Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

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Heilpflanze

Bärentraubenblätter

Autor

Hilde Sonntag
Expertin für Heilkräuter
Bärentraubenblätter

enthaltene
Wirkstoffe

behandelnde
Symptome

zu behandelnde
Symptome

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recherchierte
Studien

Eckdaten zu Bärentraubenblätter

Sie leiden häufig an Blasenentzündungen, Harnwegsinfekten und haben Schmerzen beim Wasserlassen? Antibiotika kommen für Sie zunächst nicht infrage? Dann sind Bärentraubenblätter vielleicht genau das Richtige für Sie. Diese können in Form von Dragees oder Tee konsumiert werden. Wir zeigen Ihnen alles, was Sie über das Heilkraut wissen sollten.

Was ist Bärentraubenblätter?

Bärentraubenblätter sind ein wirksames Heilkraut bei Harnwegsinfekten. Die heilende Wirkung sitzt in den Blättern des immergrünen Strauchs. Wer immer wieder an Blasenentzündungen und den jeweiligen Symptomen leidet, der profitiert von der Einnahme. Allerdings sollten Bärentraubenblätter nicht häufiger als fünf Mal jährlich konsumiert werden. Auch die Anwendungsdauer von einer Woche darf nicht überschritten werden.

Wichtig: Bärentraubenblätter sind ein traditionelles, pflanzliches Arzneimittel, welches ausschließlich bei unkomplizierten Entzündungen der Harnwege eingesetzt werden sollte. Wenn eine Behandlung mit Antibiotika notwendig ist, müssen Sie diese in jedem Fall durchführen.

Bären lieben die Früchte der Bärentraube. Die Beeren haben ein stark mehliges Aroma und sind nicht für den menschlichen Verzehr geeignet. Die Heilpflanze ist bereits seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Erstmals wurde diese in einem englischen Kräuterbuch, bei Beschwerden der Harnwege, erwähnt.

Bärentraubenblätter werden als traditionelles pflanzliches Arzneimittel bei unkomplizierten Entzündungen der ableitenden Harnwege eingesetzt, wenn keine Behandlung mit Antibiotika notwendig ist.

Anwendungsgebiet

Wann sollte man Bärentraubenblätter einnehmen?

Bärentraubenblätter werden in erster Linie bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege eingesetzt. Beispielsweise bei Blasenentzündungen, welche Schmerzen während des Wasserlassens verursachen.

Bärentraubenblätter sind immer dann sinnvoll, wenn eine Erkrankung der ableitenden Harnwege nicht mit Antibiotika behandelt werden muss. In diesem Fall ist die Behandlung arzneilich anerkannt. Auch wenn es zu immer wiederkehrenden Blasenentzündungen kommt, oder lediglich den entsprechenden Symptomen, können Bärentraubenblätter weiterhelfen.

Wirkung

Welche Wirkung verspricht Bärentraubenblätter?

Besonders wirksam, sind Bärentraubenblätter, aufgrund des Wirkstoffes Arbutin. Arbutin wirkt antimikrobiell. Das bedeutet, der Inhaltsstoff kann Pilze und Bakterien bekämpfen. Die enthaltenen Gerbstoffe sind schleimhautschützend, entzündungshemmend und keimtötend. Beide Wirkstoffe unterstützen sich in der jeweiligen Wirkung. In den Blättern sind zudem Flavonoide enthalten. Diese haben ebenfalls eine antimikrobielle Eigenschaft.

Der Pflanzenstoff Arbutin wird im Körper zur Wirksamkeit umgewandelt. Arbutin wirkt desinfizierend und hemmt das Wachstum zahlreicher Bakterien. Hydrochinon ist die umgewandelte, wirksame Form. Der Inhaltsstoff wird vom Körper über die Niere ausgeschieden. Hydrochinon entfaltet seine Wirkung in den ableitenden Harnwegen. Wichtig: Bärentraubenblätter sollten bereits bei den ersten Anzeichen einer Blasenentzündung zum Einsatz kommen.

Hierzu zählt das Brennen beim Wasserlassen, vermehrter Harndrang und Unterleibsschmerzen.

Die Heilpflanze wirkt besonders, wenn der Harn einen basischen pH-Wert aufweist. Der Harn kann während der Behandlung mithilfe von entsprechenden Mitteln, alkalischer gemacht werden. In jedem Fall sollten ausreichend Obst und Gemüse verzerrt werden. Auf Fleisch, Wurst und Käse darf weitestgehend verzichtet werden.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Bärentraubenblätter auftreten?

