Was ist Mädesüß?
Mädesüß, bzw. der echte Mädesüß, ist eine Pflanze, die zur Gattung der Rosengewächse gehört. Sie ist auf der ganzen Welt zu Hause, vor allem aber in Europa und den amerikanischen Kontinenten. Dort wächst sie hauptsächlich in der Nähe von Gräben, Bächen und in Eschenwäldern, da die Böden dort in der Regel viele Nährstoffe enthalten und sehr feucht sind.
Woher der Name der Pflanze ist nicht endgültig geklärt. Eine Variante ist es, dass die Pflanze früher zum Aromatisieren und Süßen von Weinen genutzt wurde und daher so zu ihrem Namen kam. In manchen Teilen der Bevölkerung wird sie allerdings aufgrund ihrer Wirkungsweise unter anderem gegen Durchfall etwas ironisch auch als Stopparsch bezeichnet.
Die Heilpflanze ist aber vor allem dadurch bekannt, dass sie gegen eine Vielzahl von Krankheiten helfen kann. Dennoch wird sie dafür heute eher selten gebraucht, da sie äußerst selten in normalen Supermärkten zu finden ist.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Mädesüß einnehmen?
Durch die verschiedenen Inhaltsstoffe die die Pflanze aufweist, kann diese für die Behandlung von vielen verschiedene Krankheiten und Beschwerden genutzt werden. Dazu zählen unter anderem Kopfschmerzen, Arthritis, Muskelkrämpfe, Fieber, Durchfall oder Blähungen. Aber auch bei unreiner Haut bzw. bei verschiedenen Hautkrankheiten kann die Pflanze heilende Wirkung haben.
Allerdings gilt es zu beachten, dass die Heilpflanze auf keinen Fall zu sich genommen werden sollte, wenn man eine bewiesene Überempfindlichkeit gegen Salicylaten hat.
Da die Auswirkungen noch nicht vollends erforscht wurden bzw. einfach nicht bekannt sind, sollten auch schwangere und stillende Frauen auf die Einnahme der Pflanze verzichten. Auch Kinder, die ihr 6. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, sollte die Pflanze nicht einnehmen, sondern auf andere, für Kinder geeignete Arzneimittel zurückgreifen.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Mädesüß?
Die beiden Inhaltsstoffe Salicylaldehyd und Salicylsäuremethylester werden zunächst im Körper aufgespalten, wodurch Salicylsäure entsteht. Da Salicylsäure praktisch die pflanzliche und etwas abgeschwächtere Form des Schmerzmittels Acetylsalicylsäure ist, wirkt Mädesüß antientzündlich und kann so starke Schmerzen lindern und zum Beispiel Fieber senken. Insgesamt kann Mädesüß also vor allem dabei helfen typische Erkältungssymptome abzuschwächen und Schmerzen in Folge dessen lindern.
Allerdings ist es auffällig, dass die Pflanze trotz dessen bekannter Wirkung kaum in der Praxis angewandt wird. Vielmehr wird auf andere Heilmittel zurückgegriffen, die eine ähnliche Wirksamkeit besitzen.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Mädesüß auftreten?
Wenn man sich an die richtige Dosierung hält, die man im Idealfall mit einem Arzt oder Apotheker abgesprochen hat, treten in der Regel keine Nebenwirkungen bei der Einnahme der Heilpflanze auf. Wenn diese allerdings nicht eingehalten wird, kann es zu Magenbeschwerden und Übelkeit kommen.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Mädesüß, bis sich erste Erfolge einstellen?
Die Heilkraft der Pflanze kann schon nach kurzer Anwendungsdauer erste Erfolge verzeichnen. Wenn man die Heilpflanze bei entsprechenden Krankheiten regelmäßig und in der richtigen Dosierung zu sich nimmt, werden sich schon nach wenigen Tagen erste Verbesserungen der jeweiligen Symptome einstellen. Dabei spielt es keine Rolle in welcher Form man die Pflanze zu sich nimmt.
