Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

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Wirkstoff

Silibinin

Autor

Peter Erwin
Chefredakteur Nährstoffe
Silibinin

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recherchierte
Studien

Eckdaten zu Silibinin

Was ist Silibinin?

Bei Silibinin, auch als Silybin bezeichnet, handelt es sich um eine starke pharmakologisch aktive Substanz. Es handelt sich um einen pflanzlichen Wirkstoff. Diese gehört zum Stoffkomplex Silymarin. Gewonnen wird dieser Wirkstoff aus den Früchten der Mariendistel. Dieser Wirkstoff gilt als Leitsubstanz für das arzneilich verwendete Mariendistel-Früchte-Extrakt.

Anwendungsgebiet

Wann sollte man Silibinin einnehmen?

Die Mariendistel wurde schon in der Antike als Heilmittel eingesetzt. Es gibt aus dieser Zeit schon schriftliche Belege, in denen das Extrakt der Mariendistel gegen Schlangenbisse empfohlen wurde. Der in der Distel enthaltene Wirkstoff soll leberschützend wirken und auch gleichzeitig die Funktion der Leber stärken. Seit der Wirkstoff im Rahmen von Therapien verwendet wird, gilt er als Mittel erster Wahl bei amanitinbedingten Pilzvergiftungen. Wird der Wirkstoff dem Körper rechtzeitig zugeführt, sinkt die Sterblichkeitsrate auf fünf Prozent bis zwölf Prozent. Ohne eine Behandlung liegt die Sterblichkeitsrate bei 20 bis 30 Prozent. Im Labor zeigten sich auch Erfolge bei der Behandlung von Prostatakrebs. Zudem wird der Wirkstoff als nicht-invasive Behandlungsstrategie gegen Morbus Cushing seit einigen Jahren erforscht, wird aber noch nicht eingesetzt. Ebenfalls haben Laboruntersuchungen gezeigt, dass sich der Wirkstoff wohl gegen Gicht einsetzen lässt.

Wirkung

Welche Wirkung verspricht Silibinin?

Die Wirkung bei der Behandlung von Prostatakrebszellen wird von den Laboruntersuchungen her damit begründet, dass der Wirkstoff zu einer Hemmung der CD44 Expression führt. Untersuchungen hatten auch gezeigt, dass es in ähnlicher Weise die Xanthinoxidase hemmt. Auf diese Weise kann Hyperurikämie verhindert und dadurch Gicht entgegengewirkt werden. Das isolierte Silibinin wirkt entgiftet. Aus diesem Grund kann der Wirkstoff auch im Rahmen der Therapie einer Lebervergiftung eingesetzt werden, wenn es sich um eine Vergiftung mit Giftstoffen des Knollenblätterpilzes handelt. Hierfür wird der Wirkstoff in der Regel mit einem β-Lactam-Antibiotikum kombiniert. Dieses unterstützt die antidotische Wirkung des Wirkstoffs.

Der Wirkstoff hat zudem eine antivirale Wirkung. Dies hat der österreichische Arzt Peter Ferenci im Rahmen seiner Studien herausgefunden und die Ergebnisse entsprechend veröffentlicht. Gesenkt hat der Arzt im Rahmen seiner Forschungen am Menschen damit die Virenlast bei Patienten mit Hepaptis C. Auch einer HIV-Infektion kann der Wirkstoff offenbar vorbeugen. Denn intravenös verabreichtes Silibinin hat im Rahmen von Studien die oxidative Phosphorylierung und die Glykolyse von T-Zellen reduziert. Im Labor war der Wirkstoff auch bei Herpes-Simplex-Viren des Typs 2 wirksam. Noch ist der Wirkstoff nicht gänzlich erforscht. Es werden aber inzwischen verschiedene Wirkmechanismen diskutiert bzw. auch versucht näher zu belegen. So soll der Wirkstoff zum Beispiel das Eindringen des Virus in eine Wirtszelle erschweren und auch den Transport innerhalb der Zelle. Zudem soll der Wirkstoff die Virusreplikation verhindern und die Virus-Produktion hemmen. Auch soll der Wirkstoff Signalkaskaden in Gang setzen, welche vor allem entzündungshemmend und immunstimulierend wirken. Koreanische Forscher haben auch herausgefunden, dass der Wirkstoff aus Mariendistel-Früchte-Extrakt gegen Grippeviren wirksam ist. Hierzu hatte man im Rahmen von einer Studie tierische Zellkulturen mit Influenza-A-Viren infiziert. Das Extrakt der Mariendistel soll zudem auch eine antineoplastischer Wirkung haben. In klinischen Studien bewiesen wurde inzwischen auch die Wirksamkeit des Wirkstoffs bei verschiedenen Krebserkrankungen, wie Brustkrebs, Hautkrebs, Darmkrebs, Blasen- und Prostatakrebs sowie bei Nierenkrebs. Das Extrakt der Mariendistel schützt zudem auch vor Schäden einer Chemo- und Strahlentherapie und kann vor Organschäden schützen.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Silibinin auftreten?