Magenbeschwerden wie Übelkeit und Erbrechen reagieren.

Außerdem ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Die Heilpflanze kann den Urin grün-braun verfärben.

Ohne ärztlichen Rat dürfen die Blätter nicht länger als eine Woche eingenommen werden. Außerdem sollten Bärentraubenblätter nicht häufiger als fünf Mal jährlich konsumiert werden. Das Stoffwechselprodukt kann Schäden an der Leber auslösen. Außerdem hat Arbutin in hoher Menge krebserregende Eigenschaften.

Wenn Sie aufgrund eines Harnwegsinfektes an Fieber, Krämpfen oder Blut im Urin leiden, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Die Ursache, aufgrund der Beschwerden, sollte wenn möglich ausfindig gemacht werden.

Wer an Nierenproblemen leidet, sollte Bärentraubenblätter nicht einnehmen.

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von Bärentraubenblätter, bis sich erste Erfolge einstellen?

Wer an einer leichten Blasenentzündung leidet, kann schon durch den regelmäßigen Verzehr des Tees, bis zu vier Mal täglich eine Tasse, eine Linderung der Symptome verspüren.

Auch die Dragees können nach ein, bis zwei Tagen zur Symptomlinderung führen. Wichtig ist in jedem Fall, während der Behandlung ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von Bärentraubenblätter ?

Die Bärentraube stammt ursprünglich aus Nord- und Mitteleuropa. In erster Linie findet sie sich in trockenen Kiefernwäldern, auf Heiden oder in Hochgebirgen wieder. Die Verarbeitung der Bärentraube wird immer seltener. Daher steht das Gewächs in Deutschland unter dem Naturschutz.

Die echte Bärentraube wächst überwiegend in alpinen Gegenden im Norden. Die Blätter sind ledrig, glänzend und sehr klein.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von Bärentraubenblätter aus?

Der wirksame Teil der Bärentraube steckt in den ledrigen Blättern. Die Oberseite der Blätter ist dunkelgrün, die Unterseite ähnelt einem Netz, ist blassgrün und matt. Der Strauch der Bärentraube ist immergrün und mit roten Früchten besiedelt. Er ist Teil der Heidekrautgewächse.

Die Blüten sind weiß bis rötlich, glockenförmig und traubenförmig angereiht. Im Herbst bilden sich daraus rote, beerenartige Früchte, welche bei Bären sehr beliebt sind. Für Menschen ist der Verzehr der Beere ungeeignet, diese haben einen stark mehligen Geschmack.

Trivialnamen

Unter welchen Namen ist Bärentraubenblätter noch bekannt?

Der Name Bärentraubenblätter leitet sich von den Früchten der Pflanze ab. Die Weintrauben hängen an den Pflanzen, daher lautet die lateinische Bezeichnung „uva“, übersetzt mit Traube. Der zweite Teil stammt aus dem lateinischen „ursus“, übersetzt mit Beer. Grund hierfür ist, dass die Früchte Lieblingsnahrung der Beeren sind. Da die Bärentraube eine heilende Wirkung auf Harnwege verspricht, wird die Traube auch häufig als Harnkraut bezeichnet.

Inhaltsstoffe

Welche Inhaltsstoffe sind in Bärentraubenblätter enthalten?

Die Blätter bestehen in erster Linie aus Arbutin, dabei handelt es sich um ein Prodrug. Dieses besteht wiederum aus Hydrochinon. Hydrochinon kann die Vermehrung von Bakterien hemmen.

Wirksame Inhalte in den Blättern sind unter anderem Phenolglycoside, hohe Mengen an Gerbstoffen, Flavonoide und organische Säuren. Dass wichtigste Glycosid ist Arbutin. Es wird vom Körper in eine wirksame Form umgewandelt.

Ähnliche Heilpflanzen

Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Bärentraubenblätter?

Wer an immer wiederkehrenden Symptomen einer Blasenentzündung leidet, kann alternativ auf Cranberrys und Kürbiskernextrakt zurückgreifen. Bestimmte Inhaltsstoffe in der Cranberry, können die Anhaftung von Bakterien auf der Schleimhaut verhindern. Die Cranberry wird aber in erster Linie zur Vorbeugung von Blasentzündungen genutzt. Sie kann in Form von Tabletten oder Saft eingenommen werden.

