Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

Heilpflanze

Rotes Seifenkraut

Autor

Hilde Sonntag
Expertin für Heilkräuter
rotes Seifenkraut

enthaltene
Wirkstoffe

behandelnde
Symptome

zu behandelnde
Symptome

30

recherchierte
Studien

Eckdaten zu Rotes Seifenkraut

Was ist rotes Seifenkraut?

Das rote Seifenkraut mit botanischem Namen Saponaria officinalis gehört zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Was ist eine mehrjährige Blätterpflanze, die 30 bis 90 Zentimeter hoch werten kann. Die Pflanze hat hellrote oder weiße, teilweise auch gefüllte Blüten. Die Blätter der Pflanze sind länglich und sie sitzen gegenständig an den Stängeln. Aus den Bluten entwickeln sich viergeteilte Kapseln als Früchte. Die Pflanze blüht von Juli bis September.

Das rote Seifenkraut ist in fast allen Ländern Europas zu finden. Im 19. Jahrhundert gelangte sie mit Einwanderern nach Nordamerika. Die Pflanze liebt nährstoffreiche Standorte mit frischen Sand oder Kies Böden. Daher wächst das Seifenkraut wild nahe bei Flüssen und Bächen und auf Brachflächen.

Der Name geht auf eine Eigenschaft des Krautes zurück. Wenn nämlich die Wurzeln zerkleinert und im Wasser aneinander gerieben werden, schäumen sie auf wie Seife.

Der Anbau des echten Seifenkrautes wurde Finnland im 18. Jahrhundert gefördert, weil man daraus Waschmittel herstellte. Auch in der Medizin fand es Verwendung, u. a. gegen Leberkrankheiten und bei Husten. Heute wird das echte Seifenkraut häufig als Zierpflanze angebaut. Das echte Seifenkraut ist giftig.

Anwendungsgebiet

Wann sollte man rotes Seifenkraut einnehmen?

In der Volksmedizin wird das rote Seifenkraut bei Lungen-, Leber-, Galle- und Nierenleiden angewendet. Ebenfalls wird es bei Verstopfung, Rheuma und Gicht verabreicht. Äußerlich wurde die Wurzel des Krautes bei Hauterkrankungen und gegen Zungenbelag durch Pilze verwendet.

Seifenkraut fördert den Auswurf bei Husten, hemmt Entzündungen, tötet Bakterien und Spermien ab und senkt den Cholesterinspiegel.

Am häufigsten wird es bei Erkrankungen der oberen Luftwege eingesetzt.

Wirkung

Welche Wirkung verspricht rotes Seifenkraut?

Bereits seit dem Mittelalter wird die rote Seifenwurzel gegen Husten eingesetzt. Heute ist die Wirkung der Wurzel gegen festsitzenden Husten sogar wissenschaftlich belegt.

In der medizinischen Fachsprache werden Husten und Bronchitis als Katarrhe der Atemwege bezeichnet. Eine Bronchitis geht mit einer Entzündung der Schleimhäute in den Bronchien einher und äußert sich durch trockenen Reizhusten. Vor allem bei kaltem und feuchtem Wetter treten Bronchitis und Husten vermehrt auf. Auch Rauchen und Smog können Auslöser für trockenen Husten sein.

Die rote Seifenwurzel ist bei einer Bronchitis im Anfangsstadium und bei Reizhusten sehr wirksam.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Pflanze sind Saponine. Durch ihre seifen ähnlichen Merkmale können sie die Oberflächenspannung von Wasser und Fett herabsetzen. Das funktioniert auch bei Bronchialschleim. Durch die Inhaltsstoffe der Pflanze löst sich selbst festsitzendes, zähes Sekret. Diese Reaktion startet im oberen Verdauungstrakt. Über einen Gehirnnerv, den Vagusnerv, wird der Befehl, dünnflüssiges Sekret zu produzieren an die Zellen und Drüsen der Bronchien weitergeleitet. So verflüssigt sich der Schleim und kann abgehustet werden.

Aufgrund der zum Teil wissenschaftlich nachgewiesenen Wirkungen wird das Seifenkraut bei den folgenden Beschwerden verwendet:

  • Husten infolge von grippalen Infekten,
  • Bronchitis,
  • Grippe
  • Schleimhautentzündungen
  • Akne
  • Kreislaufbeschwerden
  • Schuppenflechte (Psoriasis)
  • Kopfschmerzen

Seit den 90er Jahren wird darüber diskutiert, dass Seifenkraut auch bei viralen Erkrankungen als natürliche Medizin wirken kann. Die in ihm enthaltenen Saponine gehen mit den Virushüllen eine Verbindung ein und machen diese unschädlich. Allerdings sind dazu keine genaueren Studien vorhanden.

