Was ist Catechin?
Catechine bezeichnen eine Gruppe von sekundären Pflanzenmetaboliten und gehören speziell zu den Flavonoiden. Dabei handelt es sich um sogenannte Polyphenole, die sehr häufig in verschiedenen Pflanzen entweder als Blütenfarbstoff oder Bitterstoff vorkommen. Wie alle Flavonoide, besitzen auch Catechine ein sehr hohes anti-oxidatives Potential und werden daher hauptsächlich zur Behandlung von oxidativen Stress eingesetzt. Dadurch schützen sie die Haut z. B. vor UV-Strahlung und wirken als eine Art Antiaging-Mittel. Einen besonders hohen Anteil an Catechin besitzen grüner und weißer Tee, deren Trockenmasse aus bis zu 40 % Catechin besteht.
Es gibt mehrere verschiedene Moleküle, die den Catechinen zugerechnet werden, die alle die Summenformel C15H14O6 besitzen. Das für die Phytomedizin wichtigste Catechin ist das Epigallocatechin-Gallat (EGCG), da es u. a. einen positiven Effekt auf verschiedene Krebserkrankungen haben kann.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Catechin einnehmen?
Häufig wird der Wirkstoff prophylaktisch eingenommen, um vorbeugend das Gleichgewicht zwischen geschädigten und gesunden Zellen auf ein gesundes Maß zu regulieren. Dann wird der Wirkstoff eingenommen, um den Körper vor oxidativen Stress und den damit verbundenen Krankheiten zu schützen. Damit können zum Beispiel Herz-Kreislauf Erkrankungen und sogar Krebserkrankungen vorgebeugt werden- Des Weiteren schützt der Wirkstoff das Zahnfleisch und verhindert Karies und kann eine virale Herpes Infektion durch den Virus Herpes simplex vorbeugen.
Akut kann der Stoff allerdings auch äußerlich z. B. als Salbe aufgetragen werden, wenn man u. a. infektiöse Wunden behandelt will. Durch die antibakterielle Wirkung verhindert der Stoff die Vermehrung der entzündungsfördernden Bakterien. Innerlich (orale Einnahme) kann der Wirkstoff z. B. bei Magen und Darmbeschwerden eingenommen werden.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Catechin?
Der Wirkstoff gehört zu der Gruppe der Flavonoiden, die eine sehr effektive antioxidative Wirkung zeigen. Antioxidantien schützen die Zelle vor sogenannten freien Radikalen (auch radikale Sauerstoffspezies genannt), in dem sie ein Elektron auf das Radikal übertragen und dieses damit unschädlich machen. Freie Radikale kommen häufig in der Zelle vor und fallen z. B. bei der Zellatmung an oder werden durch externe Einflüsse wie u. a. UV-Strahlung gebildet. Einige freie Radikale dienen außerdem der Signalweiterleitung innerhalb der Zellen. Bei einer zu hohen Konzentration an freien Radikalen kann es zu Schädigungen der Zellen und letztlich zum Zelltod kommen. Daher ist es wichtig genug Antioxidantien zu sich zu nehmen, wie z. B. Vitamin C oder Vitamin E, die in sehr vielen Sorten von Obst und Gemüse vorkommen.
Außerdem tragen Catechine zur Senkung des Cholesterinwerts bei bzw. hemmen die Bildung des „schlechten“ LDL-Cholesterins. Dadurch wird der Körper vor der Bildung von Plaques und damit von Arteriosklerose geschützt, was das Risiko von einem Herzinfarkt oder Schlaganfall deutlich reduziert. Interessant ist, dass es sogar wissenschaftliche Studien gibt, die möglicherweise Hinweise auf einen positiven Effekt von Catechinen zur Prävention sowohl der Parkinson-Krankheit als auch von Alzheimer liefern.
Des Weiteren wirkt der Stoff antimikrobiell und kann damit bei verschiedenen bakteriellen Infekten eingesetzt werden. Anwendung findet dies zum Beispiel bei Magen-Darm Infekten oder Erkältungskrankheiten. Außerdem kann die Vermehrung von bestimmten Viren (Erkältungs- und Grippeviren) gehemmt werden. Außerdem kann der Stoff bei Lippenherpes (Herpes simplex) eingenommen werden.
