Der Bittersüße Nachtschatten ist eine sehr weit verbreitete Heilpflanze. Um ihre Wirkung richtig einzusetzen und sich keiner Gefahr auszusetzen, ist es von großer Bedeutung, sich genauer mit der Pflanze auseinanderzusetzen.
Was ist Bittersüßer Nachtschatten?
Der Bittersüße Nachtschatten zählt – wie der Name schon vermuten lässt – zu den Nachtschattengewächsen, die auch als Solanaceae bezeichnet werden. Bei dieser Kletterpflanze handelt es sich um eine Pflanze, die als sehr giftig gilt, dank ihrer enthaltenen Wirkstoffe aber dennoch als Heilpflanze verwendet wird. Die heilende Wirkung wird schon aus der Zeit der alten Römer sowie auch aus dem Mittelalter überliefert. Damals wurde die Pflanz sehr häufig und regelmäßig angewendet. Da im Laufe der Zeit immer mehr über die gesundheitlichen Risiken bekannt wurde, ist der Einsatz stark zurückgegangen. dennoch wird die Pflanze noch für Heilmethoden verwendet, die aber immer gut durchdacht und am besten auch mit dem Arzt abgesprochen werden sollten.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Bittersüßer Nachtschatten einnehmen?
Es gibt viele Anwendungsbereiche und hierbei ist es ach sinnvoll, immer zwischen den Einsätzen der Pflanzheilkunde und denen der Homöopathie zu unterscheiden, auch wenn beide natürlich die gesundheitliche Förderung im Sinn haben.
Die Pflanzenheilkunde sieht den Bittersüßen Nachtschatten bei vielen verschiedenen Beschwerden vor. Vor allem hilft er bei Hautproblemen, Hauterkrankungen und Exzemen, wie zum Beispiel bei rotem und juckendem Ausschlag. Außerdem wird er eingesetzt bei Asthma, Cellulite, Darmentzündungen, Geschwüren, Fieber, Gelbsucht, Husten, Rheuma, Gicht, Neurodermitis, Schuppenflechte und auch Warzen. Zudem kommt er als Abführ- oder Brechmittel und zur Entgiftung zum Einsatz.
In der Homöopathie wird der Bittersüße Nachtschatten zur Entgiftung sowie bei Beschwerden wie Blasenentzündung, Gelenk- oder Muskelschmerzen, Gastroenteritis, Hautausschlag, Nesselsucht, Rheumatismus sowie bei Schnupfen empfohlen.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Bittersüßer Nachtschatten?
Die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten wie der zubereitete Tee zur inneren Anwendung oder zur äußeren Waschung oder auch eine aus den Blättern hergestellte Salbe beziehungsweise auch ein Brei aus den Beeren versprechen unterschiedliche hilfreiche Wirkungen. So gilt der Bittersüße Nachtschatten als eine Pflanze mit entzündungshemmender, antimikrobieller, schleimlösender und adstringierender Wirkung. In der Homöopathie wird zudem auf die schweißtreibende, auswurffördernde und abwehrstärkende Wirkung gebaut.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Bittersüßem Nachtschatten auftreten?
Die schon beschriebenen giftigen Stoffe, die der Bittersüße Nachtschatten mit sich bringt, sorgen dafür, dass man leider immer auch mit Nebenwirkungen zu rechnen hat. Gerade dann, wenn die Alkaloide eine zu große Konzentration erreichen, kommt es im Organismus so gesehen zu einer Auflösung der roten Blutkörperchen. Das wiederum kann dann zu einem Kratzen in Mund und Hals sowie zu Erbrechen und Übelkeit führen. Es kann aber auch schlimmer werden, sodass Schwindel und Lähmungserscheinungen auftreten. Eine besonders hohe Vergiftungsgefahr besteht beim Verzehren der Beeren. Aber auch wenn man den bittersüßen Nachtschatten nur als Teeaufguss anwendet, kann es zu geringen Vergiftungserscheinungen kommen, die aber niemals unterschätzt werden sollten.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Bittersüßem Nachtschatten, bis sich erste Erfolge einstellen?
