Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

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Heilpflanze

Odermennigkraut

Autor

Hilde Sonntag
Expertin für Heilkräuter
Odermennigkraut

enthaltene
Wirkstoffe

behandelnde
Symptome

zu behandelnde
Symptome

30

recherchierte
Studien

Eckdaten zu Odermennigkraut

Was ist Odermennigkraut?

Odermennig gehört zu der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Pflanze wächst mehrjährig und wird zwischen 30 und 70 cm hoch. Die kurzen, kriechenden und behaarte Stängel sprießen aufrecht empor. Es gibt meistens einen einzelnen, wenig verzweigten Wurzelstock. Am Boden befinden sich rosettenartig angeordnete Blätter. Diese sind unregelmäßig gefiedert und stehen weit auseinander. Blätter und Spross haben eine graugrüne Farbe und tragen eine leichte Behaarung.

Es bilden sich am Ende des Stängels kleine, goldgelbe Blüten, die nicht zu übersehen sind sowie eine lange ährenförmige Traube. Die Blüten sind von stacheligen Außenkelchen umgeben. Zwischen Juni und September verströmen sie einen schwachen, wohlriechenden Duft. Die Früchte sind mit weichen Stacheln versehen. Diese bleiben am Fell vorbeiziehender Tieren haften. Aber auch an den Kleidern von Spaziergängern verfangen sich die Früchte. Somit vergrößert sich der Verbreitungsradius rasant.

Anwendungsgebiet

Wann sollte man Odermennigkraut einnehmen?

Dieses Kraut wird zu den milden pflanzlichen Wirkstoffen gezählt. Odermennig wirkt nachweislich gegen Durchfallerkrankungen. Innerlich kommt das Odermennigkraut bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut, Stomatitis, Zahnfleischentzündungen und Halsschmerzen zur Anwendung. Äußerlich wird das Kraut bei leichten Hautentzündungen angewandt.

Wirkung

Welche Wirkung verspricht Odermennigkraut?

Die Kommission E des Bundesinstitutes ist für Arzneimitteln und Medizinprodukte zuständig. Darüber hinaus befürworten die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA sowie der europäische Dachverband der nationalen Gesellschaft für Phytotherapie ESCOP die Anwendung des Odermenningkrauts und haben es als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen. Dem Kraut wird eine lindernde und heilende Wirkung bei obgenannten Erkrankungen nachgesagt. Das wurde durch diverse Studien belegt.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Odermennigkraut auftreten?

Es sind weder Nebenwirkungen noch Wechselwirkungen durch die Einnahme des Odermennigkrauts nicht bekannt. Wenn Durchfall länger als 3 bis 4 Tage andauert, muss ein Arzt aufgesucht werden. Es gibt noch keine Erfahrungswerte für dessen Anwendung während der Schwangerschaft oder Stillzeit. Allerdings sollten Kinder unter 12 Jahren dieses Kraut vorsichtshalber nicht einnehmen, da noch keine genügenden Erkenntnisse vorhanden sind.

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von Odermennigkraut, bis sich erste Erfolge einstellen?

Bei Durchfallerkrankungen, Halsentzündungen und Stomatitis sollten die Beschwerden innerhalb von 3 – 4 Tagen verschwinden. Eine Besserung sollte am zweiten Tag eintreten.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von Odermennigkraut ?

Es wurden auf den Papyrusschriftrollen diesbezügliche, erhaltene Aufzeichnungen gefunden. Diese beweisen, dass schon das alte Ägypten vom Odermennigkraut als Heilpflanze gegen kranke Augen eingesetzt wurde. Griechische Ärzte wie Plinius, Dioscurides, Avicenna, Galen haben ihren Aufzeichnungen über diese Pflanze vermerkt, dass sie ein allgemeines Reinigungsmittel ist. Die Pflanze ist bei Lebererkrankungen hilfreich. In der heutigen Zeit wird die Pflanze noch immer verwendet. Im Laufe der Jahrhunderte sind vielfältige Anwendungsbereiche hinzugekommen.

Die mittelalterlichen Ärzte haben sich auf ihre berühmten Kollegen gestützt und verwendeten Odermennig für allerlei Krankheiten. 1679 wurde ein publiziert, wo Adamo Lonicero die Heilpflanze als heilkräftig gegen giftige Tiere beschrieben wurde. Auch gegen Bauchschmerzen ist das Odermennigkraut hilfreich. Damit können auch Geschwüre behandelt werden. Dazu muss das Kraut aber frisch und grün zerstoßen und verwendet werden.

