Eine Heilpflanze ist eine Nutzpflanze, welche zur Linderung von innerlichen und äußerlichen körperlichen Beschwerden dienen soll. Sie kann in Form von Antibiotika, als Tee oder als Zusatz verabreicht werden und kann sowohl zu Gel, Salbe aber auch zu Tabletten oder zu Saft weiterverarbeitet werden. Oft werden sie allerdings auch mit giftigen Pflanzen verwechselt, weshalb man in der Hinsicht sehr vorsichtig sein muss. Da solche Heilpflanzen nicht nur für die Menschen positive Wirkungen erzielen, sondern auch für die Tiere und die Umwelt, wurden sie schon sehr früh entdeckt und bekamen auch in der Steinzeit schon eine große Bedeutung zugeschrieben. Viele solcher Heilpflanzen gehören zu den Kräutern. In dem Fall werden sie dann als Heilkraut bezeichnet. Selbst Kräuter, die lange unerkannt blieben oder solche, bei denen man es nie vermutet hätte, gehören zu den Heilkräutern und haben überraschende Vorteile. Ein Beispiel dafür ist die Zaunwinde.
Was ist Zaunwinde?
Wie schon erwähnt gehört die Zaunwinde zu den Heilkräutern und zwar das schon seit vielen Jahren. Es wird jedoch gesagt, dass sie keine wirklich große Rolle spielen, da es wesentlich besser zu portionierende und ungiftige Heilkräuter gibt. Die Zaunwinde ist – was der Name auch schon verrät – eine typische Schlingpflanze, welche sich an Zäunen und kleinen Bäumen hoch rangt. Da sie sich schnell vermehrt und schnell sehr groß werden kann ist sie aber eher unbeliebt. Sie gehört zu den leicht giftigen Pflanzen, weshalb man sie in keinster Weise essen sollte. Dies gilt vor allem für Kinder, da dies bei ihnen noch schlimmere Folgen haben kann und die Wirkung bei ihnen länger andauert. Aufgrund der abführenden Wirkung der Wurzeln und Blätter wurde sie schon im Mittelalter entdeckt und gilt seitdem als Heilpflanze. Dafür werden vor allem die Wurzeln und die Blätter verwendet, welche an der Luft getrocknet werden. Diese versprechen dann unglaubliche medizinische Vorteile. Die Pflanze wird allerdings nur äußerlich angewendet.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Zaunwinde einnehmen?
Da die Zaunwinde viele gesundheitliche Vorteile bieten kann, kann man diese bei vielen Beschwerden und leichten Krankheiten anwenden. Hier einige Beispiele:
- Wenn man Lebererkrankungen oder -Probleme hat
- Wenn man Verdauungsprobleme und hat und etwas zum abführen braucht
- Wenn man an Verstopfung leidet
- Wenn man Fieber hat oder generell eine erhöhte Körpertemperatur, welche nicht mit Fieber einhergeht
- Wenn man Probleme beim Urinieren hat
- Wenn man im Körper eine Entzündung hat, einschließlich Leber-, Darm- und vor allem Blasenentzündung
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Zaunwinde?
Die Naturheilkunde verwendet am meisten die Wurzeln und Blätter, welche anschließend zerkleinert und getrocknet werden. Die Blätter können zwischen Juni und September gesammelt werden. Oftmals wird aus diesen Teilen dann eine Tinktur produziert, welche man dann auf die Haut auftragen kann. Diese Tinktur kann dann vor allem entzündungshemmend aber auch schmerzlindernd wirken. Sie kann außerdem bei schlecht heilenden Wunden eingesetzt werden, da sie dort auch starke Heilungen hervorrufen kann. Manchmal wird aus der Zaunwinde auch Tee hergestellt, allerdings ist dies von den meisten Ärzten nicht empfehlenswert, da sie schließlich leicht giftig ist.
Mögliche Wirkungen sind aber noch, dass sie den Gallenfluss anregt und abführend wirkt. Dies kann allerdings nur in Form von Tee geschehen, der einen Löffel der getrockneten Pflanze enthält. Allerdings unbedingt auf die Menge und Dosierung beachten, da es zu Nebenwirkungen kommen kann.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Zaunwinde auftreten?
