Was ist Moschusschafgarbe?
Die Moschusschafgarbe gehört zur Familie der Schafgarben in der Pflanzengattung der Korbblütler. So ist die Moschusschafgarbe ist eine stark duftende uns aromatische, mehrjährige und krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis zu 20 Zentimetern erreicht.
Die grünen Blätter sind punktiert und drüsig. Die unteren Blätter sind gestielt, die oberen hingegen sitzend. Die Blattform ist fiederteilig mit kammförmigen angeordneten und linealischen Fieder, welche ganzrandig oder auch zwei- und dreispaltig sind.
In der lang gestielten Doldentraube stehen die Blütenköpfe, welche bis zu 15 Millimeter breit sind. Die Hüllblätter dagegen sind gekielt, grün und braun gerändert. Die Zungenblüten sind weißlich und die Röhrenblüten blassgelb. Im Juli bis August ist die Blütezeit.
Die Pflanze zeigt sich kurzlebig, wenn nicht genügend Nährstoffe tu finden sind. Die Moschusschafgarbe ist kalkfliehend und wächst auf steinigen und sauren Böden. Das Verbreitungsgebiet sind die Ostalpen. Die Pflanze wächst in Höhenlagen von bis zu 3.400 Metern auf den Steinschuttfluren, in Felsspalten und auch auf den Wiesen.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Moschusschafgarbe einnehmen?
Als Heilpflanze wird in der Alpen-Volksheilkunde vor allem gegen Appetitlosigkeit, zur Stärkung des Magens, bei schwachen Nerven sowie zur Wunddesinfektion eingesetzt. Der Tee aus der Moschusschafgarbe schmeckt leicht bitter und wirkt zudem schweisstreibend.
Früher soll die Schafgarbe auch als ein Mittel zur Abtreibung angewandt worden sein. Die war zudem ein Bestandteil des Schweizertees. Aus ihren Blütenköpfen wurde damals in der Schweiz eine aromatische Tinktur mit Weingeist hergestellt. In Italien gab es auch einen sehr beliebten Tischlikör mit Namen ‘Esprit d’Iva’. In der Schweiz wird aus der Pflanze seit über 100 Jahren ein Alpen-Kräuterlikör, der „ Iva-Bitter” hergestellt. Andere Volksnamen hierfür sind auch die Jochkamille und die Frauenraute.
Als Droge verschrieben wird die Pflanze vor allem in der Volksheilkunde bei Erkrankungen von Magen, Darm oder Leber, bei Appetitlosigkeit, bei Nervenschwäche und auch äußerlich als Wundmittel benutzt. „Iva” ist der romanische Volksname der Pflanzenart und leitet sich vom lateinischen abigere = abtreiben ab und deutet somit auf die Verwendung als ein Abortivum hin.
Die Bitterstoffe regen vor allem die Sekretion der Verdauungssäfte an und wirken deshalb auch appetitsteigernd. Äußerlich angewandt wirken sie adstingierend und stillen somit auch stark blutende Verletzungen.
Die krampflösenden und entzündungshemmenden Wirkungen werden dem enthaltenen Chamazulen zugeschrieben. Die Salicylsäurederivate, welche in der Pflanze ebenfalls anzutreffen sind, lindern vor allem Kopfschmerzen.
Äußerlich wird die Pflanze als Tinktur für die Wunddesinfektion und –trocknung angewandt. Ebenso ist eine Anwendung zur Linderung der Entzündungen oder als Voll- oder auch als Teilbad bei verschiedenen Hautproblemen wie Schuppenflechte, Afterjucken, Neuralgien, schwierig heilenden Wunden, Akne und Geschwüren angezeigt.
Die traditionelle Volksmedizin empfiehlt bei Darmkatarrhen einen Aufguss aus Schafgarbe und auch aus Pfefferminze.
In der Tiermedizin wird die Scharfgarbe bei Magen-, Darm- und Gallenbeschwerden von Weidetieren und auch Katzen.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Moschusschafgarbe?