Das Odermennigkraut ist fast über die ganze Erde verbreitet. Das häufigste Vorkommen liegt in Europa und Asien. Das Kraut kann in allen Bodenarten gedeihen. Seine bevorzugten Gebiete sind Lehmböden und magere Weiden. Zu finden ist das Odermennigkraut an sonnenbeschienen Waldrändern, Bahndämmen, an Hügeln und auf Feldern. Je nach Region wird es auch Ackerkraut, Ackermennig, Bubenläuse, Fünfblatt, Leberklette oder Kuhschwanz bezeichnet.

Allerdings geht die Artenbezeichnung der Heilpflanze vermutlich auf den Arzt und König von Ponus, Mithridates Eupator, um 132 bis 63 v.Chr. zurück. Im antiken Kleinasien war er Experte der Pflanzenheilkunde und deren medizinischen Verwendungsmöglichkeiten. Dieser Arzt bezeichnete die Heilpflanze erstmals als „Odermennig“ und erklärte dabei, dass er den Namen „Eupatoria“ von der griechischen Bezeichnung für Leber, also Hepar von Hepatorium abgeleitet hatte. Gesammelt werden sie in der Blütezeit. Verwendet werden die getrockneten Sprossspitzen, Stängel, Blätter und Früchte.

Angebaut wird es eher aus privaten Gründen. Meistens handelt es sich dabei um Apotheker, Hausfrauen, Köche, etc., die einfach nur ihren eigenen kleinen Kräutergarten haben möchten. Solche kleinen „Küchengärten“ verströmen meistens auch einen angenehm aromatischen Duft. Und nicht zu vergessen die Klostergärten. Auch diese gibt es heute noch. Am Land ist es durchaus üblich, dass sich der örtliche Apotheker noch das eine oder andere Kraut im Kloster besorgt. Oder dass die Dorfleute im Klostergarten ihre Küchenkräuter besorgen. Klöster, die nebenher eine Gaststube oder Beherbergung anbieten, würzen ihre Speisen nach wie vor mit Kräutern wie dem Odermennigkraut.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von Odermennigkraut aus?

Die Pflanze wächst zwischen 30 bis 70cm hoch. Wenig verzweigt ist der Wurzelstock. Dieser ist kurz und gedeiht aus seiner kriechenden Position. Aus dem Wurzelstock treibt meist ein einzelner behaarter Stängel aufrecht empor und nur selten verzweigt ist. Rosettenartige Blätter am Boden bilden den unteren Teil der Pflanze. Die Blüten sind goldgelb. Die Stängel und Pflanzenteile weisen Behaarung auf. Die Blüten duften angenehm schwach. Die weichen Stacheln der Früchte sorgen für die Verbreitung. Beinahe alle Pflanzenteile können verwendet werden. Die einzelnen Teile werden getrocknet und meistens als Tee eingesetzt.

Trivialnamen

Unter welchen Bezeichnungen ist Odermennigkraut noch bekannt?

Die Bezeichnung hängt vom jeweiligen Land und der Region ab. So wird er zum Beispiel Ackerkraut, Ackermennig, Bubenläuse, Fünfblatt, Leberklette oder Kuhschwanz genannt.

Inhaltsstoffe

Welche Inhaltsstoffe sind in Odermennigkraut enthalten?

Sein getrocknetes Kraut ist der medizinische Wirkstoff der Pflanze. Gewonnen wird das Odermennigkraut kurz vor oder während der Blütezeit der Pflanze. Dieses besteht aus den Blättern, Stängeln und den Blüten der Heilpflanze. In der Fachsprache der Medizin oder Pharmazie wird das Odermennigkraut als Agrimoniae herba bezeichnet. Die Ansprüche an die Qualität des Wirkstoffes ist im Europäischen Arzneibuch festgelegt. So muss der Mindestgehalt an Catechingerbstoffen 2% betragen. Das Odermennigkraut ist reich an Gerbstoffen. Deren Wert liegt zwischen 4 und 10%. Hinzukommt, dass das Odermennigkraut wirksamkeitsmitbestimmende Flavonoide sowie ätherische Öle und wertvolle Phenolcarbonsäure enthält.

Ähnliche Superfoods

Gibt es ähnliche Superfoods, die wirken wie Odermennigkraut?

