Was ist Blutregenalge?
Bei der Blutregenalge handelt es sich um eine Grünalge, die zur Klasse der Chlorophyceae gehört. Es handelt sich hier um eine einzellige Süßwasseralge, die bei ungünstigen Lebensbedingungen in ein Dauerstadium übergehen und eine Cyste bilden kann. Bei diesem Vorgang erhält die Alge ihre charakteristische rötliche Farbe, woher auch die Namensgebung stammt. Die Alge besteht aus Astaxanthin.
Dieser Stoff wird von der Alge als Schutz vor UV-Strahlung gebildet. Das Astaxanthin ist letztlich bei Nährstoffmangel auch für die Rotfärbung der Alge verantwortlich. Die Blutregenalge stellt eine der wichtigsten natürlichen Quellen zur Gewinnung von Astaxanthin dar. Der rote Farbstoff Astaxanthin ist ein natürlicher roter Farbstoff, welcher chemisch gesehen zu den Carotinoiden zählt.
Durch ihren hohen Gehalt an Astaxanthin ist die Blutregenalge der Hauptlieferant für das Pulver, das in Astaxanthin Kapseln enthalten ist. Entdeckt wurde der Wirkstoff in der Blutregenalge im Jahr 1975. Dieser Wirkstoff ist einer der über 600 bekannten Carotinoide, die bisher entschlüsselt wurden.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Blutregenalge einnehmen?
Astaxanthin wird breitgefächert angewandt. Es handelt sich hier um ein Superfood und Nahrungsergänzungsmittel, bei dem primär äußerliche Effekte im Fokus stehen. Doch auch innerlich können die Kaspeln mit dem aus der Blutregenalge gewonnenem Astaxanthin einige positive Effekte bewirken. Hierzu gehören vor allem ein Entgegenwirken bei Haarausfall und eine Therapiemöglichkeit bei Demenz und bei weiteren degenerativen Erkrankungen.
Bei der äußerlichen Anwendung stehen vor allem Falten und Entzündungen im Fokus, die mit Astaxanthin bekämpft werden können. Auch der Erwerb von Sonnenschutzprodukten und Ölen mit diesem Wirkstoff ist möglich.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Blutregenalge?
Der Wirkstoff, der in der Blutregenalge enthalten ist, wirkt vor allem entzündungshemmend. Grund dafür ist, dass Astaxanthin eines der stärksten Antioxidantien ist, das es gibt. Das heißt, dieser Wirkstoff ist in der Lage freie Radikale zu neutralisieren, welche bei Stress, bei übermäßiger UV-Exposition und bei den ganz normalen Prozessen im menschlichen Körper entstehen.
Bekanntlich sind freie Radikale mitverantwortlich für die Hautalterung. Und genau dem kann ein Produkt mit Astaxanthin entgegenwirken. Zu beachten ist dabei, dass es sich bei Astaxanthin nicht um ein gewöhnliches Antioxidans handelt. Der Wirkstoff verfügt über eine besondere molekulare Struktur, wodurch die Produkte für die Haut, die daraus hergestellt werden, sehr gut fettlöslich sind.
Astaxanthin hat sowohl hydrophile (also wasserliebende), wie auch lipophile (also fettliebende) Bestandteile. Aus diesem Grund schützt ein Produkt mit Astaxanthin aufgrund seiner antioxidativen Wirkung die Haut sehr viel effizienter als andere Wirkstoffe. Allein wegen dieser Besonderheit gilt der Wirkstoff, der in der Blutregenalge enthalten ist, als wahres Wundermittel.
In Bezug auf die Reduktion von Falten wirkt Astaxanthin gleich doppelt. Zunächst einmal schützt dieser Wirkstoff das Kollagen in der Haut vor einer Schädigung durch freie Radikale. Gleichzeitig hemmt der Wirkstoff den Abbau von Enzymen, die bei Stress aktiviert werden. Auf diese Weise sorgt der regelmäßige Verzehr von Astaxanthin für eine hauteigene Kollagensynthese und langfristig für ein glattes Hautbild sowie für straffe Haut.
Astaxanthin ist zudem ein natürlicher UV-Schutz. Daher wirken Sonnenschutzprodukte mit Astaxanthin auch nach dem Sonnenbad. Darüber hinaus scheint Astaxanthin auch wirksam zu sein gegen Altersflecken.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Blutregenalge auftreten?
