Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

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Heilpflanze

Golddistel

Autor

Hilde Sonntag
Expertin für Heilkräuter
Golddistel

enthaltene
Wirkstoffe

behandelnde
Symptome

zu behandelnde
Symptome

17

recherchierte
Studien

Eckdaten zu Golddistel

Was ist Golddistel?

Die Golddistel ist eine Pflanzenart aus der Familie der Eberwurzen in der Gattung der Korbblütler. Es handelt sich hierbei um eine krautige und ausdauernde Pflanze mit Wuchshöhen von etwa 15 bis 60 Zentimetern. Ihre Laubblätter sind fiederschnittig bis fiederlappig und zudem auch stachelig gezähnt.

Die Blütezeit dieser Diselart ist im Hochsommer. Ihr Stängel kann dabei auch mehrere körbchenförmige Blütenstände herausbilden. Im Vergleich zur Silberdistel sind die Blütenstände jedoch wesentlich kleiner. Die Hüllblättchen sind goldgelb glänzend, was der Pflanze auch den Namen verleiht. In den Blütenkörben befinden sich Röhrenblüten. Schon zur Blütezeit sind die Hüllblätter abgestorben und bleiben stetig an der Pflanze. Diese Distelart gehört zu den wenigen Pflanzen, die aufgrund des steifen und skleromorphen Stängels bis in das Frühjahr aufrecht stehenbleiben. Die Hüllblätter reagieren stark auf die Luftfeuchtigkeit. Bei feuchtwarmem Wetter krümmen diese sich nach oben und wahren so die Röhrenblüten vor dem Regen. Bei Sonnenschein und trockenem Wetter breiten die Blätter sich dann wieder aus. Bei sonnigem Wetter also spreizen sich die Hüllblätter strahlenförmig hin nach außen und bei nasser Witterung decken sie sich dann schützend über die Blüten.

Die Distel wächst normalerweise 2-jährig. Im ersten Jahr entwickelt sie die Grundrosette und blüht dann im zweiten Jahr. Die Distel wird in Finnland in zwei Unterarten geteilt, welche sich durch das Aussehen und die Verbreitung unterscheiden. Die im südwestlichen Finnland vorkommende Golddistel ist flach und besitzt meist zwei oder mehr Körbchen.

In Kalkgebieten mit wenig Niederschlagsmenge wächst die Pflanze besonders gut. Charakterisiert werden zwei Sorten von Disteln. Dies sind die gewöhnliche Silberdistel sowie auch die Krausblattsilberdistel.

Die Distel eignet sich auch gut zur Wettervorhersage. Es ist hierbei eindrucksvoll das Verhalten der Blüte zu beobachten. Am Tage, bei warmer und trockener Luft, sind die Deckblätter nach außen hin gebogen und entsprechend weit ausgebreitet. Diese wenden die silberweiße Innenseite dann dem Himmel zu und leuchten dann im Sonnenlicht. Die Blätter wirken so als ein Anlockmittel für Insekten, die eingeladen sind, aus den eher röhrenförmigen und unscheinbaren Blüten den Blütenhonig zu saugen und dadurch den Pollen zu verbreiten. Fällt unvermittelt der Regen ein, so werden die Scheibenblüten benetzt und der Pollen wird entsprechend vernichtet. Die Blüten reagieren so auf die Veränderung der Luftfeuchtigkeit. Sobald sich diese dann erhöht, was vor dem Regen passiert, richten sich die äußeren Deckblätter der Distel auf, krümmen sich nach innen und vereinigen sich somit zu einem Schutzzelt, an dessen Außenseite der Regen abprallen kann. Aus dieser Eigenschaft heraus, wird die Silberdistel auch als Hygrometer verwendet, denn mit ihr lässt sich das Wetter vorher sagen.

Anwendungsgebiet

Wann sollte man Golddistel einnehmen?

Die Distel kann bei unterschiedlichen Beschwerden eingenommen werden.