Man sollte unbedingt die Menge und die Dosierung beachten, wenn man die Zaunwinde in Form von Tee zu sich nimmt. Ihre Inhaltsstoffe können nämlich eine halluzinierende Wirkung auslösen, welche bei manchen Menschen zu psychischen Störungen führen können. Die Zaunwinde gehört schließlich nicht umsonst zu den leicht giftigen Kräutern. Solche Tees werden zwar oft empfohlen, da sie zur innerlichen Anwendung auch viele Vorteile haben kann, allerdings muss man die Dosierung unbedingt im Blick haben. Am besten sollte man vor der Einnahme mit dem Arzt oder Apotheker reden. Sie geben immer die besten Tipps und warnen einen vor möglichen Risiken.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Zaunwinde, bis sich erste Erfolge einstellen?
Natürlich ist die Dauer bis sich die ersten Erfolge einstellen bei jedem Menschen unterschiedlich. Jeder reagiert individuell auf verschiedene Inhaltsstoffe, also können diese auch bei jedem unterschiedlich wirken. Bei leichteren Beschwerden, wie beispielsweise eine entzündete oder schmerhafte Stelle am Körper können sich die ersten Erfolge schon nach der ersten Einnahme einstellen, allerdings dauert dies bei anderen Beschwerden wie zum Beispiel Leber- oder Darmprobleme etwas länger. Man sollte also immer Geduld haben, wenn die gewollte Wirkung bei einem nicht sofort anschlägt, weshalb es immer wichtig ist die empfohlene Dosis beizubehalten und nicht mehr einzunehmen um bessere Erfolge zu erzielen. In den meisten Fällen löst dies nämlich nur noch schlimmere ungewollte Wirkungen aus.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Zaunwinde?
Schon im Mittelalter wurde sie entdeckt, wo genau ist allerdings nicht bekannt.
Man findet sie heutzutage in fast ganz Europa, ausgenommen die nördlichen Gebiete. Sie mögen die Höhe, weshalb sie meist in einer Höhe von ungefähr 1400m zu finden sind. Bevorzugte Standorte sind beispielsweise Wegränder, Uferböschungen oder natürlich Zäune und kleine Bäume, damit sie in die Höhe wachsen können. Voraussetzung für die Zaunwinde ist unter anderem ein nährstoffreicher Boden.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Zaunwinde aus?
Wie schon erwähnt ist die Zaunwinde eine Kletterpflanze. Dabei entwickelt sie aber keine Ranken mit denen sie sich an den Zäunen festhält, sondern schlingt sich eigenhändig darum. Dies ähnelt einer Spiralform. Wie der Name schon verrät, findet man sie oft in deutschen Gärten oder zwischen Hecken oder Büschen.
Die Pflanze hat sehr tiefe und hartnäckige Wurzeln, welche bis zu 70cm in der Erde verwurzelt sein können. Aus diesem Grund sind sie bei Gärtnern nicht gerne gesehen. Egal ob man versucht sie zu entfernen, aus jedem kleinen Wurzelstück entwickelt sich eine neue Pflanze. Zudem wächst sie noch sehr schnell.
Die Zaunwinde kann bis zu drei Metern hoch wachsen und ist nur im Sommer saftig- grün. Die Wurzeln entwickeln ein starkes Rhizom- Wurzelsystem, was die Hartnäckigkeit der Pflanze beweist. Hierdurch vermehr sich die Pflanze, beispielsweise durch Gartenarbeit, Wühlmäuse oder Maulwürfe. Die Stängel sind rundlich und stumpfkantig, wohingegen die Laubblätter saftig grün sind und an die Form eines Herzes erinnern. Es gibt keine Nebenblätter. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und September. Die Blüte sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die weiße Blütenkrone ist trichterförmig und macht die Zaunwinde zu einem schönen Hingucker. Selbst nachts sind diese geöffnet, jedoch bei trübem Wetter geschlossen. Sie sind ungefähr fünf bis sieben cm groß. Der Fruchtknoten ist oberständig, wobei Kapselfrüchte gebildet werden. Die Samen sind ungefähr fünf mm lang. Die Bestäubung erfolgt zum Beispiel durch Schmetterlinge, welche von den schönen Blüten angezogen werden.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Zaunwinde noch bekannt?