Für heilkundliche Anwendung wird meist ein Kaltwasserauszug auf der Wurzel gemacht, weil in ihnen mehr Saponine vorhanden sind. Aber auch die Blätter können genutzt werden. Für die Zubereitung des Tees wird ein halber bis zu einem Teelöffel der Wurzel des Seifenkrautes mit 250 ml kaltem Wasser

angesetzt und wird einige Stunden ziehen gelassen. Danach wird es kurz erhitzt. Täglich sollten davon nicht mehr als zwei Tassen getrunken werden.

In der Homöopathie wird Seifenkraut zur Behandlung von Kopfschmerzen, Augenschmerzen, Erkältungen, Schnupfen und Halsentzündungen verwendet. Dazu gibt es Präparate mit unterschiedlichen Dosierungen und Einnahmemöglichkeiten.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von rotem Seifenkraut auftreten?

Die Dosierung für die Behandlung von Husten liegt bei 1,5 Gramm für einen Tee. Wenn diese Menge verwendet wird, sind keine Risiken und Nebenwirkung des Krautes bekannt.

Äußerlich sollte die Pflanze nicht auf offenen Wunden verwendet werden, weil sie die Haut reizen kann.

In seltenen Fällen wurde über Magenbeschwerden berichtet. Bei hoher Dosierung können die Haut und die Schleimhäute gereizt werden. Eine Überdosierung löst außerdem eine Zerstörung der roten Blutkörperchen und eine Lähmung des Gefäßnervensystem aus.

Daher sollte immer die Dosierung verwendet werden, die die Hersteller auf der Packungsbeilage angeben, bzw. sollte die Dosierung verwendet werden, die Ihr behandelnder Arzt Ihnen empfiehlt.

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von rotem Seifenkraut, bis sich erste Erfolge einstellen?

Bei Husten wird das Kraut als Tee, meist in Verbindung mit anderen Heilpflanzen angewendet. Der Tee kann so lange getrunken werden, bis eine deutliche Verbesserung eintritt.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von rotem Seifenkraut?

Es ist nicht genau bekannt, wo das Seifenkraut ursprünglich herstammt, aber Vorderasien oder der Mittelmeerraum sind die vermutliche Heimat des Krautes. Seifenkraut ist ziemlich anpassungsfähig und hat sich bis nach Nordeuropa ausbreiten können.

Es ist heute in fast allen europäischen Ländern zu finden, sogar in Teilen Sibiriens. Da es sich leicht und schnell ausbreitet, findet man heute auch verwilderte Vorkommen in Nordamerika.

Seifenkraut wächst an Wegrändern, Gärten, Feuchtwiesen und an Uferböschumgen.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von rotem Seifenkraut aus?

Das rote Seifenkraut ist eine mehrjährige Blätterpflanze, die 40 bis 80 Zentimeter hoch wird. Sie besitzt eine rübenartige Hauptwurzel und bildet daraus stark verzweigte Ausläufer, die zu fingerdicken Rhizomen auswachsen. Sie hat viele eiförmige, behaarte Blätter, die 2 bis 3 Zentimeter lang werden und 0.5 bis 1,3 Zentimeter breit sind. Die Blätter mit kurzem Stiel sitzen an einem runden und behaarten Stängel, der sich nach oben verzweigt. Sie rosa-roten oder weißen Blüten sind traubenförmig angeordnet. Sie haben einen 5-zähnigen verwachsenen Kelch. Die Blüten verströmen vor allem abends und nachts einen starken Duft. Aus den Blüten entwickelt sich eine Kapselfrucht von 6 bis 8 Millimetern. Diese öffnet sich, wenn sie reif ist und verteilt viele kleine Samen, aus denen sich neue Pflanzen entwickeln. Außerdem vermehrt sich die Pflanze durch die weit verbreiteten Rhizome, sodass sich schnell große Bestände bilden. Die Blütezeit der Pflanze liegt zwischen April und Oktober.

Trivialnamen

Unter welchen Bezeichnungen ist rotes Seifenkraut noch bekannt?

