Was ist Weidenrinde?
Weidenrinde wird, wie der Name schon sagt, aus der Rinde der Weide gewonnen. Dabei ist die Weidenrinde ein natürliches Schmerzmittel, bei dem die Wirksamkeit nachgewiesen ist. In früheren Zeiten wurde die Rinde der Weide als Medikament gegen Schmerzen eingesetzt. Dabei wird für die Gewinnung meist die sogenannte Silberweide genutzt, da die Konzentration des Wirkstoffes in der Rinde der Silberweide am höchsten ist. Bei anderen Weiden, wie der Purpur Weide ist der Wirkstoff nicht so hoch.
Insgesamt gibt es über 450 Weidenarten, die vor allem im nördlichen gemäßigten Teil der Welt bis hin zur Arktis wachsen. Es gibt auch einige Arten in den Tropen. Die meisten Weiden, die zu Ernten der Weidenrinde geeignet sind, befinden sich in Privatbesitz. Oft sind die 35 Arten der Weide, welche in Mitteleuropa heimisch sind, in kleine Auwäldern oder auch an Uferböschungen zu finden.
Die vom Baum geschälte Rinde der Weide kann unterschiedlich verarbeitet und zubereitet werden. Die geläufigste Art die Rinde selbst zuzubereiten ist der Tee. Dabei muss aber unbedingt die Zubereitungsart beachtet werden. Der Sud mit der Rinde muss aufgekocht werden, sonst entfaltet die Rinde nicht die gewünschte Wirkung.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Weidenrinde einnehmen?
Um wirksam zu sein, sollte die Rinde der Weide als Tee aufgegossen werden und dann getrunken werden. Dazu müssen 2 bis 3 Gramm der fein geschnitttenen Rinde kalt mit Wasser aufgegossen werden und dann erhitzt werden, bis der Ansatz kocht. Der Ansatz muss dann 10 Minuten ziehen und dann sollte die geschnittene Rinde wieder entfernt werden. So entfaltet die Rinde der Weide die meiste Wirksamkeit.
Die Rinde der Weide kann bereits fertig geschnitten gekauft werden. Die Rinde der Weide kann auch selbst gesammelt werden. Davon ist aber eher abzuraten, da es unterschiedliche Arten von Weiden und nicht alle die gleiche Wirkung haben. Auch befinden sich die meisten wirksamen Weiden in Privatbesitz.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Weidenrinde?
Ein Tee, welcher durch einen Aufguss mit Rinde der Weide und aufkochen des Suds zubereitet wurde, wirkt wie eine schwächere Aspirin-Tablette. Leichte Schmerzen können damit gedämmt werden. Auch bei rheumatischen Beschwerden ist die Wirksamkeit der Weidenrinde nachgewiesen. Ebenfalls wirkt die Weidenrinde fiebersenkend und entzündungshemmend. Allerdings sollte die Rinde bei bronchialen Beschwerden nicht eingesetzt werden. Dies kann zu den unten beschriebenen Nebenwirkungen führen.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Weidenrinde auftreten?
Wenn zu viel der Rinde der Weide eingenommen wird oder eine Überempfindlichkeit gegen die Rinde der Weide besteht, kann dies zu Übelkeit führen. Wenn Menschen Aspirin schlecht vertragen sollen auch keine Weidenrinde eingenommen werden. Diese Überempfindlichkeit ist aufgrund der Inhaltsstoffe von Aspirin ähnlich zu der Überempfindlichkeit auf Weidenrinde.
Auch kann jeder Mensch allergisch auf die Weidenrinde reagieren. Dies kann sich durch einen leichten Ausschlag und durch leichten Juckreiz äußern. Durch einen Allergietest kann herausgefunden werden, ob man gegen die Rinde der Weide allergisch reagiert.
