Was ist Kurkuma?
Kurkuma ist unter verschiedene Namen bekannt. Sie wird unter anderem auch Gelbwurz, Gilbwurz, Safranwurz, Gelber Ingwer, Tumarik oder Gelbwurzel genannt. Es handelt sich dabei um eine ausdauernde kräftige krautige Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse.
Ihre Heimat liegt in Südostasien, mittlerweile wird sie aber auch in anderen tropischen Gegenden der Welt kultiviert. Das Wertvolle an der bis zu einem Meter hohen Pflanze sind ihre knollenartigen orangegelben Rhizome oder Überdauerungsorgane, die oft irrtümlich als Wurzel bezeichnet werden. Sie ähneln etwas der Ingwerknolle sind aber intensiv gelblich-orange gefärbt.
Die Kurkumaknolle wird in ihrer Heimat schon seit mehr als 4000 Jahren als Gewürz, als Färbemittel und als Heilmittel gegen verschiedenste Leiden genutzt. Sie gilt zum Beispiel in Indien als heilig und spielt eine herausragende Rolle im Ayurveda, der traditionellen indischen Heilkunst.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist die Gelbwurzel (hier Chiang Huang genannt) ebenfalls sehr beliebt als sogenanntes wärmendes Mittel, das den Fluss des Lebens stärkt. Aber auch in der modernen Medizin wird Kurkuma eingesetzt. Es gibt mittlerweile schon etliche wissenschaftliche Studien, mit denen die gesundheitsfördernde Wirkung von Kurkuma belegt wurden. Trotzdem hat das Superfood noch viele Geheimnisse, die es zu entschlüsseln gilt.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Kurkuma einnehmen?
Kurkuma hilft bei Verdauungsbeschwerden aller Art und ist darüber hinaus wirksam bei Entzündungen im Körper. Es kann Schmerzen lindern und hilft möglicherweise sogar beim Kampf gegen verschiedene Krebsarten und Eiweißablagerungen im Gehirn (Alzheimer), Kurkuma wirkt darüber hinaus auch stark antioxidativ.
Es bekämpft freie Radikale und schützt die Zellen vor Umweltschäden und altersbedingten Schäden. Sie kann den Blutdruck senken, den Blutzucker regulieren und soll sogar gegen Depressionen wirken, weil es die Freisetzung von Serotonin und Dopamin verstärkt.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Kurkuma?
Kurkuma lindert Bähungen und Völlegefühl. Es regt die Leber und die Galle an, bindet Fette und macht sie so besser verdaulich. Deshalb ist sie auch ein wirkungsvolles Mittel zur Gewichthaltung und Gewichtreduktion.
Darüber hinaus hat es auch eine entzündungshemmende Wirkung. Sehr erfolgreich wird sie zum Beispiel gegen die chronische entzündliche Darmerkrankung Colitis ulcerosa eingesetzt. Aber auch bei Arthrose und Arthritis kann das Curcumin Entzündungsprozesse mindern, die Gelenksteifigkeit bessern und Schmerzen verringern.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Kurkuma auftreten?
So gesund und wirksam Kurkuma auch ist, es gibt doch einige Menschen, die allergisch auf den Wirkstoff reagieren und ihn in höherer Dosierung nicht gut vertragen. Bei ihnen führt er zu Durchfall, zu Magenproblemen, zu Blähungen und manchmal auch zu allgemeiner Übelkeit.
Außerdem berichten einige wenige Anwender von einer starken Mundtrockenheit oder von allergischen Hautreaktionen. Wer solche Symptome bei sich spürt, sollte mit seinem behandelnden Arzt darüber sprechen und bis dahin die Einnahme stoppen.
Auch Menschen mit bekannten Lebererkrankungen und Gallensteinen sollten keine Kurkumaprodukte einnehmen. Das gleiche gilt auch für Schwangere und jüngere Kinder (etwa unter 12 Jahren). Möglich sind auch Wechselwirkungen mit einigen Medikamenten, besonders mit bestimmten Antikrebsmitteln. Auch hier ist also vor der Einnahme eine Abstimmung mit dem Arzt in jedem Fall unerlässlich.
Grundsätzlich ist Kurkuma aber ein sehr gut verträgliches und absolut nebenwirkungsarmes Naturheilmittel. Überhaupt kommt es zu Nebenwirkungen nur in den Fällen, wo Kurkuma sehr hochdosiert verwendet wird.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Kurkuma, bis sich erste Erfolge einstellen?
