Was ist Johanneskraut?
Bei der Pflanze Johanneskraut (auch als Johanniskraut bezeichnet) handelt es sich um eine aufrechte und im oberen Teil mit Ästen verzweigte Pflanze. Diese Pflanze kann bis zu ungefähr 1 Meter in die Höhe wachsen. Die Stängel von Johanneskraut verfügen im Gegensatz zu den anderen Hypericum-Arten über 2 Längskanten und, wenn das Licht durchscheint, über perforierend aufleuchtende Blätter.
An den goldgelben Blüten sind lange Staubblätter vorhanden. Ebenso verfügen diese Blüten entweder über dunkle oder helle Düsen. Dadurch entstehen traubig zusammengesetzte Trugdolden.
Wenn die frischen Blüten zerrieben werden, entsteht hier ein dunkelroter Farbstoff. Das dann aus diesen frischen Blüten gewonnene Johannis-Öl sowie die kurze Zeit vor der Blüte geernteten Zweigspitzen (müssen danach getrocknet werden) werden für medizinische Zwecke verwendet.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Johanneskraut einnehmen?
Die äußere Anwendung empfiehlt sich bei akuten sowie aktuellen Verletzungen, bei denen Schmerzen vorhanden sind. Auch zum Beispiel bei degenerativen Gelenkerkrankungen, die schmerzhaft sind, bei Gicht, bei Rheuma, bei Ischias sowie Arthritis hilft Johanneskraut.
Dabei ist für die äußere Anwendung die Verwendungs- und Zubereitungsart sehr umfangreich und vielfältig. Hierbei lassen sich mit dem Kraut der Pflanze, das getrocknet ist, unter Beimischung von Kakaobutter, Vaseline oder Bienenwachs mit Wasser Umschläge oder Salben zubereiten. Auch für die Erste-Hilfe-Hausapotheke kann hier eine Tinktur selbst hergestellt werden. Dabei werden ungefähr 10 Gramm getrocknetes Kraut sowie dann einige Dutzend Gramm hochprozentiger Alkohol in einem fest verschließbaren Behältnis ungefähr 14 Tage angesetzt. Die Tinktur ist auch für den Einsatz für eine direkte Desinfektion geeignet.
Bei der inneren Anwendung hilft das Kraut bei einer nervösen Unruhe. Ebenfalls hat es eine antidepressive Wirkung. Für die dort entstehende stimmjungsaufhellende Wirkung ist das im Kraut enthaltene Hyperforin zuständig. Die hier enthaltende Stoffe, wie beispielsweise Noradrenalin, Dopamin oder Serotonin, erhöhen die im Gehirn enthaltenen freien Botenstoffe und das wirkt dann positiv bei einer depressiven Verstimmung und bei einer inneren nervösen Unruhe.
Wenn eine nervöse Unruhe vorhanden ist, ist an 1 bis 2 Tagen die Einnahme in Tee-Form jeweils am Morgen und am Abend sinnvoll. Wenn der Tee eine antidepressive Wirkung haben soll, reicht hier eine Tasse nicht aus. Hier sind dann hochdosierte Ausführungen erforderlich, bei der die einnehmende Person täglich 600 – 800 mg Extrakt zu sich nimmt. Dabei setzt dann die ganze Wirkung nach ungefähr 2 bis 3 Wochen ein.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Johanneskraut?
Johanneskraut ist bereits häufig untersucht worden. Dabei wurde hier auch das dabei zu Tage getretene heilkundliche Wissen von der Wissenschaft mehrmals bestätigt. Johanneskraut wirkt stimmungsaufhellend. Somit ist hier ein pflanzliches Antidepressivum vorhanden.
Durch wissenschaftliche Studien ist auch nachgewiesen worden, dass die Wirkung mit denen der Aktivität der Botenstoffe im Körper in Zusammenhang gebracht wird. Hierbei handelt es sich, wie bereits erwähnt, um Botenstoffe (sogenannte Neurotransmitter), durch die der Informationsfluss zwischen den einzelnen Nervenzellen im Körper stattfindet. Dabei wird der Botenstoff Serotonin positiv von diesem Kraut beeinflusst. Bei Serotonin spricht man auch von dem sogenannten „Glückshormon“. Eine Depression entsteht häufig dann, wenn ein Mangel an Serotonin vorhanden ist. Dadurch entsteht dann eine positive Wirkung beim Serotonin-Haushalt, wenn pflanzliche oder auch chemische Antidepressiva eingenommen werden.
Somit helfen hoch dosierte Mittel oder Extrakte von diesem Kraut bei einer leichten bis zum Teil mittelschweren Depression und erreichen dieselbe Wirkung, wie es bei der Einnahme von synthetischen Antidepressiva der Fall ist. Hier gibt es dazu eine Vielzahl von Studien. Dabei ist der Vorteil, dass diese Extrakte, im Unterschied zu synthetischen Lösungen, nicht das Reaktionsvermögen und somit auch die Verkehrstauglichkeit beeinträchtigen.