Bei der Einnahme von anderen Medikamenten kann es mit der Rinde der Weide zu Wechselwirkungen kommen. Im Gegensatz zu Aspirin hat die Weidenrinde kaum gerinnungshemmende oder Blut verdünnende Eigenschaften. Aber durch die Rinde der Weide kann die Wirkung von anderen gerinnungshemmenden Medikamenten verstärkt werden. Auch Medikamente gegen Diabetes oder andere Zucker senkende Medikamente können dadurch verstärkt werden.
Bei der Einnahme von Medikamenten, welche die Harnsäureausscheidung fördern sollen, kann es zur Hemmung durch die Einnahme von Weiderinde kommen. Auch Medikamente gegen Gicht können gehemmt werden. Patienten mit Nierenleiden sollten daher keine Weidenrinde einnehmen.
Auch die Mischung von Weidenrinde mit Aspirin oder Ibuprofin sollte vermieden werden. Dadurch kann das Risiko einer Magenblutung sehr ansteigen. Allerdings kann ein Weidenrindentee Aspirin oder Ibuprofin ersetzten. der Weidenrindentee kann auch auf den den Magen wesentlich schonender wirken als die Tabletten und andere klassische Schmerzmittel.
In den letzten 3 Monaten der Schwangerschaft sollte auch kein Weidenrindentee mehr eingenommen werden. Dadurch könnte es zu Fehlbildungen am Fötus kommen. Auch während der Stillzeit sollte auf einen Weidenrindentee verzichtet werden.
Kinder unter vier Jahren sollten ebenfalls keine Weidenprodukte einnehmen.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Weidenrinde, bis sich erste Erfolge einstellen?
Bei der oralen Einnahme kommt es auf die Dosierung, an wie schnell und gut die Rinde der Weide wirkt. Die Dosierung sollte nicht über 3 Gramm pro Tag bei der oralen Einnahme liegen. Zum Beispiel bei einem Pulver. Wird die Weidenrinde in der richtigen Dosierung eingenommen, zum Beispiel als Tee, sollte die Wirkung innerhalb weniger Minuten eintreten. Mehr als eine kurze Zeitverzögerung, bis sich das Produkt komplett im Körper entfaltet hat, gibt es nicht.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Weidenrinde?
Weidenrinde wird vom Weidenbaum geerntet. Dabei wird die Rinde der Weide abgeschält. Der Zweig sollte dabei maximal 3 Jahre alt sein. Aus dieser Rinde werden die die verschiedenen Produkte aus der Rinde der Weide hergestellt.
Weidenrinde kann theoretisch auch selbst geerntet werden. Dazu müssen nur Äste die nicht älter sind als 3 Jahre gepflückt werden. Allerdings ist dies verbtoten und muss erst genehmigt werden. Für eine Einzelperson würden 3 bis 4 Äste für ein ganzes Jahr reichen. Das sollte sich aber gut überlegt werden, da die meisten Weidenbäume sich im Privatbesitz befinden und das unerlaubte Ernten mit hohen Strafen verbunden ist.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Weidenrinde aus?
Die Weidenrinde selbst die das Ausgangsprodukt. Die Rinde der Weide wird von den maximal 3 bis 4 Jahre alten Äste gelöst und verarbeitet. Das kann eine Rohverarbeitung sein oder eine Veredelung zu Tabletten, Ölen oder Säften.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Weidenrinde noch bekannt?
Die Rinde der Weide selbst ist unter keinem anderen Namen bekannt. Aber die Weide selbst wird nach dem römischen Vorbild auch Salix genannt.
Die Rinde der Weide wird bereits seit frühester Zeit zur Heilung und zur Linderung der Schmerzen eingesetzt. Allerdings wird aus der Rinde der Weide der Wirkstoff Acetylsalicylsäure gewonnen, welcher in vielen Medikamenten, unter anderem auch in Aspirin eingesetzt wird. Daher dürfte der Wirkstoff Acetylsalicylsäure der bekannteste Name für die Weidenrinde sein.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Weidenrinde enthalten?