Man sollte keine Wunder erwarten, sondern vor allem bei Hauterkrankungen auf die regelmäßige Anwendung vertrauen. Dann wird sich bald eine Linderung der Schmerzen einstellen. Sollten die Beschwerden zu groß sein, ist es empfehlenswert, eventuell doch auf andere Heilmethoden zu setzen.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Bittersüßem Nachtschatten?
Der Bittersüße Nachtschatten ist eine Pflanze, die in weiten Teilen von Europa, aber ebenso in Asien sowie auch in Nordamerika zu finden und dabei weit verbreitet ist. So reicht ihr Revier zum Beispiel in Eurasien von Japan über Sibirien bis nach Spanien. Wichtig ist dabei vor allem das gemäßigte Klima und der Bittersüße Nachtschatten fühlt sich besonders wohl, wenn Wasser in der Nähe ist und ausreichend Sonnenlicht zur Verfügung steht. Trotz des benötigten Lichts und obwohl es sich auch um eine Kletterpflanze handelt findet man die Pflanze oft auch inmitten niedriger Vegetationen und im Dickicht.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Bittersüßem Nachtschatten aus?
Beim Bittersüßen Nachtschatten handelt es sich um eine Pflanze, die sowohl kletternd und überhängend als auch flach liegend anzutreffen ist. Die Pflanzen an sich können zwischen 30 cm und 150 cm hoch werden. Durch das Wesen eines Klettergewächses kann sich der Bittersüße Nachtschatten aber durchaus auf Längen von bis zu zehn Metern ausbreiten.
Die Stängel der Pflanze sind im unteren Bereich kantig und holzig sowie entweder behaart oder auch kahl. Im oberen Bereich, wo sich die jungen Triebe entwickeln, trifft man hingegen auf krautig wachsende Zweige. Die gestielten Blätter sind gestielt und erweisen sich meistens als herz- oder eiförmig, wobei manchmal auch zwei kleine Einzelblätter zu erkennen sind.
In den Monaten von ungefähr Juni bis September bilden sich die attraktiven Blüten vom Bittersüßen Nachtschatten. Diese sternförmigen und rispigen Blüten beeindrucken durch eine hübsche Krone im violetten Farbton, während sich in der Mitte der zu einer Röhre geformte gelbe Staubbeutel befindet. Nach und nach entwickelt sich schließlich aus der Blüte die Frucht der Pflanze. Dabei handelt es sich dann um eine eiförmige Beere, die ungefähr 1 cm groß ist und in einer roten Farbe glänzt.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Bittersüßer Nachtschatten noch bekannt?
Es gibt wohl kaum eine Pflanze mit so vielen verschiedenen Namen. Zum einen gibt es da natürlich den fachlichen lateinischen Namen Solanum dulcamara. Zum anderen bietet der Volksmund viele verschiedene varianten wie Bittersüß, Pissranke, (Rote) Hunds- oder Wolfsbeere, Maus- oder Mäuseholz, Natternholz, Saurebe, Stinkteufel, Wasserranke, Waldnachtschatten, Süßstoff oder Teufelsklatten.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Bittersüßem Nachtschatten enthalten?
Alle Teile dieser Heilpflanze enthalten giftige Steroidalkaloide und auch mit denen verwandte Saponine. In den Blättern und auch in den Beeren konnten so verschiedenste Alkaloide festgestellt werden. Zudem umfasst der Bittersüße Nachtschatten als vielseitige Heilpflanze eine Vielzahl an weiteren Inhaltsstoffe wie Bitterstoffe, Gerbstoffe, Atropin, Campesterol, Cycloartenol, Saponin, Solacein, Solamarin, Solanein, Solasodin, Steroidalkaloidglykoside, Stigmasterol und Tomatitendol.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Bittersüßer Nachtschatten?
Gerade die Wirkung gegen Übelkeit und Juckreize unterschiedlichster Art können mit einer Vielzahl unterschiedlicher Mittel behandelt werden und auch für die anderen mit dem Nachtschatten behandelten Symptome gibt es zahlreiche Heilkräuter und -pflanzen. Um die für den individuellen Fall beste Lösung zu finden, ist es immer ratsam, sich von einem Arzt, Heilpraktiker, Homöopathen oder auch Apotheker beratschlagen zu lassen. Die Zahl der Heilkräuter ist ebenso groß wie ihre Wirkungsbereiche, sodass es immer optimale Behandlungen gibt, um für ein Wohlbefinden zu sorgen, für das nicht die Einnahme von Medikamenten notwendig wird.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Bittersüßer Nachtschatten am Markt zu kaufen?
