Was ist Hauhechelwurzel?
Die Hauhechelwurzel, bei Kennern auch bekannt als Ononis spinose oder auch Fabaceae, ist ein Arzneimittel auf pflanzlicher Basis, das eine harntreibende Wirkung besitzt und schon im Mittelalter bekannt war. Die Pflanze gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler und zur Unterfamilie der Schmetterlingsblüter. Sie wird in der Regel für die Behandlung von Harnwegsinfektionen wie zum Beispiel Blasenentzündungen genutzt und das schon seit der Antike. Außerdem kann sie auch generell als wassertreibendes Mittel und zur Vorbeugung von Nierengrieß verwendet werden.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Hauhechelwurzel einnehmen?
Zur Therapie mit Hauhechelwurzeln sollte man erst dann zurückgreifen, wenn schwerwiegende Harnwegsinfektionen, wie zum Beispiel Blasenentzündungen, vorliegen, die man nicht wirklich in den Griff bekommt. Ein weiterer Grund Hauhechelwurzeln einzunehmen sind ernst zunehmende Schwierigkeiten mit der Niere, denn das Mittel hilft zum Beispiel Nierengrieß vorzubeugen.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Hauhechelwurzel?
Da die Wurzel der Hauhechel sowohl Flavonide, Isaflavonide, Saponine als auch viele weitere ätherische Öle enthält wird die Nierentätigkeit im Körper angeregt, was gleichzeitig die Förderung der Harnausscheidung anregt. Wenn man die Wurzel als Tee einnimmt, sollte man allerdings darauf achten, dass das Wasser nicht kocht, da sonst die Saponine ihre Wirkung verlieren.
Durch die Einnahme des Tees werden die Harnwege gut durchgespült, was die Wahrscheinlichkeit verringert, dass sich die Kristalle aus den Mineralsalzen ablagern. Zusätzlich werden fast alle Bakterien von den Schleimhäuten abgespült. Durch diese Wirkungen können Infektionen in Niere und Blase vorgebeugt bzw. verhindert werden.
Während der Behandlung ist außerdem sehr wichtig, dass man ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, allerdings keine koffeinhaltige und alkoholischen Getränke.
Außerdem ist es ratsam während der Schwangerschaft und der Stillzeit auf die Wurzel zu verzichten, da es bislang noch keine bekannten Studien zur Anwendung während dieser Zeit gibt. Auch bei durch Vorerkrankungen des Herzens oder der Niere entstandenen Ödemen sind Hauhechelwurzeln nicht zu verwenden.
Auch Kinder, die das 11. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, sollten keine Therapie mit Hauchelwurzeln beginnen.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Hauhechelwurzel auftreten?
Zuerst ist es wichtig zu wissen, dass die Nebenwirkungen auftreten können aber nicht unbedingt müssen. Denn dies hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist von Mensch zu Mensch verschieden, denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente und andere Arzneimittel.
Die einzige bisher bekannte Nebenwirkung ist eine Unverträglichkeit bzw. Reizung des Magens, die auftreten kann, vor allem dann, wenn man sonst im Alltag keinen Tee trinkt und warme Getränke nicht gewohnt ist.
Ansonsten sind keine weiteren Nebenwirkungen bekannt. Auch die Kombination mit anderen Medikamenten oder Mitteln stellt keine Probleme dar, da auch keine einzige Wechselwirkung der Wurzel bekannt ist.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Hauhechelwurzel, bis sich erste Erfolge einstellen?
Die ersten Erfolge der Therapie mit der Hauhechelwurzel stellen sich schon nach wenigen Tagen ein. Man stellt eine erhöhte Harnausscheidung fest, da man etwas häufiger auf die Toilette gehen muss. Um die Ergebnisse der Niere feststellen zu können, sollte man ebenfalls nach wenigen Tagen zum Arzt gehen und dort die Niere checken lassen.