Ebenso gibt es keine Störungsanfälligkeit beim Herzrhythmus. Hier sollte für die Behandlung von mittelschweren Depressionen oder auch Angstzuständen eine Menge von 2 bis 4 Gramm von diesem Extrakt eingenommen werden.
Zusätzlich gibt es auch eine positive Beeinflussung bei Schlafstörungen, bei nervösen Erregungs-, Angst sowie Spannungszuständen und bei einer nervösen Erschöpfung (die zum Beispiel auch durch Überarbeitung hervorgerufen wird).
Auch im Außenbereich zeigt Johanneskraut bei der Anwendung eine positive Wirkung. Hier kommt es zu einer Linderung bei einer Verstauchung oder bei einem Bluterguss. Hier gibt es auch eine größere Auswahl von angebotenen Produkten in Apotheken sowie in Drogerie-Märkten. Dabei gibt es auch Extrakte in Form von Kapseln, Dragees oder Tabletten oder auch als Tee oder als Öl.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Johanneskraut auftreten?
Durch Johanneskraut wird die Aktivität von einem Enzym verstärkt (hierbei handelt es sich um Cytochrom P450 3A4) Dadurch werden die Wirkstoffe von einigen Medikamenten zum Beispiel über die Leber schneller abgebaut, als dies im Normalfall von statten geht. Dadurch entsteht dann bei den davon betroffenen Patienten eine etwas verringerte Wirkung. Bei solchen Fällen ist es dann sinnvoll, mit seinem Arzt zu sprechen, ob es hier Sinn macht, die Dosis bei dem Kraut-Präparat herabzusetzen oder ob dann eine komplette Absetzung erfolgen soll. Hier sollte keine eigene Medikation vorgenommen werden, wenn es hier zu einer entsprechenden Einnahme von Medikamenten kommt. Ohne Absprache mit einem Arzt kann dann dies zu schwerwiegenden Gesundheits-Folgen kommen.
Noch nicht wissenschaftlich eindeutig belegt ist, dass die Einnahme von diesen Krautpräparaten auch eine Wirkung auf hormonelle Verhütungsmittel und deren Herabsetzung besteht, so dass es hier zu einer ungewollten Schwangerschaft kommen könnte. Zudem gibt es einige Hinweise darauf, dass hierbei eine entsprechende Vorsicht, ähnlich wie bei der Wirkung von Antibiotika, geboten ist. Bei der Einnahme von Antibiotika kann es vorkommen, dass hier eine Pille zur Empfängnisverhütung nicht wirkt.
Frauen sind im Laufe der Schwangerschaft oder auch nach der Geburt des Kindes anfällig für Depressionen. Hier würde sich dann die Einnahme dieser Kraut-Art anbieten. Auch hat hier eine Vielzahl von Tests ergeben, dass die Einnahme während der Stillzeit keine Wirkstoffe von dem Kraut in der Milch sowie im Blut des Säuglings auftauchen. Trotzdem sollte auch hier eine Einnahme nur in Absprache mit dem Hausarzt oder dem Kinderarzt erfolgen.
Johanneskraut sollte nicht verwendet werden, wenn die Person Asthmapräparate einnimmt. Dabei ist Theophyllin ein häufiger Wirkstoff in Asthma-Präparaten, der dann bei einer oralen Einnahme über den Darm in das Blut der einnehmenden Person gelangt. Ein Abbau erfolgt über die Leber. Dazu gibt es Untersuchungen, dass bei der zusätzlichen Einnahme von Johanneskraut der Abbau der Asthmapräparate schneller erfolgt. Als Folge davon besteht dann die Gefahr, dass dadurch durch die Einnahme der Asthmapräparate die nicht mehr effektive Bekämpfung und Vorbeugung bei der Bronchien-Verkrampfung vorhanden ist und dazu sich Entzündungen in den Atemwegen ausbreiten können.
Auch sollte Johanneskraut bei der Einnahme von Blutverdünnern, bei der Einnahme von bestimmten Herzmedikamenten oderbei der Einnahme von HIV- oder Krebsmedikamenten vermieden werden oder eine enge Absprache mit dem Arzt erfolgen.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Johanneskraut, bis sich erste Erfolge einstellen?
Was die Bekämpfung der Depression mit diesem Kraut anbelangt, so gibt es hierzu mehrere Studien, die aufzeigen, dass hier eine positive Wirkung gegen depressive Normal-Störungen bereits einige Stunden nach der Einnahme aufgetreten sind. Wenn es sich jedoch um schwerwiegende Depressionen handelt, konnte in dieser kurzen Zeit keine Wirkung festgestellt werden.