Das rote Seifenkraut trägt den botanischen Namen Saponaria officinalis. Es ist aber auch unter den folgenden volkstümlichen Namen bekannt: Hustenwurzel, echtes Seifenkraut, Waschwurz, rote Seifenwurzel, Waschlaugenkraut, Seifenwurz oder Herbstnelke.

Inhaltsstoffe

Welche Inhaltsstoffe sind in rotem Seifenkraut enthalten?

Die Seifenwurzel enthält 2,5 bis 8 Prozent Saponine. Die Saponarioside A und B sind die Hauptkomponenten. Daneben kommen in geringeren Mengen die Saponarioside C-M vor. Saporine kommen nur in Spuren vor.

Die Wurzel enthält außerdem kleine Mengen an Oligosacchariden.

Als medizinischer Wirkstoff wird die Wurzel der Pflanze eingesetzt.

Saponine haben die Fähigkeit, die Oberflächenspannung, beispielsweise von Wasser oder Fett, zu verringern. Daher wirken sie in kleinen Mengen auswurffördernd und leicht abführend. In großen Mengen können sie Übelkeit und Erbrechen verursachen.

Ähnliche Heilpflanzen

Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie rotes Seifenkraut?

Ähnliche Verwendung wie das Seifenkraut fand die Panamarinde mit botanischem Namen Qullajae cortex. Sie stammt aus der Familie der Rosaceae. Sie enthält das sogenanne Quillaja-Saponin, ein Gemisch aus komplexen acylierten Triterpensaponienen. Sie wird heute als Schaumbilder in Zahnpflege- und Haarwaschprodukten eingesetzt. Auch als neutrales Waschmittel ist sie im Handel erhältlich.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es rotes Seifenkraut am Markt zu kaufen?

Das Kraut ist in Form von Extrakten zusammen mit anderen Pflanzen als Tropfen gegen Entzündungen der oberen Atemwege erhältlich. Außerdem wird getrocknetes Kraut und getrocknete Wurzel zur Zubereitung von Tee angeboten.

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von rotem Seifenkraut als NEM?

Seifenkraut-Tee bereitet man, indem man einen Teelöffel Seifenkrautwurzel mit einem Viertel Liter kaltem Wasser ansetzt und einige Stunden ziehen lässt.

Anschließend bringt man den Ansatz zum Sieden und seiht ihn dann ab.

Bei Husten kann man zwei Tassen von diesem Tee täglich trinken.

Auch für Waschungen und Umschläge kann man diesen Tee verwenden, am besten vermischt mit Kamillentee, sofern man Kamille verträgt.

Anwendungen mit Seifenkraut sollte man keinesfalls überdosieren, denn aufgrund des hohen Saponingehaltes können Sie die Verdauungsorgane und den Harnapparat reizen.

Gibt es beim Kauf von rotem Seifenkraut etwas zu beachten?

Seifenkraut wird vor allem von Menschen gekauft, die Wert auf alternative und naturbelassene Produkte legen. Außerdem ist die Pflanze bei Gärtners sehr beliebt, weil sie eine große Blütenpracht mit einem angenehmen Duft entwickelt.

In Baumärkten oder Pflanzencenter ist das Seifenkraut selten zu finden. Manchmal wird sie auf Stauden Märkten angeboten. Auch einige Onlinehändler bieten Seifenkraut an. Dabei handelt es sich jedoch meist um andere Arten mit einer anderen Blütenfarbe und anderem Duft.

Wenn sie gewöhnliches Seifenkraut kaufen wollen, sollten Sie auf den botanischen Namen Saponaria officinalis achten.

Wenn Sie keine frischen Pflanzen finden, können sie die Pflanze auch aus Samen selbst ziehen. Wenn Sie die Hinweise beim Anbau beachten, sollte die Aussaat kein Problem darstellten. Die Preise für den Samen sollten für etwa 9 Gramm nicht mehr als 1,50 Euro pro Packung betragen.

Wenn Sie die rotes Seifenkraut für Heilanwendungen verwenden wollten, finden Sie bei Kräuterhändlern bereits getrocknete Produkte. Sie haben dabei die Wahl zwischen getrockneten Blättern oder Wurzeln. Der Kauf der getrockneten Wurzel ist dabei empfehlenswerter, da die Wurzeln mehr Saponine enthalten. Da auch die Dosierungsanleitungen und Gebrauchshinweise meist nur für die Wurzeln vorliegen, erleichtert Ihnen der Kauf der Wurzel auch die Dosierung.