Bei der Verwendung von Astaxanthin gibt es keine nennenswerten Nebenwirkungen. Dies belegt auch eine klinische Studie am Menschen. Grundlage für die Studie war, dass die Probanden über acht Wochen hinweg eine Menge von 6 mg Algenextrakt einnahmen. Bei hellhäutigen Menschen wurde bei der Verwendung von Sonnenschutzmittel mit diesem Wirkstoff indes beobachtet, dass sich deren Haut etwas rötlich färbte.
Wer eine Allergie auf Krustentiere hat, der sollte mit einem Arzt im Vorfeld abklären, ob er Präparate mit Astaxanthin einnehmen sollte oder darf. Denn es kann hier zu einem Allergieschub kommen. Bei Menschen, die eine Allergie auf Krustentiere haben, genügen schon Spuren von Krustentieren unerwünschten Nebenwirkungen verursachen.
Bei Studien zeigte Astaxanthin allerdings einen Effekt auf die Leberenzyme. Denn bei der Einnahme von Präparaten mit diesem Wirkstoff kommt es zu einem Anstieg der Cytochrom P450-Enzyme. Diese Enzyme bauen unter anderem Arzneimittel ab. Das heißt eine Wechselwirkung mit Arzneimitteln kann nicht ausgeschlossen werden, da Astaxanthin womöglich die Wirkung der Arzneimittel beeinträchtigen kann.
Die Wirksamkeit von Astaxanthin bei der Stärkung des Immunsystems und bei entzündlichen Erkrankungen wurde im Rahmen von mehreren Studien an Tieren nachgewiesen. Aus diesen Studien wurde die Erkenntnis gewonnen, dass der Wirkstoff die Freisetzung einiger Entzündungsbotenstoffe verhindern kann. Dabei glich die Astaxanthin-Wirkung der von Cortison und der von antiallergischen Wirkstoffen. Die Wirkung war jedoch etwas schwächer.
Auch Typ2-Diabetiker können von der Wirksamkeit dieses Wirkstoffs profitieren. Und zwar soll – was eine Studie an Mäusen ergab – der Wirkstoff Nierenfunktionsstörungen bei Diabetikern verhindern können.
Auch gegen Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-System kann ein Präparat mit Astaxanthin eingenommen werden. Der Wirkstoff wirkt blutdrucksenkend und kann auf unterschiedliche Weise die Gefäße erweitern. Dies verhindert letztlich Schlaganfall oder Herzinfarkt.
Studien über die Wirksamkeit von diesem Wirkstoff der Blutregenalge für Kinder und Jugendliche, sowie für Stillende und Schwangere liegen nicht vor. Aus diesem Grund vor der Einnahme solcher Präparate in der jüngeren Altersgruppe bzw. bei Schwangerschaft und in der Stillzeit ein Arzt gefragt wird, ob die Einnahme des Produkts in Ordnung ist.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Blutregenalge, bis sich erste Erfolge einstellen?
Astaxanthin Präparate wirken nicht sofort. Man muss die Präparate schon über eine längere Zeit hinweg einnehmen.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Blutregenalge?
Die Blutregenalge, aus der der Wirkstoff Astaxanthin gewonnen wird, kommt in zahlreichen Biotopen vor. So zum Beispiel in Teichen, aber auch in kleinen Wasserlöchern und sogar in Weihwasserbecken. Ein typisches Anzeichen dafür, dass die Blutregenalge in solchen Biotopen vorhanden ist, ist die typische Rotfärbung des Wassers. Man spricht hier auch vom sogenannten Blutregen. Die Blutregenalge kommt auch im Gebirge vor. Ein Zeichen dafür ist rot gefärbter Schnee.
Die Herstellung von Astaxanthin aus der Blutregenalge erfordert einige Arbeitsschritte. Zunächst wird ein Algenstamm kultiviert. Dies ist nur in einem geschlossenen System möglich. Das heißt, die Alge wird gezüchtet bis sie genügend Masse erreicht hat. In dieser Phase der Herstellung ist die Alge nicht blutfarben, sondern grün. Auf den Algenfarmen wird die Alge, wenn sie die nötige Masse erreicht hat, dazu angeregt das Astaxanthin zu bilden.
Angeregt wird die Bildung dieses Wirkstoffes durch die Zuleitung von Süßwasser. Die Sonneneinstrahlung trägt ebenfalls ihren Teil zur Herstellung des Wirkstoffs bzw. zur Rotfärbung der Alge bei. Dadurch beginnt die Alge ihr Dauerstadium vorzubereiten und Astaxanthin zu bilden. Danach erfolgt die Weiterverarbeitung. Dies beinhaltet, dass die Zellwand der Alge aufgebrochen werden muss. Hierfür kommt eine Co2-Extraktion zum Einsatz, um das Astaxanthin unter hohem Druck herauszulösen.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Blutregenalge aus?