Allerdings sollte man darauf achten, dass man nach einigen Tagen der Einnahme eine kleine Pause einlegt, da Wirkung der Wurzel relativ schnell nachlässt. Nach der Pause kann man die Behandlung bzw. die Einnahme wieder problemlos fortsetzen.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Hauhechelwurzel ?
Die Dornige Hauchechel, durch die die Hauhechelwurzel zustande kommt, kommt hauptsächlich in Europa vor, allerdings erst ab einer Höhe von etwa 1500 Metern. Im Tiefland oder in Mittelgebirgen kommt sie dagegen gar nicht vor. Sie ist sowohl im Osten Europas, unter anderem in Rumänien, Polen und Tschechien, als auch im Süden Europas, unter anderem in Frankreich, Spanien und Portugal, vertreten. In Deutschland gibt die Pflanze eher selten bis gar nicht vor.
Sie ist überwiegend auf Wegböschungen, stillgelegten Wiesen und Dämmen sowie auf trockenen Weiden zu finden. Dies liegt vor allem daran, dass die Dornige Hauhechel am liebsten warme, trockene, basenreiche und kalkhaltige Böden mag, vor allem solche aus Ton oder Lehm.
Die Pflanze wird in den jeweiligen Ländern entweder von Botanikern oder von anderen Landleuten geerntet und für den Handel, vor allem für Apotheken und Arztpraxen, vorbereitet. Dort werden sie anschließend in den richtigen Mengen verpackt, um für den Verkauf geeignet zu sein.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Hauhechelwurzel aus?
Die Hauhechelwurzel stammt von der dornigen Hauhechel, die zur Gattung der Hauhecheln zählt. Die Pflanze hat eine Größe von mindestens 10 bis maximal 80cm und Wurzeln von einer Länge bis zu 50cm. Der Stängel ist rot und ist von unten bis oben mit Dornen versehen. Die Blätter sind gezähnt, wobei das mittlere der im Normalfall drei Blätter deutlich größer als die Äußeren.
Die Pflanze blüht zwischen April und September. Währenddessen entstehen Blütentrauben, deren Blätter zwischen 1 und 2 cm groß und rosa gefärbt sind. Nach den Blüten wachsen sogenannte behaarte Hülsen, die eine länge von etwa einem Zentimeter erreichen.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Hauhechelwurzel noch bekannt?
Die Hauhechelwurzel ist unter Ärzten und anderen Kennern der Medizin auch als Ononis spinosa bekannt. Fälschlicherweise wird die Dornige Hauhechel oftmals mit der Kriechenden Hauhechel, auch Ononis repens genannt, oder mit der Acker-Hauhechel, auch Ononis arvensis genannt, verwechselt. Diese drei gehören zwar zur gleichen Art Pflanze, jedoch weisen alle unterschiedliche Merkmale auf, weshalb diese auf gar keinen Fall zu vermischen sind.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Hauhechelwurzel enthalten?
Folgende Inhaltsstoffe sind in der Hauhechelwurzel enthalten:
1. Flavonoide: Dieser Inhaltsstoff, der auch in einer Orange oder Johanniskraut enthalten ist, wirkt im Körper antiallergisch, antioxidativ und antikarzinogen. Dadurch werden die Nierentätigkeit angeregt und die Harnausscheidung gefördert.
2. Verschiedene Ätherische Öle: Ätherische Öle sind unter anderem auch als Zimtöl und Zitronenöl erhältlich. Auch in einigen Pflanzen wie den Rautengewächsen ist ein hoher Gehalt an ätherischen Ölen vorhanden.
Die Öle in der Hauhechelwurzel wirken wärmend, durchblutungsfördernd, verdauungsfördernd und beruhigend. Dadurch wird die Durchblutung in Harn und Niere gefördert und wirkt der Entzündung entgegen.
3. Saponine: Dieser Inhaltsstoff sekretolytisch und expectorierend. Das bedeutet, dass die Harnausscheidung gefördert wird und dadurch die Harnwege, darunter die Blase, immer wieder entgiftet und durchgespült wird.