Für die Verwendung als Waschmittel oder Putzmittel bieten einige Hersteller Fleckensprays oder Waschmittel mit rotem Seifenkraut an. Diese Produkte sind oft aus veganer Herstellung und sind so vor allem für Menschen, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, interessant.

Studien zu Rotes Seifenkraut

  1. The effects of physical damage on seed production in flowering plants of Saponaria officinalis
  2. New Triterpenoid Saponins from the Roots of Saponaria officinalis
  3. Antiviral activity of the infusion (SHS-174) from flowers of Sambucus nigra L., aerial parts of Hypericum perforatum L., and roots of Saponaria officinalis L. against influenza and herpes simplex viruses
  4. Phytochemical analysis of Saponaria officinalis L. shoots and flowers essential oils
  5. Antioxidant, Antimicrobial Activity and Total Phenolic Content within the Aerial Parts of Artemisia absinthum, Artemisia santonicum andSaponaria officinalis
  6. Saponaria officinalis-synthesized silver nanocrystals as effective biopesticides and oviposition inhibitors against Tetranychus urticaeKoch
  7. Characterization of saponin foam from Saponaria officinalis for food applications
  8. Saporin from Saponaria officinalis as a Tool for Experimental Research, Modeling, and Therapy in Neuroscience
  9. Nucleotide sequence of cDNA coding for saporin-6, a type-1 ribosome-inactivating protein from Saponaria officinalis
  10. Rumen antimethanogenic effect of Saponaria officinalis L. phytochemicals in vitro
  11. Extract from the roots of Saponaria officinalis as a potential acaricide against Tetranychus urticae
  12. New Triterpenoid Saponins and Sapogenins from Saponaria officinalis
  13. Effect of synthetic surfactants and soapwort (Saponaria officinalis L.) extract on skin-mimetic model lipid monolayers
  14. Hepatoprotective Effect of Soapworts (Saponaria officinalis), Pomegranate Peel (Punica granatum L) and Cloves (Syzygium aromaticum linn) on Mice with CCl4 Hepatic Intoxication
  15. Antibacterial effects of Saponaria officinalis extracts against avian pathogenic Escherichia coli (APEC)
  16. Characterization of a seed ribosome-inactivating protein: Immunoreactivity and sequence homologies
  17. Distribution and properties of major ribosome-inactivating proteins (28 S rRNA N-glycosidases) of the plant Saponaria officinalis L. (Caryophyllaceae)
  18. An Immunotoxin Composed of Monoclonal Anti-Thy 1.1 Antibody and a Ribosome-Inactivating Protein From Saponaria officinalis: Potent Antitumor Effects In Vitro and In Vivo
  19. Ribosome-inactivating proteins from the seeds of Saponaria officinalis L. (soapwort), of Agrostemma githago L. (corn cockle) and of Asparagus officinalis L. (asparagus), and from the latex of Hura crepitans L. (sandbox tree)
  20. Analysis of carbohydrates in Saponaria officinalis L. using GC/MS method
  21. Chemical Composition and Hepatoprotective Activity of Saponaria officinalis on Paracetamol-induced Liver Toxicity in Rats
  22. High-speed countercurrent chromatographic recovery and off-line electrospray ionization mass spectrometry profiling of bisdesmodic saponins from Saponaria officinalis possessing synergistic toxicity enhancing properties on targeted antitumor toxins
  23. Determination of Composition of Fatty Acids in Saponaria officinalis L.
  24. Saponarioside C, the First α-d-Galactose Containing Triterpenoid Saponin, and Five Related Compounds from Saponaria officinalis
  25. New pharmacological properties of Medicago sativa and Saponaria officinalis saponin-rich fractions addressed to Candida albicans
  26. Saponaria officinalis L. extract: Surface active properties and impact on environmental bacterial strains
  27. The effect of triterpenoid saponins from Saponaria officinalis on some blood hormones, metabolic parameters and fatty acid composition in dairy cows
  28. The expression of saporin, a ribosome-inactivating protein from the plant Saponaria officinalis, in Escherichia coli.
  29. Antiproliferative quillaic acid and gypsogenin saponins from Saponaria officinalis L. roots
  30. Antibacterial and Photocatalytic Properties of ZnO Nanoparticles Obtained from Chemical versus Saponaria officinalis Extract-Mediated Synthesis

Nährwerte pro 100g

Energie kJ / kcal
Fett 0 g
0 g
*Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können diese Werte leicht abweichen.

Passende Beiträge

173 Superfoods auf über 1000 Seiten!

Kostenloses Ebook sichern