Die Wirkung der Moschusschafgarbe ist in erster Linie reizlindern und auch kranpflösend. Die Moschusschafgarbe ist ein Frauenkraut, wobei die Wirkung stärker ist als bei der herkömmlichen Schafgarbe. Die Inhaltsstoffe sind Ivain, Moscatin, Achillein, Harzsäure, Ivaöl und Bitterstoffe,
Die Pflanze eignet sich innerlich zur Blutreinigung und auch bei leichten und krampfartigen Magen- Darm- oder Gallenbeschwerden. Auch bei Durchfall, Appetitlosigkeit, oder Menstruations- und Wechseljahrebeschwerden ist die Pflanze angezeigt. Ebenso wird sie zur Anregung des Stoffwechsels, zur Durchblutung und der Lebertätigkeit angewandt.
Äußerlich als eine Tinktur zur Wunddesinfektion und als Voll- oder Teilbad bei Hautproblemen wie Afterjucken, Schuppenflechte, schlecht heilenden Wunden, Geschwüren und Akne.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Moschusschafgarbe auftreten?
Bei der Einnahme der Moschusschafgarbe sind keine Nebenwirkungen bekannt. Auch Überdosierungserscheinungen können nicht auftreten.
Die Korbblütler können grundsätzlich bei direktem Kontakt mit Blüten in sehr seltenen Fällen jedoch Hautreaktionen hervorrufen. Die enthaltenen Cumarine werden vor allem bei Korbblütler-Allergikern für die gesteigerte Lichtempfindlichkeit auf der Haut verantwortlich gemacht. Reaktionen hieraus können bis zu einer „Wiesendermatitis“ mit entsprechender Bläschenbildung der Haut einhergehen.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Moschusschafgarbe, bis sich erste Erfolge einstellen?
Bei Verdauungsbeschwerden ist eine Zugabe von Pfefferminzblättern und Kamillenblüten empfehlenswert. Für die Beschwerden wird 3 bis 4 Mal am Tag eine Tasse zwischen den Mahlzeiten getrunken. Bei Menstruationsbeschwerden sollte der Schafgarbenaufguss 2 Mal täglich für 6 bis 8 Wochen getrunken werden. Auch das Frauenmantelkraut hilft bei diesen Beschwerden zuverlässig.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Moschusschafgarbe?
Der Legende entsprechend entstand diese Pflanze aus rostigen Spänen, welche während des trojanischen Krieges vom Speer von Achilles abplatzten. Mit dieser Pflanze hat Achilles den König Telephus geheilt und auch die Wunden aller Soldaten behandelt.
In Goethes Geschichte „Götz von Berlichingen“ werden auch die Beschwerden der verwundeten Ritter mit dieser Schafgarbe gelindert.
Gegen die bösen Geister und für den Schutz vor Krankheiten wurde die Moschusschafgarbe vor dem Johannistag um die Häuser und Kirchen gepflanzt, da sie auch dem heiligen Johannes zugesagt wurde.
Im Brautstrauß angewandt soll sie für wenigstens 7 Jahre das Liebesglück garantieren.
Auch Hildegard von Bingen riet bei Verwundungen das Auswaschen der Wunde mit dem Wein aus Schafgarbe. Hierdurch soll die betroffene Stelle nicht eitern oder gar zu einem Geschwür wachsen.
Die Moschusschafgarbe ist ein Stickstoffzeiger auf trockenen, lehmhaltigen und frischen Böden von Wiesen. Verbreitet ist sie in Nord- und Mitteleuropa, Asien und auch in Nordamerika. Die Schafgarbe ist eine Pionierpflanze mit besonders bodenfestigenden Eigenschaften.
Heimisch ist die Pflanze in den West- und den Ostalpen. Sie wächst hier bevorzugt in Felspalten, auf Steinschuttfluren oder auf Geröllhalden. Auch auf Wiesen wird sie oftmals gefunden. Die bevorzugte Höhe liegt hierbei zwischen 1.800 und 2.800 Metern. Vor allem silikathaltige Böden mag die Pflanze am liebsten.
Auch reicht das Gebiet von Savoyen bis hinein in die Steiermark. In Österreich und in den Zentralalpen ist die Pflanze häufig zu finden, seltener in den Kalkalpen. Sie Scharfgarbe kommt auch in der Steiermark, in Oberkärnten, in Salzburg, in Tirol und im Vorarlberg vor.