Neben Kamille haben Aloe, Andorn, Engelwurz, Anis, Arnika und Augentrost ähnliche Wirkung. Kamille ist ein Alleskönner, wird aber sehr häufig für Magen-Darm-Probleme gewählt. Anis ist von jeher eines der beliebtesten Gewürze. Gewürze wurden nicht nur wegen des Geschmacks, sondern auch wegen ihrer heilenden Wirkung in diversen Gerichten als Prophylaxe verarbeitet. Aloe wird vor allem in den Andenregionen sehr gerne in der Küche, aber auch als „Heilkraut“ und bei Hautbeschwerden verwendet. Nur um einige der Bekanntesten zu nennen.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es Odermennigkraut am Markt zu kaufen?

Es gibt für Teezubereitungen geschnittenes Odermennigkraut. Für eine in flüssiger Zubereitung sind Flüssigextrakte anwendbar. Der Teeaufguss enthält 1,5 bis 4 g fein geschnittenes Odermennigkraut, das mit ca. 150 ml siedendem Wasser übergossen wird und nach 10 Minuten abgeseiht wird. Tinkturen in Tropfenform stehen ebenfalls zur Auswahl. Als Teeaufguss sollte pro Tag 2 bis 4 mal eine Tasse Odermennigkrauttee getrunken werden. Die empfohlene Dosis für den Tag liegt bei 3 bis 6°g. Zur äußerlichen Anwendung sollten drei Mal täglich Umschläge gemacht werden. Die Umschläge werden in Wasser, indem das Odermennigkraut gekocht worden ist, getränkt. Das Wasser kann auch zum Gurgeln verwendet oder ins Badewasser gegeben werden.

Odermenningkrauttee ist gerade in Deutschland, Österreich und der Schweiz sehr beliebt. Dieser Tee kann auch als „normales“ Getränk getrunken werden. Im Sommer bietet er sich mit Mineralwasser ideal als Durstlöscher an. Überlegen Sie daher vor dem Kauf, wofür genau Sie das Odermennigkraut brauchen.

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Odermennigkraut als NEM?

Zwei bis vier Tassen Tee pro Tag wird empfohlen und ist für einen normal gesunden Erwachsenen laut Studien unbedenklich. Die empfohlene Tagesdosis liegt zwischen 3 und 6 g.

Wenn Sie das Kraut nicht kennen, ist es immer gut, zunächst vorsichtig zu sein. So können Sie leicht überprüfen, ob Sie allergisch reagieren oder nicht. Bei ersten Anzeichen von allergischen Reaktionen hören Sie sofort mit der Einnahme auf. Handelt es sich um schwache Symptome, reicht es gewöhnlich, wenn Sie den Tee nicht mehr trinken. Kommt es zu starkem Ausschlag oder geschwollenen Gesichtspartien konsultieren Sie bitte sofort Ihren Arzt.

Ebenfalls hilfreich wäre es, das Kraut nicht mit Alkohol zu kombinieren. Das Odermennigkraut ist ein Naturprodukt, verträgt sich aber genauso wenig wie Medikamente mit Alkohol. Nehmen Sie bereits andere Medikamente ein, ist es ratsam, Ihren Arzt oder einen Apotheker zu konsultieren.

Gibt es beim Kauf von Odermennigkraut etwas zu beachten?

Wenn Sie es in der Apotheke kaufen, erhalten Sie meist einen fertig abgepackten Tee. Reagieren Sie allergisch auf einige Produkte, fragen Sie auf alle Fälle nach, welche Inhaltsstoffe sonst noch enthalten sind. Werden Ihnen Tinkturen, Auszüge, Kapseln, etc. angeboten, vergewissern Sie sich, dass Sie vom seriösen Fachhandel, einer bekannten Internetseite oder einem renommierten Drogeriegeschäft kaufen. Fragen Sie nach, wie viel Prozent des Inhalts an Odermennigkraut enthalten ist. Am besten ist es, Odermennigkrauttee zu trinken. Dieser ist wohlschmeckend und die Inhaltsstoffe werden sofort gut im Körper verteilt.

Der Tee sollte trocken und ohne weiße Flecken sein. Diese sind ein Anzeichen für zu kurze Trocknung. Gerade bei Arzneien und Nahrungsergänzungsmittel sollte immer darauf geachtet werden, dass die Packungen nicht beschädigt oder gar angebrochen sind. Weisen diese Wasserflecken oder Risse auf, können Sie nicht mehr sicher sein, dass der Inhalt noch in Ordnung ist. Möchten Sie einen Vorrat anlegen, fragen Sie in der Apotheke oder dem Drogeriefachhandel nach einer Großpackung. Manches Mal sind diese günstiger als zwei kleine oder mittelgroße. Bei der Abpackung in Kapselform ist ebenfalls auf zusätzliche Inhaltsstoffe zu achten. Darüber hinaus sollte auch auf die überwiegende Konzentration des Odermennig-Inhaltsstoffes geachtet werden. Die Stückzahlen variieren stark. Es ist ratsam, beim ersten Kauf eher die kleinere Kapselpackung zu wählen. Die Packung sollte immer den größtmöglichen Anteil an Odermennig-Inhaltsstoff enthalten.