Bei einer äußerlichen Anwendung wirkt der Wirkstoff ebenso antibakteriell und wird bei der Behandlung von infektiösen Wunden angewendet.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Catechin auftreten?
Wie auch bei anderen Wirkstoffen, die antioxidative Eigenschaften besitzen, besteht die (theoretische) Gefahr der Überdosierung. Antioxidantien schützen die Zelle vor freien Radikalen, die bei einem Überschuss zum Zelltod führen können. Allerdings spielen freie Radikale auch bei vielen nicht pathologischen Prozessen in der Zelle eine Rolle, so dass der Körper nicht gänzlich auf sie verzichten kann. Wird eine viel zu hohe Menge an Antioxidantien eingenommen, kann es z. B. zu Magen und Darm Beschwerden (Verstopfung, Durchfall, Blähungen) oder Juckreiz kommen. Es ist allerdings wichtig zu betonen, dass diese Nebenwirkungen äußerst selten auftreten und immer auf eine missbräuchliche Einnahme – deutlich über der empfohlenen Dosis – zurückzuführen ist.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Catechin, bis sich erste Erfolge einstellen?
Meistens finden die Wirkstoffe Anwendung zur Vorbeugung von diversen altersspezifischen Krankheiten. Dann beruht die Anwendung nicht auf eine akute Verbesserung, sondern auf eine langfristige Anwendung, die das Risiko für verschiedene Krankheiten senkt, die z. B. mit der Konzentration freier Radikale zusammenhängt. Bei der äußerlichen Auftragung von z. B. Salben sollte bereits nach wenigen Stunden ein Effekt beobachtet werden können.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Catechin ?
Der Wirkstoff kommt in vielen Pflanzen, Obst- und Gemüsesorten sowie in anderen Lebensmitteln vor. Z. B. enthalten verschiedene dunkle Traubensorten (Weintrauben oder Brombeeren), Nüsse (Pekannüsse, Macadamianuss), Beeren (u. a. Johannisbeeren) oder auch in Kakao und damit ebenso in Kakaopulver, dunkle Schokolade, oder schwarzer Tee die gesundheitsfördernden Catechine. In Zartbitter-Schokolade befinden sich z. B. ca. 55 mg Catechin pro 100 g; in Milchschokolade in etwa 15 mg pro 100 g.
Einen besonders hohen Anteil besitzen grüner und weißer Tee, wobei bis zu 40 % der Trockenmasse aus dem Wirkstoff besteht. Außerdem besitzen sowohl der grüne als auch der weiße Tee das für die medizinische Anwendung interessante Epigallocatechin-Gallat (EGCG). Daher werden die meisten Präparate, die Catechin enthalten, v. a. aus grünem Tee hergestellt. Interessant ist, dass schwarzer Tee weniger des Wirkstoffs enthält, da dieser – im Gegensatz zum grünen Tee – fermentiert wird. Durch diese Umwandlung erhält der schwarze Tee seinen charakteristischen Geschmack, da viele Stoffe durch den Prozess verändert werden. Viele der Catechine gehen verloren, da sie in komplexere Polyphenole umgewandelt werden.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Catechin aus?
Industriell wird der Wirkstoff v. a. aus grünem Tee gewonnen, da dieser einen besonders hohen Anteil des Wirkstoffs enthält. Im Unterschied zum schwarzen Tee werden die Blätter nicht fermentiert, was den Wirkstoff in andere Stoffe umwandelt. Verwendet wird v. a. die sogenannte Teepflanze (Camellia sinensis), die zur Gattung der Kamelien gehört. Diese Pflanze ist immergrün und wächst entweder als Strauch oder kleiner Baum mit einer Wuchshöhe von mehreren Metern. Insbesondere in China, Indien, Kenia und Japan werden besonders viele Teepflanzen geerntet.
Trivialnamen
Unter welchen Namen ist Catechin noch bekannt?