Zwar ist die Schafgarbe in dem kommerziellen Anbau eher als ein Unkraut bekannt. Der gezielte Anbau ist allerdings teilweise sehr schwierig. Der Boden sollte hierbei sandig bis trocken und auch lehmig sein. Sonnige Standorte sind von der Pflanze ebenso bevorzugt. Ist der Standort hinreichend gut, wächst die Schafgarbe auch ausdauernd. Durch ihr spätes Austreiben bekommt sie jedoch von anderen Pflanzen die direkte Licht-Konkurrenz.
Sowohl die Anzucht aus dem Samen und auch eine vegetative Vermehrung über die Ausläufer sind möglich.
Die Samen sind jedoch nur für ein Jahr lang keimfähig. Diese können im Frühjahr gesät und später dann in das Freiland ausgepflanzt werden.
Die Pflanze verträgt auch ein komplettes Zurückschneiden.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Moschusschafgarbe aus?
Das Ausgangsprodukt der Moschusschafgarbe ist die krautige Pflanze selbst, die zwischen 6 und 80 Zentimeter hoch wird. Aus dem horizontalen bis zu 50 Zentimeter verzweigten Rhizom entwickelt sich im Frühjahr die Blattrosette, aus welcher später ein glatter bis leicht behaarter, zäher und innen markhaltiger Stängel entspringt. Dieser ist die Grundlage für die Pflanze und deren Inhaltsstoffe.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Moschusschafgarbe noch bekannt?
Die Pflanze ist in der Botanik auch unter den Namen Bauchwehkraut, Schafgarbe, Blut(still)kraut, Frauendank, Gotteshand, Frauenkraut, Grillengras und Schafzunge bekannt.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Moschusschafgarbe enthalten?
Die Wirkstoffe sind vorwiegend ätherische Öle, die in Abhängigkeit von der Erntezeit und der Herkunft in der Zusammensetzung wechseln. Bislang wurden circa 100 Verbindungen identifiziert. Hierunter sindSabinen, Pinen, Cineol und Monoterpene, Chamazulen und die Vorstufen sowie andere Sesquiterpenlactone.
Auch Cumarine, Flavonoide, Polyine, Salicylsäure-Derivate, Mineralien, Bitterstoffe und Gerbstoffe kommen hierin ebenfalls vor. Einigen Stoffen wird zudem eine antibiotische Wirkung zugeschrieben. Der höchste Gehalt der ätherischen Öle ist in der Blüte zu finden.
Von der Schafgarbe werden außer der dicklichen Stängel die oberirdischen Teile verwendet. Dies ist wegen der veränderten Inhaltsstoffe anzuraten-. Somit werden hochwertige tetraploide Pflanzen verwendet. Nur Pflanzen mit einem vierfachem Chromosomensatz enthalten alle wertvollen Inhaltsstoffe. Die Apothekerware stammt zumeist aus den Kulturen in Ost- und auch in Südosteuropa und auch aus Deutschland.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Moschusschafgarbe?
Das Frauenmantelkraut besitzt ähnliche Wirkungen, die zum Beispiel bei Menstruationsbeschwerden angezeigt sind.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Moschusschafgarbe am Markt zu kaufen?
Die Moschusschafgarbe ist als Tee erhältlich. Hierfür werden 2 Teelöffel Kraut in einer Tasse Wasser übergossen und 10 Minuten bedeckt stehen gelassen und dann abgeseiht.
In der Schweiz dient vor allem das ätherische Öl der Pflanze heute zur Produktion des Iva-Likörs.
Besonders wirkungsvoll ist der frische Presssaft aus der Schafgarbe. Allergiker sollten allerdings damit vorsichtig sein. Ebenfalls zu empfehlen ist die Einnahme eines Löffels Saft dreimal am Tag in einem Glas mit Wasser oder auch als Badezusatz.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Moschusschafgarbe als NEM?
Als Tee kann die Moschusschafgarbe zwei- bis dreimal am Tag getrunken werden.
Gibt es beim Kauf von Moschusschafgarbe etwas zu beachten?
Beim Kauf der Pflanze sollte beachtet werden, dass er Anbau ökologisch erfolgte und keinerlei Pflanzenschutzmittel verwendet wurden. Ebenso sollte das Herkunftsland der Pflanze bekannt sein.
Das Kraut wird am in den Monaten Juni und im September gesammelt. Für ein qualitativ hochwertiges Kraut werden hierbei zu Beginn der Blüte die Triebspitzen gesammelt und bei weniger als 30 Grad Celsius getrocknet.