Bei starken Erkrankungen kann dies allerdings etwas länger dauern, da Mädesüß als pflanzliches Heilmittel ein schwächere Wirkung hat als schmerzlindernde Arzneimittel. Daher wird bei starken Erkrankungen empfohlen eine Behandlung aus beiden Komponenten durchzuführen.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Mädesüß ?
Generell kann die Pflanze sowohl in der freien Natur als auch auf größeren Balkonen angebaut werden. Die dafür benötigte Temperatur sollte allerdings im Idealfall mindestens 15 Grad Celsius betragen. Im Innenbereich ist dies hingegen nicht möglich. Die Aussaat sollte anschließend zwischen April und September erfolgen.
Gerade aufgrund der benötigten Temperatur ist die Pflanze an gewisse Standortbedingungen gebunden. Das Kraut benötigt viel Sonne und einen nährstoffreichen, feuchten und etwas lehmigen Boden, der allerdings auf keinen Fall sauer sein darf. Sollte der Boden aus bestimmten Gründen etwas sandig sein, sollte dieser mit Kompost verdichtet werden.
Die Pflanze ist dennoch auf der ganzen Welt verbreitet, unter anderem in großen Teilen Europas, in Mittelasien und in Nord- und Südamerika. In Nord- und Südamerika ist sie sogar so weit verbreitet, dass man dort von einer Plagepflanze spricht.
In Deutschland ist Mädesüß vor allem in höhere gelegenen Gebieten zu finden, zum Beispiel in den Alpen oder im Schwarzwald.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Mädesüß aus?
Das echte Mädesüß ist eine Pflanze der Gattung der Rosengewächse, die als mehrjährig und ausdauernd gilt und eigentlich jeden Winter übersteht, egal wie kalt dieser ist. Sie fällt in der Regel durch ihr charakteristisches Aussehen ins Auge. Die Pflanze ist zwischen 80 Zentimetern und 2 Meter groß und ist an bestimmte Verhältnisse und Standorte gebunden. Die Wurzel der Pflanze hat leichte, feine und verholzte Stränge.
Die Blätter, welche wechselständig angeordnet sind, sind dunkelgrün, gefiedert, gesägt und an der Unterseite behaart. Die Adern der Blätter stechen deutlich heraus und sind auf dem Blatt unterschiedlich. Die Stängel der Pflanze sind sowohl leicht verzweigt als auch extrem kantig.
Die Pflanze blüht bei eher warmen Temperaturen, in der Regel zwischen zwischen den Monaten Mai und August. Die Blüten besitzen oft 5 oder 6 sogenannte Kronblätter und haben eine weiße bis cremefarbige Farbe. Ein weiteres herausragender Merkmal der Pflanze ist der besonders starke und süßliche Duft der Blüte, der insbesondere an warmen Sommerabenden einem um die Nase weht. Wenn die Blüten der Pflanze von der Natur, zum Beispiel von Bienen, befruchtet wurden, entstehen nussige Früchte. Diese Früchte können im Oktober und manchmal je nach Wetter auch im November aufgesammelt werden.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Mädesüß noch bekannt?
In der Wissenschaft und in Fachkreisen ist die Pflanze auch als Bacholde, Rüsterstaude, Geißbart, Wiesenkönigin oder im Englischen als meadowsweet bekannt. Der offizielle botanische Name lautet Filipendula ulmaria.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Mädesüß enthalten?
Die Pflanze besteht aus vielen verschiedenen Inhaltsstoffen, dazu zählen unter anderem Methylsalicylat, Rutin, Flavonoide, verschiedene Gerbstoffe und Zitronensäure. Der Wirkstoff, die Mädesüß zu einer Heilpflanze machen sind allerdings andere, nämlich ein ätherisches Öl, das aus Salicylaldehyd und Salicylsäuremethylester besteht. Diese sitzen hauptsächlich in den Blüten der Pflanze. Die beiden Stoffe wirken zusammen wie ein pflanzliches Schmerzmittel, welches verschiedene Erkältungssymptome abschwächt und Schmerzen lindert.