Catechine sind Derivate von Chroman und unterscheiden sich u. a. in ihrer chemischen Zusammensetzung in ihrer räumlichen Struktur. Die häufigsten Vertreter dabei sind Epicatechin, Epigallocatechin und Gallocatechin, wobei diese jeweils als unterschiedliche Stereoisomer (selbe Summenformel und Konstitution, aber unterschiedliche Konformationen (= räumliche Anordnung) der Atome im Molekül) auftreten. Eine besondere Rolle spielt das Molekül Epigallocatechingallat, welches b. a. unter der Abkürzung EFCF bekannt ist. Aufgrund seines hohen Anteils in grünem Tee, wird es auch Tee Catechin genannt. Die International Union of Pure and Applied Chemistry, die jedem chemischen Molekül aufgrund seiner Atomzusammensetzung und räumlichen Struktur einen einzigartigen Namen verleiht, nennt Epigallocatechingallat (2R,3R)-2-(3,4,5-Trihydroxyphenyl)-3,4-dihydro-1(2H)-benzopyran-3,5,7-triol-3-(3,4,5-trihydroxybenzoat).
Funktionsweise
Wie ist die Funktionsweise von Catechin?
Catechine gehören zu den Antioxidantien und können den Körper daher vor freien radikalen Schützen, die z. B. während der Zellatmung oder äußere Einflüsse (z. B. UV-Strahlung) entstehen. In geringen Konzentrationen sind freie Radikale essentiell für den Körper, da sie wichtige Signalmoleküle innerhalb der Zelle darstellen. Allerdings kann eine zu hohe Konzentration die Zelle schädigen und bis zum Zelltod führen, da sie u. a. das Erbgut (die DNA) schädigen. Das beruht darauf, dass freie Radikale ein ungepaartes Elektron besitzen und in der Regel instabil sind und damit die überschüssige Energie schnell an andere Stoffe weitergeben. Antioxidantien schützen die Zelle davor, im dem sie entweder das überschüssige Elektron des Radikale aufnehmen und damit als Reduktionsmittel dienen. Oder die nehmen ein überschüssiges Elektron des Radikals auf. In beiden Fällen bildet sich aus dem Antioxidans zwar ein Radikal, welches allerdings stabilisiert und damit nicht reaktiv ist (chemisch dienst der typische Phenolrest zur Stabilisierung).
Ähnliche Wirkstoffe
Gibt es ähnliche Wirkstoffe, die wirken wie Catechin?
Es gibt unterschiedliche Wirkstoffe, die eine ähnliche Wirkung wie der Wirkstoff besitzen. Prinzipiell können alle Antioxidantien ähnliche Effekte erzielen. Als Beispiele sind Vitamin A, Vitamin C (Ascorbinsäure), Vitamin E oder beta-Carotin ebenfalls Antioxidantien. Außerdem ist Fisetin ein Antioxidans, welches ebenfalls zu den Flavonoiden gehört und in einer besonders hohen Konzentration z. B. in Erdbeeren vorkommt. Auch Fisetin findet eine ähnliche Anwendung wie Catechin. In Tierversuchen wurde außerdem gezeigt, dass Fisetin auch die Lebenszeit sowie die Spanne der Gesundheit bei Mäusen signifikant erhöhen konnte.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Catechin am Markt zu kaufen?
Käuflich erworben können Präparate, die den Wirkstoff enthalten bei verschiedenen Online Verkäufern. Die Einnahmeform sind dabei hauptsächlich Kapseln, die nach dem Essen eingenommen werden sollten.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Catechin als NEM?
Eine offizielle Empfehlung für die Dosis, die täglich an Catechinen eingenommen werden soll, gibt es nicht. Als Faustregel gilt, dass nicht mehr als circa 800 mg Grünteeextrakt pro Tag eingenommen werden sollte. In Kapselform enthält eine Kapsel ca. 300 mg an Grünteeextrakt, was einem Polyphenolanteil von ca. 325 mg entspricht. Daher sollten in diesem Fall 2 Kapseln täglich zu sich genommen werden. Wie bei allen Ernährungsergänzungsmitteln ist es wichtig, dass diese selbstverständlich keine ausgewogene Ernährung oder eine gesunde Lebensweise ersetzen.
Gibt es beim Kauf von Catechin etwas zu beachten?
Wie bei allen Wirkstoffen und Ernährungsergänzungsmitteln sollte unbedingt vor der Einnahme mit einem Arzt abgeklärt werden, ob es eventuelle negative Auswirkungen auf die Medikamente gibt, die gerade möglicherweise eingenommen werden. Außerdem gilt, dass der Wirkstoff nur bei vertrauensvolle Händlern erworben werden sollte.