Die Frauenminze ist eine der zahlreichen Heilpflanzen, die durchaus positive Wirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden vorzuweisen hat. Dabei ist die Pflanze heute allerdings eher in Vergessenheit geraten, während sie früher ein Muss unter den Heilpflanzen war. So ordnete Kaiser Karl der Große schon am Ende des 8. Jahrhunderts in seiner Landgüterverordnung „Capitulare de villis vel curtis imperii“ an, dass in den staatlichen Gärten und in den Kräutergärten sämtlicher Klöster die Frauenminze einen festen Platz haben soll. Auch Hildegard von Bingen schwor auf diese Heilpflanze und ihre positiven Wirkungen, vor allem gegen Ohnmacht, Fieber, Vergiftungen und Lepra. Da die Heilpflanze heute nahezu nur noch als duftendes Kraut in Gärten angewendet wird oder in Duftsäckchen für eine angenehme Luft sorgt, ist es vor der Nutzung als Heilkraut sehr wichtig, sich genauer mit dieser Pflanze auseinanderzusetzen.
Was ist Frauenminze?
Die Frauenminze kann einen auf den ersten Blick auf den Namen schon in die Irre führen, denn sie gehört keineswegs zu den Pflanzen der Minzgewächse. Vielmehr wird sie zur Pflanzenfamilie der Korbblütengewächse – fachmännisch Asteraceae genannt – gezählt sowie zur Gattung der Wucherblumen, in der Fachsprache als Tanacetum bezeichnet. Sie ist dabei mit den ebenfalls zu den Korbblütlern gehörenden Pflanzen Mutterkraut und Rainfarn verwandt. Der Name setzt sich aus den beiden Merkmalen zusammen, dass die Pflanze früher sehr oft bei Frauenbeschwerden zum Einsatz kam und gleichzeitig einen ähnlichen Duft wie Minze verbreitet. Bei der Frauenminze handelt es sich um eine Pflanze, die durchaus heilende Wirkungen bietet, aber seit langer Zeit schon eher nur im Hintergrund als Heilpflanze bekannt und angewendet wird. Dennoch lohnt es sich, einen Blick auf die positive Wirkung zu werfen.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Frauenminze einnehmen?
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass diese Heilpflanze bei sehr vielen Problemen und Krankheiten zur Anwendung kommen kann. Neben der namensgebenden Wirkung bei Menstruationsbeschwerden und Periodenkrämpfe gehören zu den Anwendungsbereichen zum Beispiel Beschwerden wie Fieber, Blähungen, Verdauungsstörungen, Verstopfung oder die Neigung zur Ohnmacht. Zudem kann die Pflanze auch bei Blasen-, Nieren- oder Leberschwäche zu einer großen Hilfe werden sowie zur Behandlung von Wunden, Ödemen und geschwollenen Füßen oder zur Bekämpfung von Würmern und zur Abwehr von Insekten. In früherer Zeit war die Frauenminze auch – wie übrigens auch die verwandte Pflanze des Rainfarns – ein beliebtes Mittel zur Bekämpfung von Läusen.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Frauenminze?
Die Frauenminze bietet eine so große Vielzahl an Anwendungsbereichen, weil auch die verschiedenen Wirkungen sehr vielseitig sind. So verfügt diese Heilpflanze über eine umfassende Heilwirkung, die von adstringierend und antiseptisch über harntreibend und krampflösend bis hin zur Förderung der Menstruation reicht.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Frauenminze auftreten?
Diese Heilpflanze enthält in ihren Inhaltsstoffen eine gewisse, wenn auch geringe Menge an Thujon. Da es sich dabei um einen schädlichen Stoff handelt, kann dieser auch zu Nebenwirkungen führen, die man durch eine nicht zu häufige Einnahme verhindern kann. Die schlimmste Nebenwirkung kann bei Schwangeren auftreten. Denn es ist bekannt, dass die Einnahme dieser Heilpflanze dafür sorgt, dass Kontraktion der Gebärmutter gefördert wird.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Frauenminze, bis sich erste Erfolge einstellen?
