Was ist Mahonie?
Die Mahonie oder auch gewöhnliche Mahonie genannt, ist ein Berberitzengewächs. Häufig wird sie als Heckenpflanze in Gärten zu sehen sein, da sie die Sonne liebt und auch halbschattig sehr pflegeleicht ist. Die nach dem Botaniker Bernard Macmahon benannte Pflanze ist hierzulande oft in einer verwilderten Form in Parks und Wäldern anzutreffen. Die Kraft der Heilwirkung ist in den letzten Jahrzehnten zunehmend in Vergessenheit geraten, obwohl sie bei vielerlei Beschwerden einsetzbar ist.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Mahonie einnehmen?
Die gewöhnliche Mahonie hat eine umfangreiche Wirkung auf den menschlichen Körper. Es wird bei einer ärztlich oder durch einen Heilpraktiker dosierten Anwendung ein Effekt bei Schuppenflechte, Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit, Nierenbeeinträchtigungen, Entzündungen im Rachenraum und bei Augenerkrankungen nachgesagt.
Die Einnahme muss immer mit einem Arzt oder Heilpraktiker abgesprochen werden, da eine selbständige Dosierung zu Vergiftungen führen kann. Die leicht säuerlichen Beeren können in größeren Mengen zu Erbrechen und Durchfällen führen.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Mahonie?
In der Schulmedizin wird die Heilpflanze kaum bis gar nicht angewandt, dabei stecken vielfältige Kräfte in den Inhaltsstoffen und bestehende Medikamente, die oft zahlreiche Nebenwirkungen zeigen, könnten ersetzt oder ergänzt werden.
Bei Schuppenflechte oder Akne konnten Erfolge mit Salben und Tinkturen bestätigt werden, die den Inhaltsstoff Berberin zu 10 % aufweisen. Tierversuche bestätigen, dass sie entzündliche Schmerzen lindern kann.
In weiteren Versuchen mit Tieren konnte eine blutzuckersenkende Wirkung durch Berberin nachgewiesen werden, das in der Heilpflanze enthalten ist. Es wurde eine verlangsamte Bildung der Glucoseproduktion in der Leber festgestellt nach der Einnahme von Berberin. Besonders bei der Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 kann die Pflanze hilfreich sein.
Zudem senkt es den Cholesterinspiegel im Blut und kann langfristig den Fettstoffwechsel verbessern und zu einer Reduktion des Körpergewichts beitragen.
Bei Verdauungsbeschwerden kann ein Tee aus der Wurzel helfen oder zur Linderung von Halsschmerzen beitragen. Erste Studien konnten eine leichte Hemmung durch das Berberin auf die Bakterien Clostridium difficile und Helicobacter pylori belegen.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Mahonie auftreten?
Wenn die Früchte des Gewächs in großen Mengen eingenommen werden, dann kann es zu Brechdurchfall kommen. Dann entfaltet die Pflanze eine giftige Wirkung und der heilende Erfolg bleibt aus.
Die Wurzeln und die Rinde wirken in großer Dosis giftig, doch können sie in der richtigen Anwendung und durch Verarbeitung zur Heilung effektiv beitragen.
Außerdem wird die heilsame Kraft aufgehoben, wenn zur gleichen Zeit Produkte aus Süßholz verzerrt werden oder angewandt.
Für Kinder unter zwölf Jahren ist die Pflanze nicht zu verwenden, da wissenschaftlich belegt wurde, dass eine zu große Gefahr für den noch nicht ausgereiften kindlichen Körper von der Heilpflanze ausgeht. Die Weltgesundheitsorganisation rät auch von einer Anwendung während der Schwangerschaft und in der Stillzeit ab, da die wissenschaftlichen Untersuchungen dazu fehlen.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Mahonie, bis sich erste Erfolge einstellen?
In Deutschland ist eine direkte innere Einnahme des Berberitzengewächs in der Medizin oder Heilkunde nicht erlaubt, allerdings werden in der Homöopathie Präparate mit der Urtinktur der Mahonie angeboten. Es fehlen zur inneren Wirkung der Überseepflanze die wissenschaftlichen Studien in Europa. In China hingegen wird sie in der Medizin bedenkenlos eingesetzt.