Die Verwendung des Wirkstoffs kann auch Nebenwirkungen haben, wenn es bei den erwähnten Behandlungen angewandt wird. Hierzu können Übelkeit zählen, aber auch Bauchschmerzen und Durchfall. Auftreten können aber auch ein Völlegefühl und Blähungen sowie Appetitverlust. Grundsätzlich gelten Mariendistel Produkte für Erwachsene als unbedenklich.

Während er Schwangerschaft und der Stillzeit sollte der Wirkstoff nicht eingenommen werden. Es gibt über die Anwendung von Mariendistel Präparaten noch nicht genügend Erkenntnisse, die eine unbedenkliche Verwendung in der Schwangerschaft und während der Stillzeit sicherstellt. Die bekannten Nebenwirkungen können sich auch sehr negativ auf die Schwangerschaft und natürlich auch beim Stillen auswirken. Menschen, die eine Allergie auf Besenkraut haben, sollten auch auf die Verwendung von Präparaten mit diesem Wirkstoff verzichten. Denn wer allergisch auf diese Pflanzen reagiert, der kann auch eine allergische Reaktion bei diesem Wirkstoff zeigen. Ist eine Allergie bekannt, sollte vor der Einnahme von einem Präparat mit diesem Wirkstoff mit dem Arzt gesprochen werden.

Zu Wechselwirkungen kann es ebenfalls kommen. Nicht verwenden sollte man den Wirkstoff bei der Einnahme von Medikamente, welche über die Leber abgebaut werden. Der Wirkstoff aus dem Extrakt der Mariendistel kann die Geschwindigkeit, mit der die Leben das Medikament abbauen soll, reduzieren oder beschleunigen. Das heißt, der Wirkstoff kann die Wirkung dieser Medikamente entweder verstärken oder hemmen. Vorsicht geboten ist auch bei der Einnahme von Östrogenen. Denn das Mariendistelextrakt kann unter Umständen den Hormonspiegel reduzierten. Das heißt, Medikamente, die Östrogene enthalten, können schneller abgebaut werden, als das die Therapie vorsieht. Ebenfalls Vorsicht geboten ist, wenn es sich um ein Medikament handelt, das den Cholesterinspiegel senken soll. Der Wirkstoff kann unter Umständen die Wirkung dieser Medikamente erhöhen bzw. reduzieren.

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von Silibinin, bis sich erste Erfolge einstellen?

Die Verwendung von diesem Wirkstoff aus Mariendistelextrakt kann eine sehr schnelle positive Wirkung haben. Der Wirkstoff ist in den Präparaten hochdosiert enthalten. Aus diesem Grund muss eben auch große Vorsicht geboten sein, wenn andere Medikamente eingenommen werden. Nach der Einnahme von einer Tablette setzt die Wirkung in der Regel innerhalb von zwei bis vier Stunden ein. Im biochemischen Sinn ist die Wirkung dann auch gleich auf dem Höhepunkt. Um tatsächlich gegen Beschwerden wirken zu können, müssen die Tabletten über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Bei leichten Beschwerden setzt eine spürbare Wirkung bereits nach zwei bis drei Wochen ein. Bei akuteren Beschwerden ist es nötig, dass die Einnahme der Tabletten über einen längeren Zeitraum erfolgt, um erste Erfolge zu sehen.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von Silibinin ?

