Was ist die Gartenbohne?
Die Gartenbohne (Phaseolus vulgaris), auch Schnittbohne, Grüne Bohne oder österreichisch Fisole genannt, gehört zu einer Pflanzenart der Gattung Phaseolus und ist in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) zu finden. Gemeint ist in Deutschland mit der Pflanze immer der Ausdruck „Bohne“. Eine Bezeichnung, welche sich auch auf diverse andere Nutzpflanzenarten beziehen kann. Je nachdem wie die Pflanze aufwächst, wird sie auch als Stangen- oder Buschbohne bezeichnet.
Botanisch gehören die Bohnen zu den Körnerleguminosen und bei der landwirtschaftlichen Nutzung zur Gattung der Eiweißpflanzen. Aufgrund ihres hohen Proteingehalts spielen die Gartenbohnen in Mittel- Südamerika bei der Grundversorgung der Bevölkerung eine elementare Rolle. Das liegt daran, dass Kochbananen und Maniok nur über wenig Eiweißgehalt verfügen, während die Körnerleguminosen mit 23 % Roheiweißgehalt nach den Sojabohnen über den zweithöchsten Proteinwert der Nahrungspflanzen verfügen.
Für den Menschen enthalten die Bohnen giftige Lektine (Phaseolin), die allerdings durch Kochen zerstört werden. Hülsen und Bohnen sind daher auch nur beschränkt zum Verzehr geeignet.
Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V. wählte die Gartenbohne 2004 zum Gemüse des Jahres.
Steckbrief – Gartenbohne
- Botanischer Name: Satureja spec
- Pflanzenfamilie: Lippenblütler
- Weitere Namen: Pfefferkraut, Winterbohnenkraut, Saturei
- Pflanzzeit: April/Mai
- Blütezeit: Juni/Oktober
- Erntezeit: April/Juni
- Lage/Boden: Sonnig bis vollsonnig, trockene, nährstoffreiche eher sandige Böden
- Verwendung: Fleischgerichte, Bohnensalat, Kartoffeln, Saucen, Fisch
In der Nahrungskette wird kaum ein Kraut häufiger mit Gartenbohnen verwendet als das Bohnenkraut. In dieser Gattung tummelt sich eine Vielzahl von Bohnen, von denen das Sommerbohnenkraut und das Winterbohnenkraut am häufigsten im Handel anzutreffen ist. Vom Geschmack her unterscheiden sich die beiden Bohnenarten kaum voneinander. Lediglich in der Lebensdauer und Pflege unterscheiden sie sich ein wenig.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man die Gartenbohne einnehmen?
Schon seit dem Mittelalter ist die Gartenbohne/Bohnenkraut ein bekanntes Heilmittel. Verwendet wird es hauptsächlich zur Unterstützung von Speisen oder allgemein einhergehenden Verdauungsbeschwerden. Um das Bohnenkraut einzunehmen, kann es als Tee oder mit Honigwasser zubereitet werden. Zudem wird die Bohne auch noch gegen Schlafbeschwerden und Kopfschmerzen eingesetzt. Insofern gibt es hier keine expliziten Einnahmeregeln.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht die Gartenbohne?
Die Samen dieser Bohne besitzen einen hohen Proteingehalt, verbunden mit einer Reihe von essenziellen Aminosäuren. Allerdings deckt das darin enthaltene Protein nicht alle essenziellen Aminosäuren ab. Zum Teil liegen die Kohlenhydrate der Gartenbohne in einem vom Menschen zum Teil nicht abbaubaren Oligosaccharosen vor.
Diese enthalten größere Mengen an Mineralstoffen wie Kalium, Calcium, Eisen und Magnesium sowie der Vitamine C.E. B2, B6, Provitamin, A (Betacarotin) und Folsäure. Das Vitamin C wirkt unterstützend auf das in der Bohne enthaltene Eisen, was aber zum größten Teil durch das Kochen verloren geht.