Ansonsten muss bei der Einnahme von Johanneskraut ein wenig Geduld von der einnehmenden Person an den Tag gelegt werden. Hier tritt dann eine heilende Wirkung erst nach 2 bis 3 Wochen ein. Ein nachhaltiger Effekt entsteht in der Regel nach 4 bis 6 Monaten. Dabei ist die Einnahme dieses Krautes häufig besser verträglich und führt dann auch seltener zu der einen oder anderen Nebenwirkung.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Johanneskraut ?
Das Johanneskraut ist in Europa sehr verbreitet. Ebenso ist es in Westasien sowie Nordafrika heimisch. Dagegen in Nord- und Südamerika sowie Ostasien und in Australien ist ein eingeführt worden. Das Kraut wächst in tiefen bis mittleren Höhenlagen und dort hauptsächlich an Waldrändern, in Gebüsch-Säumen, auf Böschungen sowie Wegen und in Magerwiesen, in Brach- und Waldlichtungen und auf dem Bahnschotter. Dabei tritt es zum Teil in größeren Gruppen auf. Hierbei handelt es sich um eine Halbschattenpflanze für warme und mäßig warme Standorte, wo ein gemäßigtes Seeklima vorkommt. Der Boden, in dem das Kraut wächst, ist in der Regel gleichmäßig trocken bis etwas feucht und zusätzlich etwas stickstoffarm.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Johanneskraut aus?
Bei diesem Kraut handelt es sich um eine ausdauernde Pflanze, die aus der Familie der Johanniskrautgewächse stammt. Wenn man die Blätter gegen das Licht hält, kommen durchscheinende Extrakt-Behälter zum Vorschein und die dort vorhandenen dunklen Punkte auf den Blüten enthalten dann das Pigment Hypericin.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Johanneskraut noch bekannt?
Dier Heilige Johannes ist der Namensgeber für das Johanneskraut. Trotzdem wird die Pflanze zum Teil mit „i“ geschrieben. Ende Juni ist in der Regel der Blühbeginn des Krautes und deshalb wurde das Kraut auch zum Symbol der heidnischen Sonnenwend-Ferien, die am 21. Juni stattfinden. Während und nach der Christianisierung wurde die Feier auf den 24. Juni, dem Gedenktag an den Heiligen Johannes, verlegt. Deshalb wird hier entweder von Johanniskraut oder Johanneskraut gesprochen.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Johanneskraut enthalten?
Von der Pflanze werden die getrockneten Triebspitzen, die blühen, mit deren Blüten, Stängeln sowie Blättern verwendet. Dabei findet man die Wirkstoffe hauptsächlich in den Blütenknospen, den grünen Kapseln sowie den geöffneten Blüten. Dabei enthält dieses Kraut Hypericine (0,1 bis 0,3 Prozent), Phloroglucine (darunter Hyperforin 2 bis 4 Prozent; Flayonoide 2 bis 4 Prozent sowie Biflavonoide), Gerbstoffe 6 bis 15 Prozent sowie etwas an ätherischen Ölen mit 0,03 bis 1,93 Prozent.
Ähnliche Superfoods
Gibt es ähnliche Superfoods, die wirken wie Johanneskraut?
Hier gehört zum Beispiel Magnesium dazu. Magnesium hilft zum Beispiel gegen Schlaflosigkeit und sorgt zum Teil für einen guten Schlaf. Ebenso ist hier Lavendel sehr interessant. Lavendel hilft zum Beispiel bei Einschlafproblemen oder Unruhezuständen sowie bei depressiven Verstimmungen. Auch Baldrian passt hier dazu. Baldrian hilft zum Beispiel bei innerer Unruhe sowie bei Schlaflosigkeit und Gereiztheit, aber auch bei einfachen Depressionen kann Baldrian zum Einsatz kommen.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Johanneskraut am Markt zu kaufen?
Dier Einnahmeformen fangen bei -Form oder bei Kapselformen an und gehen bis zu Angeboten mit Öl, als Tinktur und das Kraut wird auch für die Zubereitung als Tee angeboten.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Johanneskraut als NEM?
Das Extrakt in Kapsel- oder Pulverform kann in einer Dosis pro Tag zwischen 300 und 20000 mg eingenommen werden. Wenn es sich um eine Tinktur handelt, so sind hier bis zu 3 Mal am Tag ungefähr 10 Tropfen in einem Glas Wasser zu empfehlen.
Gibt es beim Kauf von Johanneskraut etwas zu beachten?
Bevor man sich zum Kauf von Johanneskraut entscheidet, sollten vorher einige Fragen geklärt werden. Dazu gehört zum Beispiel, die Frage, was hinter diesem Kraut steckt und welche Wirkung es auf den Körper hat? Auch wichtig ist die Frage, wann das Kraut nicht eingenommen werden darf und was es kostet? Ebenso muss die Frage geklärt werden, wo das Kraut zu kaufen gibt. Neben den Apotheken oder Drogerien kommt hier auch das Internet und die dort vorhandenen Online-Shops in Frage.