Das Ausgangsprodukt für den Wirkstoff Silibinin, die Mariendistel, kommt vor allem im Mittelmeerraum vor. Sie wächst auf den Kanaren ebenso wie auf den Azoren und auf der Insel Madeira. Zudem findet man die Distel auch im Iran und im Süden von Russland. Auch in Mitteleuropa kommt die Mariendistel vereinzelt vor. Große Vorkommen gibt es hier allerdings nicht. Beheimatet ist die Mariendistel hingegen auch im Süden von Australien und in Nordamerika und in Südamerika. Die Pflanze ist sehr anspruchslos. Sie wächst am Wegesrand, auf Schuttplätzen und auch auf Viehweiden. Die Pflanze bevorzugt dabei trockenen und steinigen Boden. Rein für den medizinischen Gebrauch wurde die Mariendistel in Österreich und auch in Ungarn auf großen Feldern kultiviert. Auch im Westerwald in Deutschland finden sich solche kultivierte Felder. Ebenfalls als Kulturpflanze für die medizinische Verwendung wird die Distel in China und auch in Venezuela und in Argentinien angebaut. Im August werden die Früchte reif und anschließend abgeschnitten. Der Rest der Pflanze wird einige Tage später mit dem Mähdrescher geerntet. Nach der Ernte werden die Früchte gereinigt.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von Silibinin aus?

Die Mariendistel ist eine Pflanze, die bis zu 1,5 Meter hoch wird. Die Pflanze verfügt über einen aufrechten, verzweigten Stängel und die Blätter sind von der Farbe her glänzend grün. An den Blattnerven verfügen die Blätter über weißliche Flecken. Die Blätter sind zudem auch stark gezahnt und haben an den Enden dornige Lappen. Die Blüten der Distel sind purpurrot und haben eine kugelförmige Form. Umgeben sind die Blüten von spitzen Hüllschuppen. Die Früchte sind glatt und länglich und glänzen. Von der Farbe sind die Früchte dunkelbraun und haben einen weiß glänzenden Pappus. Die Pflanze gehört von der Gattung her zu den Korblütlern. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September.

Trivialnamen

Unter welchen Namen ist Silibinin noch bekannt?

Die Mariendistel – das Ausgangsprodukt für das Extrakt, aus dem der Wirkstoff gewonnen wird – hat verschiedene Namen. Der botanische Namen der Pflanze lautet Silybum marianum. Die Mariendistel wird auch Christi Krone und Donnerdistel genannt. Darüber hinaus kennt man die Pflanze auch als Fieberdistel, als Fechdistel, als Frauendistel und als Heilandsdistel. Ihre Früchte werden als Marienkörner oder Stechkörner bezeichnet.

Funktionsweise​

Wie ist die Funktionsweise von Silibinin?

Chemisch gesehen ist der Wirkstoff ein Diastereomerengemisch. Pharmazeutisch kann nur das wasserlösliche Dinatriumsalz des Bernsteinsäureesters des Silibinin eingesetzt werden. Genauer gesagt handelt es sich um Silibinin-C-2′,3 (hydrogensuccinat) bzw. um Dinatriumsalz. Auf diese Weise kann der Wirkstoff intravenös verabreicht werden.

Ähnliche Wirkstoffe

Gibt es ähnliche Wirkstoffe, die wirken wie Silibinin?

Das breite Wirkspektrum von diesem Wirkstoff ist schon fast einzigartig. Der Wirkstoff kann nicht nur gegen eine Pilzvergiftung eingesetzt werden. Es werden aktuell noch weitere Einsatzbereiche im Labor geprüft.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es Silibinin am Markt zu kaufen?

Den Wirkstoff aus Mariendistelextrakt gibt es in Tablettenform. Es gibt verschiedene Hersteller, die den Wirkstoff in verschiedenen Dosen bereithalten.

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Silibinin als NEM?

In Bezug auf die Höhe der Dosierung muss zunächst bestimmt werden, ob die Einnahme der Tabletten als Prävention dient oder ob sie tatsächlich gegen Beschwerden wirken sollen. Für rein präventative Zwecke sollten zwei bis drei Tabletten am Tag eingenommen werden. Und zwar sollte die Höhe der Dosierung der Tablette bei 200 Milligramm liegen. Dies ist auch die Menge, die einem Teelöffel Samen der Mariendistel entspricht. Die Deutsche Kommission E des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte empfiehlt am Tag 12 bis 15 Gramm des Wirkstoffs einzunehmen. Das sind umgerechnet 200 bis 400 Milligramm des Wirkstoffs. Dies wiederum entspricht auch einer Tablette mit 500 Milligramm des Wirkstoffs Silibinin mit 80-prozentigem Extrakt. Wenn akute Beschwerden vorliegen, kann die Menge an deutlich höher dosiert sein. Bei Leberzirrhose und Hepatitis können dies bis zu 800 Milligramm sein. Die Menge sollte allerdings in drei oder vier Dosen aufgeteilt werden am Tag.

Gibt es beim Kauf von Silibinin etwas zu beachten?