Ähnliche Superfoods
Gibt es ähnliche Superfoods, die wirken wie Hauhechelwurzel?
Vergleichbare Produkte zur Hauhechelwurzel sind vor allem Arzneimittel, die man ebenfalls als Tee zu sich nehmen kann. Dazu zählen nach einigen medizinischen Studien der Universität Frankfurt unter anderem Birkenblätter, Brennesselblätter, samenfreie Gartenbohnenhülsen und das Ackerschachtelhalmkraut.
Dies kommt vor allem daher, dass all diese Pflanzen fast genau die gleichen Inhaltsstoffe besitzen wie die Hauhechelwurzel.
Allerdings sollte man dennoch beachten, dass nicht alle Mittel gleich auf jeden Menschen wirken. Daher sollte man nach intensiven Gesprächen mit seinem Arzt und dem Versuch verschiedener Mittel für sich herausfinden, was bei einem selbst am besten wirkt und mit welchem man am besten zurechtkommt.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Hauhechelwurzel am Markt zu kaufen?
Die Hauhechelwurzel kann in drei verschiedenen Varianten auf dem Markt erworben werden:
Als erstes kann man die Wurzel klein geschnitten oder grob pulverisiert kaufen, was ideal für die Zubereitung eines Tees verwendet werden kann. Es ist die gleiche Zubereitung wie bei alltäglichen Tees, die man ohne Teebeutel anreichert.
Als zweites kann man die Wurzel auch in Tablettenform erwerben, in denen Trockenextrakte des Arzneimittels verarbeitet sind. Diese lassen sich zudem leicht für die Zubereitung von sogenannten Instant-Tees nutzen, da sich die Tabletten im Wasser schnell auflösen.
Als drittes bekommt man die Hauhechelwurzel auch als alkoholische Auszüge in anderen Flüssigkeiten. Dies bedeutet, dass sie auch in Form von leichtem Alkohol vorkommt und zu sich genommen werden kann.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Hauhechelwurzel als NEM?
Um genau die richtige Dosierung herauszufinden, sollte man diese auf jeden Fall vor Beginn der Einnahme mit dem zuständigen Arzt abklären, da diese individuell sehr verschieden sein kann und mehrere körperlichen Faktoren dabei eine Rolle spielen können.
Da die Hauhechelwurzel im Normalfall als Tee zu sich genommen wird, werden 2 Teelöffel, was etwa 2-4 Gramm entspricht, von der Hauhechel empfohlen. Diese sollte sehr gut zerkleinert sein und anschließend mit etwa 150 bis maximal 200 Millimeter Wasser übergossen werden, welches allerdings niemals richtig kochen sollte. Danach sollte man das Ganze ca. 30 Minuten warmhalten und anschließend durch einen Teesieb geben.
Es wird empfohlen etwa 2-3 Tassen des Tees am Tag zu sich zu nehmen, am besten immer zu den Mahlzeiten. Insgesamt wird also eine Tagesdosis von 6 bis 12 Gramm der Hauhechelwurzel empfohlen.
Wenn man das Arzneimittel bereits fix und fertig bei der Apotheke kauft, sollte man die Packungsbeilage genau lesen und sich daran halten.
Wenn man sie als sogenannte Droge verwendet ist es ratsam sie mit anderen Drogen zu kombinieren. Das können zum Beispiel Goldenrutenkraut, Birkenblätter oder Brennesselblätter sein, um diese dann ebenfalls in Form von Tees zu konsumieren.
Gibt es beim Kauf von Hauhechelwurzel etwas zu beachten?
Der Kauf der Hauhechelwurzel sollte auf gar keinen Fall von Privatpersonen getätigt werden. Um die beste Qualität sicherstellen zu können, sollte das Arzneimittel nur beim behandelnden Arzt oder beim Apotheker des Vertrauens erworben werden.