Zum einen kann Kurkuma auch zur Prophylaxe eingenommen werden, ohne das der Anwender unter bestimmten Symptomen leidet. Wer bereits Beschwerden spürt, gegen die das Kurkuma wirksam ist, braucht schon einige Wochen, bis er die wohltuende und heilende Wirkung spürt. Wie bei allen Naturheilmitteln setzt die Wirkung nicht schlagartig ein. Dafür ist aber auch eine langdauernde oder ständige Einnahme nicht schädlich sondern sogar ausgesprochen empfehlenswert.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Kurkuma?
Wie bereits erwähnt, stammt die Kurkumapflanze ursprünglich aus Indien. Daher stammt auch der ebenfalls oft verwendete Name indischer Safran. Dort kommt die Pflanze auch wild vor.
Rund 80 Prozent der weltweiten Kurkumaernte stammt aus Indien. Heute wird sie auch in anderen Teilen Südostasiens, darunter Thailand, Vietnam und China sowie in Teilen Afrikas und Südamerikas angebaut und auch in Mittel-und Westeuropa im Gewächshaus sowie als Topf-und Kübelpflanze gezogen.
Sie ist nicht nur eine sehr wirksame Heilpflanze sondern sieht mit ihren großen grünen Blättern, ihren spitz zulaufenden Hochblättern und den als Ähre angeordneten Blüten sehr dekorativ aus. Die Pflanze ist sehr frostempfindlich und gedeiht auch nur bei relativ hoher Luftfeuchtigkeit, relativ trockenem Boden und ausreichend Wärme. Temperaturen unter plus 10 Grad Celsius verträgt sie nicht.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Kurkuma aus?
Die Rhizome oder Überdauerungsorgane der Gelbwurzel, aus denen das Kurkumapulver gewonnen wird, haben etwa die Größe einer Karotte und ähneln im Aussehen eher der Ingwerknolle. Sie haben eine dünne dunklere Schale und das Innere ist leuchtend gelb-orange. Es ist stark färbend und wer es an die Finger bekommt, braucht lange, um die Verfärbung wieder loszuwerden.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Kurkuma noch bekannt?
Der lateinische Name der Gelbwurzel lautet Curcuma longa. Sie hat aber noch sehr viele andere Namen. In Europa sind auch noch die Trivialnamen Gilbwurzel, Gilbwurzimber, Mülleringwer, indianischer Safran, Babylonsafran, Gelbsuchtswurz und Gurkume bekannt.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Kurkuma enthalten?
Die positive Wirkung kommt hauptsächlich von den Curcuminoiden, die der Knolle die intensive Farbe verleihen, aber auch ihre ätherischen Öle mit den Wirkstoffen alpha-Turmeron und Zingiberen sind gesundheitsfördernd. Außerdem enthält Kurkuma auch Cineol und Borneol.
Enthaltene Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente
pro 100g / 100 ml | NRV¹) | |
---|---|---|
Vitamin C | 24 mg | 30 % |
Thiamin / B1 | 0,2 mg | 18,18 % |
Riboflavin / B2 | 0,2 mg | 14,29 % |
Calcium | 191 mg | 23,88 % |
Eisen | 43,5 mg | 310,71 % |
Kalium | 2450 mg | 122,5 % |
Kupfer | 10 mg | 1000 % |
Magnesium | 185 mg | 49,33 % |
Mangan | 10,2 mg | 510 % |
Phosphor | 260 mg | 37,14 % |
Zink | 4,1 mg | 41 % |
*Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können diese Werte leicht abweichen.
Ähnliche Superfoods
Gibt es ähnliche Superfoods, die wirken wie Kurkuma?
Da ist in erster Linie der Ingwer zu nennen, zu dessen Pflanzenfamilie die Gelbwurzel gehört. Auch Ingwer ist eine sehr gesunde und wirksame Pflanze, hilft bei Magenproblemen, fördert die Verdauung, steigert die Magensaft-und Gallensaftproduktion. Darüber hinaus ist Ingwer schleimlösend, fördert die Durchblutung und wirkt antibakteriell. Er ist wie die Gelbwurzel ein wirksames Antioxidans.
Ebenfalls eine ähnliche Wirkung besitzt Kardamom. Er wirkt ebenfalls entgiftend und verdauungsfördernd und heizt den Stoffwechsel an. Außerdem reinigt er die Nieren und die Blase und bekämpft Harnwegsinfektionen.
