Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

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Heilpflanze

Wegrauke

Autor

Hilde Sonntag
Expertin für Heilkräuter
Wegrauke

enthaltene
Wirkstoffe

behandelnde
Symptome

zu behandelnde
Symptome

30

recherchierte
Studien

Eckdaten zu Wegrauke

Was ist Wegrauke?

Wer sie nicht kennt, der hält sie für ein Unkraut. Denn die Wegrauke sieht auf den ersten Blick sehr unscheinbar aus. Das sie viele wertvolle Inhaltsstoffe enthält, war im 17. Jahrhundert kein Geheimnis. Der botanische Artennamen officinale deutet darauf hin, dass die Pflanze im Kloster, dem Officin, angebaut und gelagert wurde.

Die Wegrauke (Sisymbrium officinale (L.) Scop.) gehört zur Gattung der Rauken in der Familie der Kreuzblütler. Es handelt es sich um eine 1-jährige Pflanze, die ungefähr 30 bis 70 cm groß wird. Sie ist in Höhen von bis zu 1.700 Meter zu finden. Ihr Wachstum ist aufrecht, die Blätter wachsen sperrig abstehend vom Stamm weg. Die Blütezeit ist von Mai bis Juni, mit einer Nachblüte bis zum August. Die Blüte besteht aus vier Blütenblättern mit einer Größe von drei Millimeter. Für die Pflanze ist charakteristisch, dass sich die Samen in bis zu 2 cm langen Schoten befinden, die sich um den Stängel herum bilden. Ihre Wurzel dringt bis zu 20 cm in Boden ein. Sie liebt nährstoffreichen Boden und gilt daher auch als Indikator für einen stickstoffreichen Boden.

In der Naturheilkunde lebt die Heilpflanze ein Schattendasein. In der Vergangenheit wurde sie vor allem von Sängern geschätzt. Sie hat eine beruhigende Wirkung auf die Stimme. Weshalb die Musiker vor dem Auftritt noch eine Tasse Tee getrunken haben.

Die Wegrauke verschwindet immer mehr. Ein Grund dafür ist das Fehlen von Flächen, auf denen sie sich ausbreiten kann.

Anwendungsgebiet

Wann sollte man Wegrauke einnehmen?

Die Heilpflanze kann bei Beschwerde der Atemwege und des Magen- und Darmtraktes angewendet werden.

Sie hilft bei Entzündungen der oberen und unteren Atemwege. Als Tee kann sie bei Heiserkeit, Stimmband- und Kehlkopfentzündungen die Beschwerden lindern. Bei Erkältungskrankheiten wie Bronchitis wirkt sie entzündungshemmend und fördert den Auswurf von Schleim.

Wegen ihrer positiven Wirkung auf den Hals- und Rachenbereich ist die Wegrauke auch unter dem Namen Sängerkraut bekannt. Die Musiker tranken früher bei Heiserkeit gerne eine Tasse Tee des Heilkrautes. Heute ist die heilende Wirkung der Pflanze nahezu unbekannt.

Wirkung

Welche Wirkung verspricht Wegrauke?

Die Produkte der Heilpflanze haben eine belebende Wirkung. Sie löst den Schleim in den Bronchien und fördert den Schleimauswurf. Ferne lindert sie Beschwerden in den Nasen- und Nebenhöhlen, indem sie den Schleim löst. Weshalb sie gerne zur Behandlung von Heiserkeit und Erkältungen verwendet wird. Sie zum Ausgleich von Vitamin C Mangel eingesetzt. In der Vergangenheit wurde daher mit ihr die Krankheit Skorbut behandelt. Auf den Magen- und Darmbereich wirkt sie beruhigend. Sie lindert Magenschmerzen und hilft bei Verstopfungen. Als Allroundtalent kann sie auch zur Behandlung von Ekzemen und Wunden verwendet werden. Die Wegrauke ist damit eine Pflanze, die den Allgemeinzustand fördert.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Wegrauke auftreten?