Auch Kürbiskernsamen können bei allgemeiner Blasenschwäche und vermehrten Harndrang Linderung verschaffen. Die Samen dürfen ebenfalls, ausschließlich präventiv, verwendet werden.

Da beide Alternativen nur präventiv verwendet werden können, existiert kein alternatives Heilkraut, welches die gleiche Wirkung verspricht.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es Bärentraubenblätter am Markt zu kaufen?

Die Blätter sind in Form von Dragees oder Filmtabletten erhältlich. Sie können aber auch als Tee eingenommen werden. Meist werden die Blätter mit weiteren Kräutern in einem Blasen- und Nierentee angeboten. Es existiert aber auch ein reiner Bärentraubenblättertee.

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Bärentraubenblätter als NEM?

Die Verzehrempfehlung ist abhängig von der Darreichungsform. Meist werden Bärentraubenblätter in Form von Dragees angeboten. Hier sollten bis zu vier Mal täglich, 2 Dragees eingenommen werden. In Form von Tropfen sollten die Blätter 4 Mal täglich mit jeweils 3 Milliliter eingenommen werden. Da die Tropfen Alkohol enthalten, sollten diese zu den Mahlzeiten verzerrt werden.

Der Tee kann bis zu vier Mal täglich, mit jeweils 1 bis 2 Beuteln pro Tasse, das ist herstellerabhängig, eingenommen werden.

Damit die Blätter eine keimhemmende Wirkung versprechen, muss ausreichend Wirkstoff vorhanden sein. Daher sollten mindestens 700 Milligramm Arbutin eingenommen werden.

Sie können den Tee auch eigenständig herstellen. Hierfür benötigen Sie klein, geschnittene oder grob pulverisierte Bärentraubenblätter. Übergießen Sie jeweils 2,5 Gramm der Droge mit circa 150 Milliliter heißen Wasser. Seihen Sie diesen nach circa 15 Minuten ab.

Eine Alternative stellt der Kaltwasserauszug dar. Das ist die schonende Variante, weil sich in diesem Fall weniger schleimhautschädigende Gerbstoffe lösen. Wer durch den Tee an Übelkeit leidet, kann es durchaus mit dieser Variante versuchen. Hierfür 2,5 Gramm Pulver oder Blätter in 150 Milliliter kaltes Wasser geben und bis zu 12 Stunden ziehen lassen. Anschließend abseien und den Tee erwärmen.

Gibt es beim Kauf von Bärentraubenblätter etwas zu beachten?

Achten Sie darauf, die Blätter von einem zertifizierten Hersteller zu erwerben. Bärentrauben stehen unter Naturschutz und dürfen daher nicht aus der Natur gesammelt werden.

Dragees und Tabletten sollten wenn möglich biozertifiziert sein und frei von etwaigen Konservierungsmittel und Zusätzen. Enthaltene Gerbstoffe können schleimhautschädigend wirken, daher stets an die genaue Dosierungsempfehlung halten. Wer den Tee eigenständig herstellt, sollte in jedem Fall darauf achten, dass Blätter und Pulver aus ökologischem Anbau stammen.

Bärentraubenblätter, in Form von Tee, enthalten häufig weitere Zusätze. Achten Sie unbedingt darauf, ob diese verträglich sind. Falls nicht, ist ein reiner Bärentraubenblättertee eine sinnvolle Alternative.

Fazit: Bärentraubenblätter sind eine tolle Möglichkeit, erste Symptome einer Blasenentzündung erfolgreich zu behandeln. Allerdings sollten Sie darauf achten, die Blätter nicht länger als eine Woche einzunehmen. Die enthaltenen Inhaltsstoffe versprechen eine antibakterielle Wirkung. Die Blätter können in Form von Dragees oder Tee eingenommen werden. Halten Sie sich in jedem Fall an die empfohlene Dosierung. Die enthaltenen Gerbstoffe können Übelkeit und Erbrechen verursachen. Bedenken Sie, dass die Bärenblätter ausschließlich bei leichten Harnwegsinfekten eingesetzt werden sollten. Falls eine Behandlung mit Antibiotika von Nöten ist, kommt der Einsatz der Blätter nicht infrage.

Neben den Blättern kann präventiv auch Cranberryextrakt oder Kürbiskernextrakt eingenommen werden. Wer sich für einen Tee entscheidet, sollte bedenken, dass in diesem meist weitere Heilkräuter verarbeitet sind. Falls Sie den Tee eigenständig zubereiten möchten, benötigen Sie klein, geschnittene Blätter oder Pulver. Allerdings unterliegen die Blätter dem Naturschutz und dürfen nicht eigenständig gepflückt werden.