Auch Thymian und Rosmarin, obwohl sie zu vollkommen anderen Pflanzenfamilien gehören, enthalten Borneol und Cineol und haben eine ähnliche entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Kurkuma am Markt zu kaufen?
Zum einen kann man mit etwas Glück frische Kurkumarhizome bekommen. Sie findet man in erster Linie in den Asia-Läden, dort wird die Knolle oft als Temulawak bezeichnet. Manchmal bekommt man frische oder getrocknete Kurkumawurzeln auch in Bioläden.
In Drogerien, Apotheken, in Bioläden und Reformhäusern aber auch im Supermarkt ist Kurkumapulver erhältlich. Es wird aus den getrockneten Knollen gewonnen und ist leuchtend orange-gelb. Frische Kurkumaknollen schmecken scharf und pfeffrig, getrocknet sind sie etwas milder.
Es gibt gelegentlich auch Kurkumasaft und Kurkumapaste im Handel, die ebenso wie das Pulver verwendet werden können. Außerdem ist es als Tee und als Zusatz von Pflegemitteln etc. erhältlich und natürlich auch ein sehr wichtiger Bestandteil von gelben Currymischungen.
Für medizinische Zwecke eignen sich vor allem höher dosierte Kurkuma-Kapseln und Tabletten.
Ein sehr beliebtes und in Asien sehr bekanntes Getränk auf Kurkuma-Basis ist die sogenannte „Goldene Milch“. Dabei handelt es sich um ein Milchgetränk, dem neben dem Kurkuma noch Pfeffer und Ingwerpulver, oft auch Muskatnuss und in jedem Fall Öl beigefügt ist. Das Öl ist deshalb so wichtig, weil das im Kurkuma enthaltene Curcumin schlecht wasserlöslich, dafür aber sehr gut fettlöslich ist. Die „Goldene Milch“, die warm oder kalt getrunken wird, ist in der ayurvedischen Medizin seit Jahrhunderten eine wichtige Medizin und es gibt sie mittlerweile auch in Deutschland im Fachhandel oder übers Internet zu kaufen.
Mittlerweile gibt es aber auch noch eine andere effektive Möglichkeit, das Curcumin für den menschlichen Körper besser verfügbar zu machen. Sie besteht darin, es mit wasserlöslichen Partikeln, den sogenannten Mizellen zu umgeben. Dadurch kann es über den Darm besser aufgenommen werden.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Kurkuma als NEM?
Hier gibt es teilweise etwas unterschiedliche Angaben. Die allgemeine Faustregel lautet: Zur vorbeugenden Anwendung empfiehlt es sich, etwa anderthalb bis drei Gramm frische oder getrocknete Kurkumawurzel bzw. 3 Gramm pulverisierte Wurzel und ein bis 2 Gramm Kurkuma Extrakt zu sich zu nehmen.
Zur Behandlung von Symptomen und Erkrankungen kann die Dosis zeitlich begrenzt unbedenklich auf zehn Gramm Curcumin und sogar darüber hinaus erhöht werden, wenn sich keine Nebenwirkungen einstellen. So konzentriert und hochdosiert gibt es das Curcumin nur als Kapsel oder als Extrakt zu kaufen.
In reiner Form und erst recht in Gewürzmischungen ist der Curcumingehalt der Gelbwurzel nur sehr gering. Weil Curcumin sehr schnell vom Körper abgebaut wird, empfiehlt sich eine Einnahme in mehreren Dosen über den Tag verteilt.
Gibt es beim Kauf von Kurkuma etwas zu beachten?
Wer das Superfood Kurkuma zu sich nehmen möchte, sollte natürlich auch auf die Qualität und die Reinheit des Produktes achten, dass er kauft. Gerade bei so schwer anzubauenden und auch schwer zu lagernden Naturprodukten wie der Gelbwurzel werden heute oft diverse Chemikalien und Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt, kann es auch zu Belastungen durch Pestizide, durch Fungizide oder durch Schwermetalle kommen oder auch Schimmel auftreten.
Am besten kauft man als Verwender die Produkte bei Firmen ein, die eigene Labore haben und so jede Charge der aus Asien oder anderen tropischen Regionen eingeführten Rohstoffe auf alle möglichen Schadstoffe prüfen und in eigener Rezeptur zusammenstellen. Zu empfehlen sind auch bei Kurkumapräparaten Bio-Produkte, es gibt aber auch sehr gute konventionelle Produkte.