In der Schulmedizin wird die Heilpflanze kaum noch eingesetzt. Wegen ihrer belebenden Wirkung kommt sie immer wieder in der Homöopathie zum Einsatz. Nebenwirkungen treten bei Einnahme nur bei Überdosierung auf. Zu bemerken ist, dass die Pflanze herzwirksame Glykoside enthält, Produkte der Heilpflanze sollten daher nicht bei Herzproblemen sowie bei Kaliummangel eingenommen werden.

Auf Weidetiere kann sie giftig wirken.

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von Wegrauke, bis sich erste Erfolge einstellen?

Als Naturheilmittel wirkt die Wegrauke sehr sanft auf den Körper und kann bis zum Abklingen der Beschwerden eingenommen werden. Die Einnahme über längere Zeit ist problemlos möglich. Eine gezielte Therapie erfolgt am besten mit einem Arzt oder Homöopathen, der die richtige Dosierung wählt. Aus den frischen Blättern der Pflanze kann ein Tee hergestellt werden. Zwei Teelöffel werden mit 250 ml heißem Wasser übergossen. Mehr als vier Tassen sollten von dem Tee nicht getrunken werden.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von Wegrauke?

Die Heilpflanze hat ein weites Verbreitungsgebiet und kann mit Recht als Kosmopolit bezeichnet werden. Sie ist in Europa und Ostasien verbreitet und im gesamten Mittelmeerraum zu finden. Weiterhin kommt die Pflanze in Ost- und Südafrika vor. Als wildes Kraut ist sie fast überall an Wegrändern und auf Wiesen, aber auch auf Grünflächen in der Stadt zu finden. Ihr Vorkommen wird aber immer geringer. Denn die Flächen, auf denen sie wachsen kann, werden immer kleiner. Die chemische Behandlung von Feld- und Wegesrändern führt dazu, dass die Pflanze sich dort nicht mehr ansiedelt. In den Städten werden viele Flächen zu gebaut. Deshalb findet die Pflanze immer weniger Platz zum wachsen.

Als wildes Kraut ist sie auf Feldern und Wiesen sowie an Wegrändern und Schutthalden zu finden. Sie liebt nährstoffreiche Böden und sonnige und warme Standorte.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von Wegrauke aus?

Von der Heilpflanze lassen sich sowohl die Blätter wie auch die Samen verwenden. Die grünen, spitz zulaufenden Blätter können für Tee verwendet werden. Die Samen eignen sich mit ihrem senfartigen Geschmack zum Würzen von Salaten.

Trivialnamen

Unter welchen Bezeichnungen ist Wegrauke noch bekannt?

Die Heilpflanze ist auch den unter Namen Echte oder Gewöhnliche Rauke bekannt. Weil sie sich gut zum Würzen eignet, ist sie auch unter dem Namen Raukensenf bekannt. Ihr würziger Charakter wird in dem englischen Namen deutlich. Hier heißt sie „Hegde Mustard“. Weil sie gerne von Sänger bei Halsschmerzen verwendet wird, hat sie den Namen Sängerkraut.

Die Wegrauke lebt ein Schattendasein als Naturheilmittel. Ihr botanischer Name Sisymbrium officinale (L.) Scop macht ihre Funktion als Heilpflanze deutlich. Denn „officinale“ deutet darauf hin, dass die Pflanze als Heilpflanze verwendet wurde.

Inhaltsstoffe

Welche Inhaltsstoffe sind in Wegrauke enthalten?

Die Heilpflanze enthält eine ganze Reihe an Inhaltsstoffen, die sich positiv auf den Heilungsprozess auswirken können. Neben ätherischen Ölen enthält die Wegrauke Vitamin C und Gerbsäure. Dazu kommen noch Schwefelverbindungen wie Senfölglykoside und Rhodanwasser.

Ähnliche Heilpflanzen

Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Wegrauke?

Die Knoblauchrauke (Allaria petiolata) gehört zu den Wildkräutern, die wegen ihres knoblauchartigen und pfeffrigen Geschmacks vor allem in der Küche beliebt ist. Sie ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Sie wirkt antiseptisch (entzündungshemmend) und fördert ebenfalls die Verdauung.