Studien zu Bärentraubenblätter

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  2. The morphology and growth of Arctostaphylos uva-ursi (bearberry): an architectural analysis
  3. Risk Assessment of Free Hydroquinone Derived from Arctostaphylos Uva-ursi folium Herbal Preparations
  4. Phenolic Compounds Content and Genetic Diversity at Population Level across the Natural Distribution Range of Bearberry (Arctostaphylos uva-ursi, Ericaceae) in the Iberian Peninsula
  5. INVITRO ANTIBACTERIAL SCREENING OF ARCTOSTAPHYLOS UVA URSI LEAF EXTRACT ON SELECTED ORAL PLAQUE FORMING MICROORGANISMS
  6. Uva-ursi extract and ibuprofen as alternative treatments of adult female urinary tract infection (ATAFUTI): study protocol for a randomised controlled trial
  7. Arctostaphylos uva-ursi (L.) Spreng. (Ericaceae): Busserole
  8. Pharmacological studies on leaf of Arctostaphylos uva-ursi (L.) Spreng. IV. Effect of 50% methanolic extract from Arctostaphylos uva-ursi (L.) Spreng. (bearberry leaf) on melanin synthesis
  9. The Effect of NaCl and CMA on the Growth and Morphology of Arctostaphylos uva-ursi (Kinnikinnick)
  10. Interesting locality of medicinal plant Arctostaphylos uva-ursi (Ericaceae) in Silesia Province (Poland)
  11. COMPARATIVE STUDY OF THE LEAF VOLATILES OF ARCTOSTAPHYLOS UVA-URSI (L.) SPRENG. AND VACCINIUM VITIS-IDAEA L. (ERICACEAE)
  12. Uva-ursi extract and ibuprofen as alternative treatments for uncomplicated urinary tract infection in women (ATAFUTI): a factorial randomized trial
  13. REVIEW ON UVA-URSI- A MIRACLE HERB FOR URINARY TRACT DISORDERS
  14. Sustainable wild collection of bearberry (Arctostaphylos uva-ursi (L.) Spreng.) in the Pyrenees as a conservation practice
  15. Nature’s Weapon against Urinary Tract Infections
  16. Comparative stability of arbutin in Arctostaphylos uva‐ursi by a new comprehensive stability‐indicating HPLC method
  17. The Programme „Man and Biosphere“ of UNESCO and participation of Bulgaria in the world network of biosphere reserve. Current status of the biosphere reserves.
  18. Allopatry, hybridization, and reproductive isolation in Arctostaphylos.
  19. Arbutin suppresses osteosarcoma progression via miR-338-3p/MTHFD1L and inactivation of the AKT/mTOR pathway.
  20. Citizen Science Uncovers Phytophthora ramorum as a Threat to Several Rare or Endangered California Manzanita Species.
  21. Renegotiating situativity: transformations of local herbal knowledge in a Western Alpine valley during the past 40 years.
  22. Phenolic Compounds Content and Genetic Diversity at Population Level across the Natural Distribution Range of Bearberry (Arctostaphylos uva-ursi, Ericaceae) in the Iberian Peninsula.
  23. Comparative stability of arbutin in Arctostaphylos uva-ursi by a new comprehensive stability-indicating HPLC method
  24. Reducing antibiotic use for uncomplicated urinary tract infection in general practice by treatment with uva-ursi (REGATTA) – a double-blind, randomized, controlled comparative effectiveness trial
  25. Standardization parameters of modified extracts from Arctostaphylos uva-ursi L. leaves
  26. Evaluation of antibacterial activity of medicinal plants in popular medicine: Alternanthera brasiliana(penicillin), Plantago major (broadleaf plantain), Arctostaphylos uva-ursi (bearberry), and Phyllanthus niruri (stone breaker)
  27. Non Antibiotic Alternatives for the Treatment of Urinary Tract Infections Following Spinal Cord Injury.
  28. English summary of the “collection book of research projects” about medicinal plant culti- vation and wild collection of WELEDA AG/ WELEDA NATURALS GMBH and cooperating partners
  29. Uva-ursi extract and ibuprofen as alternative treatments of adult female urinary tract infection (ATAFUTI): study protocol for a randomised controlled trial
  30. Ectomycorrhizal fungi associated with Arctostaphylos uva-ursi in Scotland: Exploring the biogeography of undiscovered fungal communities

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