Aus den Wurzeln oder der Rinde lässt sich ein Tee kochen, wenn Probleme mit der Verdauung bestehen. Der Tee verhilft wieder zu alter Kraft und unterstützt die natürliche Nierenfunktion. Vorsichtig ist aber geboten, da eine erhöhte Dosis schnell zu Vergiftungen führen kann, daher sollte eine Einnahme nur unter ärztlicher Anweisung erfolgen.
Als Salbe angewandt kann sie die Haut von einer lästigen Schuppenflechte befreien und verschafft beim Leidenden eine Linderung der Beschwerden und den Juckreiz. Die Wirkung entfaltet sich vollständig bei einer äußerlichen Anwendung von bis zu vier Wochen, sogar beim Absetzen der Salbe konnte eine Wirkung bis zu einen Monat hinaus in Studien bestätigt werden.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Mahonie?
Ursprünglich stammt die Heilpflanze aus Nordamerika und wurde schon von den Ureinwohnern an der Pazifikküste für ihre Wirkungen geschätzt. Vom kanadischen Britisch-Kolumbien bis zum US-Bundesstaat Oregon ist sie heimisch. Als Neophyt, eine Pflanze, die von Menschen in neuen nicht heimischen Gebieten angesiedelt wurde, ist sie mittlerweile vor allem in Frankreich und im östlichen Asien am Fuße des Himalaya anzutreffen.
Die immergrünen Sträucher können im eigenen Garten auf sandigem bis humosartigen Boden angepflanzt werden. In den ersten Tagen bis die Pflanze ausgereift ist, muss sie regelmäßig gegossen werden oder wenn sie auf Balkonen in Kübel gehalten wird. Anschließend ist es ein sehr pflegeleichtes Gewächs. Da sie sich eigenständig ausbreitet und wenn man nicht aufpasst auch andere Pflanzen verdrängt, wird sie häufig als Heckengewächs oder als Solitär gesetzt.
Ein gezielter Anbau zur Heilmittelherstellung ist nicht bekannt und momentan auch nicht notwendig, da der Bedarf durch die Medizin sehr gering ist.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Mahonie aus?
Die Mahonie gibt es in bis zu 70 verschiedenen Arten, die alle kleine Änderungen aufweisen im äußerlichen Erscheinungsbild. Die gewöhnliche Mahonie kann bis zu 180 cm hoch werden, wenn sie wild wachsen kann und sie hat dunkelgrüne Laubblätter, die gefächert und unpaarig auftreten.
Durch die immergrünen Blätter, die kleine Stacheln an den Rändern aufweisen, ist sie leicht mit der Stechpalme zu verwechseln. Aber durch die traubenförmigen leuchtend gelben Blüten im Frühjahr und die blauen Früchte im Herbst zu unterscheiden. Die Blütezeit ist von März bis Juni und mit den ersten erbsengroßen Beeren kann man im August rechnen und sie ernten. Die Blätter verfärben sich im Herbst teilweise zu einem intensiven Rot und die winterharte Pflanze erstrahlt somit in den kalten Monaten in einem schönen Rotton. Im Gegensatz zur Berberitze zu deren Familie die Mahonie gehört, hat sie keine Dornen an ihren Ästen.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Mahonie noch bekannt?
Der wissenschaftliche Name ist Mahonia aquifolium. Erstmal wurde sie als Ilex iaponica von einem schwedischen Naturforscher beschrieben. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Arten der Heilpflanze, doch die bekannteste ist die gewöhnliche Mahonie.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Mahonie enthalten?
Die gewöhnliche Mahonie enthält Berberin, Gerbsäure, Harz, Palmatin und in den Beeren Vitamin C.
Berberin wird eine tumorschrumpfende Wirkung nachgesagt und ist wohl der wichtigste Inhaltsstoff und ist in allen Berberitzengewächsen enthalten. Das Zellwachstum wird dadurch verlangsamt und teilweise sogar gestoppt, genauere Untersuchungen stehen aktuell aber noch aus. Durch die Hemmung des Wachstums auf Zellen, werden auch Bakterien an der Vermehrung gehindert und die Mahonie hat somit eine antibiotische Wirkung und kann durchaus mit herkömmlichen Antibiotika mithalten.
