Seltene Pflanzenarten bedürfen eines besonderen Schutzes. Der Diptam ist eine von ihnen. Nähere Informationen über diese Pflanze sind hier zu erfahren.
Was ist Diptam?
Diptam klingt etwas wie ein Medikament. Es handelt sich jedoch um eine Pflanzenart, die auch Aschwurz oder Brennender Busch genannt wird. Die Pflanze gilt als einzigste Art der monotypischen Gattung Dictamnus und gehört zur Familie der Rautengewächse. Bereits seit 1936 steht der Aschwurz unter Naturschutz, sie war und ist eine Rarität im mitteleuropäischem Raum.
Der brennende Busch gilt als krautige Pflanze, die bis zu 120 Zentimeter hoch wächst. Sie weist aufrechte Stängel auf, die unverzweigt sind. Die Laubblätter haben einen Geruch, der zitronenartig ist. Die Blüten stehen in Trauben und sind fünzzählig. Die Kronblätter sind rosa und manchmal weiß mit einer dunklen Aderung. Der Aschwurz hat seine Blütezeit von Mai bis Juni. Im Hochsommer ist die Fruchtreife. Die Frucht des Aschwurzes ist eine Kapsel, die bei warmem Wind eintrocknet. Dann brechen die Fruchtschalen auf und schleudern die Samen heraus. Der Aschwurz wächst häufig in Gruppen, so dass ein Knallen der Früchte in der Sommerzeit hörbar ist. Die Pflanze schleudert ihre Samen ungefähr 5 Meter weg. Seine Heimat hat der Diptam in Asien, teilweise aber auch im europäischen Raum, vorallem in Südosteuropa. Er liebt Lichtungen von Trockenwäldern und Gebüschen oder Waldsäume. Dort fühlt er sich wohl. Halbschattige Plätze, die trocken, kalkhaltig und stickstoffarm sind, bevorzugt er.
In Österreich ist die Pflanze in Wien, Burgenland und Niederösterreich verstreut selten vorzufinden und gilt als gefährdete Pflanzenart.
In Deutschland gilt die Pflanze, je nach Bundesland, als gefährdet oder ausgestorben. In Bremen und Niedersachsen gilt sie als ausgestorben, in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt als gefährdete Pflanzenart. Er ist daher besonders geschützt, so dass es verboten ist, diese Pflanze zu sammeln. Die Pflanze gibt zur Reifezeit sehr viel ätherisches Öl ab, dass man bereits von weiterer Entfernung riechen kann. Das Vanillearoma und Zitronenaroma ist deutlich wahrnehmbar.
Die im Aschwurz enthaltenen ätherische Öle beeinhalten Furanocumarine, die hautreizend sind. Es sind phototoxische Stoffe, die bei Hautkontakt und
Sonneneinstrahlung zu schweren und längerfristigen Verletzungen der Haut führen. Man nennt dies Wiesengräserdermatitis, die verbrennungsartig auf der Haut zum Vorschein kommt. Somit wird er seiner Bezeichnung als Brennender Busch gerecht.
Darüberhinaus beeinhalten die ätherischen Öle des Brennenden Buschs auch die Flüssigkeit Isopren, die hochentzündlich ist. Die Dämpfe sind schwerer als die Luft und können durch eine Zündquelle in der Reifezeit entzündet werden. Feuer läuft dann rasant die Blütenrispe empor und erlischt schließlich. Der Brennende Busch selbst nimmt davon keinerlei Schaden.
Bei sehr heißem Wetter können sich diese Isopren-Dämpfe auch selbst enzünden. Bei großer Hitze und Windstille wurden in der Dämmerung kleine Flammen beobachtet am Bennendem Busch. Der Diptam wurde 1753 zuerst von Carl von Linne im Buch über Pflanzenarten veröffentlicht.
Der Diptam gilt im blühendem Zustand als dekorativ und war im Altertum und im Mittelalter als Heilpflanze bekannt. Daher begann man früh mit seiner Kultivierung im Garten. In der Renaissance war er in Gärten sehr verbreitet. Heutzutage findet man ihn selten vor. Begründbar ist dies mit seinen Ansprüchen an den Standort und auch seiner Giftigkeit. Mittlerweile wird er daher auch nicht mehr als Heilpflanze eingesetzt. Für frühere geschilderte Wirksamkeiten ergaben sich zudem keine Belege. Früher war der Aschwurz in der Volksmedizin bekannt. Mittlerweile wird er aber nur noch in der Hildegard Heilkunde oder als homöopathisches Mittel bei Magen-Darmbeschwerden verwendet. Die wichtigste Anwendung bei Hildegard von Bingen sei die Wirkung gegen „Versteinerungen” im Menschen.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Diptam einnehmen?
Früher wurde die Pflanze als Heilpflanze sehr geschätzt. Ihren Inhaltsstoffen werden heilende Eigenschaften zugeschrieben. Die Pflanze soll tonisierende, krampflösende, schleimlösende, antibakterielle und harntreibende Wirkungen haben. Auf dem Markt gibt es jedoch kaum zugelassene Arzneien mit Diptam. Händler, die sich auf die Hildegard von Bingen Medizin spezialisiert haben, bieten Zubereitungen als Teemischungen. Diese sollen hilfreich gegen Menstruationsbeschwerden sein.
Hierbei wird eine Wurzel der Pflanze getrocknet und zerkleinert. Etwa 1 Teelöffer für 250 Milliliter kochendes Wasser ergibt einen Tee, der eine Zihzeit von etwa 15 Minuten hat. Empfohlen werden 2 Tassen des Tees pro Tag. Gegen Metrorrhagie sollen 10 Gramm Diptamwurzel gemischt mit 25 Gramm Melisse, 25 Gramm Hirtentäschel, 25 Gramm Frauenmantel und 15 Gramm Baldrianwurzel hilfreich sein.
2 Teelöffel dieser Mischung sollen dann pro Tasse Tee verwendet werden und eine Ziehzeit von 5 Minuten haben. Hiervon können 3 Tassen täglich getrunken werden, wird beschrieben. Das Kräuterpulver Sivesan galt als universales Gesundheitsmittel. Das Rezept des Kräuterpulvers stammt von Hildegard von Bingen. Neben der Diptam-Wurzel sind auch Fenchelfrüchte und Galgant-Pulver enthalten. Es soll etwa eine halbe Stunde nach dem Mittagessen in der Dosis eines Teelöffels in ein halbes Glas Wein gemischt und getrunken werden und so die Durchblutung und die Verdauung anregen. Darüberhinaus soll es auch das Hautbild verbessern und genesungsstärkend wirken. In den bekannten Schwedenkräutern ist ebenfalls Diptam enthalten.
Der Aschwurz wurde bereits im Mittelalter als Heilpflanze verwendet. Der therapeutische Einsatz diente der Therapie von Magenleiden, Epilepsie und Wunden durch Hildegard von Bingen. Auch als Entwurmungsmittel wurde Aschwurz genutzt.
Zum Einsatz kam die Pflanze auch zur Förderung der Menstruation oder zur Erhaltung der Schönheit. Sogar als Verhütungsmittel wurde sie genutzt. Die Heilpflanze besitzt die Eigenschaft Nerven zu stärken und die Verdauung anzuregen. Als Einreibemittel bei rheumatischen Erkrankungen wurde der Aschwurz ebenso eingesetzt.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Diptam?
Heutzutage ist der Aschwurz als Heilpflanze fast in Vergessenheit geraten. Wissenschaftliche Belege für die positiven Eigenschaften gibt es nicht, so dass die Schulmedizin seine Verwendung nicht vorsieht.
Weiterhin hat die Pflanze einen hohen Anteil an Alkaloiden, die eine toxische Wirkung haben. Somit wird der Aschwurz mittlerweile nur noch in der Homöopathie eingesetzt. Die Heilpflanze wird dort gezielt gemischt und dosiert, so dass die Resultate unschädlich sind. Indiziert ist die Heilpflanze in der Homöopathie bei übelriechendem Stuhl, Blähungen, unregelmäßiger Periode oder Beschwerden im Magen- und Darmbereich. Sie wirkt also verdauungsfördernd und menstruationsfördernd.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Diptam auftreten?
Ein Gesundheitsrisiko des Diptams stellen die Furanocumarine in der Pflanze dar. Gelangen diese Stoffe auf die Haut des Menschen, zeigen sie eine starke Lichtempfindlichkeit. Bei Einwirkung von Sonnenlicht, kann dies nach Hautkontakt mit der Pflanze zu langwierigen Entzündungen und Blasen führen.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Diptam, bis sich erste Erfolge einstellen?
Es sollte mit Vorsicht genossen werden und auf den Rat des Homöopathen geachtet werden. In Teemischungen sollen 3 Tassen täglich ausreichen. Der Erfolg hängt auch von individueller Ansprechbarkeit ab.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Diptam?
Die natürlichen Standorte des Diptams reichen von Südeuropa bis China und Korea. In Mitteleuropa findet man den Brennenden Busch wild wachsend zumeist in Gruppen in Kiefernwäldern. Er steht unter Naturschutz und gilt in einigen Bundesländern Deutschlands als ausgestorben oder gefährdet. Ein Selbstanbau sei jedoch möglich.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Diptam aus?
Der Aschwurz ist eine Pflanze, die ihre Samen im Sommer mit knallartigem Geräusch auswirft. Sie wächst daher häufig in Gruppen.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Diptam noch bekannt?
Diptam wird auch Aschwurz, Äschenwurz (in Thüringen), Pfefferkraut, Brennender Busch, Spechtkraut oder Springwurzel genannt.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Diptam enthalten?
Das Pfefferkraut beeinhaltet Alkaloid, ätherisches Öl, Bergapten, Bitterstoffe, Saponine, Flavonglycoside und Xanthotoxin.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Diptam?
In der Familie der Rutaceae gibt es neben dem Aschwurz noch weitere Arten, die eine ähnliche Wirkung haben. Hierzu zählt die Weinraute und der Zierstrauch Skimmia japonica.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Diptam am Markt zu kaufen?
Das Pfefferkraut ist als Pulver, in Kapselform oder als Trank erhältlich. Meist gibt es die Produkte bei Händlern, die auf die Hildegard von Bingen Medizin spezialisiert sind.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Diptam als NEM?
Beim Diptam-Pulver wird empfohlen, 1-3 Messerspitzen Diptamwurzelpulver täglich über die Mahlzeit oder einfach auf Brot zu streuen. Die Kur sollte 3-6 Monate durchgeführt werden.
Gibt es beim Kauf von Diptam etwas zu beachten?
Bestenfalls achtet man darauf, dass die Produkte den Original Hildegard von Bingen Lebensmitteln und Gewürzen entsprechen. Saatgut der Pflanze ist im Onlinehandel oder Gartencentern erhältlich.
Fazit
Der Brennende Busch ist eine absolute Rarität und steht daher unter Naturschutz. Für seine positiven Effekte gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Hildegard von Bingen verwendete die Heilpflanze und heutzutage gibt es Diptampulver, Diptam-Kapseln und sogar Diptam-Essig als Trank zu kaufen. Die Pflanze an sich ist sehr dekorativ. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn es kann bei Hautkontakt und Sonneneinstrahlung zu schweren und langwierigen Verletzungen der Haut kommen. Der Brennende Busch hat es in sich. Als gefährliche Schönheit im Garten verströmt er zudem einen tollen Geruch, der vanilleartig und zitronenartig ist. In der Schulmedizin ist der Aschwurz nicht verbreitet. Einst schrieb Hildegard von Bingen über die Heilpflanze: „Wer im Herzen Schmerzen leidet, der esse das aus dem Diptam gemachte Pulver, und der Herzschmerz vergeht.” Daher empfahl sie Kuren mit der Heilpflanze. Wegen der Fähigkeit der Pflanze sich selbst entzünden zu können, dachte man lange, es würde sich um den brennenden Busch in der Bibel handeln. Das Gebiet seiner Verbreitung steht dieser Vermutung jedoch entgegen.