Der lateinische Name der echten Zaunwinde ist Calystegia sepium.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Zaunwinde enthalten?
Wichtige Inhaltsstoffe der Zaunwinde sind:
Gerbstoffe: Gerbstoffe sind eigentlich chemische Stoffe, die zum gerben von Tierhaut verwendet wird. Die in der Natur vorkommenden Gerbstoffe sind selbstverständlich natürlich, wobei es auch chemisch hergestellte Gerbstoffe gibt. Sie werden zum Beispiel bei Darmentzündungen, leichten Durchfällen oder zur Wundheilung eingesetzt.
Harz: Der natürlich vorkommende Harz, beispielsweise auf Bäumen, wird auch als Harzbalsam bezeichnet. Viele Menschen empfinden ihn als störend und abwertend, währenddessen er aber auch als Wundermittel eingesetzt werden kann. Er bewirkt vor allem bei offenen Wunden Wunder.
Mineralsalze: Im Körper funktioniert eigentlich nichts ohne Mineralstoffe. Er braucht sie zum Überleben und vor allem für die Regulierung des Wasserhaushalts. Mineralsalze sorgen zum Beispiel für feste Knochen und Zähne und tragen zur Muskelfunktion und zu einem positiven Blutbild bei.
Flavonoide: Flavonoide gehören zu den Naturstoffen und sind maßgeblich für die Farbgebung der Blüten verschiedener Pflanzen verantwortlich. Auch diese besitzen jedoch gesundheitliche Vorteile.
Tannine: Tannine wirken antibakteriell und weisen krebshemmende Eigenschaften auf. Sie gehören zu den Gerbstoffen.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Zaunwinde?
Es gibt zahlreiche Heilpflanzen und -kräuter, bei denen man nie gedacht hätte, dass sie vorteilhafte Eigenschaften für den menschlichen Körper haben. Ein weiteres Beispiel einer solchen Pflanze ist die Ackerwinde. Sie ähnelt sich der Zaunwinde extrem, allerdings sieht sie etwas anders aus. Auch die Ackerwinde kann als Abführmittel benutzt werden, die medizinische Wirkung ist allerdings geringer als die der Zaunwinde. Auch Artischocken, Minze oder Löwenzahn kann bei Gallenbeschwerden eingesetzt werden. Gegen Durchfall helfen beispielsweise Heidelbeere, welche sowohl zu den Heilpflanzen, als auch zu den Superfoods gehören.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Zaunwinde am Markt zu kaufen?
Zaunwinde gibt es zum Beispiel in getrockneter und geschnittener Form zu kaufen. Meist gibt es diese Online zu kaufen, manchmal aber auch im Biomarkt. Leider sind sie etwas teurer, da sie nicht so beliebt auf dem Markt sind. Ansonsten gibt es sie als Salbe oder Tinktur in der Apotheke zu kaufen. Am besten einfach mal beim Apotheker nachfragen. Man kann sie allerdings auch als Samen kaufen und sie selbst anpflanzen. Dann ist es deutlich günstiger, aber auch arbeitsintensiver.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Zaunwinde als NEM?
Wenn man sich einen Tee zubereiten möchte darf die Verzehrempfehlung von einem Teelöffel nicht überschreiten, da es sonst zu Nebenwirkungen kommen kann. Bei einer Salbe oder Tinktur sprechen Sie die Verwendung am besten mit dem Arzt oder Apotheker ab, da sie bei jedem Arzneimittel unterschiedlich ist.
Gibt es beim Kauf von Zaunwinde etwas zu beachten?
Beim Kauf gibt es nichts zu beachten. Man sollte aber unbedingt vorher mit dem Arzt oder Apotheker sprechen, da die Zaunwinde schließlich leicht giftig ist. Den Kauf also bitte nicht auf die leichte Schulter nehmen.