Was ist Chitosan?
Chitosan ist ein natürlicher Ballaststoff, der aus den Panzern und Außenskeletten von Schaltentieren, wie Krabben oder Garnelen, oder, auf pflanzlicher Basis, aus den Zellwänden spezieller Pilze gewonnen werden kann.
Er besitzt eine Vielzahl positiver Eigenschaften. Neben seiner entzündungshemmenden Wirkung kann er unter anderem auch die Wundheilung beschleunigen, Infektionen durch Bakterien und Pilzen hemmen, das Immunsystem stärken und den Stoffwechsel stimulieren. Chitosan ist zudem in der Lage, Fette und Schwebestoffe zu binden.
Bekanntheit erlangte der Ballaststoff jedoch aufgrund seiner besonderen Eigenschaft, auch Nahrungsfette im menschlichen Körper binden zu können. In Form von Nahrungsergänzungsmittel wird der Wirkstoff deshalb häufig zur unterstützenden Behandlung von Fettleibigkeit und Übergewicht eingesetzt.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Chitosan einnehmen?
Nahrungsergänzungsmittel mit dem Fettbinder Chitosan werden vor allem als Unterstützung bei der Behandlung von Übergewicht oder Fettleibigkeit eingesetzt. Auch bei der Verdauung von fetten Speisen oder erhöhtem Cholesterinspiegel soll das Medizinprodukt harmonisierend wirken.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Chitosan?
Als Nahrungsergänzungsmittel sorgt der Ballaststoff dafür, die über die Nahrung aufgenommen Fette im Darm zu binden. Sobald die Nahrungsfette gebunden sind, wird auch deren Absorption, die Aufnahme im Körper, gehemmt. Durch die Einnahme des Wirkstoffs soll also verhindert werden, dass sich zusätzliche Fett-Depots im Körper bilden. Aus diesem Grund wird Chitosan häufig auch als Fettblocker bezeichnet. Der Wirkstoff wird zusammen mit dem gebundenen Fett anschließend unverdaut über den Stuhl ausgeschieden.
Durch diesen Prozess wird die Fettverdauung entlastet, dass wiederum eine eine ausgleichende Wirkung auf den Cholesterinspiegel zur Folge hat. Da der Ballaststoff zudem in Berührung mit Wasser anschwillt, kann es nicht nur das Hungergefühl verringern, sondern auch den Verdauungsprozess beschleunigen.
Aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften kann sich eine Einnahme positiv auf die Darmflora sowie die gesamte Darmgesundheit auswirken. Da dem Fettblocker auch eine hemmende Eigenschaft in Bezug auf das Wachstum von Pilzen und Bakterien zugeschrieben wird, kann die Einnahme zur Unterdrückung einer Candida-Ausbreitung beitragen. Der Wirkstoff fördert zudem die Bioverfügbarkeit von Kalzium und hat deshalb positive Effekte auf Knochen, Zähne und Haare.
Die Wirkung von Chitosan auf eine Gewichtsreduktion ist nach wie vor umstritten. Erfolge wurden jedoch nachgewiesen, wenn die Chitosan-Kur mit einer Ernährungsumstellung sowie einem Bewegungsprogramm einherging.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Chitosan auftreten?
Bei der Einnahme des Wirkstoffs können als unerwünschte Nebenwirkungen Blähungen, Verstopfungen, Bauschmerzen oder Durchfall auftreten. Es wird zudem nicht ausgeschlossen, dass der Fettblocker allergische Reaktionen auslösen kann, vor allem, wenn bereits Unverträglichkeiten hinsichtlich die Konsumation von Schalentieren vorliegen. Wer sicher gehen will, sollte sich jedenfalls darüber informieren, ob das gewünschte Produkt auf tierischer oder pflanzlicher Basis hergestellt wurde.
Bei bekannten Stoffwechselstörungen, wie beispielsweise Diabetes, Darmerkrankungen, chronischen Verdauungsproblemen sowie generell bei Kindern oder Jugendlichen, Schwangeren oder älteren Menschen ist vor einer Einnahme ein Arzt zuzuziehen. Ferner kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln kommen.
Der Ballaststoff bindet außer Nahrungsfette auch andere fettlösliche Stoffe im Körper. Durch die Einnahme des Wirkstoffs kann daher die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen, A, D, E und K, sowie Mineralstoffen beeinträchtigt werden. Es wird deshalb angeraten, zumindest eine Mahlzeit pro Tag chitosanfrei zu halten. Im besten Fall wird diese Mahlzeit mit fettlöslichen Vitaminen angereichert, um die diesbezügliche Versorgung des Körpers sicherzustellen.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Chitosan, bis sich erste Erfolge einstellen?
Bewegung und gesunde Ernährung sind die Grundlagen, um Übergewicht oder Fettleibigkeit nachhaltig zu reduzieren. Eine Chitosan-Kur ist daher als eine wertvolle Ergänzung im Rahmen eines Gesamtprogramms zu betrachten. Aus diesem Grund ist es auch kaum festzumachen, wann sich erste Erfolge einstellen. Seine Wirkung ist massiv abhängig von individuellen Voraussetzungen, vom Willen und der Motivation den eigenen Lebensstil zu ändern. Die Einnahme des Ballaststoffs zur Gewichtsreduktion darf also niemals als Alternative zu gesunder abwechslungsreicher Ernährung oder einem Bewegungsprogramm gesehen werden.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Chitosan ?
Chitosan ist eine aus Chitin technisch hergestellte, zähe, farblos-amorphe Substanz. Chitin ist unter anderem im Außenskelett vieler Gliederfüssler, allen voran Krebstiere, in Verbindung mit Protein und Kalziumcarbonat zu finden. Aber auch in speziellen Pilz-Arten kann der Wirkstoff, oft zusammen mit Proteinen und weiteren pflanzlichen Ballaststoffen, nachgewiesen werden. Bestimme Pilz-Sorten, wie zum Beispiel Austernpilze, Champignons und Steinpilze, können neben Chitin sogar Chitosan in ihrer Zellwand synthetisieren. Für die Herstellung des Fettblockers werden jedoch hauptsächlich Abfälle aus der Fischerei von Krebstieren verarbeitet.
Um aus Chitin Chitosan zu gewinnen, muss das Chitin, die Schale der Krebstiere, zunächst zu einem Pulver vermahlen werden. In einem chemischen Prozess wird anschließend aus dem N-Acetyl-Glucosamin-Molekül des Chitins eine Acetylgruppe entfernt. Dieses Verfahren wird als Deacetylierung bezeichnet. Es kann enzymatisch oder durch alkalische Lösungen, wie heiße Natronlauge erfolgen. Dadurch entsteht eine positive freie Ladung am Molekül, die die hervorragenden Wirkungseigenschaften des Ballaststoffes begründet und Reaktionsmöglichkeiten mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Materialen zulässt.
Chitosan wurde bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals hergestellt. Dass die Eigenschaften des Wirkstoffs auch für den menschlichen Körper positiv genutzt werden können, war in der Forschung jedoch lange kein Thema. Chitosan kam einst hauptsächlich bei Naturkatastrophen zum Einsatz, um beispielsweise Wasser von Ölen oder Schwermetallen zu trennen. Nach und nach wurden schließlich auch andere Disziplinen auf die vielen Vorteile des Wirkstoffs aufmerksam. Erst in den frühen 1990iger Jahren wurde der Ballaststoff als Fettbinder und –Blocker zur Unterstützung bei der Behandlung von Übergewicht anerkannt.
Chitosan wird heute aufgrund seiner Zusammensetzung und Wirkungsweise interdisziplinär verwendet. In der Medizin ist der Wirkstoff beispielsweise auch als Hilfsstoff für Wundauflagen oder als abbaubares Nahtmaterial im Einsatz. Weitere Anwendungen findet der Ballaststoff unter anderem auch in der Kosmetik als Bestandteil von Zahnpasten, Haar- und Hautpflegemittel, in der Lebensmitteltechnologie zur Aufbereitung von Fruchtsäften oder sogar als ökologisches Verpackungsmaterial, in der Landwirtschaft als Biopestizid oder in der Technik als Filtermedium für Kläranlagen.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Chitosan aus?
Chitin ist das Ausgangsprodukt für die Herstellung von Chitosan oder Glucosamin. Es ist ein aminozuckerhaltiges Homopolysacchiarid und weist eine hornig-weiße Farbe auf. Das Biopolymer steht als nachwachsender Rohstoff fast unbegrenzt zur Verfügung und ist zudem vollständig biologisch abbaubar ist. Chitin zählt neben Cellulose zu den am häufigsten vorkommenden Polysacchariden dieser Erde. Der Unterschied besteht lediglich in einer Acetamidgruppe. Chitin ist äußerst strukturbildend und könnte sich im Rahmen der Bionik noch zukunftsweisend für die Konstruktion von Bauteilen erweisen.
Wie bereits angeführt, ist Chitin in den Panzern der Arthropoden, aber auch in den Zellwänden bestimmter Pilze, Algen oder Flechten vorzufinden. Chitin tritt meist in Kombination mit anderen Stoffen auf. Eine relativ reine Ausprägung des Stoffs kann jedoch beispielsweise in Hummerschalen nachgewiesen werden.
Trivialnamen
Unter welchen Namen ist Chitosan noch bekannt?
Chitosan ist auch unter den Namen Poliglusam, Poly-D-Glucosamin, Polyglucosamin, Chitosan INCI, Ploliglusam, Deacetylchitin, Chitosanhydrochlorid PhEur oder Kitosan bekannt.
Funktionsweise
Wie ist die Funktionsweise von Chitosan?
Chitosan ist ein Ballaststoff. Er kann vom Körper weder verdaut noch aufgenommen werden. Seine Funktionsweise ähnelt der eines Magnets.
Ist der Wirkstoff in den Körper gelangt, schwillt die Substanz in Kontakt mit Wasser an. Es entsteht eine Art Gel. Durch das Aufquellen werden Sättigungsgefühle erzeugt, die bereits eine übermäßige Nahrungsaufnahme hemmen können. Im Darm werden nun jene Fette, die über die Mahlzeit aufgenommen wurden, von dieser Substanz magnetisch angezogen und gebunden. Ihre Absorption wird verhindert und die so entstandene Mischung nun direkt über den Stuhl ausgeschieden.
Die Funktionalität des Wirkstoffs kann in einem Versuch einfach nachgestellt werden. Für den Versuch sind ein Glas, Wasser, Öl und etwas Chitosan-Pulver notwendig. Das Glas wird mit Wasser gefüllt und mit ein paar Tropfen Öl versehen. Nun kann bereits das Pulver, es kann dafür auch eine Kapsel geöffnet werden, zugegeben werden. In Kontakt mit dem Öl-Wassergemisch verdichtet sich das Pulver umgehend und quillt auf. Gleichzeitig zieht es die öligen Elemente an sich, ein gelartiger Klumpen entsteht.
Ähnliche Wirkstoffe
Gibt es ähnliche Wirkstoffe, die wirken wie Chitosan?
Es gibt weitere natürliche Ballaststoffe, die mit der Wirkungsweise von Chitosan zu vergleichen sind. Dazu gehören Liposinol, Litramin oder auch Lipositral. Sie werden aus den Blättern des Feigenbaums gewonnen. Alle haben jedoch gemeinsam, dass ihr Einsatz bei Abnehmprozessen nur in Verbindung mit bewusster, gesunder Ernährung sowie regelmäßigen Sporteinheiten zu Erfolg führen kann.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Chitosan am Markt zu kaufen?
Als Nahrungsergänzungsmittel wird der Ballaststoff meist in Form von Tabletten oder Kapseln angeboten.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Chitosan als NEM?
Die tägliche Verzehrmenge sollte immer mit den Empfehlungen auf der Packungsbeilage abgestimmt werden. Grundsätzlich wird empfohlen, während der Einnahmeperiode viel zu trinken, täglich zwei bis drei Liter Wasser.
Gibt es beim Kauf von Chitosan etwas zu beachten?
Beim Kauf des Fettblockers ist zu beachten, dass sich die Konzentration und die Zusammensetzung der Produkte deutlich unterscheiden können. Höher konzentrierte Produkte implizieren eine stärkere Wirkungskraft. Einige Hersteller kombinieren den Ballaststoff zudem häufig mit Vitamin C oder anderen Mineralstoffen. Ob das Produkt schließlich aus den Schalen von Krebstieren oder den Zellwänden von Pilzen gewonnen wurde, kann sowohl für Allergiker als auch für Veganer von Bedeutung sein.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Nahrungsergänzungsmittel, die im deutschsprachigen Raum vertrieben werden dürfen, strengen Richtlinien im Hinblick auf ihre Qualität, Inhaltsstoffe, Verpackung und Kennzeichnung unterlegen. Nicht jedes Mittel ist zugelassen. Besondere Vorsicht ist deshalb bei nicht eindeutig deklarierten Produkten geboten, die aus dem Internet bezogen werden können.