Der Gartensalbei (Salvia officinalis L.) ist in der Wirkung wesentlich intensiver. Er kann zur Behandlung von Entzündungen im Mund- und Rachenraum verwendet werden. Bei Entzündungen im Rachenraum kann mit dem Tee gegurgelt werden. Wer Salbei als Tee trinkt, der kann damit Beschwerden des Magen- und Darmtraktes lindern.

Thymian (Thymus vulgaris L.) besitzt ebenfalls eine antiseptische Wirkung und fördert die Heilung von Husten, indem er das Abhusten des Schleims unterstützt. Bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum fördert er die Wundheilung. Durch seine krampflösende Wirkung beruhigt er die Verdauung. Es gibt Thymiantinktur als Spray zur Behandlung von Entzündungen im Mund und Rachenraum. Hier ist das Heilkraut mit Essenzen der Wegrauke gemischt. Auch in der Küche ist Thymian beliebt, durch seinen würzigen Geschmack passt er gut zu Fleischgerichten. Auch vegetarische Variationen lassen sich mit diesem Kraut würzen. Pilze und Zwiebeln nehmen den intensiven Geschmack auf. Tofu lässt sich hiermit wunderbar zu bereiten. Denn der Fleischersatz ist zunächst einmal geschmacklos. Der Thymian kann in zahlreiche Arten eingeteilt werden, die alle eine eigene Geschmacksrichtung haben. Der Zitronenthymian (Thymus x citrodorus) besticht durch eine besonders fruchtige Note. Seine ätherischen Öle wirken desinfizierend und belebend.

Die Kamille (Chamaemelum nobile (L.) All.) wirkt antiseptisch und kann zur Behandlung von Entzündungen im Mund- und Rachenraum verwendet werden.

Bei äußeren Wunden fördert sie die Wundheilung. Auf Magen und Darm wirkt sie beruhigend.

Die Pfefferminze (Mentha x piperita) kann ebenfalls bei Magen und Darmbeschwerden helfen. Die ätherischen Öle lindern Erkältungskrankheiten und beruhigen den Husten.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es Wegrauke am Markt zu kaufen?

Frisch verarbeitet entfalten die Blätter der Wegrauke am besten ihre Wirkung. Sie lassen sich gut für einen Tee verwenden. Die Samen eignen sich zum Würzen von Salaten. Zur Förderung der Atemwege gibt es Spray. Es tötet die Bakterien im Mund- und Rachenbereich ab und stärkt die Abwehr.

Weiterhin sind die Wirkstoffe der Heilpflanze als Tinktur erhältlich. Hierfür wird ein Extrakt der Pflanze gewonnen und mit Alkohol oder Wasser gemischt.

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Wegrauke als NEM?

Bis zu vier Tassen mit frischen Wegraukenblättern können täglich getrunken werden. Dabei kommen auf 250 ml Wasser 2 Teelöffel frische Blätter des Heilkrauts. Bei akuten Beschwerden kann das Spray mit Wegrauketinkur bis zu sechs Mal am Tag angewendet werden.

Gibt es beim Kauf von Wegrauke etwas zu beachten?

Die Wegrauke ist ein Naturheilmittel. In den frischen Blättern sind die Inhaltsstoffe am wirksamsten, da sie sich bei hohen Temperaturen zersetzen. Die Samen können auch in getrockneter Form zum Würzen verwendet werden. Im Handel gibt es ausschließlich verarbeitete Produkte wie Tinkturen, die als Spray verwendet werden können. Es ist zu hoffen, dass dieses alte Heilkraut von der Naturmedizin wiederentdeckt wird, weil es sich positiv auf die Heilung von Mund- und Racheninfektionen, aber auch bei Entzündungen des Kehlkopfes und der Stimmbänder auswirkt.

Wer sich für die Wegrauke interessiert, der richtet seinen Blick am besten die Ränder der Felder. In der Stadt ist sie manchmal unter Bäumen oder auf Beeten zu finden. Die Heilpflanze kommt in der Natur vor, und zwar genau an den Stellen, an denen man nicht mit ihr rechnet. Die frisch verarbeiteten Blätter geben die enthaltenen Vitamine und Inhaltsstoffe ab. Weil Salate mit frischen Kräutern immer mehr an Beliebtheit zunehmen, ist zu hoffen, dass die Samen der Wegrauke auch den Platz in der Küche finden, der ihnen zu steht.