Die Linderung von Schmerzen und auch die weiteren Wirkungsweisen der Frauenminze bedürfen immer ein wenig Zeit, wobei man durchaus zeitnah merken sollte, dass es einem besser geht. Wichtig ist es allerdings immer, dass man – wie auch bei anderen Heilpflanzen – die Anwendung nicht zu lange am Stück durchführt. So sollte man zum Beispiel bei der Einnahme von Tee nach spätestens ungefähr sechs Wochen die Therapie beenden, damit keine ungewollten Langzeitwirkungen den positiven Effekt zerstören.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Frauenminze?
Die ursprüngliche Heimat der Frauenminze ist zwischen dem Schwarzen Meer und dem Kaspischen Meer zu finden. Überlieferungen nach wurde sie im Mittelalter von den Mönchen mit nach Mitteleuropa gebracht und alleine schon durch die Verordnung von Karls des Großen gefördert, der sie in jedem staatlichen oder klösterlichen Garten sehen wollte. Heute verbreitet sich die Pflanze vor allem im asiatischen sowie im südeuropäischen Raum, wo sie auch gezielt angebaut wird. In der deutschen Flora trifft man die Frauenminze eher nur zufällig in verwilderten Gebieten an. Die Pflanze bevorzugt sonnige bis absonnige Bereiche sowie einen mäßig nahrhaften, lockeren und frischen Boden.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Frauenminze aus?
Bei der Pflanze kann man durchaus damit rechnen, dass sie eine Höhe von 80 cm bis 150 cm erreicht, wobei sich der übliche und durchschnittliche Wert bei einer Höhe von einem Meter einpendelt. Die Frauenminze gilt als ein sehr krautiges und ausdauerndes Gewächs, welches zudem über ein sehr kräftiges und weitläufiges Wurzelwerk verfügt. An den Stielen ordnen sich die Blätter der Heilpflanze an, welche bis zu 20 Zentimeter lang werden können. Sie sind eiförmig, länglich und mit einem gezähnten Rand versehen. Zudem erscheinen sie in einem blaugrünen Farbton und erinnern einen beim Tasten an das Gefühl, als würde man Leder anfassen. Der Duft der Blätter lässt einen sofort an Minze erinnern, was den Namen der Pflanz erklärt.
Erst im späten Sommer, eher sogar im September kommt es zur Blütezeit. Dabei enthalten die sich gebildeten Rispen, welche in Doldenform angeordnet sind, eine Vielzahl an Röhrenblüten, die ähnlich denen des Rainfarns sind. Während der Rainfarn allerdings gelb leuchtet, beeindruckt die Frauenminze durch ihre gelb-grünen Blüten.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Frauenminze noch bekannt?
Wie bei den meisten Heilpflanzen oder überhaupt bei Pflanzen gibt es auch für die Frauenminze eine Vielzahl unterschiedlicher Bezeichnungen. So trifft man schon bei den wissenschaftlichen Namen auf verschiedene Varianten wie Tanacetum balsamita, Chrysanthemum balsamita, Pyrethrum balsamita oder auch Balsamita vulgaris. In der englischen Sprache wird von Costmary gesprochen. Der Volksmund wiederum kennt die Pflanze unter den verschiedenen Bezeichnungen Ährenminze, Balsamkraut, Grüne Minze oder Grüne Rossminze, Marienblatt, Marienbalsam, Riechblättchen und auch Schmeckablaadl.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Frauenminze enthalten?
Die Heilpflanze verfügt über eine Vielzahl unterschiedlicher Inhalts- und Wirkstoffe. Sie besticht dabei vor allem durch die enthaltenen ätherischen Öle. Zudem findet man Borneol, Camphene, Gerbsäure, Kampfer, Pinene und in geringen Mengen auch Thujon.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Frauenminze?