Der Markt bietet eine Vielzahl an fertig dosierten Mitteln, bei denen man sich dann auch sicher sein kann, dass die Konzentration der enthaltenen Toxine gering genug ist, um keine Schäden zu verursachen. Wichtig ist dabei natürlich, dass man sich an die empfohlene Dosierung hält. Für die Anwendung innere Anwendung von giftigen Heilpflanzen ist aber enorm wichtig, dass diese immer nur mit der Aufsicht und Einwilligung eines Arztes erfolgen sollte.
Beschafft man sich die Stängel vom Bittersüßen Nachtschatten, um sich selbst einen entsprechenden Aufguss herzustellen, ist es von großer Bedeutung, sich an die hilfreiche, wirksame und nicht schädliche Rezeptur zu halten. Für die Anwendung auf der Haut können so zum Beispiel ein Aufguss und eine Abkochung hergestellt werden. Für den Aufguss werden 1 bis 2 Gramm der zerkleinerten Stängel des Bittersüßen Nachtschattens genommen und mit kochendem Wasser in einer Menge von 250 ml übergossen. Die entstehende Flüssigkeit wird nach fünf bis fünfzehn Minuten abgegossen. Beide Ergebnisse können dann einmal bis fünfmal angewendet werden, indem sie mit der Hilfe eines Verbands auf die entsprechenden Stellen auf der Haut gebracht werden und dort einwirken können. Wirksam gegen Exzeme und ähnliche Probleme ist auch eine aus den Blättern hergestellte Salbe.
Auch die Beeren können zu einem Brei verarbeitet werden, der dann vor allem auf den Augen platziert als wirksames Mittel gegen Gerstenkörner dient. Vor allem die Beeren können aber einen hohen Giftgehalt aufweisen und sind mit äußerster Vorsicht zu genießen.
Die Homöopathie bietet weitere Mittel auf dem markt an, die allerdings auch immer nur in Absprache mit den entsprechenden Fachleuten eingenommen werden sollten. Es handelt sich dabei um die homöopathischen Mittel Dulcamara D4 und C6, für die sowohl die Blätter als auch die jungen Triebe verwendet werden, die sich vor der Blüte befinden. Hilfreich sind diese Mittel vor allem bei durch Nässe oder Kälte entstandenen Problemen wie Schnupfen oder eine Halsentzündung.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Bittersüßem Nachtschatten als NEM?
Diese Form des Nachtschattens ist zwar als Heilpflanze bekannt, ebenso aber auch als giftiges Gewächs, welches unbedacht und in zu großer Menge eingenommen eher schadet als hilft. Deshalb sollte es nur im jeweiligen Anwendungsfall eingesetzt und nicht als Nahrungsergänzungsmittel (NEM) verwendet werden.
Gibt es beim Kauf von Bittersüßem Nachtschatten etwas zu beachten?
Da diese attraktive Heilpflanze leider über ein hohes Maß an Toxizität verfügt, sollte man keine Experimente mit der Heilpflanze machen. Man sollte daher möglichst nur Fertigpräparate von vertrauenswürdigen Anbietern beziehen und das vor allem dann, wenn man es innerlich anwenden möchte. Bei einer eigenen Zubereitung einzelner Bestandteile sollte man dringend die empfohlenen Rezepte und Dosierungen beachten, um keine negativen Wirkungen zu erzielen. Schwangere und stillende Mütter sollten definitiv darauf verzichten. Die beste Lösung ist in jedem Fall immer eine Rücksprache mit einem Arzt. Dieser wird genau sagen können, ob der Bittersüße Nachtschatten eine hilfreiche Lösung darstellt und welche Arten der Anwendung gesund und nicht schädlich sind. So kann man immer scher sein, seinem Körper auch wirklich etwas Gutes zu tun und ihn keiner Gefahr auszusetzen.