Die Blutregenalge ist von einer Gallertschicht umgebene und ist einzellig. Die Grünalge verfügt über becherförmige Chloroplasten und hat zwei körperlange Geißeln und einem Augenfleck.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Blutregenalge noch bekannt?
Die Grünalge, die das Ausgangsprodukt für den Farbstoff bzw. Wirkstoff Astaxanthin bildet, trägt noch den lateinischen Namen Haematococcus pluvialis.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Blutregenalge enthalten?
Der einzige Inhaltsstoff dieser Grünalge, der letztlich als Wirkstoff für die verschiedenen Präparate dient, ist Astaxanthin. Die Hersteller der Präparate aus diesem Wirkstoff kombinieren diesen mit Omega-3-Fettsäuren, wie Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), aber auch mit Krill-, Fisch- oder Perillaöl. Enthalten sein können auch Lutein und Vitamin E.
Ähnliche Superfoods
Gibt es ähnliche Superfoods, die wirken wie Blutregenalge?
Aus Algen werden viele Wirkstoffe gewonnen. Hierzu gehört auch die Spirulina. Deren Wirkung ist allerdings mit dem Wirkstoff der Blutregenalge nicht vergleichbar.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Blutregenalge am Markt zu kaufen?
Es gibt unterschiedliche Präparate, die aus Astaxanthin hergestellt werden. Es gibt die Präparate in Form von Gel-Kapseln und Tabletten und als Pulver. Enthalten ist der Wirkstoff aber auch in Powerriegeln und in anderen Snacks.
In Gel-Kapseln, die diesen Wirkstoff enthalten, sind auch Distel- oder Olivenöl enthalten. Diese Zugabe erleichtert die auf Aufnahme und sorgt gleichzeitig für eine längere Haltbarkeit. Die Tabletten, die den Wirkstoff enthalten sind, entsprechend klein gehalten, weil in ihnen eben kein Öl enthalten ist. Die Tabletten lassen sich daher leicht schlucken.
Die Tablettenform verhindert zudem, dass der Wirkstoff anders als in gelöster Form nicht bei Berührung mit der Luft recht schnell zerfällt. Allerdings sollten die Tabletten mit einer fetthaltigen Mahlzeit eingenommen werden. Dies sichert die gute Aufnahme des Wirkstoffs im Körper.
Die Pulverform hat den Vorteil bei diesem Wirkstoff, dass eine leichte Dosierung vorgenommen werden kann. Das Pulver wird vor der Einnahme auch in Öl aufgelöst und kann so als Zutat in Smoothies oder Salatdressing eingesetzt werden.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Blutregenalge als NEM?
Die empfohlene Verzehrmenge von Astaxanthin beträgt 4 mg bis 12 mg pro Tag.
Gibt es beim Kauf von Blutregenalge etwas zu beachten?
Je nach Wunsch kann Astaxanthin in Form von Gel-Kapseln, Tabletten oder in Pulverform gekauft werden. Beim Pulver besteht das Problem, dass dieses nicht sehr stabil ist. Das heißt, Pulver muss immer mit Öl angemischt werden, um es zu verwenden. Am einfachsten verzehren lassen sich die Gel-Kapseln mit diesem Wirkstoff. Wichtig ist, dass für Pulver, Tabletten und auch die Gel-Kapseln ein dunkler bzw. lichtgeschützter Aufbewahrungsort zur Verfügung steht.
Aus diesem Grund sollten Präparate mit diesem Wirkstoff stets nur bedarfsorientiert gekauft werden. Das heißt, eine längere Bevorratung ist nicht angebracht. Bei Astaxanthin Präparaten sollte darauf geachtet werden, dass es sich bei dem Wirkstoff nicht um ein synthetisches Produkt, sondern um ein natürliches Produkt handelt. Synthetisch hergestelltes Astaxanthin wird aus Mineralölen oder Hefepilzen gewonnen.
Das Problem ist allerdings: Synthetisches Astaxanthin ist über 20 Mal schwächer als die natürliche Variante. Veganer und Vegetarier müssen zudem darauf achten, dass beim Erwerb der Gel-Kapseln die Hülle nicht aus tierischer Gelatine besteht. Es gibt auch Hersteller, die für die Gel-Kapseln eine Hülle aus pflanzlichen Stoffen verwenden.