Studien zu Wegrauke

  1. Pharmacological and phytochemical study on a Sisymbrium officinale Scop. extract
  2. Annual changes in dormancy and germination in seeds of Sisymbrium officinale (L.) Scop.
  3. Dual Effect of Light on the Gibberellin- and Nitrate-Stimulated Seed Germination of Sisymbrium officinale and Arabidopsis thaliana
  4. Sisymbrium officinale, the Plant of Singers: A Review of Its Properties and Uses
  5. Evaluation of Two Wild Populations of Hedge Mustard (Sisymbrium officinale (L.) Scop.) as a Potential Leafy Vegetable
  6. Changing sensitivity to light and nitrate but not to gibberellins regulates seasonal dormancy patterns in Sisymbrium officinaleseeds
  7. Isothiocyanates and Glucosinolates from Sisymbrium officinale (L.) Scop. (“the Singers’ Plant”): Isolation and in Vitro Assays on the Somatosensory and Pain Receptor TRPA1 Channel
  8. Dose-Response Analysis of Factors Involved in Germination and Secondary Dormancy of Seeds of Sisymbrium officinale: II. Nitrate
  9. After-ripening alters the gene expression pattern of oxidases involved in the ethylene and gibberellin pathways during early imbibition of Sisymbrium officinale L. seeds
  10. Nitrate Reductase Independent Stimulation of Seed Germination in Sisymbrium officinale L. (Hedge Mustard) by Light and Nitrate
  11. Antimutagenic Thio Compounds from Sisymbrium officinale
  12. Hedge Mustard (Sisymbrium officinale): Chemical Diversity of Volatiles and Their Antimicrobial Activity
  13. An Identity Based Pharmacognostical Profile of Sisymbrium officinale
  14. Dose-Response Analysis of Factors Involved in Germination and Secondary Dormancy of Seeds of Sisymbrium officinale: I. Phytochrome
  15. Nitrate controls testa rupture and water content during release of physiological dormancy in seeds of Sisymbrium officinale (L.) Scop.
  16. ABA-stimulated SoDOG1 expression is after-ripening inhibited during early imbibition of germinating Sisymbrium officinaleseeds
  17. Nitrate affects sensu-stricto germination of after-ripened Sisymbrium officinale seeds by modifying expression of SoNCED5, SoCYP707A2 and SoGA3ox2 genes
  18. Chenopodium album L. and Sisymbrium officinale (L.) Scop.: Phytochemical Content and In Vitro Antioxidant and Anti-Inflammatory Potential
  19. Ripe fruits of Sisymbrium officinale L. contain heterogeneous endospermic seeds with different germination rates
  20. Effects of endogenous nitrate content of Sisymbrium officinaleseeds on germination and dormancy
  21. Sisymbrium Officinale (the Singers’ Plant) as an Ingredient: Analysis of Somatosensory Active Volatile Isothiocyanates in Model Food and Drinks
  22. Nitrate-induced early transcriptional changes during imbibition in non-after-ripened Sisymbrium officinale seeds
  23. Dose-ResponseAnalysisofFactorsInvolvedinGermination and Secondary Dormancy of Seeds of Sisymbriumofficinale
  24. Sisymbrium “Singers’ Plant” Efficacy in Reducing Perceived Vocal Tract Disability
  25. Regulation of seed dormancy and germination by nitrate
  26. Environmental Factors Influencing the Expression of Dormancy Patterns in Weed Seeds
  27. Effect of Fertilization on Yield and Quality of Sisymbrium officinale (L.) Scop. Grown as Leafy Vegetable Crop
  28. PATTERNS OF CHANGE IN DORMANCY DURING BURIAL OF SEEDS IN SOIL
  29. Flavonoid glycosides from flowers of Sisymbrium officinale and Diplotaxis muralis growing in Georgia
  30. Determination of the Nutrition Contents of the Wild Plants Used as Vegetables in Upper Çoruh Valley

Nährwerte pro 100g

Energie kJ / kcal
Fett 0 g
0 g
*Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können diese Werte leicht abweichen.

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