Die Gerbsäure in der Pflanze hat eine darmregulierende stopfende Wirkung und ist daher förderlich bei Verdauungsbeschwerden.
Das Vitamin C, welches ausschließlich in den Früchten der Mahonie vorkommt hat einen sehr hohen Gehalt und wird als Ersatz für Zitronensaft benutzt. So kann man aus den blauen Beeren im Herbst Marmelade oder Saft herstellen.
Palmatin hat eine bewusstseinstrübende Eigenschaft und sollte nicht in höheren Mengen eingenommen werden. In Untersuchungen an Fröschen konnte sogar eine Lähmung des zentralen Nervensystems festgestellt werden. Außerdem hat es eine blutdrucksenkende Wirkung und ist im direkten Vergleich zu Morphin um ein Vielfaches stärker.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Mahonie?
Bezüglich der Ähnlichkeit der Wirkstoffe und Inhaltsstoffe ist die Berberitze zu vergleichen. Der Vitamin C- Gehalt ist vergleichbar mit Holunder und geschmacklich erinnern die Beeren der Mahonie an schwarze Johannisbeeren.
In Asien ist der Goldfadenwurzelstock sehr ähnlich in der Wirkung der Mahonie und wegen des ebenfalls enthaltenen Berberin wird er bei vergleichbaren Beschwerden eingesetzt wie Magen- und Darmproblemen.
Das Tausendgüldenkraut wird heute eingesetzt um genau wie die Mahonie zur Appetitanregung beizutragen, dadurch werden die Verdauungssäfte und die Gallenflüssigkeit angeregt und es hat eine vorbeugende Wirkung auf Gallensteine.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Mahonie am Markt zu kaufen?
Auf dem europäischen Markt gibt es die gewöhnliche Mahonie nur in homöopathischen Präparaten für die äußere Anwendung, da sie in der Schulmedizin zu wenig erforscht wurde um ihre Wirkung als innerlich anwendbares Medikament zuzulassen. Dies ist ein großer Fehler und asiatische Länder haben solche Beschränkungen nicht und erkennen ihre wertvolle Wirkung erfolgreich an.
In Deutschland ist ein Extrakt aus Mahonie nur in Salben zur Behandlung von Schuppenflechte erhältlich. Wichtig ist dabei der enthaltene Wirkstoff Berberin, der bis zu 10 % in der Salbe enthalten sein kann.
Auf eigene Verantwortung lässt sich ein Tee aus der Wurzel und aus der Rinde der Mahonie zubereiten bei Verdauungsbeschwerden. In den USA kann man zur Stärkung der Darmtätigkeit und seines Bakterienmilieus sogar Freiverkäufliche Nahrungsergänzungen kaufen, die Berberin enthalten.
Früher wurde aus der Wurzel und der Rinde auch die Wolle von Schafen gefärbt, dadurch hat sie eine gelbe Farbe angenommen. Die Beeren ergaben eine bläuliche Farbe. Mittlerweile gibt es aber chemische Farbstoffe und die natürlichen Mittel sind zunehmend in Vergessenheit geraten oder der Aufwand der Herstellung wird nicht mehr betrieben.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Mahonie als NEM?
Es gibt keine Verzehrempfehlung für den europäischen Raum für eine innere Anwendung, die wissenschaftlich fundiert ist.
Der Tee kann bei Magen- und Darmproblemen täglich, aber nicht über einen längeren Zeitraum getrunken werden. Bei anhaltenden Beschwerden oder bei auftretenden Nebenwirkungen, zu denen Erbrechen oder Durchfall zählen, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden oder der Giftnotruf kontaktiert werden.
Die Salbe ist auf die betroffenen Stellen mehrfach täglich aufzutragen, dabei sollten aber die Empfehlungen des Arztes oder des Apothekers beachtet werden und abhängig von der Stärke des Befalls entschieden werden.
Gibt es beim Kauf von Mahonie etwas zu beachten?
Die Salben mit Mahonieextrakt zur Behandlung von Schuppenflechte sind in den Apotheken frei verkäuflich, es sollte aber vor der Anwendung mit einem
Heilpraktiker oder Homöopathen besprochen werden in welcher Häufigkeit und Dauer die Salbe aufgetragen werden kann.