Da gibt es einige positive Merkmale in der Wirkung, wie zum Beispiel:
- blutzuckersenkend – antidiabetisch
- blutreinigend
- harntreibend
- erweichend
- tonisch
- anregend – stimulierend
- Blasenprobleme
- Diabetes
- Nierenleiden
- Rheuma
- Ischias
- Hautprobleme (Ekzeme, Hautjucken, Ausschlag)
- Harnwegserkrankungen
In der Pflanzenheilkunde wird die Bohne äußerlich und innerlich angewendet. Obwohl Heilkräuter in vielen Fällen eine positive Linderung der Beschwerden fördern, sollte man vor der Anwendung der unterschiedlichen Heilpflanzen immer einen Arzt zurate ziehen.
Die Wirkung von der Gartenbohne wurde mehrfach durch klinische Studien bestätigt.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von der Gartenbohne auftreten?
Im rohen Zustand ist die Bohne quasi eine Giftpflanze, aber dennoch eine sehr weit verbreitete kultivierte Gemüsepflanze. Sie kann eine Höhe bis zu 4 m erreichen (Stangenbohnen). Die Schmetterlingsblüten sind meist Weiß-gelblich oder Violett gefärbt. Die Bohnensamen als auch die Schoten enthalten eine giftige Eiweißverbindung (Phasin). Beim Kochen wird das giftige Phasin zerstört. Aus diesem Grund sollten die Bohnen nicht roh verzehrt werden, da dann der Verzehr zu problematischen Nebenwirkungen führen kann.
In der Medizin werden nur die von dem Samen befreiten Schoten verwendet.
Roh verzehrt reichen bereits wenige Samen, um schwere Vergiftungserscheinungen auszulösen. Das im Samen enthaltene Phasin schädigt die Magen- und Darmschleimhaut.
Bohnenhülsen sind Bestandteil einiger Teemischungen und Arzneimittel zur Behandlung von Erkrankungen der Harnwege. Nicht angewendet werden sollte die Gartenbohne bei:
- bei Ödemen im Bereich Nieren- und Herzerkrankungen
- nicht ohne ärztlichen Rat sollten Diabetiker Bohnenhülsen zubereiten
- Die Bohnenhülsen können den Blutzuckerspiegel senken, daher ist eine messbare Kontrolle erforderlich. Eventuell muss dann der Blutzuckerspiegel neu eingestellt werden
Immer wieder wird davor gewarnt, dass rohe Bohnen stark giftig sind. Nicht viel anders ist die Wirkung von Grünen Bohnen. Der Hauptwirkstoff ist ein zu den Lektinen gehörendes Toxalbumin Phasin, es regt die Mitose von Lymphocyten an und lässt das Erythrocyten agglutinieren.
Phasin ruft Durchfall, Erbrechen und Absorptionsstörungen im Darm hervor, dieser Zustand kann zu schweren, sogar tödlichen hämorrhagischen Beschwerden führen. Des Weiteren auch zu tonischen Krämpfen, Hypokaliämie, Schock und infolge auch zu einer Elektrokardiogramm-Veränderung.
Ausreichend lange gekochte Bohnen sind dagegen unbedenklich.
Bei Menschen erzeugen Grüne Bohnen, wenn sie dazu disponiert sind, eine Dermatitis, welche als „Bohnenkrätze“ in den Konservenfabriken bekannt ist.
Der Verzehr von Bohnen kann im Dickdarm zu einer vermehrten Gasbildung und infolge zu Blähungen führen. Verantwortlich hierfür ist der in den Bohnen enthaltene Dreifachzucker. Hierzu zählt zum Beispiel „Raffinose“, welcher von Menschen nicht verdaut werden kann, jedoch aber von den Darmbakterien, welche unter Absonderung von Faulgasen „metabolisiert“ werden. Dieser Zustand führt automatisch zu Blähungen. Um diese negativen Nebenwirkungen zu umgehen, sollte die Bohne vor der Zubereitung gewässert werden, um die darin enthaltenen Zucker auszuwaschen.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von der Gartenbohne, bis sich erste Erfolge einstellen?
