der Natur nur sehr selten zu finden ist, sollte vor allem darauf geachtet werden, dass die erstandenen Produkte aus angebauten Pflanzen hergestellt wurden.

Zudem sollte die Einnahme immer mit einem Arzt oder Fachkundigen abgesprochen werden, der optimal beraten und anleiten kann.

Die Anwendung der Behaarten Karde als Tinktur bietet sich an, da diese Herstellungsform am häufigsten auf dem Markt zu finden ist. Die Herstellung selbst in die Hand zu nehmen ist zwar möglich, sollte aber nur von erfahrenen Heilpraktikern übernommen werden, damit die Heilmittel auch ihre volle Wirkung entfalten können.

Studien zu Behaarte Karde

  1. Dipsacus pilosus (syn.: Cephalaria pilosa, Virga pilosa).
  2. Anchusa stylosa subsp. spruneri (Boraginaceae) and Dipsacus pilosus (Dipsacaceae) – new in the flora of North Macedonia. [Acta Musei Macedonici Scientiarum Naturalium, 22/1 (2019)]
  3. Dynamik der synanthropen Vegetation
  4. New descriptions and typifications of syntaxa within the project ‘Plant communities of Mecklenburg-Vorpommern and their vulnerability’ – Part I
  5. Dipsacus strigosus found in Belgium and possibly overlooked
  6. Diversification of CYCLOIDEA-like genes in Dipsacaceae (Dipsacales): implications for the evolution of capitulum inflorescences
  7. Is the Common Teasel (Dipsacus fullonum) Carnivorous or was Francis Darwin Wrong?
  8. Phylogenetic relationships, taxonomy, and morphological evolution in Dipsacaceae (Dipsacales) inferred by DNA sequence data
  9. Native or alien status of a rare plant species outside the limits of its uniform geographic range: distribution of Virga pilosa (L.) Hill in Wielkopolska, Poland and CE Europe
  10. A phylogenetic analysis of Dipsacaceae based on four DNA regions
  11. The Study of Flora life form and Chorotypes of the Homel Mountain, Sardasht, West Azarbaijan Province, NW Iran
  12. Ecological impacts of ash dieback and mitigation methods
  13. The influence of annual variation and seasonal turnover of plant communities in hybrid ecosystems on metrics of biodiversity: implications for herbaceous vegetation sampling design
  14. Ecological impacts of ash dieback and mitigation methods
  15. Reversing the habitat fragmentation of British woodlands

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