Traditionell ist die Silberdistel als Mittel gegen Blasenbeschwerden, Verletzungen, Wassersucht, Beschwerden bei der Verdauung, Hautschorf und Leberbeschwerden. Zudem kann die Wurzel auch bei Erkältungsbeschwerden verwendet werden. Besonders gut ist die Heilpflanze auch bei nervlicher Anstrengung. Der Eberwurz findet sich zudem in Schwedenbittermischungen wieder. Die Wurzel der Pflanze enthält in kleinen Mengen auch Toxine und -bestandteile. Eberwurz wird auch gegessen um Schmerzen des Herzens zu beseitigen. Wissenschaftler beschreibt, dass durch die Pflanze eine besondere Heilkraft erreicht werden kann. Manchmal hilft diese Pflanze auch, um Appetit und das Körpergewicht aufzubauen. Die Eberraute wird heute vielfach in der Naturheilkunde angewandt.

Traditionell wird die Silberdistel auch zur Behandlung von Ekzeme, Grippe, Nieren- und Blasenleiden, Wassersucht, Bronchitis, Verdauungsbeschwerden, Prostatitis, Wunden oder Hauterkrankungen verwendet.

Wirkung

Welche Wirkung verspricht Golddistel?

Die Wirkung der Silberdistel wirkt abführend, antibiotisch, entkrampfend und schweißtreibend. Sie ist bei Erkältungen oder Hautkrankheiten als ein Heilmittel angezeigt, aber auch bei weiteren Beschwerden ist die Wirkung hier beachtlich. Auch bei nervlicher Anstrengung eingenommen, hilft sie. Die Distel wird jedoch zumeist als ein Abführmittel angewandt. Zudem wirkt sie brecherregend, schweißtreibend, harntreibend sowie auch wurmtreibend. So wirkt die Distel als ein Brechmittel, als Diuretikum und auch als Wurmmittel. Auch als Mundspülung angewandt, kann die Distel bei Beschwerden Abhilfe schaffen. Um eine Mundspülung herzustellen, werden jeweils zwei Löffel mit Wasser aufgekocht. Auf diese Wiese wird eine Spülung intensiver. Eine Mundspülung verschafft Linderung bei Entzündungen im Mundraum und des Zahnfleisches und hilft Schmerzen bei Zungenkrebs zu unterdrücken. Auch Hautkrankheiten und Ekzeme sind hartnäckige Krankheiten, die mit der Pflanze gelindert werden können. Zwei Löffel der Distelwurzel mit Wasser oder auch Essig gekocht ist am besten für Hautumschläge. Das Tuch wird in dem abgeseihten Tee eingetränkt und auf die Hautstelle aufgelegt. Die Umschläge helfen zudem bei Hexenschuss. Es soll sogar helfen, die Wurzel der Pflanze um den Hals zu tragen, damit der Hexenschuss kuriert wird. Hierbei wird die von April bis Oktober abgeerntete und säuerlich schmeckende, Wurzel der Distel verwendet.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Golddistel auftreten?

Bei der innerlichen Anwendung der Golddistel sind keine Nebenwirkungen bekannt. Bei Hautumschlägen kann es in sehr seltenen Fällen zu Rötungen mit Ausschlag und Pusteln kommen. Die Verwendung von Heilkräutern hat grundsätzlich meist keine Nebenwirkungen, trotzdem sollte der Rat eines Arztes oder Apothekers eingeholt werden. Die wissenschaftliche Bestätigung über eine Wirkung der Distel ist jedoch nicht vorhanden.

Bei Überdosierung kann es jedoch zu Nebenwirkungen kommen. Die Erscheinungen bei zu hoher Einnahmedosis sind vor allem Durchfall, Erbrechen und Übelkeit– die gewöhnlichen Zeichen der Vergiftung. Die Wurzel dieser Distelart besitzt zudem giftige Teile.

Wenn eine Allergie gegen Korbblütler vorliegt, sollte die Einnahme nicht erfolgen, da eine Kreuzallergie hierbei möglich ist. Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit wird abgeraten, die Silberdistel einzunehmen.

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von Golddistel, bis sich erste Erfolge einstellen?

Bei den unterschiedlichen Beschwerden sollte die Pflanze generell über wenigstens zwei Wochen angewandt werden. Die gilt auch für die äußerliche Anwendung als Hautumschlag.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von Golddistel ?

Die Golddistel ist Asien und in Europa verbreitet. Sie wächst auf eher trockenen und nährstoffarmen Hügeln, Magerrasen und Gebirgswiesen, vor allem jedoch auf Kalkboden. Sie behauptet sich hier gegen ihre schnellwüchsigen Konkurrenten. Die Distel verschwindet, wenn die Magerrasen gemäht werden. So wächst sie auf sommerwarmen, trockenen, humosen, basenreichen, mittel- bis tiefgründigen Lehm- oder Tonböden. Sie ist eine Art des Mesobromionverbandes, kommt jedoch auch in anderen Pflanzenklassen der Gruppe der Festuco-Brometea oder in den Verbänden Erico-Pinion und auch Violion vor. In den Alpen wächst sie an der Höfats bis zu Höhenlagen von etwa 1700 Metern auf.

Der in Ostfinnland eher selten anzutreffende Eberwurz ist kleine und meist auch einkörbig. Nicht nur die Golddistel, sondern auch die steife Eberwurz ist hier seltener geworden. Weide- und Heuwiesen werden hier nicht mehr genutzt. Die Distel ist abhängig von der Landwirtschaft. So ist die steife Eberwurz in der Klassifizierung eine sehr gefährdete und die Golddistel eine gefährdete und auch seltene Unterart. Diese Disteln sind grundsätzlich geschützt.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von Golddistel aus?

Das Ausgangsprodukt, das für die Verwendung weiterverarbeitet und angewandt wird, sind die Wurzeln, die Blätter und auch die Blüten der Distel. Diese werden auf unterschiedliche Art und Weise vorbereitet, um sie einnehmen bzw. anwenden zu können.

Trivialnamen

Unter welchen Namen ist Golddistel noch bekannt?

Die Golddistel ist auch unter den Namen gemeiner Eberwurz, gemeine Wetterdistel, kleiner Eberwurz, Silberdistel oder kleine Wetterdistel bekannt.

Wissenschaftlich wird diese Heilpflanze auch als Carlina acaulis bezeichnet. Der Name soll auf eine Sage zurückgehen, nach welcher der Kaiser Karl das Heer vor der Pest durch die Eberwurz bewahrte. Hier erschien ihm im Traum ein Engel, welcher einen Pfeil abschoss und diesen in der Heilpflanze versenkte. Für den Kaiser Karl war dies ein Zeichen, dass er sein Heer durch der Silberdistel vor der Pest bewahren kann. Heutzutage ist bekannt, dass die Pflanze vor allem antibiotisch wirkt. Eine Wirkung gegen die Pest dürfte aber dennoch sehr übertrieben sein. Trotzdem gibt es im Volksmund viele Bezeichnungen für die Pflanze.

Inhaltsstoffe

Welche Inhaltsstoffe sind in Golddistel enthalten?

Die Distel hat viele, wertvolle Inhaltsstoffe. Neben ätherischen Ölen sind hier auch Bitterstoffe, Gerbstoffe, Enzyme, Carlinaoxid, Harze und Inulin enthalten. Bereits in der Steinzeit wurde die Distel angewandt. Als ein Gemüse roh verzehrt, gekocht, oder die Wurzel als ein Wintergemüse gekocht und verzehrt, wurde die Golddistel verwendet.

Enthaltene Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente

pro 100g / 100 ml NRV¹)
Folsäure 0,0515 mg 25,75 %
Calcium 188 mg 23,5 %
Eisen 4,1 mg 29,29 %
Magnesium 83,9 mg 22,37 %

*Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können diese Werte leicht abweichen.

Ähnliche Heilpflanzen

Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Golddistel?

Ähnliche Wirkungen, wie mit dem Ebenwurz, können auch mit anderen Korbblütlern, wie der Arnika erreicht werden. Diese eigentlich sich ebenso zur innerlichen und äußerlichen Anwendung.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es Golddistel am Markt zu kaufen?

Die Golddistel gibt es als Kraut im Handel zu kaufen. Hiervon wird 1 Teelöffel der getrockneten Wurzeln mit 250 Milliliter Wasser angesetzt, zum Sieden gebracht und einige Minuten kochen gelassen. Nach dem Abkühlen wird das Getränk noch leicht warm mit oder auch ohne etwas Honig schluckweise getrunken.

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Golddistel als NEM?

Erwachsene trinken den Aufguss maximal 2 Tassen am Tag. Umschläge der Distel können ebenfalls mehrmals täglich angewandt werden.

Gibt es beim Kauf von Golddistel etwas zu beachten?

Beim Kauf der Produkte, die die Golddistel als Wirkstoff enthalten, sollte vor allem auf die natürliche Herkunft oder das Ursprungsland geachtet werden.

Die Distel steht unter Naturschatz und sollte in der Natur nicht geerntet werden. Jedoch kann der Samen gekauft und gesät werden. Die Aussaat im Garten zuhause ist deshalb durchaus möglich. Die Saat ist in Onlineshops, in Baumärkten in Kräuterläden erhältlich. Die Wurzel der Distel ist zum Zubereiten als Tee in den Drogeriemärkten erhältlich. Auch im Internet werden viele Pflanzen der Distel angeboten. Es sollte unbedingt auf seriöse Verkäufer geachtet werden.

Quellenangaben

  • https://www.heilkraeuter.de/lexikon/golddistel.htm
  • http://www.luontoportti.com/suomi/de/kukkakasvit/golddistel
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Golddistel
  • https://medlexi.de/Silberdistel
  • https://shop.wurzelsepp.at/shop/kraeuter-gewuerze/wurzeln/eberwurz/
  • https://antik.news/156-silberdistel-eberwurz/

Studien zu Golddistel

  1. Carlina vulgaris L. as a Source of Phytochemicals with Antioxidant Activity
  2. Population biology of Carlina vulgaris and Hypochoeris radicata in fragmented European grasslands /
  3. Zur Keimungsbiologie ausgewählter Xerothermrasenarten
  4. EVOLUTION IN THE REAL WORLD: STOCHASTIC VARIATION AND THE DETERMINANTS OF FITNESS IN CARLINA VULGARIS
  5. Phylogeny of the tribe Cardueae (Compositae) with emphasis on the subtribe Carduinae: an analysis based on ITS sequence data
  6. In Vitro Antiproliferative Activity of Extracts of Carlina acaulis subsp. caulescens and Carlina acanthifolia subsp. utzka
  7. Local adaptation in the monocarpic perennial Carlina vulgaris at different spatial scales across Europe
  8. The role of demography, intra-species variation, and species distribution models in species’ projections under climate change
  9. An Eight-Year Study of Population Dynamics and Life-History Variation of the “Biennial” Carlina vulgaris
  10. Distribution and Ecology of Cytotypes of the Aster amellus Aggregates in the Czech Republic
  11. Phylogeny of the tribe Cardueae (Compositae) with emphasis on the subtribe Carduinae: an analysis based on ITS sequence data
  12. Chemical Composition and Biological Activities of Essential Oils of Echinops spinosus and Carlina vulgaris Rich in Polyacetylene Compounds
  13. Why evolution matters for species conservation: perspectives from three case studies of plant metapopulations
  14. A new species and record of Aceria (Acari: Prostigmata: Eriophyoidea) on Carlina spp. (Asteraceae) from Serbia
  15. Regional distribution and local abundance in the grassland plant Carlina vulgaris in two landscapes in Sweden
  16. Evolution of flowering decisions in a stochastic, density-dependent environment
  17. Effects of habitat area, isolation, and landscape diversity on plant species richness of calcareous grasslands

Nährwerte pro 100g

Energie 126 kJ / 30 kcal
*Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können diese Werte leicht abweichen.

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