Zubereitungen aus den Bohnenhülsen werden eingesetzt zu einer unterstützenden Therapie der Harnwegserkrankungen, als auch zur Durchspülungstherapie. Die blutzuckersenkende Wirkung ist zurückzuführen auf einen Gehalt der Chromsalze. Als essenzielles Spurenelement dient Chrom dem Organismus zu einer Bildung des Glucosetoleranzfaktors. In vielen Fällen weisen Diabetiker einen Chrommangel auf. Im Bereich der Anwendungsdauer sollte die Verwendung von Bohnenhülsen nicht als „Diabetikertee“ genutzt werden.
Da es sich um ein Naturheilmittel handelt, sollte die Anwendungsdauer so lange erfolgen, bis eine Linderung eintritt. Bei Tee in der Regel ein bis zwei Tassen vor den Mahlzeiten. Tritt keine Linderung ein, sollte sofort ein Arzt zurate gezogen werden, da es sich bei der Gartenbohne nicht um ein Arzneimittel handelt.
Berücksichtigen muss man hier allerdings, dass sich medizinisch nicht alle Heilkräuter als Nahrungsergänzung und zur Behandlung gesundheitlicher Probleme eignen. Daher sollte unbedingt vor Anwendung ein Arzt konsultiert werden, ob sich zum Beispiel diese Art der Bohnen immer zu einer Therapie der beschriebenen Symptome eignen.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von der Gartenbohne?
Die kultivierten und in Deutschland erhältlichen Bohnenkräuter wachsen in unterschiedlichen Verbreitungs- und Herkunftsgebieten. Zum Beispiel stammt das Sommer-Bohnenkraut aus dem östlichen Mittelmeerraum, wogegen das Winter-Bohnenkraut (auch Bergbohnenkraut genannt) in Südeuropa wächst. Da aber beide Bohnenarten lange transportiert und kultiviert werden, findet man Sommer- wie Winterbohnen verwildert in den Balkan- und Mittelmeerländern.
Mittlerweile gibt es die Pflanzen auch in einigen Gebieten Deutschlands, Österreich und verwildert in einigen Teilen Tirols. Häufig anzutreffen sind die Bohnenkräuter auf Äckern, an Bahndämmen und auf kargen Böden. Das Sommerbohnenkraut wurde im 9. Und 10. Jahrhundert von den Mönchen eingeführt und in den Klostergärten angebaut.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von der Gartenbohne aus?
Genau genommen zählen die Bohnenkrautarten zur botanischen Unterfamilie „Nepetoideae“. Verwandt sind die Bohnenkräuter mit Salbei, Thymian und Rosmarin. Die Gattung der Bohnenkräuter umfasst in etwa 40 Arten. Die wohl bekanntesten Arten sind das Sommer- und Winterbohnenkraut. Eine etwas seltenere Bohnenart, welche im Handel gelegentlich anzutreffen ist, nennt sich die „indianische Minze“.
Merkmale des Bohnenkrauts/Gartenbohne
Bei dem Sommer-Bohnenkraut handelt es sich um eine einjährige Pflanze. Hingegen kann das Winter-Bohnenkraut zwei und mehrjährig sein. Mit einer Höhe von maximal 70 Zentimetern wächst das Winter-Bohnenkraut etwas höher als das Sommer-Bohnenkraut mit einer Höhe von rund 55 Zentimetern.
Von den Blättern her sind beide Arten fast identisch. Normal werden die Blätter bis zu 3 cm lang mit einer meist lanzettlichen Form. Die Blätter sind gegenständig angeordnet und kurz gestielt. Die Blätter des Winter-Bohnenkrauts sind in der Regel ledrig, im Gegensatz zu dem Sommer-Bohnenkraut mit eher behaarten und flaumigen Blättern. Die Stängel (Sprossachse) können von unten verhärten.
Zur Blütezeit zwischen Juni bis Anfang Oktober bilden beide Bohnenkraut-Arten weiße bis blauviolette und zartrosa farbige Blüten aus. Die Blüten erscheinen als zweigeteilte klassische Lippenblüten. Zur Fruchtreife kommt der meist dunkelbraune Samen zur Geltung.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist die Gartenbohne noch bekannt?