Mariendistel hat eine lange Tradition als Heilkraut. Das Extrakt der Mariendistel wird seit einiger Zeit auch in Tablettenform gepresst angeboten. Zu dem Wirkstoff Silibinin sind allerdings immer noch andere Heilkräuter oder Heilmittel beigemischt. Wer ein solches Präparat einnimmt, der sollte auf jeden Fall darauf achten, dass er sich genau an die Dosierung hält. Es gibt verschiedene Hersteller auf dem Markt, die Präparate mit diesem Wirkstoff anbieten.

Studien zu Silibinin

  1. Inhibition Studies of Bovine Xanthine Oxidase by Luteolin, Silibinin, Quercetin, and Curcumin
  2. Silibinin upregulates the expression of cyclin-dependent kinase inhibitors and causes cell cycle arrest and apoptosis in human colon carcinoma HT-29 cells
  3. Silibinin Prevents Lung Tumorigenesis in Wild-Type but not in iNOS−/− Mice: Potential of Real-Time Micro-CT in Lung Cancer Chemoprevention Studies
  4. In Silico and In Vitro Studies of Mycotoxins and Their Cocktails; Their Toxicity and Its Mitigation by Silibinin Pre-Treatment
  5. Tissue distribution of silibinin, the major active constituent of silymarin, in mice and its association with enhancement of phase II enzymes: implications in cancer chemoprevention
  6. Silibinin induces growth inhibition and apoptotic cell death in human lung carcinoma cells.
  7. Mechanisms and preclinical efficacy of silibinin in preventing skin cancer
  8. Inhibition of human carcinoma cell growth and DNA synthesis by silibinin, an active constituent of milk thistle: comparison with silymarin
  9. Silibinin inhibits constitutive and TNFα-induced activation of NF-κB and sensitizes human prostate carcinoma DU145 cells to TNFα-induced apoptosis
  10. Silibinin causes cell cycle arrest and apoptosis in human bladder transitional cell carcinoma cells by regulating CDKI–CDK–cyclin cascade, and caspase 3 and PARP cleavages
  11. Synergistic anti-cancer effects of silibinin with conventional cytotoxic agents doxorubicin, cisplatin and carboplatin against human breast carcinoma MCF-7 and MDA-MB468 cells
  12. Prostate cancer chemoprevention by silibinin: Bench to bedside
  13. Inhibitory effect of silibinin on ligand binding to erbB1 and associated mitogenic signaling, growth, and DNA synthesis in advanced human prostate carcinoma cells
  14. Silibinin Strongly Synergizes Human Prostate Carcinoma DU145 Cells to Doxorubicin-induced Growth Inhibition, G2-M Arrest, and Apoptosis
  15. Dietary Feeding of Silibinin Inhibits Advance Human Prostate Carcinoma Growth in Athymic Nude Mice and Increases Plasma Insulin-like Growth Factor-binding Protein-3 Levels
  16. Silibinin inhibits the invasion of human lung cancer cells via decreased productions of urokinase-plasminogen activator and matrix metalloproteinase-2
  17. Silibinin inhibits human nonsmall cell lung cancer cell growth through cell-cycle arrest by modulating expression and function of key cell-cycle regulators
  18. Silibinin and STAT3: A natural way of targeting transcription factors for cancer therapy
  19. Pharmacokinetic studies with silymarin in human serum and bile.
  20. Fabrication, characterization and bioevaluation of silibinin loaded chitosan nanoparticles
  21. Silibinin attenuates oxidative metabolism and cytokine production by monocytes from preeclamptic women
  22. A cancer chemopreventive agent silibinin, targets mitogenic and survival signaling in prostate cancer
  23. Neuroprotective effect of silibinin in diabetic mice
  24. p21 and p27 induction by silibinin is essential for its cell cycle arrest effect in prostate carcinoma cells
  25. Silibinin sensitizes human prostate carcinoma DU145 cells to cisplatin- and carboplatin-induced growth inhibition and apoptotic death
  26. Silibinin Regulates Tumor Progression and Tumorsphere Formation by Suppressing PD-L1 Expression in Non-Small Cell Lung Cancer (NSCLC) Cells
  27. Silibinin down-regulates survivin protein and mRNA expression and causes caspases activation and apoptosis in human bladder transitional-cell papilloma RT4 cells
  28. Chemopreventive and Anti-Cancer Efficacy of Silibinin Against Growth and Progression of Lung Cancer
  29. Silibinin Efficacy against Human Hepatocellular Carcinoma
  30. Cosmeceuticals and silibinin

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