Ähnliche Superfoods
Gibt es ähnliche Superfoods, die wirken wie Mädesüß?
Im Prinzip gibt es kein vergleichbares Superfood auf dem Markt, dass die gleiche Wirkung diese Pflanze besitzt. Vielmehr wirkt Mädesüß wie ein Arzneimittel. Dazu zählen zum Beispiel Aspirin oder verschiedene Schmerzmittel.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Mädesüß am Markt zu kaufen?
Die Heilpflanze gibt es in vielen verschiedenen Varianten am Markt zu erwerben. Dazu zählen trockenes Kraut, eine Teemischung, Tabletten, Globuli, Salben, fertige Tinkturen und Fluidextrakte.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Mädesüß als NEM?
Da man Mädesüß auf unterschiedliche Weise zu sich nehmen kann, muss man auf die verschiedenen Dosierungen achten, die für jede Variante empfehlenswert ist:
Die generelle Tagesdosis liegt bei den Blüten zwischen 2,5 und 3,5 Gramm und bei den Kräutern zwischen 4 und 5 Gramm.
Wenn man Mädesüß in Form eines Tees zu sich nimmt, sollte man täglich etwa 2 bis 3 Tees trinken, in denen sich jeweils entweder 1 Teelöffel Blüten oder Kraut befinden sollten. Dazu sollte man etwa 150 Milliliter Wasser geben und anschließend etwa 10 Minuten ziehen lassen und durch den Sieb geben. Wenn man sich einen Tee aus den Wurzeln der Pflanze machen will, sollte man diesen etwa einen halben Tag stehen und abkühlen lassen. Danach sollte man den Tee kurz aufkochen und etwa 2 Minuten ziehen lassen.
Bei einer Tinktur, die aus dem Kraut des Mädesüß gewonnen wird, liegt der Tagesbedarf zwischen 2 und 4 Milliliter.
Wenn man Mädesüß in Form eines Fluidextrakts zu sich nimmt, welches ebenfalls aus dem Kraut hergestellt wird, liegt die tägliche Dosis bei mindestens 1,5 Milliliter und maximal 6 Milliliter.
Wenn man die Pflanze als homööpathisches Medikament zu sich nimmt, sollte man entweder 5 Tropfen, 1 Tablette oder 10 Globuli am Tag nehmen.
Bei einer Creme reicht etwa eine Messerspitze am Tag, welche man bei akuten Problemen alle 30 bis 60 Minuten auf der Haut verreiben sollte. Bei chronischen Beschwerden reichen ein- bis dreimal völlig aus.
Gibt es beim Kauf von Mädesüß etwas zu beachten?
Mädesüß gibt es grundsätzlich in mehreren verschiedenen Varianten zu kaufen, unter anderem als Tee, Creme, Samen oder Pflanze. Dabei gibt es das Kraut jedoch eher selten in einem herkömmlichen Supermarkt zu kaufen, sondern vielmehr in einer Apotheke, in einem Fachhandel für Kräuter oder in verschiedenen Onlineshops.
Bei einem Kauf sollte man zuerst darauf achten, dass die Blätter eine dunkelgrüne Farbe aufweisen und keinesfalls gerollt sind. Desweiteren sollten Blätter keine weißen Stellen haben. Außerdem ist es wichtig, dass die Sprosse aufrecht und stabil ist.
Wenn die Pflanze zu Hause ist, sollte sie genug Sonnenstrahlen ausgesetzt werden und nochmals gegossen werden. Falls man selbst kein Platz hat, um die Pflanze zu Hause anzubauen, kann man alternativ auch lediglich die getrockneten Kräuterblätter kaufen.
Wenn man sie als Samen kaufen möchte muss man vor allem auf die Art der Samen achten, da es neben dem echten Mädesüß auch das Rosarote Mädesüß und das kleine Mädesüß gibt, welche allerdings eine andere, meist geringere Wirkung haben.