Zu den ähnlich anwendbaren Pflanzen gehören zum Beispiel die verwandten Gewächse wie der Rainfarn. Zudem bietet die Scharfgarbe eine ähnliche Wirkung und natürlich sind ach die wirklichen Minzarten immer eine angenehme Alternative.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Frauenminze am Markt zu kaufen?
Die Frauenminze gilt nicht mehr als das angesagte Heilkraut und ist auch wegen wohl weit wirksamerer Mittel auf dem Markt ein wenig in Vergessenheit geraten. Nichts desto trotz gibt es verschiedene Anbieter, bei denen sie noch zu kaufen ist. Dabei gibt es sowohl eine Sammlung der Blätter als auch fertige Tropfen, in denen die wirksamen Extrakte der Pflanze enthalten sind und somit leicht mit heißem Wasser angereichert und eingesetzt werden können. Die Blätter sind meistens schon schön klein gehackt, um sie auch optimal portionieren und dosieren zu können.
Möchte man zum Beispiel einen Tee dieser Heilpflanze aufsetzen, nimmt man sich am besten ein bis zwei Teelöffel mit den Blättern der Frauenminze und übergießt diese mit einer Tasse mit kochendem Wasser. Nachdem die Mischung dann zehn Minuten gezogen ist, kann der Tee abseihen und in geringen Mengen getrunken werden. Man sollte dabei nicht mehr als ein bis drei Tassen am Tag trinken. Zudem sollte man solche inneren Anwendungen nicht länger als sechs Wochen durchziehen. Danach ist eine Pause notwendig, um Langzeitschädigungen von vornherein auszuschließen. Einen solchen Tee kann man natürlich nicht nur trinken, sondern es ist auch möglich, ihn für eine äußere Anwendung zu nutzen. So kann man Verbände mit dem Tee tränken und auf Wunden auftragen, um die entsprechende Linderung zu erzielen.
Die Blätter – sofern sie vor dem Aufblühen der Pflanze gesammelt werden – können übrigens auch jederzeit verwendet werden, um sie als Gewürz zu nutzen und mit ihnen Soßen, Öle und Salate zu verfeinern.
Je nach Anbieter trifft man auch auf Mischungen, in denen diese Heilpflanze nur einen Teil darstellt. Hier ist dann auf alle Inhaltsstoffe zu achten und darauf, dass die Kombination aus allem möglichst keine Nebenwirkungen oder Schäden hervorrufen kann.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Frauenminze als NEM?
Die Wirkung dieser Heilpflanze beschränkt sich größtenteils auf bestimmte Symptome, die eher nicht als regelmäßige und chronische Schmerzen auftreten. Da zudem dazu geraten wird, nicht zu viel der Pflanze als heilendes Mittel zu sich zu nehmen, eignet sie sich nicht als konstantes Nahrungsergänzungsmittel. Der Tee soll beispielsweise nicht mehr als ein bis drei Mal am Tag und höchstens sechs Wochen eingenommen werden.
Gibt es beim Kauf von Frauenminze etwas zu beachten?
Wichtig ist vor einem Kauf immer zu wissen, welche Inhaltsstoffe eine solche Pflanze besitzt. So ist in der Frauenminze immerhin eine geringe Menge an Thujon enthalten, sodass man sich immer im Klaren sein sollte, nicht zu viel davon und das auch nicht zu lange einzunehmen. Da bekanntermaßen durch die Einnahme dieser Heilpflanze die Kontraktion der Gebärmutter gefördert wird, sollte man als Schwangere unbedingt Abstand vom Kauf und natürlich von der Einnahme dieses Mittels nehmen. Da der Markt häufig auch gemischte Artikel anbietet, in denen die Frauenminze nur einen teil darstellt, sollte man umso genauer auf die verschiedenen Inhaltsstoffe achten.