In der Rinde sind bis zu 11% des Stoffes Salicylate zu finden. In der Purpurweide dagegen nur 4%. Daher ist diese weniger geeignet als die Silberweide. Zu den Salicylaten gehört auch der Stoff Salicin. Dieser ist vergleichbar mit der Acetylsalicylsäure, aus der Aspirin gewonnen wird. Daher ist Salicin ein natürliches Schmerzmittel.
Die Rinde der Weide hat aber noch weitere Inhaltsstoffe. Dies sind die sogenannten Phenolheteroside. Diese Stoffe wirken abschreckend auf Schädlinge und Pilze und können diese vertreiben.
Wichtig für die Wirkung der Rinde der Weide ist vor allem das Salicin.
Ähnliche Superfoods
Gibt es ähnliche Superfoods, die wirken wie Weidenrinde?
Weidenrinde ist eines der ältesten natürlichen Schmerzmittel der Welt. Es ist eines der wenigen Superfoods, bei denen es belegbare Tests gibt, dass sie auch tatsächlich wirkt. Daher gibt es keinen natürlichen Wirkstoff oder ein Superfood, dessen Wirkung der Rinde der Weide ähnlich ist oder gar gleich ist. Die Rinde der Weide ist ein rein natürliches Produkt, welches nur in dieser Form vorkommt.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Weidenrinde am Markt zu kaufen?
Weiderinde kann zu sehr vielen Produkten verarbeitet werden, da diese sehr vielseitig ist. Bei all diesen Produkten mit der Rinde der Weide muss man zwischen verarbeitete Weidenrinde und unverarbeitete Rinde der Weide unterscheiden.
Die Rinde der Weide gibt es als folgende Einnahmeform bzw. Anwendungsform:
- Kapseln, Dragees und Tabletten
- Gemahlenes Pulver
- Geschnittene Stücke
- Kombinationspräparate (z.B. mit Weihrauch oder Teufelskralle)
- Tinkturen
- Homöopathische Globuli
- Extrakte
- Sprays
- Tee
- Shampoo und Spülung
- Fußbad
- Peeling
- Balsam
- Massageöl
Für die eigene Anwendung zu Hause eigenen sich vor allem die Rohprodukte, also die unverarbeiteten Produkte, die in der geschnittenen Form oder als Pulver angeboten werden. Bereits verarbeitet Produkte, wie Kapseln oder Tabletten sind meist höher dosiert und für die innere Anwendung gedacht. Gerade bei der eigenen Anwendung sollten die Nebenwirkungen immer beachtet werden. Bei den Produkten, die äußerlich angewendet werden, besteht eher keine Gefahr auf Nebenwirkungen. Aber auch Allergien könne sich hier bemerkbar machen.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Weidenrinde als NEM?
In Pulverform sollten von der Rinde der Weide nicht mehr als 3 Gramm am Tag verzehrt werden. Ansonsten können starke Nebenwirkungen auftreten. Als Tee sollten maximal 2 Gläser (ca. 250 ml pro Glas) getrunken werden. Bei der Rinde der Weide in Form von Tabletten oder Kapseln sollte Packungsbeilage beachtet werden. Im Zweifel ob Nebenwirkungen auftreten können sollte ein Arzt gefragt werden.
Gibt es beim Kauf von Weidenrinde etwas zu beachten?
Beim Kauf der Rinde der Weide ist es vor allem wichtig zu beachten, in welcher Konzentration der Inhaltsstoff Salicin darin vorkommt. Dies ist vor allem wichtig, wenn die Rinde als Kapsel, Tablette oder Pulver gekauft wird. Beim geschnittener Rinde sollte darauf geachtet werden, dass die Rinde frisch ist und bei der Ernte nicht älter als 4 Jahre war. Es sollten beim Kauf der Rinde auch keine großen Vorräte angehäuft werden. Täglich sollte nicht mehr als 3 g des Stoffes zu sich genommen werden.
Beim Kauf sollte auch darauf geachtet werden, ob man gegen die Weide allergisch oder empfindlich reagiert. Die Nebenwirkungen sind hier sehr wichtig. Im Zweifel sollte der Kauf mit dem Hausarzt abgestimmt werden.