Studien zu Odermennigkraut

  1. Agrimonia eupatoria L. and Cynara cardunculus L. Water Infusions: Comparison of Anti-Diabetic Activities
  2. The pharmacological and therapeutic importance of Agrimonia eupatoria- A review
  3. Bemerkungen zur Faunistik,Der Einfluss von konkurrenzstarken Pflanzenarten auf die kinetischen Eigenschaften von extrazellulären hydrolytischen Enzymen in Rhizosphärenproben unterschiedlicher LandnutzungsintensitätBiologie und Ökologie einiger an Rosaceae minierender Nepticulidae (Lepidoptera) in Vorarlberg (Austria occ.) (*)
  4. Bemerkungen zur Faunistik, Biologie und Ökologie einiger an Rosaceae minierender Nepticulidae (Lepidoptera) in Vorarlberg (Austria occ.) (*)
  5. Krankheiten und teratologische Mißbildungen an Pflanzen der Olmützer Flora.
  6. Antioxidative potential of Agrimonia eupatoria L
  7. Agrimonia eupatoria L. and Cynara cardunculus L. Water Infusions: Phenolic Profile and Comparison of Antioxidant Activities
  8. Assessment report on Agrimonia eupatoria L., herba
  9. The Therapeutic Effects of Agrimonia eupatoria L.
  10. Agrimonia eupatoria L. (Rosaceae) : Aigremoine
  11. THE PHARMACOLOGICAL AND THERAPEUTIC IMPORTANCE OF AGRIMONIA EUPATORIA- A REVIEW
  12. Protective effect of Agrimonia eupatoria L. against chemical-induced hepatotoxicity
  13. Antioxidant, Anti-Inflammatory, and Analgesic Activities ofAgrimonia eupatoria L. Infusion
  14. A Comparative Study of the Essential Oils of Agrimonia eupatoria Both Cultivated and Wild Growing Conditions in Iran
  15. Extracts of Agrimonia eupatoria L. as sources of biologically active compounds and evaluation of their antioxidant, antimicrobial, and antibiofilm activities
  16. CYTOTOXIC EFFECTS OF AGRIMONIA EUPATORIA L. AGAINST CANCER CELL LINES IN VITRO
  17. Determination of carbohydrates in Agrimonia eupatoria L. herb
  18. Biologically active compounds in Agrimoni eupatoria L. and their therapeutic effects
  19. Radical scavenging capacity of Agrimonia eupatoria and Agrimonia procera
  20. Agrimonia eupatoria L. and Cynara cardunculus L. Water Infusions: Phenolic Profile and Comparison of Antioxidant Activities
  21. Investigation of microelements contents in aerial parts of Agrimonia eupatoria L., collected in Lviv region (Ukraine)
  22. Agrimonia eupatoria subsp. major stat. nov. (Rosaceae) and notes on the Agrimonia eupatoria aggregate
  23. ANTIOXIDATIVE POTENTIAL OF AGRIMONIA EUPATORIA L.
  24. Antibacterial and free radical scavenging activity of the seeds of Agrimonia eupatoria
  25. EVALUATION OF POLYPHENOLIC PROFILE AND ANTIOXIDANT ACTIVITY OF SOME SPECIES CULTIVATED IN THE REPUBLIC OF MOLDOVA
  26. Comparative Analysis of the Volatile Components of Agrimonia eupatoria from Leaves and Roots by Gas Chromatography-Mass Spectrometry and Multivariate Curve Resolution
  27. Evaluation of some traditional medicinal plants: phyto- chemical profile, antibacterial and antioxidant potentials
  28. Agrimonia eupatoria tea intake has the potential to change oxidative and inflammatory response of human pbmc to ex vivo lps stimulation – an example of phenotypic flexibility modulation
  29. Radical scavenging capacity and chemical composition of Agrimonia eupatoria and Agrimonia procera [
  30. Chromate-mass spectrometric research of the Agrimonia eupatoria L.volatile substances

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