- Phaseolus vulgaris
- Fisole
- Strankerl (Südösterreichisch)
- Grüne Bohne
- Winterbohnenkraut
- Saturei
- Pfefferkraut
- Satureja (lateinisch)
- Bergbohnenkraut
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in der Gartenbohne enthalten?
In der Gartenbohne stecken zahlreiche Aminosäuren, die Vitamine A – C – E sowie aus der Gruppe B alle Vitamine, Spurenelemente und Mineralsalze. Ohne ihre Hülsen verfügen die rohen Bohnen über einen besonderen Wirkstoff, welcher die Zahl der weißen Blutkörperchen im Blutkreislauf normalisiert, sofern es sich hier um eine Gleichgewichtsstörung handelt. Selbst die getrockneten Bohnen sind äußerst nahrhaft. Gartenbohnen verdauen sich leichter, wenn man dem Essen Bohnenkraut und Salbei beimischt.
Enthaltene Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente
pro 100g / 100 ml | NRV¹) | |
---|---|---|
Vitamin A | 0,032 mg | 4 % |
Vitamin E | 0,24 mg | 2 % |
Vitamin C | 16 mg | 20 % |
Thiamin / B1 | 0,08 mg | 7,27 % |
Riboflavin / B2 | 0,1 mg | 7,14 % |
Niacin / B3 | 0,7 mg | 4,38 % |
Vitamin B6 | 0,14 mg | 10 % |
Folsäure | 0,07 mg | 35 % |
Pantothensäure / B5 | 0,9 mg | 15 % |
Calcium | 56 mg | 7 % |
Eisen | 1 mg | 7,14 % |
Kalium | 240 mg | 12 % |
Magnesium | 15 mg | 4 % |
Phosphor | 28 mg | 4 % |
Zink | 0,3 mg | 3 % |
*Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können diese Werte leicht abweichen.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Gartenbohne?
Kräuter können in vielen Bereichen des menschlichen Körpers krankheitsbedingte Symptome Lindern. Davon gibt es unzählige Pflanzen.
Hier ein paar Beispiele für Pflanzen und Blumen, die als Arzneipflanzen genutzt werden:
- Enzian
- Alpenveilchen
- Echtes Johanniskraut
- Fingerhut
- Hohler Lerchensporn
- Löwenzahn
Pflanzliche Medikamente werden Phytopharmaka genannt. Im Unterschied zu chemischen Arzneimitteln handelt es sich hier um Vielstoffgemische, welche im menschlichen Organismus an unterschiedlichen molekularen Zielstrukturen aktiv sind.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es die Gartenbohne am Markt zu kaufen?
Hauptsächlich zu finden ist die Gartenbohne als Kräuter und Tee online im Internet.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von der Gartenbohne als NEM?
Als Tee gilt hier ein Esslöffel (circa 5 g) getrocknete samenfreie Bohnenhülsen. Diese werden kurz mit ca. 150 ml Wasser aufgekocht, nach 15 Minuten abgeseiht. Den fertigen Tee 2 bis dreimal täglich in Form von 2 bis 3 Tassen zwischen den Mahlzeiten trinken. Eine generelle Verzehrempfehlung gibt es nicht. Jeder Anwender merkt automatisch, sobald bei ihm Linderung eintritt.
Gibt es beim Kauf von der Gartenbohnen etwas zu beachten?
Wenn Bohnenkraut/Gartenbohnen frisch sind, kann man sie in Töpfen im Gartencenter oder Baumarkt kaufen. Mitunter sind die Gartenbohnen auch im Supermarkt anzutreffen. Wer lange Freude an der Pflanze haben möchte, kauft das Produkt als mehrjähriges Winterbohnenkraut. Im Gartencenter auch unter dem lateinischen Namen Satureja montana oder Bergbohnenkraut zu finden. Für die Verwendung in der heimischen Küche empfiehlt sich am besten das Sommerbohnenkraut.
Viele Onlineshops und Kräuterläden bieten Gartenbohnen auch im getrockneten Zustand an. Das Aroma lässt sich auch im getrockneten Zustand gut konservieren und gewisse Risiken gibt es beim Einkauf nicht. Es sollte lediglich darauf geachtet werden, dass die Kräuter aromaversiegelt sind. Dann ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite.