Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

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Heilpflanze

Flatterbinse

Autor

Gertrud Winkelmair
Chefredaktion Superfoods
Flatterbinse

enthaltene
Wirkstoffe

behandelnde
Symptome

zu behandelnde
Symptome

30

recherchierte
Studien

Eckdaten zu Flatterbinse

Was ist Flatterbinse?

Flatterbinse, lateinisch auch Juncus effusus, ist eine Heilpflanze, die in der Alternativmedizin für die Behandlung zahlreicher Beschwerden eingesetzt wird. Sie gehört zur Familie der Binsengewächse (so genannte Juncaceae) und zur Ordnung der Süßgrasartigen. Diese Pflanze kennzeichnet häufig feuchte bis sehr nasse Standorte und ist ausschließlich dort zu finden. Durch ihre weite Verbreitung findet man sie in Europa, Asien und Nordamerika.

Anwendungsgebiet

Wann sollte man Flatterbinse einnehmen?

Die Wirkung der Flatterbinse ist ausgesprochen vielfältig. Durch diese vielfältigen Wirkungen sind auch die Anwendungsgebiete, auf denen die Pflanze verwendet wird, sehr unterschiedlich.

Besonders bei der alternativmedizinischen Behandlung von Gallenblasen- und Leberbeschwerden kommt diese Pflanze oft zur Anwendung. Es gilt als schonender eine Behandlung mit ihr zu versuchen, bevor zwingend künstlich hergestellte Medikamente herangezogen werden müssen.

Die enthaltenen Kieselsäuren dienen zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems. Das Silicium, so werden Kieselsäuren auch genannt, hat ebenso eine leicht desinfizierende Wirkung. Es hemmt dadurch Entzündungen von innen heraus. Zusammen mit der diuretischen Wirkung der Gerbstoffe, die in der Pflanze enthalten sind, helfen die Inhaltsstoffe hervorragend bei Nierenproblemen oder Entzündungen der Harnwege. Kieselsäuren wird ebenso nachgesagt, dass sie den Stoffwechsel anregen und den Aufbau neuer Zellen im Körper vorantreiben.

Wirkung

Welche Wirkung verspricht Flatterbinse?

Bereits im Mittelalter entdeckten die Menschen, dass Flatterbinse eine blutreinigende Wirkung besitzt. Sie fördert die Elastizität der vielschichtigen Blutgefäße im menschlichen Körper. Zusammen mit der diuretischen und der desinfizierenden Wirkung hat sie eine reinigende und aufbauende Wirkung auf den gesamten Körper.

Die Pflanze hilft bei langfristiger Anwendung ebenso eine natürliche Nierenfunktion wiederherzustellen oder aufrecht zu erhalten. Sie wirkt vorbeugend gegen Gallenblasenbeschwerden und zahlreichen Erkrankungen der Leber. Durch die blutreinigende Wirkung unterstützt sie auf natürliche Weise die Funktion der Leber und hilft diese möglichst lange gesund aufrechterhalten zu können.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Flatterbinse auftreten?

Die Flatterbinse führt lediglich in sehr seltenen Fällen zu Nebenwirkungen. Durch die diuretische Wirkung kann es bei einer Anwendung, die über einen sehr langen Zeitraum geht, zu Nierenbeschwerden kommen, da die Niere einer Belastung ausgesetzt ist. Ebenso ist es wichtig auf eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr zu achten, da bei dem Konsum von Tees sonst Kopfschmerzen auftreten können. Diese sind in der entwässernden Wirkung und dem damit verbundenen Flüssigkeitsverlust begründet.

Bei der Einnahme von Tees, welche Flatterbinse enthalten, kann es zu allergischen Reaktionen im Mundraum und an den Schleimhäuten kommen. In diesen Fällen ist es dringend angeraten einen Arzt zu konsultieren und nach einer alternativen Therapie zu suchen.

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von Flatterbinse, bis sich erste Erfolge einstellen?

Erfolge durch die Behandlung mit Flatterbinse stellen sich, je nach Beschwerden, unterschiedlich schnell ein. Die diuretische Wirkung tritt unmittelbar nach dem ersten Verzehr des Flatterbinsentees auf. Die desinfizierende und heilende Wirkung von innen braucht einige Tage, bis sie stark genug ist um langsam Entzündungen des Körpers von innen zu reinigen.

Flatterbinsenprodukte sollten nicht über einen Zeitraum von drei Wochen, ohne eine Konsultation des behandelnden Arztes, angewandt werden. Durch die harntreibende Wirkung kann es sonst zu einer Belastung und Überforderung der Nieren kommen.

Die blutreinigende Wirkung dieser Pflanze entfaltet sich allerdings erst nach den ersten Tagen der Anwendung vollständig.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von Flatterbinse?

Die Flatterbinse ist besonders auf der Nordhalbkugel verbreitet. Man findet sie in Nordamerika, Asien und Europa. Vereinzelt auch in anderen Ländern. Lediglich in den arktischen Gebieten sind die klimatischen Bedingungen zu extrem für ein Wachstum dieser Pflanze.

Sie bevorzugt nasse, nährstoffreiche Böden, die allerdings am besten kalkarm sein sollten. Deshalb findet man sie am häufigsten auf Feuchtwiesen, Mooren und Waldschlägen.

Im Erwerbsgartenbau spielt die Flatterbinse in einigen Ländern eine wachsende Rolle, da es zahlreiche alternativmedizinische Unternehmen gibt, die an ihren Rhizomen interessiert sind und diese auch in großer Anzahl von den Produzenten abnehmen.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von Flatterbinse aus?

Unter idealen, feuchten und kalkarmen Bedingungen kann sich die Flatterbinse problemlos ausbreiten und vermehren. Sie ist eine sehr ausdauernde Pflanze, die sich an die Veränderungen ihrer Umgebung vergleichsweise schnell einstellen und lernen damit zu leben, kann. Diese Pflanze bildet so genannte Horste aus und verbreitet sich über unterirdisch wachsende Sprossachsen.

Ihre Stängel können, unter guten Bedingungen, zwischen 30 Zentimetern und 120 Zentimetern hoch werden. Diese Stängel sind auffallend kräftig grün und aufrecht stehend. Durch sie gewinnt die Pflanze, deren für die Medizin wichtiger Teil eigentlich unterirdisch liegt, massiv an Höhe und auch an Stabilität. Die Sprossachsen enthalten ein charakteristisches weißes Mark. Ab dem Mittelalter diente dieses weiße Mark den Menschen häufig als Lampendocht. Während diese Dochte heute durch günstigere, künstliche Dochte ersetzt wurden, dienen die Sprossachsen der Pflanze heute noch häufig als Flechtmaterial für Körbe.

Ebenso charakteristisch wie die langen Sprossachsen sind die Blüten der Flatterbinse. Sie besitzen eine auffallende braune Farbe und sitzen in kleinen Rispen, welche zahlreiche Blüten enthalten, seitlich an den Sprossachsen. Der Blütenstand ist eine so genannte seitenständige Spirre. Diese ist ausgesprochen locker ausgebreitet und nur in seltenen Fällen zusammengezogen. Die äußeren Perigonblätter, meistens sind es drei an der Zahl, sind ein wenig länger als die inneren Perigonblätter. Sie sind ebenfalls auffallend grün, spitz und deutlich größer als die ausgebildete Frucht. Eine weitere Besonderheit stellt dar, dass die Blüte meistens nur über drei Staubblätter verfügt. In seltenen Fällen können an einzelnen Pflanzen auch sechs Staubblätter vorkommen.

Die basalen Blattscheiden der Pflanze sind braun, bis teilweise fast schwarz und dadurch gut zu erkennen.

Unter den hiesigen Bedingungen liegt die Blütezeit der Pflanze zwischen Juli und September.

Trivialnamen

Unter welchen Bezeichnungen ist Flatterbinse noch bekannt?

Die Flatterbinse, mit ihren fünf verschiedenen Unterarten auf der Nordhalbkugel fast überall zu finden, wird im Volksmund auch Flatter-Simse genannt. Trotzdem die Pflanze bereits seit dem Mittelalter für ihre zahlreichen heilenden Eigenschaften bekannt ist, ist sie im Volksmund bisher noch eher selten zu finden.

Inhaltsstoffe

Welche Inhaltsstoffe sind in Flatterbinse enthalten?

Die Wirkstoffe, beziehungsweise die nützlichen Inhaltsstoffe der Flatterbinse, befinden sich weder in den Stängeln, den Blättern, noch in den Wurzeln. Sie finden sich in den so genannten Rhizomen. Bei Rhizomen handelt es sich um besondere Sprossachsen, die sehr dicht an der Oberfläche liegen und verlaufen. Sie werden fälschlicherweise oft Wurzeln genannt, obwohl sie zu denen nicht gehören und auch andere Aufgaben besitzen.

Die Rhizome dieser Pflanzen besitzen ganz besonders nützliche Inhaltsstoffe. Dazu gehören spezielle Kieselsäuren, welche für die entzündungshemmende Wirkung der Pflanze verantwortlich sind. Die Gerbstoffe, die sich in den Rhizomen häufen, sind für die diuretische Wirkung, die ausgesprochen nützlich ist für die Behandlung von Harnwegsinfekten, verantwortlich.

Die Kombination aus der diuretischen Wirkung der Gerbstoffe und der entzündungshemmenden Wirkung der Kieselsäuren macht die Flatterbinse zu einer solch besonderen Pflanze. Für die Behandlung von Leber- und Harnwegserkrankungen ist gerade dieses Zusammenspiel der Inhaltsstoffe von außerordentlicher Bedeutung.

Ähnliche Heilpflanzen

Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Flatterbinse?

Die Flatterbinse ist durch ihre besonders gut gemeinsam wirkenden Inhaltstoffe eine einzigartige Pflanze. Die einzelnen Wirkungen, die sie hervorbringt, können jedoch auch mit anderen Pflanzen erreicht werden.

Die diuretische Wirkung der Pflanze kann beispielsweise mit Fabianakraut ersetzt werden. Dieses Kraut wirkt ähnlich harntreibend und dadurch entwässernd und wirkt sich somit positiv auf die Nieren aus. Eine zusätzlich antiseptische Wirkung kann durch die Einnahme von Kamillentees ergänzt werden.

Trotzdem bleibt die Flatterbinse in ihrer Gesamtheit eine ganz besondere Pflanze. Lediglich im Falle von Unverträglichkeiten sollte nach möglichen, kombinierbaren Alternativen gesucht werden.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es Flatterbinse am Markt zu kaufen?

Die entwässernde Wirkung der Pflanze entfaltet sich am besten, wenn sie in Form von frisch aufgegossenen Tees getrunken wird. Hierfür werden die Rhizome, nicht die Wurzeln, getrocknet und anschließend zerkleinert. Mit kochendem Wasser aufgegossen entfaltet der Tee bereits nach wenigen Minuten Ziehzeit seine Wirkung und ist verzehrfertig.

Ebenfalls weit verbreitet in der Alternativmedizin ist die Verwendung von Flatterbinsenpulver. Dieses wird meistens eher für die blutreinigende, antiseptische Wirkung herangezogen.

Auch Tinkturen sind mittlerweile häufig zu kaufen. Mit ihrer Hilfe können Glieder, an denen es Probleme mit Ödemen gibt, entwässert werden, indem Umschläge gemacht oder die Tinktur direkt aufgetragen wird.

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Flatterbinse als NEM?

Bei der Juncus effusus handelt es sich nicht um ein typisches Nahrungsergänzungsmittel. Es sollte nicht langfristig supplementiert, sondern lediglich bei akuten Beschwerden oder Vorerkrankungen eingesetzt werden.

Bei dem Flatterbinsentee ist es angeraten eine Tageshöchstmenge von einer Tasse nicht zu überschreiten. Durch seine diuretische Wirkung kann eine langfristige Anwendung zu Problemen mit den Nieren führen.

Flatterbinse sollte nicht länger als drei Wochen angewandt werden. Nach dieser Zeit ist keine signifikante Verbesserung des Zustandes mehr zu erwarten. In diesem Fall ist es angeraten einen Arzt zu konsultieren, der nach alternativen Therapiemethoden schauen kann.

Gibt es beim Kauf von Flatterbinse etwas zu beachten?

Bei dem Kauf von Produkten, die Flatterbinse enthalten ist es sehr wichtig auf die Qualität zu achten. Umso weniger zugesetzte Stoffe sich in den Produkten befinden, desto besser kann die Pflanze ihre heilenden Eigenschaften entfalten und den Krankheiten entgegenwirken. Es ist wichtig auf die Reinheit der Produkte acht zu geben und diese sicherzustellen.

Der Anbau dieser Heilpflanze ist auch im heimischen Garten problemlos möglich, sofern die Böden hierfür feucht genug sind. Teichnahe Böden bieten sich in häufigen Fällen dafür an. Sollte eine Verwendung für Tinkturen oder Tees angestrebt werden, ist es wichtig darauf zu achten, dass wirklich die Rhizome und nicht die Wurzeln dafür verwendet werden. Die Wurzeln sind zwar nicht giftig, enthalten aber auch nicht die nützlichen Inhaltsstoffe dieser Heilpflanze.

Studien zu Flatterbinse

  1. STUDIES ON ARTIFICIAL WETLAND WITH CATTAIL (TYPHA ANGUSTIFOLIA) AND RUSH (JUNCUS EFFUSUS) (Ⅰ):THE PERFORMANCE OF PURIFYING WASTEWATER
  2. Phenanthrenes from Juncus effusus with anxiolytic and sedative activities
  3. Decomposition of standing litter of the freshwater emergent macrophyteJuncus effusus
  4. Insights into cadmium induced physiological and ultra-structural disorders in Juncus effusus L. and its remediation through exogenous citric acid
  5. Microbial biomass and production associated with decaying leaf litter of the emergent macrophyte Juncus effusus
  6. Influence of a dominant macrophyte, Juncus effusus, on wetland plant species richness, diversity, and community composition
  7. Enhancing the lead phytostabilization in wetland plant Juncus effusus L. through somaclonal manipulation and EDTA enrichment
  8. Citric acid enhances the phytoextraction of manganese and plant growth by alleviating the ultrastructural damages in Juncus effusus L.
  9. Allelochemical autotoxicity in the emergent wetland macrophyte Juncus effusus (Juncaceae)†
  10. Hydroponic uptake of atrazine and lambda-cyhalothrin in Juncus effusus and Ludwigia peploides
  11. Response of ammonium removal to growth and transpiration of Juncus effusus during the treatment of artificial sewage in laboratory-scale wetlands
  12. Phosphorus Retention in Constructed Wetlands Vegetated with Juncus effusus, Carex lurida, and Dichanthelium acuminatum var. acuminatum
  13. Seed fall and field germination of needlerush, Juncus effusus L.
  14. Growth pattern of Juncus effusus and Juncus conglomeratus in response to cutting frequency
  15. Osmoregulatory Responses of Fungi Inhabiting Standing Litter of the Freshwater Emergent MacrophyteJuncus effusus
  16. Morphologies and properties of Juncus effusus fiber after alkali treatment
  17. The Dynamics of Dry Matter and Chemical Substances in a Juncus effusus Population
  18. Optimal environmental range for Juncus effusus, an important plant species in an endangered insect species (Nannopya pygmaea) habitat in Korea
  19. Molecular composition of dissolved organic matter from a wetland plant (Juncus effusus) after photochemical and microbial decomposition (1.25 yr): Common features with deep sea dissolved organic matter
  20. Titanium dioxide decorated natural cellulosic Juncus effusus fiber for highly efficient photodegradation towards dyes
  21. Diel fluctuations in rates of CO2 evolution from standing dead leaf litter of the emergent macrophyte Juncus effusus
  22. Characterization of a novel natural cellulosic fiber from Juncus effusus L.
  23. Studies on artificial wetland with cattail (Typha angustifolia) and rush (Juncus effusus): 1.The performance of purifying wastewater
  24. Uptake and loss of chlorpyrifos and atrazine by Juncus effusus L. in a mesocosm study with a mixture of pesticides†
  25. Environment-friendly Juncus effusus-based adsorbent with a three-dimensional network structure for highly efficient removal of dyes from wastewater
  26. Plant regeneration from seedling explants of Juncus effusus
  27. Minor Bioactive Dihydrophenanthrenes from Juncus effusus
  28. Removal of dimethylphenols from an artificial wastewater in a laboratory-scale wetland system planted with Juncus effusus
  29. Ecology and management of Juncus effusus (soft rush) on cutaway peatlands
  30. Rhizosphere Iron (III) Deposition and Reduction in a Juncus effusus L.-Dominated Wetland

Nährwerte pro 100g

Energie kJ / kcal
Fett 0 g
0 g
*Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können diese Werte leicht abweichen.

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